Das Patent wäre kein Problem. Wir wissen doch alle, wie einfallsreich die Pharmabranche ist, wenn es darum geht, ein altes Produkt mit einer marginalen Änderung unter neuem Namen und mit einem neuen Anwendungsbereich wieder auf den Markt zu schmeißen.
Hallo Castor,
hinzu kommt, daß der jetzige Medienhype um Rituximab zu einem rasanten Anstieg der Verkaufszahlen führen wird und zwar jetzt, wo das Medikament noch patentiert und sehr teuer ist. Roche kann so nochmal kräftig absahnen. Menschen, die wegen ihrer schweren Krankheit aus Verzweiflung nach jedem Strohhalm greifen, werden nach Rituximab fragen, selbst wenn nur geringe Hoffnung besteht.
Das erinnert mich an AZT. Weil es hochgiftig ist, hat die FDA die Zulassung zur Behandlung von Krebs in den 70er und 80er Jahren verweigert. Als dann AIDS immer größere Schlagzeilen machte, ersuchte der Hersteller wieder um eine Zulassung, diesmal gegen AIDS. Dafür spannte er dann die vielen Immunschwachen vor seinen Karren, die lauthals nach AZT verlangten. Daß AZT nach drei Monaten Einnahme zahlreiche Todesfälle zur Folge hatte, scherte den Hersteller nicht und es wird immer noch bei den Kombitherapien mit eingesetzt.
Wie ein und das gleiche AZT gleichzeitig gut gegen Krebs und AIDS sein soll, beides grundlegend verschiedene Krankheiten, das erklärte der Hersteller nicht. Ähnlich verhält es sich bei Rituximab.
Zu den Zahlenspielereien bei Studienergebnissen, kann man nur sagen, solange hier mit Zahlen operiert wird, deren Berechnungsgrundlage derart undurchschaubar ist, statt mit konkreten absoluten Zahlen, kann man denen nicht trauen. EIN positiv reagierender Proband von 76 ergibt natürlich einen sehr viel besseren Wert als EINER von 1000 Probanden.
Ein Beispiel: Bei Medikamentenvergleichen mit je 1000 Probanden: Medikament A hat 50 positive Ergebnisse, Medikament B hat 100 positive Ergebnisse, in Prozent von 1000 Probanden ausgedrückt, sind das 5% bzw. 10%, verschwindend Wenige. In der Presse wird dann berichtet, Medikament B sei 50% oder 100% (je nach journalistischer Phantasie) wirksamer als Medikament A. Daß ein direkter Vergleich, ohne die Angabe der Bezugsgröße, nämlich 1000, eine Fälschung und Irreführung ist, wird nicht erwähnt. Für den unbedarften Leser hört sich das so an, als ob von allen Probanden, Medikament A die Hälfte heilt und Medikament B alle!
Auch die Zahl der Probanden, die wegen schwerer negativer Nebenwirkungen abbrechen, wird fast nie genannt, denn sie würde und müßte logischerweise die Ergebnisse verschlechtern. Doch genau das Gegenteil passiert bei den Zahlenspielchen. Die Abbrecher werden von der Gesamtzahl 1000 einfach abgezogen als hätten sie nie teilgenommen. Angenommen es sind 200 Abbrecher, bezieht man die Erfolgszahlen jetzt nicht mehr auf 1000, sondern auf 800, dann werden aus 5% bzw. 10% plötzlich 6,25% bzw. 12,5% positive Ergebnisse!
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten der Manipulation, die gern und oft genutzt werden. Da immer nur Bruchteile der Studien in der Presse veröffentlicht werden, die Studien oft im Tresor geheimgehalten werden, kommt selten die Wahrheit ans Licht.
Gruß,
Clematis