MS- und demenzkranke Frau - möchte ihr Heimaufenth. ersparen

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18.08.14
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bin 71 Jahre und Pflege meine MS und Demenzkranke Frau zu Hause, ich will ihr ein dauerhaften Heimaufenthalt ersparen
 
Schmerzen durch Netzeinlage nach Narbenbruch

Hallo,
Du hast ja in dem anderen thread auch über die Krankheit Deiner Frau geschrieben, ich stelle meine Antwort jetzt einfach mal hier her.

Was Du uns hier eingestellt hast, klingt nicht gut.
Nicht nur, daß Du selber diese Beschwerden hast, sondern auch noch das mit Deiner Frau, der Du einen langen Heimaufenthalt ersparen möchtest.

Daß Du dringend nach einem Ausweg suchst, kann ich sehr gut verstehen. Dazu müssen aber viele Fäden geknüpft werden, die alle zusammenlaufen müssen zur Problemlösung.

Du hast geschrieben daß Ihr Kinder habt. Ich nehme an sie sind erwachsen.
Wie seid Ihr versichert?
Wie steht es mit einer Hilfe innerhalb Euerer Gemeinde?
Gibt es Nachbarn oder Freunde die sich alle zusammen an der Lösung Eueres Problems beteiligen könnten?

Eine Anlaufstelle ist erst einmal Euer Hausarzt. Dann gibt es sicher eine Sozialstation bei Euch die hat Sprechstunden, damit kann man sich einmal Klarheit darüber erarbeitet, wie zu verfahren wäre für die Zukunft.

Wie wäre es, wenn Du einmal eine Dringlichkeitsliste erstellen würdest auf der sowohl die sozialen Fragen aufgestellt würden, wie auch Euere finanziellen Möglichkeiten, Hilfen zu bestellen für den täglichen Ablauf.

Ich kenne aus Erfahrung die Arbeitsweise von den Organisationen Arbeiterwohlfahrt und Caritas, da bekommt man hervorragende Ratschläge in solchen Familienfragen. Auch im Krankenhaus, wo Du operiert wirst, gibt es bestimmt eine Sozialabteilung, die Dir beiseite stehen könnte.

Setz Dich doch einmal mit Eueren Kindern zusammen und kläre, inwieweit sie sich an der Lösung der Fragen beteiligen können.

Ein Familienrat wäre hier anzustreben, zu dem ein Sozialpädagoge eingeladen werden könnte, der eine solche Runde moderieren könnte, daß sich die Sache nicht zu sehr in die Länge zieht und der eventuell aufschreibt, zu welchen Ergebnissen ihr gekommen seid.

Ich wünsche Euch ein gutes Gelingen aller Überlegungen und gute Besserung für Dich und Deine Frau.

Liebe Grüße
Rota
 
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Sind alles sehr gute Ratschläge, Nachbarn oder Freunde gibt es nicht, meine Kinder sind der Meinung das ich meine Frau/ Mutter ins Heim geben soll und so vielleicht noch was von meinen Leben habe, Hausarzt kann man vergessen, Sozialabteilung im Krankenhaus auch, es ist doch schon ein Problem einen Pflegeplatz zu bekommen wenn man selber ins Krankenhaus muss. Wenn es doch klappt könnte man sich von den Kosten die die Kasse nicht bezahlt einen schönen Urlaub leisten. Es ist ja nicht nur das, meine Frau ist inkontinent die Kasse bezahlt aber nur 1,5 Windelhosen pro Tag, sie braucht aber mindestens 3 Stück und so geht es weiter und, und und. Ich lag diese Jahr schon 2 mal im Krankenhaus und meine Frau in der Zeit im Pflegeheim. Das geht aber ans eingemachte. Es liest sich alles sehr schön was alles so möglich ist, nur mit 71 Jahren ist man nicht mehr so Kläffer um alles auszunutzen, man wird einfach müde

Was sagt mein Sohn immer so schön das ist Altersstuhrheit
 
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Das geht aber ans eingemachte. Es liest sich alles sehr schön was alles so möglich ist, nur mit 71 Jahren ist man nicht mehr so Kläffer um alles auszunutzen, man wird einfach müde

Was sagt mein Sohn immer so schön das ist Altersstuhrheit

Hallo Regloh
Ich verstehe sehr gut, dass das alles sehr an deinen Kräften zieht und die Kraft zum "Kläffer" einfach fehlt. Wo wohnst Du denn, gibt es bei Euch nicht auch eine MS Vereinigung, die haben recht gute Möglichkeiten für Hilfeleistungen.
LG und alles Liebe hoffentlich findest Du für Euch beide eine geeignete etwas entlastende Lösung
Béatrice
Nachtrag
wie sieht es denn vom Platz bei Euch im Haus aus, gäbe es evtl. die Möglichkeit für eine Pflegekraft die bei Euch wohnt ? Bei uns wird das immer mehr so gemacht, und entlastet sehr - klar müsste es jemand sein, mit dem ihr auch gut auskommt.
 
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Ich gehe regelmäßig als Ehrenamtliche ins Alten- und Pflegeheim (mit Klavier und Hund). Dort gibt es einige, die ihre Ehepartner im Heim haben, sie kommen jeden Nachmitteag auf Besuch, fahren aus, verbringen Zeit, ohne die ganze Last der Pflege zu haben. Wenn man selbst alt und krank ist, tut man niemandem, auch nicht dem zu Pflegenden, einen Gefallen, wenn man sich endgültig verausgabt.

Grüße von Datura
 
Hallo Regloh,

ich schließe mich da Daturas Meinung an: wenn Du Dich jetzt so aufarbeitest, daß Du noch kränker wirst und gar keine Kraft mehr hast, wird das Heim doch notwendig, und Du wirst dann im schlimmsten Fall noch nicht einmal die Kraft haben, Deine Frau dort zu besuchen und zu erfreuen.

Grüsse,
Oregano
 
Dabei muss man bedenken, dass es nicht selten zu einer großen Zustandsverschlechtung bei alten Menschen führt, wenn man sie aus ihrer gewohnten Umgebung nimmt.

Wäre nicht auch eine häusliche Pflegekraft ein Möglichkeit ?

VG blunsi
 
dass es nicht selten zu einer großen Zustandsverschlechtung bei alten Menschen führt

jaaaaa, wenn man die Last auf Ehemann, Erwachsene Kinder und eine Pflegekraft verteilen kann- wunderbar.

Hast Du nicht gelesen, was die Kinder meinen? Auf die Kinder kann man offensichtlich nicht zählen.

Und klar gibts die Pflegeversicherung, da wird schon zweimal am Tag jemand kommen.

Trotzdem: Wenn der Ehemann, krank und alt wie er selbst ist, dann zusammenklappt? Und außerdem muss man sich nach den Finanzen, nach dem Machbaren richten. Wie wird ein Pflegeheim bezahlt? Wie wird häusliche Pflege bezahlt? Für Pflegestufe 3 zu Hause kann man sich einige Putzstunden kaufen.

Womöglich brauchst Du, Regloh, erstmal Hilfe bei der Organisation, wie auch immer das Ergebnis sein soll.

Datura
 
Lieber Regloh12,
ich schicke dir liebe Grüße und Kraft und möchte dir sagen,dass ich es sehr bewundernswert finde,wie du dich um deine Frau kümmerst.Deine Frau weiß und spürt sicher,dass du immer für sie da bist.
Ich kann mich gut in deine Gefühle hineinfühlen....
Sicher möchtest du deine Frau in kein Heim geben,weil du sie nicht von fremden Menschen pflegen lassen möchtest und es dir das Herz brechen würde.
Lieber Regloh12,und doch wird es keine dauerhafte Lösung sein,denn der Gesundheitszustand deiner Frau wird nicht konstant bleiben.
Man kann an dieser Aufgabe der Pflege zerbrechen,denn oft merkt man erst zu spät ,dass keine Kraft mehr da ist.
Es ist wichtig,dass du schaust wer euch helfen kann.Damit meine ich nicht die Familie oder Freunde.
Ich denke da vielleicht an ein Tagespflegeheim.Dort kannst du deine Frau in der Woche für eine bestimmte Zeit unterbringen.Am Anfang kannst du sie begleiten und beobachten wie sie in der neuen Umgebung zurechtkommt.
Wenn sie sich eingewöhnt hat,könnte sie dort auch öfters allein bleiben und du hättest Zeit für andere Dinge- für Dich!
Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten,ich überlege mit.

Pass gut auf dich auf!

Liebe Grüße von Wildaster
 
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Danke an alle, auch für euren Zuspruch. Die Tagespflege nehme ich schon in Anspruch 4 mal in der Woche, ein Tag brauche ich für Arztbesuche, Fußpflege Frisör Physiotherapie usw.. Was mich stört ist das meine Frau zur Tagespflege eine sehr liebe ist und zu Hause wie ausgewechselt ist, kann teilweise recht bösartig werden, auch wenn ich es weis das sie wohl nichts dafür kann, kann einen mansch mal die Nerven durchgehen vor allem weil sie ja auch noch inkontinent mit Stuhl und Urin ist. Könnte eine Waschfrau einstellen.
 
Was mich stört ist das meine Frau zur Tagespflege eine sehr liebe ist und zu Hause wie ausgewechselt ist, kann teilweise recht bösartig werden, auch wenn ich es weis das sie wohl nichts dafür kann, kann einen mansch mal die Nerven durchgehen vor allem weil sie ja auch noch inkontinent mit Stuhl und Urin ist. Könnte eine Waschfrau einstellen.

Du brauchst da wirklich Unterstützung, ich kann mir vorstellen, dass es für euch etwas entlastender sein kann, wenn Du jemand hast, der sie bei ihrer Inkontinenz pflegt. Dann wäre für Euch beide die Zeit die ihr zusammen verbringt auch anders, denn das Waschen und Windeln wechseln zehrt sicher an euch beiden.
Da würde ich wirklich so schnell wie möglich nach jemandem suchen. Viel Glück dabei.

Das Wechseln der Gemütsstimmung kann sehr belastend werden, das ist manchmal sehr schwer zu tragen, darum ist es sehr wichtig, dass Du schaust wo kannst Du dich schonen, dann bist auch Du etwas stärker wenn diese "bösartigen" Ausbrüche kommen.

LG Béatrice
 
Was mich stört ist das meine Frau zur Tagespflege eine sehr liebe ist und zu Hause wie ausgewechselt ist, kann teilweise recht bösartig werden, auch wenn ich es weis das sie wohl nichts dafür kann, kann einen mansch mal die Nerven durchgehen

Mein erster Gedanke hierzu war, womöglich ist Deine Frau trotz ihrer Demenz stinksauer, dass sie sich von ihrem Mann waschen und windeln lassen muss, vielleicht findet sie das entwürdigend und lässt ihre Wut darüber, dass sie so hilflos ist, an Dir aus.

In der Tagespflege wird sie von professionellen Pflegekräften gesäubert, das ist womöglich einfacher zu ertragen.

Datura
 
Hallo Regloh,

ich bewundere Dich, daß Du diese PFlege machst!
Aber ich bitte Dich trotzdem, darüber nachzudenken, ob Du nicht auch noch ein Recht auf Dein eigenes Leben hast. - Dieses "Bösartige" habe ich bei meiner Schwiegermutter kennen gelernt. Sie hatte Alzheimer, und mir wurde gesagt, daß das dazu gehöre. Aber trotzdem muß es ja ausgehalten werden, zusammen mit all den anderen Aufgaben, die anfallen.

Grüsse,
Oregano
 
Abwesenheit uns Kurzzeitpflege ist ja nun schon fast ausgeschöpft, aber in nächsten Jahr werde ich mir einen Urlaub gönnen
 
Hallo Regloh,

so ganz abwegig finde ich die Überlegungen von Datura (#12) nicht. 48 Jahre verheiratet sein bedeutet ja nicht, daß auf dem Gebiet der gegenseitigen Hilfe und vor allem der Hilfe in Sachen Windeln, Wickeln, Saubermachen usw. wirklich immer "Intimintät" bestanden hat. Miteinander leben in gegenseitiger Autarkie ist etwas anderes als miteinander leben in Abhängigkeit von einem Partner.

Grüsse,
Oregano
 
glaube ich nicht, wir sind 48 Jahre verheiratet

Glauben ist nicht wissen. Was weißt Du denn darüber, was in dem Demenz- Gehirn Deiner Frau für Gedankenkarussels sich drehen? Sich differenziert mitteilen kann sie sich ja nicht mehr? Wie verzweifelt sie tief innen wegen ihrer Abhängigkeit in Bezug auf säubern von Inkontinenz usw ist? Dass sie das nicht steuern kann, wenn sie deshalb Wut auf Dich hat? Noch nichtmal ausdrücken kann, was in ihr vorgeht?

Na ja, ich will da nicht weiter drauf rumreiten, aber womöglich nimmst Du die Anregung, auch von Karde, auf, zu versuchen, genau diese Säuberungsaktionen von Professionellen durchführen zu lassen, um Eure letzten Jahre nicht zu vergiften.

Datura
 
Ich kenne es so wie Oregano und Datura es schreiben.

Zwei ältere Menschen, beide früher fest im Leben stehend, dann Pflegefall und Dement. Der Prozess dahin war schleichend aber es hat sich schon früh herauskristallisiert, dass Arbeiten auch im häuslichen Bereich, die man abnehmen wollte, da erst einmal Widerwille und auch mal Bösartigkeit war, weil sie es selbst nicht mehr tun konnten.
Und als es dann an die Intimpflege ging wurde das noch einmal eine Spur schlimmer. Abhängigkeiten nehmen einem ein Stück der Selbstständigkeit und das nehmen einige ältere Menschen erst einmal übel. Bei Fremden haben sie damit erstaunlicherweise weniger Probleme, genau wie du es schreibst, Regloh.
Aber natürlich können auch wir das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, wie das bei euch im Einzelnen aussieht. Dass kannst nur du herausfinden, indem du die Situation gut beobachtest und dann danach handelst. :)

Grüsse von Juliette
 
Hallo
Ich war sehr lange nicht hier, hatte aber auch keine Gelegenheit dazu. Meine frau musste ich nun ob ich wollte oder auch nicht ins Pflegheim geben. Das Pflegeheim hier vor Ort war nur eine Aufbewahrung Station sie war ständig nass und ungepflegt. Habe mich sehr oft beschweren müssen aber es hat sich nichts geändert. Nach 3 Monaten ist es mir gelungen das Heim zu wechseln und jetzt ist alles gut und ich habe mehr Ruhe auch wenn es mich finanziell sehr belastet. Ich habe es einfach nicht mehr geschafft. Ich muss wegen meiner Morphea aller 14 Tage für 4 Tage ins Krankenhaus und bekomme Photoforese und Chemotherapie. Ich habe Glück, es ist eine sichtbare Besserung eigetreten. Ein Dank an die Ärzte der Uni-Klinik die sich bei einer so unerforschten Krankheit sehr große Mühe geben. Ich selber bin aber wie in ein schwarzes Loch gefallen, alleine zu Hause, immer krankheitsbedingt Müde und abgeschlafft, keine richtige Aufgabe mehr, es steht kein Muss mehr da hinter. Frage mich manchmal was das alles noch soll und bekomme Depressionen.

Grüße von Regloh12
 
Hallo Regloh,

bevor hier noch weitere Damen beim Anblick Deines User Fotos "in Ohnmacht" fallen, würdest Du bitte mal Deine Brille aufsetzen und schauen, ob Du beim Einstellen des Profilbildes etwas verwechselt hast:schock:
 
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