Einlauf Brottrunk

  • Themenstarter Bodo
  • Erstellt am
Kompliment creamdoc, besser kann man es nicht ausdrücken!!!

Mit Kanne Brottrunk Einläufe zu machen ist genau so unsinnig bis sogar gefährlich wie mit Joghurt auf einem Tampon einen Scheidenpilz kurieren zu wollen.

Es sind völlig andere Bakterien und Pilzkulturen, - je nachdem wo und wie sie angesiedelt sind und auch je nachdem welches Millieu sie benötigen ob aerob oder anaerob, ob sauer oder basisch und welche Nachbar und Hilfsarbeiter sie benötigen.

Nicht alles was oben rein kann, kann auch unten rein und umgekehrt.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Tarajal,

dann sind wohl all die Gynäkologen, die diese Methode empfehlen, keine Fachleute:cool:.

Abgesehen davon ist die Seite von Symbioflor kommerziell, und ich könnte mir vorstellen, dass sie ihre Produkte an die Frau bringen wollen.
(Außerdem gibt Symbioflor zu, dass es DOCH Joghurtbakterien gibt, die eine günstige Wirkung haben:
Mit Ausnahme von Lactobacillus acidophilus ......
)

Das wird jedoch jetzt off-topic.

Liebe Grüße,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zitat von Malve: dann sind wohl all die Gynäkologen, die diese Methode empfehlen, keine Fachleute.

Nur dadurch, dass jemand etwas ausgiebig und vollkommen überzeugt befürwortet ist noch lange nicht gewährleistet, dass es nicht auch gravierende Nebenwirkungen verursachen kann wie bekannterweise seinerzeit das Contergan (ich weiß, ich weiß, off topic) https://www.contergan-karlsruhe.de/historielang.html

Natürlich kann man das sehr gerne auch als rein kommerzielle Aussage betrachten, aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass oben und unten und vorne und hinten andere Bakterienstämme ansässig sind.

Ob die Gynäkologen die Honig und Joghurt gegen Scheidenpilze empfehlen, speziell Fachleute für die Scheidenflora in Verbindung mit ihren eigenen Bakterienstämmen und der Zusammenarbeit mit Joghurt und Honig sind weiß ich natürlich nicht zu beantworten.

Wenn man sich mal gerne näher damit auseinander setzen möchte kann ich hier ein exzellentes Buch empfehlen, das weit über das Thema "Mikroökologie des Darmes" hinaus geht:

Mikroökologie des Darmes. Grundlagen, Diagnostik und Therapie: Amazon.de: Gero Beckmann, Andreas Rüffer: Bücher

Um aber auf den Brottrunk-Einlauf zurück zu kommen, sollte man wissen, dass im Kanne Brottrunk Aerobier (Bakterien die Luft zum leben benötigen) vorhanden sind, im Dickdarm das Lebensmilieu rein Anaerob (luftlos) ist.

Führt man also Aerobier zu, bekämpfen sie die Anaerobier und umgekehrt.
Durch solche Einläufe kann es also ungünstigstenfalls zu "Krieg im Dickdarm" kommen. Obendrein hat man dann das Problem das eine andere artfremde Kultur in den Dickdarm eingeführt wurde gegen die der Organismus zusätzlich zu kämpfen hat weil sie von unserem Organismus als nicht mit ihm kompatibel erkannt wird.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur dadurch, dass jemand etwas ausgiebig und vollkommen überzeugt befürwortet ist noch lange nicht gewährleistet, dass es nicht auch gravierende Nebenwirkungen verursachen kann
Natürlich kann man das sehr gerne auch als rein kommerzielle Aussage betrachten, aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass oben und unten und vorne und hinten andere Bakterienstämme ansässig sind.
Um aber auf den Brottrunk-Einlauf zurück zu kommen, sollte man wissen, dass im Kanne Brottrunk Aerobier (Bakterien die Luft zum leben benötigen) vorhanden sind, im Dickdarm das Lebensmilieu rein Anaerob (luftlos) ist.
Führt man also Aerobier zu, bekämpfen sie die Anaerobier und umgekehrt.
Durch solche Einläufe kann es also ungünstigstenfalls zu "Krieg im Dickdarm" kommen.
Tarajals Aussage kann ich mich hier trotz aller andernorts offensichtlicher Unterschiede in Ansatz und Methode nur vollinhaltlich anschließen. Auch wenn ich jetzt keinen 'Krieg der Mikroben' erwarte, sind sie doch alle zuerst davon abhängig, dass sie was zum Leben bekommen. Aber Lactobazillus, Acidophilus, Bifidus, Döderlein & Co. heilen natürlich weder Schleimhaut in Mund, Darm oder Scheide, sondern dienen lediglich dem Behandler als INDIKATOR für die Gesundheit dieser gewebe - das gilt übrigens für nahezu a l l e Besiedlungen, sieht man mal von akuten Infektionen ab: Nicht der Symbiont schafft direkt Gesundheit (weswegen solche Substitutionstherapien auch meist nicht lange vorhalten), das Gewebe signalisiert seine Gesundheit durch das ausreichende Vorhandensein der passenden Besiedlung. So ist der Brottrunk im Dickdarm, auch wenn ich ihm hier mangels eigener Erfahrungen nicht das Wort reden will, nicht zur retrograden Besiedelung dieser Darmabschnitte mit Milchsäurebakterien gedacht, sondern vielmehr zur Rückresorption von Mineralien und Spurenelementen 'im natürlichen Verbund'(W. Kanne sen.). Noch einmal: Weder habe ich Erfahrungen mit dieser Empfehlung, noch erscheint sie mir ausreichend logisch, um sie auszuprobieren. Trotzdem: sollte sie Erfolge zeitigen, muß man darüber nachdenken, worin die Heilwirkung besteht, denn immerhin ist Brottrunk weitaus weniger belastend als viele andere Medikamente.

Und ja: selbstverständlich haben bewußte Irreführungen ihren Grund - sei es, wenn man Menschen belastete Lebensmittel oder für sie giftige Substanzen gibt - das ist
doch nicht erst seit dem Mutterkorn im mittelalterlichen Getreide, dem Opium für China oder den Vodka für Russland hinlänglich bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was empfehlen denn die "Spezialisten" (Creamdoc und Tarajal) für einen
Einlauf?

Gruß
Rübe
 
Hallo,

bin schon recht lange Mitleser in diesem Forum, und mag hier nun mal ein paar Gedankengänge zum Thema beitragen.

Dabei geht es um den Einsatz von Keimen an Orten, an denen sie eigentlich gar nicht natürlicher Weise vorkommen. Dass dieses durchaus Sinn machen kann, meinen sogar die von Tarajal herangezogenen Fachleute von Symbiopharm. Sie empfehlen das Einträufeln des Darmkeimes Enterococcus faecalis zur lokalen Stimulation in die Nase - doch habe ich trotz langen Suchens keinen Hinweis auf sein natürliches Vorkommen in der Nasenflora gefunden.

Immunsystem trainieren mit Symbioflor 1

Auch der gerne bei Durchfall und begleitend zur Antibiose genommene, oft fälschlicher Weise probiotisch genannte Bierhefestamm im Produkt Perenterol, ist keineswegs ein natürlicher Darmbewohner - ca. eine Woche nach Absetzen der Kapseln verschwindet er wieder aus dem Darm.

Ich habe selber sehr positive Erfahrungen mit dem Brottrunkeinlauf, sowie sogar mit dem Beimischen von Selbigem in die Nasendusche gemacht (habe chron. Sinusitis - wird beständig besser). Auch der Heilpraktiker aus dem Agenki-Forum empfiehlt seine sauren Mikroorganismen zu diesem Zweck:

Agenki :: Gesundheitsforum :: Nasendusche

Ebenso sind die bei einer natürlichen Geburt "impfenden" Keime der Vaginalflora nicht allesamt diejenigen, welche dauerhaft in Darm und auf anderen Schleimhäuten ansässig sind.

Meine Überlegung dazu ist, dass oftmals Keime die nicht dauerhaft an bestimmten Lokalitäten heimisch sind, doch eine Art von "Carrierfunktion" übernehmen können, so dass sich im Anschluss daran die für eine jeweilige Person und im entsprechenden Bereich günstigen Keime besser ansiedeln können. Insofern geht es bei Brottrunk-Einläufen gar nicht um eine dauerhafte Besiedelung von End-/Dickdarm mit Laktobazillen, sondern um die Herstellung eines bestimmten Millieus. So kommt man dann auch auf einen Konsens mit Creamdoc's Zitat:
" Bevor wir also über Sinn und möglichen Unsinn (!) von Brottrunk-Einläufen sprechen, wäre ich für einen Hinweis zu meiner offensichtlichen Begriffsverwechslung dankbar.
*) L. Pasteur: "Le milieu c'est tout, la microbe c'est rien." (Die Umgebung, das ist alles, die Mikroben, das ist nichts.)"

Hier scheinen mir Laktobazillen zum sanften Ansäuern einer ins alkalisch abgeglittenen Darm-/Nasenflora erste Wahl. Ich hatte sogar mal erwogen, mir die Symbioflor-Vaginalzäpfchen in den Hintern zu drücken - dank der Brottrunk-Einläufe war dieses aber nicht notwendig... :)
Es gelang mir damit meine durch massive Antibiose stark geschädigte Darmflora zu stabilisieren - eine wichtige Voraussetzung zur Ausheilung meiner Sinusitis.
Perfektionieren könnte man dies evtl., wenn im Anschluss mit lokal ansässigen Stämmen geimpft würde - wobei das aber nicht unbedingt notwendig sein wird. Säuglinge bauen ihre sich entwickelnde Flora ja auch beständig aus der Nahrung/Muttermilch auf.

Vorsichtig wäre ich jedoch bei stärkeren Immundefekten (Aids, fortgeschrittener Krebs,...). Hier könnte es sicher passieren, dass eigentlich nicht invasive Keime sich unerwünscht ausbreiten und zur Bedrohung werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Antitoxicomaniac,

(hier leider offtopic: ich möchte Dich herzlich Willkommen hier im Forum heißen; wir freuen uns, dass Du Dich sozusagen vom stillen Leser zum Schreiber entwickelt hast.)

Gruß, mondvogel
 
(...)
Hier scheinen mir Laktobazillen zum sanften Ansäuern einer ins alkalisch abgeglittenen Darm-/Nasenflora erste Wahl. Ich hatte sogar mal erwogen, mir die Symbioflor-Vaginalzäpfchen in den Hintern zu drücken - dank der Brottrunk-Einläufe war dieses aber nicht notwendig... :)
Es gelang mir damit meine durch massive Antibiose stark geschädigte Darmflora zu stabilisieren - eine wichtige Voraussetzung zur Ausheilung meiner Sinusitis.
Wenn ich Dich richtig verstehe Antitoxicomaniac, schlägst Du also Milchsäure, nicht die sie produzierenden Bakterienstämme, für den Enddarm im Sinne einer Reiztherapie vor, richtig?
 
Ich denke, dass die Milchsäure hier dazu beiträgt die richtige Umgebung zu schaffen, darüber hinaus aber die (wenig invasiven) Bakterien die Sache nachhaltiger machen - die pure Milchsäure wäre nach dem nächsten Stuhlgang wohl wieder weitgehend ausgespült. Ähnlich wie beim Perenterol im Darm - sonst würde es ja reichen lediglich die Stoffwechselendprodukte dieses Stammes zu schlucken. Lactobazillen können sich im Dickdarm kaum dauerhaft ansiedeln - ist das falsche Milieu. Sie können aber möglicher Weise dort sicher für Stunden/Tage/Wochen(?) verbleiben und andere Keime im Wachstum unterdrücken. Sie übernehmen generell eine Rolle für Aufräumarbeiten. Du kannst sie (also den Brottrunk) in Dein Wischwasser geben, Dein Sauerkraut damit starten, Deinen Kompost damit "impfen" (und so Fäulnis vermeiden helfen)... ...und ich persönlich würde mich nicht scheuen sie, wenn nichts Anderes da wäre, auf einem Tupfer zu verwenden um eine frische Platzwunde zu reinigen und leicht zu "desinfizieren".

Ich erinnere mich an eine Doku, wo in einer Studie erforscht wurde, ob probiotische Joghurts den Immunstatus der Probanden verändern. Es kam heraus, dass einige von bestimmten Stämmen bei manchen Teilnehmern mehr Immunglobuline messbar machten, andere Teilnehmer jedoch mehr von anderen Stämmen profitierten. Ob nun diese Bakterien direkt für die Produktion verantwortlich sind, oder nur das Terrain für wiederum andere Keime bereiteten bleibt dafür aber ungeklärt - so kann man nachvollziehen, warum bestimmte Joghurts bei manchen Frauen die Scheidenflora stabilisieren und bei anderen nicht.

Daraus folgere ich, dass Brottrunk-Einläufe bei verschiedenen Leuten helfen können (siehe https://www.symptome.ch/threads/brottrunk-einlauf.102581/), aber keineswegs müssen. Gefahren sehe ich nur bei individuellen Unverträglichkeiten, oder wie schon gesagt extremen Immunschwächen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein kleiner Nachtrag:

Ich möchte hier natürlich niemanden dazu animieren sich nun wahllos oder massiv irgendwelche Gebräue irgendwohin zu applizieren. Eine gewisse Vorsicht ist immer geboten. Daher finde ich die im anderen Thread von Benutzer t0m angegebene Einlauf-Dosierung von 1,5l Wasser und 0,5l Brottrunk zumindest für den Anfang viel zu hoch. Ich selber gebe einfach nur einen guten Schluck mit in den Irrigator. Für die Nasendusche würde ich es empfehlen erst tropfenweise die Verträglichkeit auszutesten und langsam zu steigern - es muss sich immer angenehm anfühlen - höchstens ein ganz leichtes, schnell vorübergehendes Brennen/Kribbeln wäre akzeptabel.

Ansonsten kann ich das Zeugs auch sehr für die Körperpflege empfehlen. Ich benutze selber meist nur reine Seife für Haut und Haar - eine Spülung oder Abreibung mit verdünntem Brottrunk macht beides danach schön weich und hilft den Säureschutzmantel der Haut zu regenerieren.

Und noch ein Tipp:

Um den Bodensatz mit zu verwenden schüttele ich die Flasche kurz auf. Dabei fiel mir irgendwann auf, dass sich manchmal im inneren Deckelrand eine schwarze Substanz bildete - offensichtlich oxidiert die Säure das Metall des Deckels, und beim nächsten mal hat man so Metalloxide mit drin. Nunmehr wische ich nach jedem Gebrauch den inneren Deckel trocken - dann wird es keine lange Einwirkzeit/Reaktion geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr Lieben,

ich habe vor ca. zwei Jahren mal einen Einlauf mit Kanne Brottrunk versucht,
die Mischung war geschätzte 200 ml auf einen Liter Komplettmenge mit gefiltertem Wasser aufgefüllt.

Es war sicherlich zu stark, jedenfalls konnte ich das keine Minute halten (ich mache schon seit Jahren Kaffeeinläufe, auch mal mit bis zu 2,5 l Gesamtmenge und hab mit Haltenkönnen und Entspannung keinerlei Probleme)

Ich hatte das Gefühl es krempelt mich innerlich von der Speiseröhre an abwärts einmal nach unten hin durch. Es kam bestimmt alles auf einmal raus was ich im Körper hatte und der Entleerungsreiz wollte nicht aufhören. Es fühlte sich wie übelster Durchfall an. Es wurde mir auch speiübel obwohl ich noch gar nichts im Magen hatte gesellte sich etwas Brechreiz hinzu.

Ich musste dann einen weiteren Einlauf machen damit sich meine Innereien wieder beruhigen konnten :D Ich glaub ich hab seinerzeit auch eine Prise Natriumhydrogencarbonat drangetan damit das Wasser etwas basisch wurde.
Danach war spontan herrliche Ruhe.

Gefühlt hab ich mich drei Stunden lang schlecht gefühlt. Mir war richtig weich in den Knien und auch sonst vom Kopf her wars ziemlich übel. Ich musste mich hinlegen und doch recht viel Wasser trinken. Alles in allem viel zu anstrengend und es war mir eine Lehre daß sich wohl nicht alles Gute für Einläufe eignet.
Auch der Brottrunk scheint nicht allen gut zu tun, wie sich aus diesem Thread ergibt:

Ich probierte es wegen der Bakterien aus und erhoffte mir natürlich eine gute Darmbesiedelung.
Seitdem meine ich zu wissen daß der Enddarm wohl eher basisch angehaucht ist *g*, anders kann ich mir diese doch eher spontane Entleerung nicht erklären. Kanne Brottrunk hat (laut Aussage des Herstellers) einen ph-Wert von 3,0 und destilliertes Wasser (welches ich immer nehme, aber NICHT DAS ZUM KAUFEN sondern selbst hergestelltes) ist auch leicht sauer.

Also DIESE Dosierung ist jedenfalls nicht zu Empfehlen ;)
Viele Grüße
Astrid
 
Oben