Diagnose wo?

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dedizione

Hallo,

ich hab mich hier ein bisschen eingelesen. Nicht fündig wurde ich bei einer wichtigen Frage, deshalb stell ich die jetzt hier:

Wer diagnostiziert eigentlich CFIDS? Also ich war schon bei mehreren Neurologen, die haben mir meine Erschöpfung alle nicht geglaubt.

v.Grüße dedizione
 
Wuhu,
von Deutschland ist mir bisher nur die Charite (Berlin) in Erinnerung, es gibt wohl einige (private) Ärzte, die so eine Diagnose stellen - es wird hier sicherlich noch jemand dazu etwas schreiben...

Für die Österreicher: In Wien ist mir Fr. Dr. Fuchs (Evang.KH, privat) bekannt. Für - irgendeine - Behandlung auf Kasse muss man aber, trotz der Diagnose, mit der Kasse (ohne Aussicht auf Erfolg) streiten...

Bezüglich der Schweiz bin ich mehr als überfragt - ich hoffe, auch da wird sich jemand noch dazu melden...
 
Hallo,

von Deutschland ist mir bisher nur die Charite (Berlin) in Erinnerung, es gibt wohl einige (private) Ärzte, die so eine Diagnose stellen - es wird hier sicherlich noch jemand dazu etwas schreiben...

darf ich daraus entnehmen, dass Kassenärzte diese Diagnose nicht stellen und/oder sie gar nicht kennen?

v.Grüße dedizione
 
Hallo,



darf ich daraus entnehmen, dass Kassenärzte diese Diagnose nicht stellen und/oder sie gar nicht kennen?

v.Grüße dedizione


Es gibt Kassenärzte die die Diagnose CFS stellen. Falls keine konkreten Anschriften genannt werden, würde ich bei einer CFS-Selbsthilfe Gruppe anrufen und mir Anschriften geben lassen. (Falls die SHG diese herausrückt, ohne das man gleich Mitglied werden muss)
Soviel ich weiss hat Fatigatio, ohne Mitgliedschaft, CFS-Kassenärzte am Telefon genannt.
 
Soviel ich weiss hat Fatigatio, ohne Mitgliedschaft, CFS-Kassenärzte am Telefon genannt.
Ooops!
Wer die Diskussionsthemen hier nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass der Fatigatio für solche Anfragen nicht gerade die erste Adresse ist. :rolleyes:

Grüsse!
 
Ooops!
Wer die Diskussionsthemen hier nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass der Fatigatio für solche Anfragen nicht gerade die erste Adresse ist. :rolleyes:

Grüsse!

ja, uuups, castor. Stell Dir vor, dass aufgrund Konzentrationsdefizite nicht alle CFS-Erkrankte jeden Thread 100% verfolgen können und ihre Prioritäten setzen müssen.

Ich selbst habe mal eine Liste von Fatigatio gesehen und es waren durchaus gute Ärzte dazwischen. Es geht hier ja nicht um eine Mitgliedschaft, sondern um einen Schritt weiter zu kommen.
 
In meinem Wohnort gibt es keine entsprechende Selbsthilfegruppe.

Hast du denn eine andere Idee, castor?

Ich selbst habe mal eine Liste von Fatigatio gesehen und es waren durchaus gute Ärzte dazwischen.

wie hast du die denn erkannt, Kayen? Also ich meine, dass die gut sind?

v.Grüße dedizione
 
Hallo,

ich hab mich hier ein bisschen eingelesen. Nicht fündig wurde ich bei einer wichtigen Frage, deshalb stell ich die jetzt hier:

Wer diagnostiziert eigentlich CFIDS? Also ich war schon bei mehreren Neurologen, die haben mir meine Erschöpfung alle nicht geglaubt.

v.Grüße dedizione



Hallo dedizione,

mit gut beziehe ich mich auf Deine Eingangsfrage. Dieser Arzt ist z.B. in der Lage, um CFIDS zu diagnostizieren. Ich spreche hier nicht von Behandlung!
Mache Dir selbst ein Bild.


RTLregional.de - Video - Immer müde

3sat.Mediathek - Video: Müdigkeits-Attacke - Die Ursache von CFS ist immer noch unbekannt (nano, 08/11/10)
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt weiß ich immer noch nicht, wie ich einen guten Arzt erkenne.

Laut deiner Aussage, Kayen, sollen auf der Liste von fatigatio einige gute Ärzte dabei sein. Wie erkenne ich einen solchen?
Ich meine ich kann ja nicht alle Ärzte austesten. Darauf bezog sich meine Frage.
 
Hallo dedizione,

Deine Frage ist berechtigt, wer CFS – oder vielmehr CFIDS/ME! – diagnostiziert. Selbst in der Charité lautet die Diagnose meistens nur vage „Verdacht auf CFS“.

Wenn Du irgendwelche Ansprüche von einer Diagnose CFIDS ableiten möchtest, dann wirst Du spätestens vor Gericht zurückgepfiffen. Der Gutachter wird´s schon richten. Das ist die bittere Realität, besonders in NRW.

Eine Ausnahme: 2005 hat sich das Sozialgericht Düsseldorf um Alternativen bemüht, jedoch vergeblich. Die Quintessenz im Urteil 2005 (Az.: S 8 KR 27/03) lautete, dass wegen des beim Kläger vorliegenden Müdigkeitssysndrom im vertragsärztlichen Bereich eine „Versorgungslücke“ bestehe, da die befragten Ärzte die Behandlung des Klägers abgelehnt hätten.

Das zeigt, dass (beinahe) niemand den eigenen Namen mit CFIDS in einem Atemzug genannt haben möchte.

Grüsse!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auf der fatigatio-Seite hab ich keine Ärzteliste gefunden. -

Das ist natürlich übel, Castor. Ich hab demnächst eine amtsärztliche Untersuchung, dort kann ich wohl davon ausgehen, dass keiner was von cfids/me weiß. Ich hätte gerne deshalb - also wegen der Untersuchung - vorher einen Facharzt aufgesucht, der idealerweise abklären könnte, ob ich denn nun wirklich von cfids/me betroffen bin oder "nur" einen burn-out habe. Auf der Schweregradskala von Bell befinde ich mich bei 50 %. Der Neurostresstest ergab ein völlig abnormes cortisol-Tagesprofil, Serotoninmangel und einen erhöhten Noradrenalin/Adrenalinquotienten von 8,7.
Deshalb meine Frage hier: Wo finde ich einen Facharzt?

v.Grüße dedizione
 
Prof. Sadre Chirazi-Stark, der in Hamburg dafür bekannt ist, eine solide und korrekte Diagnosestellung nach ICD-10 G93.3 gem. den bekannten Diagnosekriterien zu stellen (stell Dir mal vor castor, er nimmt sich meist sehr, sehr viel Zeit und nimmt keinen Cent dafür:wave:) fällt natürlich nicht negativ auf. Weiterhin habe ich noch nie etwas von einer strapaziösen Ausschlussodysee gehört.

Er ist einer der wenigen Psychiater, wenn nicht sogar der einzige, der sich mit CFS eingehend beschäftigt hat und ist "auch bereit" eine CFS-Erschöpfung von einer Depression zu unterscheiden oder auch sonstige Ausschlussdiagnosen ohne strapaziöse Odyseen zu tätigen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn dedizione aus dem Raum Köln nach Hamburg fahren würde, dann könnte sie auch Dr. Grothusen konsultieren. In dem Fall steht schon mal nicht Psychiater auf dem Briefkopf des Arztbriefs. Solche kleinen Fehler könnten sich später rächen, denn wer einen Psychiater aufsucht, der gibt indirekt zu, ein psychiatrisches Problem bei sich zu erkennen. Und das "System" schlachtet leider nur zu gern solche Nebensächlichkeiten aus.

Grüsse!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu,
dedizione benötigt jemanden in ihrer Nähe (Köln?!), mal ganz abgesehen vom Fach...
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Fall steht schon mal nicht Psychiater auf dem Briefkopf des Arztbriefs. Solche kleinen Fehler könnten sich später rächen, denn wer einen Psychiater aufsucht, der gibt indirekt zu, ein psychiatrisches Problem bei sich zu erkennen. Und das "System" schlachtet leider nur zu gern solche Nebensächlichkeiten aus.

nicht, wenn der Psychiater an den Beginn des Arztbriefes schreibt "Der Patient stellte sich zur Differntialdiagnose CFS bei mir vor".
Dazu bräuchte Sie als Kassenpatientin wohl eine diesbezügliche Überweisung.

Ich glaube, dass eine Auschlussdiagnostik der einzige Weg ist, CFS anerkannt zu bekommen. Die beste Chance, einen Arzt zu finden, der diese veranlasst, ist wohl immer noch über eine Empfehlung bspw. einer SHG.

Prof. Sch. in B führt m.W. aus, ob die formalen Kriterien für CFS erfüllt sind, weist aber darauf hin, dass für die Diagnosestellung eine internistische und neurologische Erkrankung ausgeschlossen sein muss. In ihren Untersuchungen in der Charite kann sie einen Infekt als eventuelle Ursache feststellen.

Prof. H. in München bspw. stellt die Diagnose CFS, wofür er von Gutachtern schon als inkompetent bezeichnet wurde. Er empfiehlt aber CBT/GET.

Wobei ich dennoch glaube, dass die meisten (Amts-)Ärzte eine solche Diagnose dennoch leugnen werden, bzw. CFS als psychisches Problem ansehen. Hier zeigt sich die m.E. einmal mehr, dass die deutsche Medizin ihre faschistischen Wurzeln immer noch nicht überwunden hat.

Nachtrag: Umweltmediziner beschäftigen sich noch am ehesten mit CFS.
 
Zuletzt bearbeitet:
nicht, wenn der Psychiater an den Beginn des Arztbriefes schreibt "Der Patient stellte sich zur Differntialdiagnose CFS bei mir vor".
Dazu bräuchte Sie als Kassenpatientin wohl eine diesbezügliche Überweisung.

Ja, danke paule, genauso ist es.


Zitat von castor
In dem Fall steht schon mal nicht Psychiater auf dem Briefkopf des Arztbriefs. Solche kleinen Fehler könnten sich später rächen, denn wer einen Psychiater aufsucht, der gibt indirekt zu, ein psychiatrisches Problem bei sich zu erkennen. Und das "System" schlachtet leider nur zu gern solche Nebensächlichkeiten aus.

Ganz im Gegenteil, castor, denke ich, dass dem "System" den psychiatrischen Wind aus den Segeln genommen wird, wenn das Gutachten des Professor Dr. med. Psychiater eine organische Erkrankung aufweist. Das zieht "leider" im "System" weit mehr als eine Diagnose, die von Dr. Grothusen erstellt wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
'"Organische Erkrankung", stellt mich jetzt vor ein Rätsel.

Ist eine Immundysfunktion eine organische Erkrankung?
 
'"Organische Erkrankung", stellt mich jetzt vor ein Rätsel.

Ist eine Immundysfunktion eine organische Erkrankung?
Jawohl! Das ist verinfacht eine Störung in Zellen und zwischen Zellen und Zellsystemen.

@Kayen
Ich weiß nicht, wie weit Deine Erfahrungen bezüglich gerichtlicher Erstreitung von Kosten für Immuntherapien reichen. In diesem Fall wird nämlich Folgendes eintreten: Das Gericht bestellt einen Gutachter, der alles sammelt, was der Anspruchsabwehr bezüglich einer Immuntherapie tauglich scheint. Im Gutachten steht dann nichts von G.93.3 oder organisch, sondern bspw. "der Kläger/die Klägerin hat Vorbefunde von dem Psychiater Prof. XY...."

Da wird verdreht, gelogen, verschwiegen, getäuscht, dass sich die Balken biegen. Die Gutachter bauen dabei auf Schlüsselreize, um ihre vorgefertigte Meinung zu untermauern. Korrekte Fakten? Fehlanzeige! Und Richter lesen den Quatsch meist nur quer oder sogar nur die Zusammenfassung; sie fühlen sich fachlich sowieso überfordert.

Aus diesem Grund würde ich vom ersten Augenblick des Diagnoseverdachts CFIDS/ME einen weiten Bogen um alles machen, was mit "psych" beginnt. Irgendwann kommt möglicherweise der Bumerang zurück und dann gibt es ein böses Erwachen.
 
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