Wie steckt man sich mit XRMV an?

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Ich habe die Frage schon mal in einem anderen Thread gestellt, finde ihn aber nicht mehr. Ist glaube ich auch gar nicht beantwortet worden.

Ist zum heutigen Zeitpunkt bekannt, wie man sich genau mit diesem Retrovirus infizieren kann? HIV wird ja bekanntermassen v.a. über Blut übertragen. Verhält es sich bei XMRV auch so oder wäre auch eine Übertragung über Tröpfchen oder andere Wege möglich?

Sollte der Butweg der geläufige sein, dann müsste man ja fast davon ausgehen, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr und Bluttransufionen die Hauptgründe für eine Erkrankung wären.

Weiss jemand Genaueres?
 
Danke.
Das finde ich doch etwas seltsam, dass über die Ansteckung anscheinend so wenig Informationen bestehen.

Geht man von einer (ausschlieslichen) Übertragung durch Blut aus, so könnte jemand, der nie ungeschützten GV hatte, nie fremdes Blut bekam und kein Fixer ist, praktisch nicht infiziert sein (Ok, die Geburt könnte auch ein Faktor sein). Wieso sollte sich dann aber z.B. ein Kind infizieren oder ein seit 30 Jahren verheirateter Mann ohne ausserehelichen Sexkontakte und Bluttransfusion?

Geht man von einer Tröpfcheninfektion aus, so müsste es eigentlich viel mehr Infizierte geben. Wenn eine Übertragung von Mensch zu Mensch stattfinden könnte, so müssten doch viel mehr Menschen XMRV in sich tragen. Etwa wie bei EBV, obwohl das über den Krankheitsverlauf auch noch nichts aussagt.

Doch die bisherigen Untersuchungen scheinen ja zu zeigen, dass nur sehr wenig gesunde Menschen XMRV in sich tragen, womit die Tröpfchentheorie eigentlich ausgeschlossen sein sollte....
 
Wuhu,
...
Doch die bisherigen Untersuchungen scheinen ja zu zeigen, dass nur sehr wenig gesunde Menschen XMRV in sich tragen, womit die Tröpfchentheorie eigentlich ausgeschlossen sein sollte....
egal, wie nun Ansteckung/en ablaufen - womöglich funktioniert gesunder Menschen Immunsystem derartig gut, dass solche Infektionen eben auf ganz natürliche Weise bekämpft werden...
:idee:
 
na ja....

Judy Mikovits von WPI geht von 20.000.000 US-amerikaner, die Träger sind.....
umgerechnet auf die Weltbevölkerung sind das 700.000.000
ob das so ist, dass es wenig sind?


"... Judy Mikovits:
Wenn unsere Ergebnisse und die bestätigende Resultate sich als zutreffend erweisen, werden 20 Millionen Amerikaner unsicher sein ob sie infiziert sind mit einer neuen humanen Retrovirus.
Das heißt, Sie müssen jetzt noch nicht krank sein, aber Sie könnten. Und das sind 20 Millionen Amerikaner, und das ist das 20-fache von HIV-Epidemie aus dem Jahr 1995.
Deshalb gibt es sehr große Besorgnis über die öffentliche Gesundheit...
"
https://www.nevadanewsmakers.com/video/nnmstreamb.asp?showID=1192
 
Zuletzt bearbeitet:
Häufung des XMRV in Familien

"Im Januar 2010 begann das WPI mit einer Studie an Proben, die sie aus der Klinik von Paul Cheney bekommen hatten. Sie testeten nicht nur die ME/CFS-Patienten, sondern auch die von deren Familienmitgliedern. 81% der ME/CFS-Patienten waren XRMV-positiv und 50% der Familienmitglieder waren ebenfalls positiv, ob sie gesund oder krank waren. Man hat dann in jeder Familie Stammbäume erstellt. Und sie haben dann außer ME/CFS-Patienten auch Familienmitglieder mit Krebs und Autismus untersucht. Sie fanden das XMRV bei Eltern von Kindern mit ME/CFS. Sie fanden es bei Kindern von Eltern mit ME/CFS und sie fanden es bei Kindern mit Autismus.

Insgesamt erwiesen sich 54% der getesteten Eltern , 59% der Kinder und 82% der Kinder mit Autismus als positiv. Und sie haben bei 16 von 17 Familien, in denen eine Person an ME/CFS erkrankt war, andere XMRV-positive Personen gefunden. Es waren wiederrum mehrere Testverfahren nötig, um alle Infizierten aufzuspüren.
Sie wissen nicht, wie das XMRV zwischen den Familienmitgliedern übertragen wird."


november10_3
 
"... Geleitet wurden die Forscher von der Frage, wie XMRV übertragen werden kann. Bislang hatte man das XMRV in den peripheren mononukleären Zellen des Blutes und im Blutplasma gefunden, woraus man auf die Möglichkeit einer Übertragung durch Blut und/oder Sexulakontakte schloss. Die Ergebnisse dieser Studie lassen nun die Vermutung aufkommen, dass XMRV auch über Atemwegssekrete übertragen werden könnte, aber, so die Forscher, das wisse man zurzeit noch nicht. Das müsse in weiteren Studien erst geklärt werden. Es könne auch sein, dass genauso wie bei HIV das Virus in den Atemwegssekreten zwar vorhanden ist, aber eine Übertragung nicht möglich ist. ..."
juni10_3
 
XMRV-Studien an Rhesusaffen - vorgestellt bei der CROI-Konferenz

Forscher fragen: was richtet XMRV an - bei Affen und Menschen?

april10_2
 
Ok, danke für die Infos. Selbst wenn 20 Mio. Amerikaner daran leiden sollten, wäre dies für eine Tröpfchen-Übertragung wohl immer noch zu wenig.
Sollte die Zahl aber stimmen (ist ja bloss eine Vermutung, in den bisherigen Studien wurden ja noch nicht sehr viele Leute untersucht), stellte sich dann aber die Frage, warum die Verbreitung höher als HIV sein sollte.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die ganze XMRV-Sache entwickelt. Hoffentlich kann man sich in Deutschland bald testen lassen.
 
Wuhu,
... stellte sich dann aber die Frage, warum die Verbreitung höher als HIV sein sollte. ...
da meine ich, dass dies in den letzten Jahrzehnten einer ziemlich großen (Aufklärungs-) Kampagne über HIV/AIDS geschuldet werden darf... wäre HIV nicht so medial (die Möglichkeiten bestanden bereits) an den Mann gebracht worden, gäbe es heutzutage wohl um einige HIV-Träger mehr... oder auch nicht, wer weiß das schon so genau... :schock:

Nicht, dass ich irgendeine Krankheit oder Kranke verunglimpfen mag - aber was heute so durch die Medien schwappt, ist auch nicht (mehr, sehr) gesund; Jeden Tag Hiobsbotschaften, zB über Wetter-Auffälligkeiten; Die gab es aber auch schon vor Jahrzehnten und Jahrhunderten, nur wurde davon nicht "live" die ganze Welt in Kenntnis gezwu äh gesetzt... zu Tode fürchten ist wohl nicht so der Gesundheit dienlich... :rolleyes:
 
Das mag sein. Aber angenommen, XMRV wird auch über Blut übertragen, dann müsste die Verbreitung doch gleich wie bei HIV sein.

Wenn du z.B. ungeschützten Geschlechtsverkehr hast, kannst du dir alle so übertragbaren Krankheiten einfangen. Egal ob du sie kennst oder nicht. Dasselbe gilt für verseuchte Nadeln. Wenn sich jemand vor HIV schützt, dann schützt er sich gleichzeitig auch vor allen anderen Krankheiten, die dieselbe Übertragungsart haben.

Somit müsste XMRV (immer davon ausgehend, dass die besagten 20 Mio. in den USA einigermassen hinkommen) noch über eine zusätzliche "Ansteckungsquelle" verfügen. Ich könnte mir höchstens noch die Möglichkeit der Ansteckung per Bluttransfusion vorstellen. Dies ist bei HIV heutzutage ja praktisch ausgeschlossen, aber vielleicht wird da noch nicht auf XMRV getestet. Es gibt ja hier glaube ich auch einen User, der besagt, sich durch eine Bluttransfusion angesteckt zu haben.
 
Wuhu,
das mit den Blut-Transfusionen ist ja logisch... Allerdings scheinst Du davon auszugehen, dass sich JEDER an die (HIV-) Safer-Sex-Regeln hält... Und das ist ja wohl nicht so...
 
dersattler,

das könnte auch eine Erklärung sein:

"...XMRV ist in malignen Prostata Epithel und ist mit Prostatakrebs assoziiert..."
XMRV is present in malignant prostatic epithelium and is associated with prostate cancer, especially high-grade tumors ? PNAS

mit sehr guten Kommentar:

"... Virale Ursache für Prostatakrebs?
Prostatakrebs schaut immer stärker wie eine ansteckende Krankheit, was eine neue Studie zeigt, und kann sexuell übertragen werden..."


Viral cause for prostate cancer? - The Scientist - Magazine of the Life Sciences
 
@alibi

Nein, ich gehe natürlich nicht davon aus, dass sich jeder an die Safer-Sex-Regeln hält. Aber jeder, der sich nicht daran hält, kann sich sowohl mit XMRV und HIV anstecken.
Und wenn man sich daran hält, kann man sich (zumindest durch Geschlechtsverkehr) mit beiden nicht anstecken. Daher dachte ich, dass es in etwa gleich viel Infizierte geben müsste.

Allerdings könnten Bluttransfusionen tatsächlich dazu führen, dass es mehr XMRV-Infizierte gibt. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wieviele Leute prozentual einmal im Leben Transufionen bekommen, aber es werden sicher einige sein.

@ Janusz

Ich habe den Artikel jetzt noch nicht gelesen. Vermutlich ist Prostatakrebs aber nur von Mann zu Mann übertragbar, oder? Gibt es denn Vermutungen, dass es unter Homosexuellen verhältnismässig mehr Prostatapatienten gibt?

Das mit den Impfungen habe ich natürlich auch schon gelesen. Aber dabei spielt XMRV ja wohl sicher keine Rolle, nehme ich an (ausser die Impfnadeln sind schon mit fremdem Blut verschmiert ;) ).


Schlussendlich geht es mir ja eigentlich v.a. darum, wie ich mich denn mit XMRV angesteckt haben könnte. Bluttransfusionen hatte ich nie. Ungeschützen GV hatte ich auch nie mit Personen, die ich nicht kannte. Aber klar, theoretisch könnte eine Ex-Freundin damit infiziert gewesen sein, ohne dass sie aber an CFS erkrankte.

Von daher wäre es natürlich interessant zu wissen, ob XMRV schon mal bei einem Menschen gefunden worden ist, der noch nie GV oder eine Transfusion hatte. Wäre dies der Fall, dann gäbe es wohl noch andere Formen der Übertragung.
Weiss du das zufällig, Janusz, ob XMRV schon mal bei einem Kind gefunden wurde?
 
november10_3
Auszüge aus einem Protokoll von der Tagung der New Jersey Chronic Fatigue Syndrome Association vom 17. Oktober 2010

Häufung des XMRV in Familien

"... Im Januar 2010 begann das WPI mit einer Studie an Proben, die sie aus der Klinik von Paul Cheney bekommen hatten. Sie testeten nicht nur die ME/CFS-Patienten, sondern auch die von deren Familienmitgliedern.
81% der ME/CFS-Patienten waren XRMV-positiv und 50% der Familienmitglieder waren ebenfalls positiv, ob sie gesund oder krank waren.
Man hat dann in jeder Familie Stammbäume erstellt. Und sie haben dann außer ME/CFS-Patienten auch Familienmitglieder mit Krebs und Autismus untersucht.
Sie fanden das XMRV bei Eltern von Kindern mit ME/CFS.
Sie fanden es bei Kindern von Eltern mit ME/CFS und sie fanden es bei Kindern mit Autismus.

Insgesamt erwiesen sich 54% der getesteten Eltern , 59% der Kinder und 82% der Kinder mit Autismus als positiv.
Und sie haben bei 16 von 17 Familien, in denen eine Person an ME/CFS erkrankt war, andere XMRV-positive Personen gefunden.
Es waren wiederrum mehrere Testverfahren nötig, um alle Infizierten aufzuspüren.
Sie wissen nicht, wie das XMRV zwischen den Familienmitgliedern übertragen wird. ..."
 
dersattler,
"Vermutlich ist Prostatakrebs aber nur von Mann zu Mann übertragbar, oder? "

ich habe vor ein paar Tagen einen Artikel darüber gelesen, ich kann es jetzt leider nicht finden - in dem Artikel ist aber nicht über eine Übertragung zwischen Homosexuellen gegangen sondern über Übertragung von XMRV zwischen allen Partner (natürlich nur bei Männern sind dann die Fälle von Prostatakrebs entstanden, bei Frauen vielleicht andere Krebsarten die aber noch nicht bestätigt sind)
 
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