julejule81
Hallo zusammen,
vorab: Schön, dass es so ein tolles Forum gibt, ich habe mich ein bisschen eingelesen und bin echt beeindruckt!
Ich bin 29 und habe im Dezember 2009 nach einer Auslandsreise Pfeiffersches Drüsenfieber bekommen - was leider erst nach etlichen Wochen diagnostiziert wurde. Es war keine besonders schwere Verlaufsform - ich hatte weder hohes Fieber noch Probleme mit Milz und Leber, eigentlich war ich "einfach nur krank". Leider habe ich mich wohl nicht geschont - meine damalige Hausärztin hat mich geradezu zum Sport ermutigt, ich habe die Krankheit auch selbst nicht ernst genug genommen und weitergemacht mit Job, Reisen, Wintersport, so gut es eben ging. Stress im eigentlichen Sinne hatte ich immer nur kurzzeitig vor Prüfungen o.ä., eher Freizeitstress, war sehr sehr aktiv, jedes Wochenende unterwegs, Rucksackreisen, Funsport, Adrenalin - Hummeln im Hintern. Im Sommer war ich auf Sportreisen und habe es bis vor zwei Monaten immer wieder mit Sport versucht, v.a. Wintersport, und das, obwohl ich schon nach 10 Minuten völlig fertig war, der Wille hat mich weitergetrieben, von Spaß konnte keine Rede sein. Schön blöd, ich weiß. Ich vermeide jetzt jeglichen Sport.
Der Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist jetzt 15 Monate her - und in den letzten 12 Monaten hat sich an meinem Zustand nichts geändert. Es wird nicht besser - im Prinzip auch nicht schlimmer. Mehrere Ärzte haben den Verdacht CFS geäußert.
Meine Hauptsymptome: Ich bin permanent völlig erschöpft, es gibt keine "guten" oder "schlechten" Tage. Bei der kleinsten Anstrengung fühle ich mich fiebrig und völlig fertig. Meine Augenlider sind geschwollen. Oft habe ich leicht erhöhte Temperatur und fühle mich auch so. Abends "glüht" mein Gesicht regelrecht. In den letzen Monaten bin ich außerdem sehr lärmempfindlich. Die Perspektivlosigkeit meiner Situation lässt mich außerdem depressiv werden. Meine Nerven liegen blank..
Wie gesagt, das sind die Beschwerden, die ich jeden Tag habe. Selten auch ganz leichte Muskelschmerzen, aber nicht schlimm. Schlafstörungen hatte ich monatelang, inkl. Nachtschweiß, sind aber besser geworden, ich brauche 1-2 Stunden mehr Schlaf als in "gesundem" Zustand, habe nach wie vor Einschlafprobleme, schlafe dann aber meist "ganz gut". Oft habe ich Kopf- und Nackenschmerzen, gehe aber regelmäßig zur Massage, was sehr hilft. Auch meine Nebenhöhlen fühlen sich manchmal etwas dicht an. Leichte Halsschmerzen habe ich recht oft, mein rechter Lymphknoten ist nach wie vor leicht geschwollen, seit der EBV-Infektion.
Die Bluttests zähle ich schon nicht mehr, Schilddrüse wurde getestet (TSH, fT4 und Antikörper), EKG gemacht, Nebenhoehlen-CT - außer etwas niedrigen Leukozyten und hohem Cholesterin wurde nichts gefunden. EBV-PCR im Blut ist auch negativ.
Ich kann Teilzeit arbeiten, zum Teil auch von zu Hause aus, mein AG ist gottseidank sehr verständnisvoll und lässt mich meine Arbeitszeit sehr flexibel einteilen. Aber ich habe kein Leben mehr. All das, was mein Leben früher ausgemacht hat, kann ich nicht mehr machen: Sport, Reisen, Erlebnisse,... ich erzähle Euch da nichts Neues, und mir ist völlig klar, dass es mir wahrscheinlich noch besser geht als den meisten von Euch.
Mich macht es stutzig, dass man bei mir CFS vermutet, obwohl ich - außer Depressionen - keine psychisch-kognitiven Symptome habe (okay, die extreme Lärmempfindlichkeit passt hierhin). Meine Konzentration ist nicht die beste, das war sie aber noch nie. Aber mein Kopf ist hellwach, während der Körper null Energie hat. Auch Muskelschmerzen, die doch für CFS so typisch sind, habe ich eher selten und auch nie sehr stark.
Wie komme ich an eine RICHTIGE Diagnose?!?
Ich bin froh, so ein tolles Forum gefunden zu haben und hoffe, Euch auch mit der einen oder anderen Information weiterhelfen zu können - ich lebe in Nordeuropa, wo das "Bewusstsein" für CFS recht ausgeprägt ist. Meines Erachtens ist CFS hier schon fast zu einer Modediagnose geworden, während man in Deutschland als Simulant abgestempelt wird. Verkehrte Welt.
Ich wünsche uns allen eine Genesung..!
Liebe Grüße,
julejule81
vorab: Schön, dass es so ein tolles Forum gibt, ich habe mich ein bisschen eingelesen und bin echt beeindruckt!
Ich bin 29 und habe im Dezember 2009 nach einer Auslandsreise Pfeiffersches Drüsenfieber bekommen - was leider erst nach etlichen Wochen diagnostiziert wurde. Es war keine besonders schwere Verlaufsform - ich hatte weder hohes Fieber noch Probleme mit Milz und Leber, eigentlich war ich "einfach nur krank". Leider habe ich mich wohl nicht geschont - meine damalige Hausärztin hat mich geradezu zum Sport ermutigt, ich habe die Krankheit auch selbst nicht ernst genug genommen und weitergemacht mit Job, Reisen, Wintersport, so gut es eben ging. Stress im eigentlichen Sinne hatte ich immer nur kurzzeitig vor Prüfungen o.ä., eher Freizeitstress, war sehr sehr aktiv, jedes Wochenende unterwegs, Rucksackreisen, Funsport, Adrenalin - Hummeln im Hintern. Im Sommer war ich auf Sportreisen und habe es bis vor zwei Monaten immer wieder mit Sport versucht, v.a. Wintersport, und das, obwohl ich schon nach 10 Minuten völlig fertig war, der Wille hat mich weitergetrieben, von Spaß konnte keine Rede sein. Schön blöd, ich weiß. Ich vermeide jetzt jeglichen Sport.
Der Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist jetzt 15 Monate her - und in den letzten 12 Monaten hat sich an meinem Zustand nichts geändert. Es wird nicht besser - im Prinzip auch nicht schlimmer. Mehrere Ärzte haben den Verdacht CFS geäußert.
Meine Hauptsymptome: Ich bin permanent völlig erschöpft, es gibt keine "guten" oder "schlechten" Tage. Bei der kleinsten Anstrengung fühle ich mich fiebrig und völlig fertig. Meine Augenlider sind geschwollen. Oft habe ich leicht erhöhte Temperatur und fühle mich auch so. Abends "glüht" mein Gesicht regelrecht. In den letzen Monaten bin ich außerdem sehr lärmempfindlich. Die Perspektivlosigkeit meiner Situation lässt mich außerdem depressiv werden. Meine Nerven liegen blank..
Wie gesagt, das sind die Beschwerden, die ich jeden Tag habe. Selten auch ganz leichte Muskelschmerzen, aber nicht schlimm. Schlafstörungen hatte ich monatelang, inkl. Nachtschweiß, sind aber besser geworden, ich brauche 1-2 Stunden mehr Schlaf als in "gesundem" Zustand, habe nach wie vor Einschlafprobleme, schlafe dann aber meist "ganz gut". Oft habe ich Kopf- und Nackenschmerzen, gehe aber regelmäßig zur Massage, was sehr hilft. Auch meine Nebenhöhlen fühlen sich manchmal etwas dicht an. Leichte Halsschmerzen habe ich recht oft, mein rechter Lymphknoten ist nach wie vor leicht geschwollen, seit der EBV-Infektion.
Die Bluttests zähle ich schon nicht mehr, Schilddrüse wurde getestet (TSH, fT4 und Antikörper), EKG gemacht, Nebenhoehlen-CT - außer etwas niedrigen Leukozyten und hohem Cholesterin wurde nichts gefunden. EBV-PCR im Blut ist auch negativ.
Ich kann Teilzeit arbeiten, zum Teil auch von zu Hause aus, mein AG ist gottseidank sehr verständnisvoll und lässt mich meine Arbeitszeit sehr flexibel einteilen. Aber ich habe kein Leben mehr. All das, was mein Leben früher ausgemacht hat, kann ich nicht mehr machen: Sport, Reisen, Erlebnisse,... ich erzähle Euch da nichts Neues, und mir ist völlig klar, dass es mir wahrscheinlich noch besser geht als den meisten von Euch.
Mich macht es stutzig, dass man bei mir CFS vermutet, obwohl ich - außer Depressionen - keine psychisch-kognitiven Symptome habe (okay, die extreme Lärmempfindlichkeit passt hierhin). Meine Konzentration ist nicht die beste, das war sie aber noch nie. Aber mein Kopf ist hellwach, während der Körper null Energie hat. Auch Muskelschmerzen, die doch für CFS so typisch sind, habe ich eher selten und auch nie sehr stark.
Wie komme ich an eine RICHTIGE Diagnose?!?
Ich bin froh, so ein tolles Forum gefunden zu haben und hoffe, Euch auch mit der einen oder anderen Information weiterhelfen zu können - ich lebe in Nordeuropa, wo das "Bewusstsein" für CFS recht ausgeprägt ist. Meines Erachtens ist CFS hier schon fast zu einer Modediagnose geworden, während man in Deutschland als Simulant abgestempelt wird. Verkehrte Welt.
Ich wünsche uns allen eine Genesung..!
Liebe Grüße,
julejule81
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: