KANN das überhaupt CFS sein?

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02.12.11
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134
Hi, zusammen!

Ich leide seit 1,5 Jahren an Symptomen, die auf CFS, chron. EBV, Burnout, Depression, Mitochondriopathie, etc. passen würden.
Hab den "üblichen" Ärztemarathon schon großteils hinter mir und stehe noch immer ohne klare Diagnose da.:idee:

Jetzt wollte ich mal hier hineinfragen, ob folgendes Beschwerdebild überhaupt zu CFS passt:
der Beginn war relativ plötzlich (innerhalb weniger Stunden/Tag): extreme Erschöpfung, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, antriebslos. anhaltend über 2 Monate.
Dann plötzlich "wie weggeblasen": für wenige Wochen völlig beschwerdefrei.
Dann wieder eine schlechte Phase. usw.
Seither wechselten sich immer beschwerdefreie Phasen mit schelchten Phasen ab, wobei anfangs die "guten" Phasen immer öfter und länger dauerten.

Seit 3/4 Jahr kehrt es sich um: immer längere schlechte Phasen. Hauptsächlich mit extremer körperlicher+geistiger Erschöpfung.


Mir ist schon klar, dass CFS bei jedem irgendwie anders ist. Was mich hauptsächlich interessiert ist, ob es bei CFS auch möglich ist, dass man so plötzlich wieder für wenige Wochen völlig beschwerdefrei sein kann? Habt ihr das auch? Die guten Phasen dauern so ca. 2-3 Wochen, die schlechten Phasen so zw. 3-6 Wochen, im Moment jedoch deutlich länger :traurig:

Hat man als "echter" CFS'ler überhaupt beschwerdefreie Phasen, in denen es einem geht wie früher? Wenn man plötzlich wieder Kraft hat und in Hochstimmung ist...?:confused:
 
Hallo Schwammkopf,

Ich leide seit 1,5 Jahren an Symptomen, die auf CFS, chron. EBV, Burnout, Depression, Mitochondriopathie, etc. passen würden.

Wie äußern sich denn diese Symptome? -
Vor allem das schubweise Auftreten der Beschwerden müßte doch weiter führen können?
Das zeigt sich bei Krankheiten im Darmbereich (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), aber eben auch bei EBV, Borreliose und sicher noch anderen Krankheiten.
Ich frage mich, ob bei einem dieser Auslöser die Mitochondriopathie nicht eher eine Folge ist und nicht Ursache?

Ist denn bei Dir EBV nachgewiesen?
Ist Borreliose ausgeschlossen?
Was spricht für eine Depression, was dagegen?
...

Grüsse,
Oregano
 
Hi, Oregano!

Mensch, du bist um 5 Uhr schon wach und im Forum aktiv :bang: Wolltest du das Christkind beim Geschenke abladen erwischen? ;)

Wie äußern sich denn diese Symptome? -
Oregano

Rasch eintretende (innerhalb eines 1/2 bis 1 Tag) extreme Schwäche/Erschöpfung/Antriebslosigkeit. Dazu große Konzentrationsschwierigkeiten, Kurzatmigkeit, leichte Benommenheit. Und eine Reihe kleinerer Symptome wie Herzpochen, Geräuschempfindlichkeit, leicht schreckbar, trockene Augen, usw. aber das sind wirklich leichte Symptome.

Ist denn bei Dir EBV nachgewiesen?
Ist Borreliose ausgeschlossen?
Was spricht für eine Depression, was dagegen?
Oregano

Als die ganze Sache begann, konnte der Internist lediglich einen leicht erhöhten EBV Tither nachweisen, der im Laufe der Zeit auch wieder in den Normalbereich ging. Borreliose wurde schon angesprochen, aber da ich keinen Insektenstich in den letzten Jahren hatte, ging man dem nicht weiter nach.

Für mich spricht gegen eine Depression das relativ plötzliche Auftreten und Verschwinden der Symptome: gehts mir körperlich mies, bin ich depressiv; gehts mir gut, bin ich froh und munter. Außerdem schlafe ich sehr gut und viel, was meines Wissens auch gegen eine Depression spricht (?).

War kürzlich stationär auf der Internen zur genauen Abklärung, aber organisch scheine ich kerngsund zu sein...

Seit gut 1/2 Jahr werde ich wegen Nitosativer Stress behandelt. (Sehr hoher Nitrotyrosin-Wert von >1600nmol/Liter bei einer Referenz bis 300nmol/Liter).

Liebe Grüße,
Schwammkopf.
 
Hallo Schwammkopf,

hast Du eigentlich diesen Thread gelesen?:https://www.symptome.ch/threads/hammerwert-nitrotyrosin.51249/

Demnach ist der erhöhte kein so ganz zuverlässiger Wert. Wenn alle anderen Werte (kommt natürlich immer darauf an, welche gemacht werden) in der Norm liegen, denke ich weiter an eine bakterielle bzw. abgelaufene virale Belastung, und zwar wegen dieser "Wellen": mal geht's gut, mal nicht.

Bist Du eigentlich auch auf die Co-Infektionen von Borreliose untersucht worden? - Wenn schon, denn schon...

Hast Du Dich schon mit Allergien und Intoleranzen beschäftigt? Auch die könnten für Deine Symptome verantwortlich sein, vor allem, wenn Du die unverträglichen Lebensmittel immer wieder zu Dir nimmst.
Gleiches gilt für Giftbelastungen.
Deshalb auch die Frage: unterstützt Du Deine Leber + Nieren?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi, Oregano!

Kenne den Thread, aber versteh nur die Hälfte, weil mir die genauen biochemischen Vorgänge der Zellatmung zu kompliziert sind.

An Allergien/Intoleranzen hab ich noch gar nicht gedacht. Das ist eine sehr gute Idee, dem werde ich nach den Feiertagen mal nachgehen.

Co-Infektionen von Borrelien kenn ich nicht? Werde mal meine Ärztin darauf ansprechen.

Na, das sind ja doch wieder ein paar Anhaltspunkte. :fans:

Vielen Dank für die Infos.
Jetzt wünsch ich aber einen wunderschönen Weihnachtsabend!!! :danke:
 
Boa-Eh! Unter den Symptomen der Co-Infektionen von Borreliose lässt sich ja praktisch JEDE Krankheit einordnen...

Ich kann mich nicht erinnern, jemals von einer Zecke gebissen worden zu sein. Ich denke doch, dass dies der einzige Übertragungsweg auf den menschen ist, oder?
 
Hi, Schwammkopf!

Jetzt wollte ich mal hier hineinfragen, ob folgendes Beschwerdebild überhaupt zu CFS passt:
der Beginn war relativ plötzlich (innerhalb weniger Stunden/Tag): extreme Erschöpfung, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, antriebslos. anhaltend über 2 Monate.

Von CFS/ME spricht man erst, wenn solche Zustände über ein halbes Jahr andauern.

Dann plötzlich "wie weggeblasen": für wenige Wochen völlig beschwerdefrei.
Dann wieder eine schlechte Phase. usw.

Das finde ich eher untypisch. Typisch wäre, wenn sich die Beschwerden nach Belastungen oder auch zeitversetzt einen Tag später verschlimmern.


Hat man als "echter" CFS'ler überhaupt beschwerdefreie Phasen, in denen es einem geht wie früher? Wenn man plötzlich wieder Kraft hat und in Hochstimmung ist...?:confused:

Ich würde eher sagen, dass es mal kraftvolle Stunden gibt.

Gruß
Whitney
 
Danke, Whitney!

Wie ist das eigentlich mit den Symptomen im TAGESVERLAUF?
Ändern sich die bei "echten CFS'lern"? Ich bilde mir ein, dass meine Symptome vormittags bis Mittag zunehmen und im weitern Tagesverlauf abnehmen. Am Abend geht's am besten.

Danke für deine Antwort.
 
Also ich bin eher morgens fit und ab mittags/nachmittags nimmt die Symptomatik zu.

Das ist wohl bei Ärzten ein wichtiger Anhaltspunkt um CFS von einer evtl. depressiven Symptomatik zu unterscheiden. Bei einer psychischen Erkrankung geht es meistens morgens schlechter.

Trotzdem würde ich diesen Anhaltspunkt nicht als entgültig betrachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwammkopf,
das kann bei CFS/ME so sein.
Es hängt unter anderem mit dem Adrenal Fatique
( erschöpfte Nebbennieren ) zusammen.
Cortisol kann man im Tagesprofil Speichel testen.

LG
Whitney
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diesen Tagesprofil-Speicheltest für Cortisol kann man selbst machen.
Es gibt Labore, die das anbieten.

Wenn das benötigte Cortisol morgens schon zu niedrig ist, kann das ein Grund für schlimmere Beschwerden morgens sein.
Es kann aber auch noch andere Gründe geben.

Noch aussagekräftiger ist das Neurostressprofil.
Über beide Tests findest Du etwas im Forum Neurostress hier.

Besser ist es natürlich, wenn Dich ein Arzt dabei unterstützt.

Vielleicht kannst Du zu einem Enokrinologen gehen, um die Hormon-Achsen zu überprüfen.

Hier noch ein Link dazu

Cortisol-Spiegel bei Burn-Out und Chronic Fatigue Syndrom | Dr. Bieger
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
ich hab auch CFS, und mir geht's abends meist besser als tagsüber. Den Wechsel von guten und schlechten Phasen hab ich auch, wobei bei mir auch die guten nicht wirklich gut sind, aber bei dir kann's ja insgesamt besser sein.

Zur Diagnostik: Kuck dir mal die Fukuda-Kriterien an, ob die auf dich zutreffen. Die meisten Leute mit CFS sind übrigens lichtempfindlich.

Man kann auch Immun-Tests machen, also Zytokine messen, außerdem Nitrostress, ATP usw.
Geh im Zweifel zu einem der Ärzte, die auf den Fatigatio Veranstaltungen vortragen, oder in die Spezialklinik Neukirchen. Da wird man dir Genaueres sagen können. Längerfristig musst du dir Wissen selber anlesen, das lernt man nicht alles hier mal eben im Forum.
 
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