Alzheimer - Geschmacksinnverlust

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28.02.11
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Liebe Betroffene!
Meine Mutter hat seit vorigem Jahr Alzheimer und ist sehr aggressiv.
Sie hat seit 20 Jahren Diabetes und hat jetzt schwache Nieren.
Vor allem leidet sie an Appetitlosigkeit und hat schon 10 Kilo abgenommen,.
Vor allem dürfte ihr Geschmackssinn gelitten haben. Sie war immer schon extrem heikel aber jetzt ist alles nur "Dreck, Mist, ungenießbar"
Kennt jemand solche Anzeichen bei Demenz?
Liebe Grüße aus Wien!
 
Hallo Vira,

ich nehme an, Deine Mutter nimmt Medikamente? Manche haben als Nebenwirkung Geschmackverlust oder -einschränkung.
Die müssten in den jeweiligen Waschzetteln stehen und auch dem Arzt bekannt sein.

Falls Deine Mutter Metformin nimmt, gehört die Geschmacksstörung zu den bekannten Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen:
Geschmacksveränderung
Metformin: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Am besten wäre es, wenn jemand mit dem Arzt oder auch Apotheker alle Medikamente durchsehen würde auf diese Nebenwirkung.

Grüsse,
oregano
 
Ich nehme an, dass es damit zu tun hat, dass meist im Vorfeld der Geruchssinn verloren geht. Und der ist nun mal mit für den Geschmack verantwortlich.

Es ist sicher schwer als Tochter mitzuerleben wie sich die Mutter immer mehr verliert.
Es ist wichtig, dass Du akzeptierst, dass sie nichts absichtlich macht und durchaus noch merken kann, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Die Aggressionen kommen mMn. auch daher, dass sie nicht bevormundet werden will. Deshalb denke ich, dass sie noch in einem Anfangsstadium ist.

Ich erzähle dir mal ein Beispiel mit meiner Tante. Ich hatte eine frische Milch gekauft und festgestellt, dass die vorhandene Milch kaputt war. Hätte ich sie in einem unbeobachteten Moment entsorgt, dann wäre nichts passiert.
So habe habe ich sie vor ihren Augen vom Tisch genommen und wollte sie wegkippen. Das hat sie sofort als Bevormundung gesehen, denn es war ihre Milch und das Bestimmungsrecht über ihre Milch lag ihrer Meinung nach ausschliesslich bei ihr. Wie das eben ihr Leben lang der Fall war.
Sie hat mir die Milch dann derart resolut aus der Hand gerissen, dass alles vollgesaut war und war sehr entrüstet.

Ich bin ins Bad, habe tief duchgeatmet und meine freundlichste Stimme hervorgeholt, bin dann wieder raus und habe die Sauerei weggeputzt. Meine Tante hatte den Vorfall bereits komplett vergessen.
Die Milch habe ich dann später entsorgt, als ihre Aufmerksamkeit woanders lag.

Das sind so Konfliktsituationen, die man einfach umgehen kann.

Es werden fast überall Kurse für Angehörige von Demenzkranken angeboten. Die Kosten kann man sich von der Krankenkasse wieder holen.
Das empfehle ich dir, dass Du ein besseres Verständnis bekommst.
 
Danke Gerold!
Sie hat diesen Geruchs/Geschmacksinnverlust erst seit vorigem Jahr, da ist nur Aricept dazu gekommen. Leider ist es so, dass meine/unsere Mutter nie eine gute Mutter war. Weder meine Schwester noch ich sind bei ihr aufgewachsen, wir hatten beide unsere Omis.Sie war immer schrecklich verwöhnt und total auf sich konzentriert - eine schöne egoistische Frau.
Kann es eine Art Selbstbestrafung sein, wie mein Mann meint? Als wir Kinder waren aßen sie und der Stiefvater immer Salami und Schinken zu Abend,wir Kinder bekamen Schmalz oder Sardinenbrote - weil Kinder ohnehin keinen Geschmacksinn haben?
Liebe Grüße!!!
 
Hallo Vira,

ich nehme an, Deine Mutter nimmt Medikamente? Manche haben als Nebenwirkung Geschmackverlust oder -einschränkung.
Die müssten in den jeweiligen Waschzetteln stehen und auch dem Arzt bekannt sein.

Falls Deine Mutter Metformin nimmt, gehört die Geschmacksstörung zu den bekannten Nebenwirkungen:
Metformin: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Am besten wäre es, wenn jemand mit dem Arzt oder auch Apotheker alle Medikamente durchsehen würde auf diese Nebenwirkung.

Grüsse,
oregano
Danke!
Weil man doch Alzheimer erkennen soll, wenn jemand nicht mehr Oregano riechen kann -meine Mutter hasst Oregano und bildet sich ein, das Gewürz sei überall drinnen.
 
Hier ein Zusammenhang von Diabetes und "Alzheimer":

...Ergebnisse einer Studie amerikanischer Wissenschaftler, wonach Patienten mit hohem Glucosespiegel nicht nur die Blutzuckererhöhung mit den damit verbundenen Pathologien haben, sondern mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit auch an Altersdemenz erkranken.

Bei der Überprüfung von Alzheimer-Patienten wurde festgestellt, dass der Krankheitsverlauf stets [!] mit einem Sinken des Insulinspiegels einhergeht.

...werden bei einer Verabreichung von Insulin eine Reihe biochemischer Reaktionen unter maßgebender Mitwirkung des Proteins Kinase (Akt) ausgelöst, was bis zu dessen Verlagerung aus dem Zytoplasma in das Mitochondrium zu einer Ausschaltung der Beta-Amyloid-Wirkungen führt. Es scheint, als ob die geschädigten Neuronen nach der Insulin-Behandlung ihre ursprüngliche Morphologie und Funktionsfähigkeit wiederfinden.

lg
minon
 
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