Forschung an Demenzkranken

Eine Quelle für das Zitat in #19:

https://afd-bw.de/aktuell/news/8095/Keine+gruppenbezogene+Forschung+an+demenzkranken+Patienten+

DIE ZEIT äussert sich und nennt die Voraussetzung für mögliche Tests bei Dementen:
... Bedingung ist aber, dass die Betroffenen zuvor im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ihre schriftliche Zustimmung gegeben haben. ...
Arzneimittelrecht: Bundestag erlaubt Forschung an Demenzkranken | ZEIT ONLINE

Auch aus diesem Grund halte ich eine rechtzeitige Patientenverfügung für sehr wichtig!

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch aus diesem Grund halte ich eine rechtzeitige Patientenverfügung für sehr wichtig!
Hallo,

zu diesen Arzneitests an Hilflosen und den Schwächsten gibt es unrühmliche frühere Vorläufer - obwohl auch damals schon eine Einwilligung der Betroffenen und/oder der Erziehungsberechtigten erforderlich war, wurden in der Psychiatrie Medikemententests an Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Siehe dazu Presse Information vom 25.11.2016 per Mail erhalten von CBG:

Erprobungen mit Aolept und Megaphen

Heimkinder mussten BAYER-Arzneien testen

Bei den Medikamenten-Versuchen in Kinderheimen und Jugend-Psychiatrien, die in den 1950er und 1960er Jahren stattfanden, kamen auch Arzneien des Leverkusener BAYER-Konzerns zum Einsatz. Das ergaben Recherchen des NDR auf Basis der Forschungen der Pharmazeutin Sylvia Wagner. So erprobten MedizinerInnen der jugendpsychiatrischen Abteilung des ehemaligen Schleswiger Landeskrankenhauses zwei Pharmazeutika des Pharma-Riesen. Das Neuroleptikum Megaphen testeten die ÄrztInnen als Therapeutikum gegen zu „zappelige“ SchülerInnen. 23 „anstaltsgebundenen Sonderschul-Kindern“ verabreichten sie es. Das Neuroleptikum Aolept mussten sogar 141 Kinder und Jugendliche schlucken. Dabei zeigten sich sich gravierende Nebenwirkungen wie etwa „Muskelverkrampfungen an den Augen, des Rückens und der mimischen Muskulatur“. Die Ergebnisse der Pillen-Prüfungen publizierten die DoktorInnen in der Schriftenreihe des Hospitals, nicht ohne sich den Pharma-Firmen gegenüber erkenntlich zu zeigen. „Aufrichtig möchte ich den Bayer-Werken und den Ciba-Werken für die großzügige Überlassung von Versuchsmengen danken“, heißt es am Ende eines Artikels.

Weder die Kinder noch ihre Erziehungsberechtigten haben ihre Einwilligung zu den Tests erklärt. Zudem unterzogen die MedizinerInnen oftmals völlig gesunde Heranwachsende der Prozedur. Auch führten die ÄrztInnen in der Regel keine Voruntersuchungen durch. „Das ist ethisch problematische Forschung. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: ‚Das ist ethisch unzulässige Forschung’“, sagt die Kieler Medizin-Ethikerin Alena Buyx deshalb. Selbst damaligen Standards habe das Vorgehen der ÄrztInnen nicht entsprochen, konstatiert die Wissenschaftlerin.

„Arznei-Tests mit den Schwächsten der Schwachen haben bei BAYER leider eine unrühmliche Tradition. Coordination gegen BAYER-Gefahren / Coalition against BAYER-Dangers
Damals fragte niemand, ob man einverstanden war. Wer garantiert uns, daß sich dies nicht wiederholt, wenn schon damals Gesetze einfach ignoriert wurden?

Gruß,
Clematis
 

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