In welche Klinik am Besten? CFS - Depression - Überschneidung?

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Hallo,

ich bin derzeit auf der Suche nach einer passenden Einrichtung für mich, da ich zu schwach bin, um mein Leben zu regeln.

Ich bin 24 Jahre alt und student.
Habe vor 3 Jahren ca. Verdauungsbeschwerden bekommen, die nicht mehr weggingen. Müdigkeit und Erschöpfung wurden immer presenter.
Aufeinmal hatte ich eine extreme Adrenalinausschüttung, konnte aber noch gut Sport machen. Depressive Phase für 2 Monate.
Durch viel Sport ist die wieder für kurze Zeit wegggeangen. War zwar leicht erschöpft aber konnte gut mein Leben leben. Das hielt allerdings nur ca. 6 Wochen, dann bin ich eines morgens wieder erschöpft erwacht und diesmal hab ich auch noch panische Angst vor einer ganz speziellen Sache bekommen (total dumm im nachhinein.)
Daraufhin wurde ich depressiv. Das ist nun nen Jahr ca. her.
Die panische Adrenalinausschüttung legte wieder los, ich war super erschöpft, konnte nach dem aufstehen vielleicht noch 1 - 2 Stunden klar denken.
Anfang diesen Jahres war es so krass, dass ich eigentlich nur noch da lag. Konnte irgendwie durch die Adrenalinausschüttung auch noch Sport machen, aber Erschöpft war ich dennoch wie sonst was.
Mittlerweile ist mein Adrenalin und Noradrenalin noch knapp in der Norm drinne, Serotonin und Dopamin vermindert. Ich bin super schwach, weiterhin arbeitsunfähig, ohne B12 spritzen hatte ich durchgehend Wortfindungsstörungen.
Ich denke bei mir hat auf jedenfall auch eine seelische Komponente eine Rolle gespielt wie groß die ist, weiss ich leider nicht. Meine Verdauungsbeschwerden war zunächst für erniedrigtes Serotonin verantwortlich, was wohl das System aus dem Gleichgewicht gebracht hat.
Neudeutsch würde man wohl Burn Out sagen.
Meine Laborwerte ergaben sieben fach erhöhtes Nitrotyrosin, leicht erhöhtes nfkb und zytokine. Citrulin und Nitrophenylessigsäure waren zum Glück nicht vorhanden. EBV sehr aktiv, hatte aber nie eine akute Phase. Aber eben krasser B12 Mangel, außerdem ausgeprägte KPU. Mitochondriale Aktivität liegt noch bei >95%.
Habe Muskelschmerzen und bin eben nach kurzer Anstrengung total Erschöpft (auch wenn ich gut drauf bin). Wenn ich meine Beine hoch lege gehen die Erschöpfungsschmerzen in den Beinen zurück.
Nun weiss ich nicht was das richtige für mich ist. Ich bräuchte zum einen intensive psychologische Betreuung von zuhause weg (ich wohne in einer Studenten WG und vereinsame ziemlich, wenn ich jeden Tag sehe, wie sie alle Glücklich in die Uni gehen), Entspannung sowie eine gewisses Verständnis mit dem Beschwerdebild (Essen muss auf Allergiker bzw. super empfindliche Patienten ausgerichtet oder möglich sein, auch eigene Zubereitung möglich).

Ich bin deswegen auch schon bei einem Ummunologen und Umweltmediziner in Behandlung, allerdings weiter entfernt und die Behandlung geht eben über die Entfernung dementsprechend langsam.

Es wird wohl auf eine Psychosomatische Klinik hinauslaufen?
Die Spezialklinik Neukirchen bietet mir glaube ich zu wenig psychologische Hilfe, da ich gerne eine Tiefenpsychologische Intensivtherapie machen würde und auch fehler in meinem Verhalten habe (Kontrollfreak).

Kann mir jemand etwas empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Es gibt eine starke Korrelation zwischen Depressionen und Entzündungen. In einer psychosomatischen Klinik wird dem allerdings keine adäquate Beachtung geschenkt; im Gegenteil. Wahrscheinlich würdest Du mit Psychopharmaka "versorgt" und es geht Dir scheinbar besser, weil die erregerbedingten Entzündungssymptome dadurch reduziert werden. Der ursächliche Schwelbrand zündelt jedoch weiter.

Tatsächlich streben Psychiater die Entwicklung immer neuer Antidepressiva an - zur Immunsuppression! :eek: Die Zusammenhänge hat die Psychokaste mittlerweile aufgegeben zu leugnen. Aber die Schlussfolgerungen sind umso teuflischer!
[FONT=&quot]
We suggest that future antidepressants may target the immune system by either blocking the actions of pro-inflammatory cytokines or increasing the production of anti-inflammatory cytokines.
(Quelle)
[/FONT]​
Bevor Du den Weg in eine einschlägige Klinik wählst, sollte unbedingt abgeklärt sein, ob nicht Entzündungen Deine Situation verursachen. Hast Du schon TNF-alpha, CRP, CIC, Neopterin und ANA testen lassen?[FONT=&quot]

[/FONT]
[FONT=&quot]
The brain and the immune system talk to each other, and the communication is bi-directional. This means that inflammation (such as that which occurs due to infection) affects the brain. It also means that changes in brain immunity and inflammation affect the body. A meta-analysis of several studies on this issue found that several cytokines (hormones of the immune system) and markers of inflammation (C-reactive protein, interleukin 1 and 6) were positively correlated with depression. This means the more depression there is, the more inflammation there is. Cytokines seem to trigger a quick onset of what is called ‘sickness behavior'-meaning malaise and fatigue, as well as a delayed onset of depressed mood. One study found the same very close correlation between certain cytokines, mood, anxiety and memory.
[/FONT](Quelle)​
[FONT=&quot]
[/FONT]Bemerkenswert sind Statistiken (in Schubladen unter Verschluß :rolleyes:), die eine signifikant erhöhte Durchseuchung von Psychiatrie-Insassen mit opportunistischen Erregern, Borrelien etc. belegen. Wer sich mit CFIDS/ME freiwillig in solch eine "Viren-Höhle" begibt, der läuft sehenden Auges ins offene Messer. Deshalb würde ich jeden stationären Aufenthalt, egal in welchem Krankenhaus oder sonstigen Einrichrungen, meiden.

Nicht ganz, was Du hören wolltest - aber trotzdem alles Gute!

Castor
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo tellerrand,

Habe vor 3 Jahren ca. Verdauungsbeschwerden bekommen, die nicht mehr weggingen

Hast Du eine Ahnung, was diese Verdauungsbeschwerden damals verursacht hat? Wurde schon nach Parasiten, Nahrungsmittel-Allergien bzw. -Intoleranzen geschaut? Hat eine Darmspiegelung irgendein Ergebnis erbracht? Wie sehen die Bauchspeicheldrüsenwerte aus, wie die Zuckerwerte, wie die Schilddrüsenhormone ...?

Auf jeden Fall scheint Dein Darm eine Schlüsselposition bei Deinen Beschwerden einzunehmen, und deshalb wäre es meiner Meinung nach wichtig, möglichst viel zu tun, um den Darm voll funktionsfähig zu machen.

In einer Klinik und erst recht in einer Psychosomatischen Klinik ist wahrscheinlich der Schwerpunkt "Essen und Trinken" eher weniger wichtig. Deshalb würde ich mich zumindest vorher erkundigen, ob auf Allergiker und Intolerante Rücksicht genommen wird, falls das für Dich wichtig ist.

Grüsse,
Oregano
 
hallo tellerrand,

bist du aus der schweiz und hast du eine zusatzversicherung?

ich hätte eventuell eine idée für dich, wenn du obige frage mit "ja" beantworten würdest.

ich habe aber nicht deinen ganzen text gelesen, sondern nur den titel.

viele grüsse von shelley :wave:
 
Nein,

ich bin in deutschland und habe leider keine Zusatzversicherung.

Ich bin mir sicher, dass der Darm das hauptproblem ist, allerdings macht Stress den Darm eben auch kaputt. Der Darm ist schon gut in Behandlung und wird mit der Zeit aufjedenfall besser.

Stuhl auf Erreger wurde getestet:

Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter species, Clostridium diff. Tox a / Tox B, Amöben, Cryptosporiden, Giardia lamblia, Blastocystis hominis, Würmer, Adenoviren, Norovirus, Rotaviren
alles negativ.

NFkB liegt bei 18,72 ( Ref < 18,368), Lactat / pyruvat bei 15 und damit in der Norm, Nitrotyrosin bei 72 (sollte inzwischen bei Null sein), Methylmalonsäure sollte langsam auch in der Norm sein.

Cortisol Tagesprofil ist in der Norm, nur abends leicht erhöht aber nicht viel.

Es sollte jetzt hier aber weniger darum gehen, was für werte ich noch abchecken sollte, sondern, welche Klinik in Frage kommen würde, da das bei mir inzwischen auch eine seelische angelegenheit ist, da die Krankheit eben auch traumatisiert. Durch entspannungsverfahren kann ich meine Behandlung unterstützen. Die Klinik müsste auch bereit sein, mit meinem behandelndem Arzt zusammen zu arbeiten, aber das kann ich dann schon klären. Ein Antidepressiva würde ich nehmen (aber so stark ausgeprägt ist meine depression wohl nicht), wenn es die Behandlung nicht gefährdet.
 
hm ja. dumm gelaufen. in deutschland kann ich dir leider keine klinik empfehlen.

viele grüsse von shelley :wave:
 
Hallo tellerrand,

es gibt ein Buch, in dem so ziemlich alle Klniken in Deutschland aufgeführt sind mit Indikationen. Vielleicht könntest Du Dir das besorgen und erst einmal selbst schauen, welche Klinik Dir zusagt?
Bücher von Amazon
ISBN: 3882392002


Der nächste Schritt ist dann die Frage, ob die Kasse einen Aufenthalt dort übernimmt.

Grüsse,
Oregano
 
hallo Tellerrand,

mir fallen hier die beiden Kliniken in Neukirchen und in Breklum (ehemals Bredstedt) ein.
Sie sind auf Umweltpatienten eingestellt und kennen auch KPU.

Nur ist es so, dass der Ausmass Deiner Erkrankung - wie ich es aus den Threads heraus lesen kann - umfassend ist, und so wie es sein sollte, kann das keine Klinik in Deutschland abdecken. Ich kenne jedenfalls keine...

In Breklum hast Du eine Psychosomatik Station und entsprechende Therapien, doch alle anderen Hilfen (wie Bionahrung, Ernaehrungsberatung, Infusionstherapie) wurden aus Kostengründen abgeschafft oder stark reduziert.

In Neukirchen ist die Ernaehrungsberatung und Küche gut, es wird bei entsprechender Diagnose CHT (Darmspülung) durchgeführt, bzw. es ist auch eine Waermekabine da, sowie umweltmed. Diagnostik.
Eine Psychologin gibts auch da, allerdings ist sie sehr stark im Zeitdruck.

Der Tipp mit dem Klinikführer ist sehr gut, würde ich mir holen.
Ansonsten evtl. REHA Antrag stellen?

Evtl. faellt auch Deinem Umweltmedi noch eine Adresse für Dich ein!

Alles Gute
LG
Nesaja :)
 
Also genauer spezifiziert wäre eine Klinik, die die Psyche und den Darm nicht voneinander trennen und beides in die Behandlung mit einbeziehen.
 
Hallo, Tellerrand!
Von der Einnahme von Antidepressiva rate ich ab, da diese bei CFIDS kontraindiziert ist (Defekte im Entgiftungsmechanismus...).

Inzwischen gibt es einige Kliniken und Reha-Einrichtungen, die ganzheitlich arbeiten. Sie sind zwar nicht auf CFIDS spezialisiert, bieten aber viele Therapieformen an, die Deinen Gesundheitszustand etwas stabilisieren können
z.B. Habichtswald-Klinik, Schloss-Hamborn-Rehaklinik, Klinik Blankenstein, TCM-Klinik in St. Peter-Ording, Bad Oynhausen(?), ....
Von der Spezialklinik Neukirchen nebst Haus Rötz kann man im Moment nur abraten. Viele Patienten fahren mit sehr hohen Erwartungen dorthin und meist geht es ihnen anschließend wesentlich schlechter.
Klinik Bredtstedt aktiviert die Pat. zu mehr Sport!!!
Bitte informiere Dich im Internet!

VG Agouti208
 
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