Kohlenhydrate beeinflussen Gehirnleistung von Senioren

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Mayo Clinic

Relative Intake of Macronutrients Impacts Risk of Mild Cognitive Impairment or dementia
Rosebud O. Roberts, MD ChB, MS,Lewis A. Roberts,Yonas E. Geda, MD, MSc, Ruth H. Cha, MS, V. Shane Pankratz, PhD,Helen M. O’Connor, MS, David S. Knopman, MD, and Ronald C. Petersen, PhD, MD

Relative Intake of Macronutrients Impacts Risk of Mild Cognitive Impairment or dementia

https://translate.google.de/transla....nih.gov/pmc/articles/PMC3494735/&prev=search

Forscher der Mayo Clinic warnen: Viele Kohlenhydrate und viel Zucker können bei Menschen ab 70 negative Auswirkungen auf die Gehirnleistung haben
Zu viele Kohlenhydrate schaden dem Gedächtnis - Artikelmagazin

Milde Verblödung
Strunz - Ernährung - Kohlenhydrate - Eiweiß und Fett
 
Hallo Juliane,

daß die Ernährung auf das körperliche und geistige Befinden wirkt, scheint unumstritten. Allerdings sind in dem Bericht (Link Strunz) viele "könnten" usw., also Möglichkeiten, angedeutet, die noch nicht wirklich konkret sind.
Es wird eben verständlicherweise nach Möglichkeiten gesucht, Alzheimer/Demenz zu verhindern, was beim Anstieg von Demenz/Alzheimer bei den immer älter werdenden Menschen sehr verständlich ist.

Mir scheint dieser Teil besonders wichtig:

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»Es ist wichtig, um ausgewogene Mengen an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett zu verzehren, weil jeder Nährstoff eine wesentliche Rolle im Körper spielt. Die Aufnahme von vielen Kohlenhydraten kann nachteilig sein, weil sie den Zucker- und Insulinstoffwechsel beeinflussen. Aber Zucker ist auch Nahrung fürs Gehirn, also ein mäßiger Verzehr ist durchaus gut«, sagt Rosebud Roberts. »Allerdings könnte ein hoher Zuckerkonsum die Zuckeraufnahme im Gehirn verhindern, ähnlich wie wir es beim Typ-2-Diabetes beobachten.«
Roberts denkt, dass hohe Glukosespiegel die Blutgefäße im Gehirn beeinflussen und ein Rolle bei der Entstehung von Beta-Amyloid-Plaques spielen. Diese Proteine sind Gift für die Gesundheit des Hirngewebes und finden sich im Hirngewebe von Alzheimer-Patienten. Forscher wissen nicht genau, was die Krankheit verursacht, aber vermuten, dass die Anhäufung von Beta-Amyloiden einen Hauptgrund darstellt.
Bislang gibt es keine Therapie gegen Alzheimer. Medikamente können nur die Symptome behandeln. Studienleiter Roberts sagt, dass die Studie Anlass zur Hoffnung gibt, denn sie zeigt Wege, um das Risiko zu reduzieren. Wesentlich ist die Ausgewogenheit von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett in der Ernährung. Die Studienergebnisse wurden im »Journal of Alzheimer‘s Disease« veröffentlicht.
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Zu viele Kohlenhydrate schaden dem Gedächtnis - Artikelmagazin

https://www.netzwerk-frauengesundhe...erhuetung-und-behandlung-von-alzheimerdemenz/

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
... Wer über einen langen Zeitraum im Übermaß Zucker und andere Kohlenhydrate zu sich nimmt, trägt ein erhöhtes Risiko, eine Autoimmunkrankheit zu entwickeln. Bei den Betroffenen greift das Immunsystem das körpereigene Gewebe oder ein Organ an; die Folge sind beispielsweise chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Typ-1-Diabetes sowie die chronische Entzündung der Schilddrüse.

Neue Angriffspunkte für eine Therapie

Die Prozesse, die in diesen Fällen auf molekularer Ebene ablaufen, sind vielschichtig und äußerst komplex. Jetzt ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) gelungen, neue Details zu entschlüsseln. Ihre Arbeiten weisen darauf hin, dass ein übermäßiger Konsum von Kohlehydraten direkt die krankmachenden Funktionen bestimmter Zellen des Immunsystems begünstigt und dass, im Umkehrschluss, eine kalorienreduzierte Ernährung sich günstig auf die Immunerkrankungen auswirken kann. Gleichzeitig zeigen sie neue Angriffspunkte für eine Therapie an: Eine spezifische Blockade bestimmter Stoffwechselprozesse in diesen Immunzellen könnte die überschießende Immunreaktionen unterdrücken.

Verantwortlich für die jetzt in der Fachzeitschrift Cell Metabolism veröffentlichte Studie ist Dr. Martin Väth, Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Systemimmunologie – einer Max-Planck-Forschungsgruppe unter dem Dach der JMU, in deren Fokus das Wechselspiel des Immunsystems mit dem Organismus steht. Daran beteiligt waren Teams aus Amsterdam, Berlin, Freiburg und Leuven.

Glukosetransporter mit Nebenjob

„Immunzellen benötigen große Mengen an Zucker in Form von Glukose, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Mithilfe spezialisierter Transporter in ihrer Zellmembran können sie diese aus der Umgebung aufnehmen“, erklärt Martin Väth. Gemeinsam mit seinem Team konnte Väth jetzt zeigen, dass ein bestimmter Glukosetransporter – mit wissenschaftlichem Namen GLUT3 genannt – in T-Zellen, neben der Energiegewinnung aus Zucker weitere Funktion für den Stoffwechsel erfüllt.

In ihrer Studie haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine Gruppe von Zellen des Immunsystems konzentriert, die noch nicht allzu lange bekannt ist: T-Helferzellen vom Typ 17, auch Th17-Lymphozyten genannt. Von ihnen wird vermutet, dass sie eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungsvorgängen spielen.

„Diese Th17-Zellen tragen jede Menge GLUT3-Proteine auf ihrer Zelloberfläche“, erklärt Väth. Aufgenommene Glukose wandeln sie dann in den Mitochondrien zu Zitronensäure um. Diese wird anschließend im Zellplasma zu dem Acetyl-Koenzym A umgewandelt, das unter anderem als Ausgangsstoff für die Synthese von Fettstoffen benötigt wird.

Einfluss auf entzündungsfördernde Gene

Azetyl-KoA übernimmt in Th17-Zellen aber noch mehr Aufgaben. Väth und sein Team stellten fest, dass dieses Stoffwechselprodukt auch die Aktivität verschiedener Genabschnitte im Zellkern regeln kann. Auf diese Weise nimmt es dort direkten Einfluss auf die Aktivität entzündungsfördernder Gene.

Die neuen Erkenntnisse eröffnen nach Ansicht der Forschenden Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Therapie bei Autoimmunerkrankungen. Beispielsweise könne die Blockade der GLUT3-abhängien Synthese von Acetyl-KoA durch das Nahrungsergänzungsmittel Hydroxycitrat, das zur Behandlung von Übergewicht eingesetzt wird, die krankmachenden Funktionen von Th17-Zellen verhindern und dadurch entzündlich-pathologische Prozesse im Körper reduzieren. Diese „metabolische Umprogrammierung“ von T-Zellen sei ein neuer und spezifischer Angriffspunkt für die Therapie von Autoimmunerkrankungen, ohne dabei das Immunsystem komplett „ausschalten“ zu müssen.

Originalpublikation

The glucose transporter GLUT3 controls T helper 17 cell responses through glycolytic-epigenetic reprogramming. Sophia M. Hochrein, Hao Wu, Miriam Eckstein, Laura Arrigoni, Josip S. Herman, Fabian Schumacher, Christian Gerecke, Mathias Rosenfeldt, Dominic Grün, Burkhard Kleuser, Georg Gasteiger, Wolfgang Kastenmüller, Bart Ghesquière, Jan von den Bossche, E. Dale Abel, and Martin Vaeth. Cell Metabolism, https://doi.org/10.1016/j.cmet.2022.02.015

Des langen Textes kurzer Sinn :) :
Zucker bzw. Kohlenhydrate sollten in Maßen verzehrt werden, so gut sie auch schmecken mögen.

Grüsse,
Oregano
 
sehr viel zucker ist zwar für die meisten leute nicht gut (bei der ap wurde aber früher oft und jetzt auch noch manchmal mit riesigen mengen zucker der vorzeitige tod der betroffenen verhindert), aber diese undifferenzierte verteufelung der kohlenhydrate läßt den verdacht aufkommen, daß der artikel nur eine werbung für das da erwähnte nem ist.

es ist doch ein riesiger unterschied, ob man die kh in form von obst, gemüse, kartoffeln, vollkornbrot usw. (am besten alles bio) zu sich nimmt oder sich mit süßigkeiten vollstopft.



lg
sunny
 
Hallo sunny,

in dem verlinkten Artikel ist in erster Linie von Zucker und schnellen Kohlenhydraten die Rede. Das ist ja nichts Neues und ist auch unumstritten.

Grüsse,
Oregano
 
Die Studie fand in den USA statt. Dort ist Fast Food sehr verbreitet. Das heißt, die Nährstoffe sind stark verarbeitet. Meist spielen weißer Zucker, stark erhitzte Proteine und Transfette eine große Rolle. Wer sich als Diabetiker bewusst ernährt, vermeidet solche Nahrungsmittel. Kohlehydrate sollten nie in Form von raffiniertem Zucker und Weißmehl verzehrt werden. Aber auch bei uns sind die ach so beliebten Fertiggerichte nicht besonders förderlich, da ihnen oft Glukosesirup beigegeben wird, der den Insulinspiegel besonders schnell beeinflusst. Er kann billig aus Zellulose hergestellt werden. Auch die übrigen Zutaten sind nicht immer empfehlenswert. Ich verwende, wenn überhaupt, als Süßungsmittel Xylit und backe nur mit Vollkornmehl aus Dinkel. Es kommt also nicht nur auf die Menge an Kohlehydraten an, sondern auch, in welchen Lebensmitteln sie „verpackt“ sind. An Fetten sind naturbelassene Öle vorzuziehen. Herkömmliche Margarine ist zu vermeiden. Ich habe festgestellt, dass sich viele Backrezepte mit Öl statt Butter oder Margarine backen lassen.
 
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