CFS und Antibiose

  • Themenstarter Fjord
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aha da werde ich noch ein bisschen probieren , bei mir wachen die Mitochondrien langsam wieder auf. Ich hoffe. :wave:

LG, Fjord
 
Hallo Castor,

ich halte es trotzdem für unverantwortlich bei einer Dünndarmfehlbesiedelung Mutaflor zu empfehlen. Ebenso wie Colon Hydro-Therapien oder andere "Darmreinigungen", bspw. auch nach F.X. Mayr. Weiterhin sind Bifidusbakterien ebenfalls tabu. Und auch sog. "Praebiotika" sind kontraindiziert bei Dünndarmfehlbesiedelung. Ich denke, man kann als CFS-Erkrankter davon ausgehen u.a. unter einer Dünndarmfehlbesiedelung ("Small Bowel Overgrowth") zu leiden. Und das hat jetzt nichts mit Werbung zu tun! ;)

Ich bin selbst Betroffene und habe mir das mühevoll alles selber angelesen, weil ich noch niemals einen Therapeuten getroffen habe, der sich damit wirklich ausgekannt hat. :rolleyes: Und warum scheitern so viele angebliche "Darmsanierungen" ? M.E. weil die meisten Leute sich einfach mal eben irgendwelche Bakterienkulturen "einwerfen", meist angefangen bei Mutaflor über irgendwelche Milchsäurebakterienmischungen, ohne tatsächlich zu hinterfragen, ob der Stamm eigentlich nicht sogar eher auch schädlich sein kann für ihren Fall...
Um die Schleimhaut bzw. ein Leaky Gut zu heilen, was bei CFS sicherlich auch sehr häufig anzutreffen ist, bedarf es natürlich noch ein paar Dinge mehr (bspw. Therapie der "Stressachse", antiallergene Ernährung, Meidung von Zucker und Weißmehlprodukten, usw.).

@Manno
Wenn man von CFS die Schauze voll hat, kommt man mit Hilfe von Antibiotika (noch schneller gehts mit den "Poppers") an eine AIDS Diagnose. Dann kümmert sich wenigstens mal jemand um Einen ...
:))) Der war wirklich gut! :klatschen

Ich würde jedenfalls niemals auf die Idee kommen bei CFS Antibiotika zu nehmen! :eek: Bzw. nehme ich "nur" natürliche ABs wie bspw. das Olivenblattextrakt, was mir schon sehr gute Dienste geleistet hat. Aber auch hier muss man aufpassen, dass man sich die Darmflora nicht zu sehr dezimiert und immer wieder mit den richtigen Bakterienstämmen aufbauen!

VG Binnie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Binnie,

ich habe lediglich empfohlen, das Thema "Darm" unter einer Antibiose nicht zu vergessen!

Persönlich hatte ich weder eine Dünndarmfehlbesiedelung, noch mit den Folgen einer Darmsanierung zu kämpfen. Als ich sehr krank war hat mir Mutaflor auch nicht geschadet. Andernfalls dürfte ich mich heute nicht als geheilt bezeichnen - *aufholzklopf*

Ich fordere jeden Leser hiermit ausdrücklich auf, mich als Sonderfall zu betrachten und kein Beispiel an mir zu nehmen. Fragt Eueren Arzt oder Apotheker - oder Binnie! ;)

Grüsse!
 
Hallo Castor,

ich habe lediglich empfohlen, das Thema "Darm" unter einer Antibiose nicht zu vergessen!
Soweit sind wir uns ja dann wenigstens einig. ;)

Ich fordere jeden Leser hiermit ausdrücklich auf, mich als Sonderfall zu betrachten und kein Beispiel an mir zu nehmen. Fragt Eueren Arzt oder Apotheker - oder Binnie! ;)
!
Nee, ich würde sagen, macht Euch selbst schlau! Euren Arzt oder Apotheker braucht Ihr jedenfalls zu dem Thema nicht zu befragen, denn die empfehlen Euch das gleiche wie Castor. :rolleyes:

Hier ein Artikel zum Thema Overgrowth: https://www.ganzimmun.de/seiten/download_file.php?download_id=550

Oder einfach mal selber googeln mit bspw. "Overgrowth" oder Dünndarmfehlbesiedelung...

VG Binnie
 
hallo,
zu CFS und antiobiosen kann ich gerne ein wort sagen - wenn auch viell im umgekehrten sinn:
bei mir wurden aufgrund von zahnproblem vor 4,5 jahren massiv AB eingesetzt.
dann hatte ich keine zahnprobleme mehr, aber starke unverträglichkeiten. diese wurden dann noch mit antimykotika behandelt und einige monate später entstand cfs. bis dato habe ich immer wieder versucht den darm wieder aufzubauen - sinnlos bzw ohne merkbaren erfolg. die unverträglichkeiten sind nun derzeit noch stärker als zu beginn und ich habe innerhalb von 1 jahr 15 kg verloren, obwohl ich keineswegs übergesichtig war. bis heute sind es 22 kg.
nun scheint man anhand von immunolgischer untersuchung eine dysfunktion des immunsystems festgestellt zu haben und im jänner 2011 bekomme ich vermutlich immunglobulin.
ich pers glaube, dass am beginn meiner erkrankung die zerstörung der darmflora ein keineswegs unwesentlicher umstand gewesen ist.

lg tom11
 
Hallo Tom,

bei mir geht die ganze Misere auch insbesondere mit einer Fehlbesiedelung meines Darmes einher. Allerdings nicht durch Antibiotika verursacht, sondern durch Amalgam und eine viel zu radikale Ausleitung desselbigen. Weiterhin wurden meine Nebennieren enorm durch viel zu dicht aufeinanderfolgende ZahnOPs geschwächt... Das Ergebnis war auch CFS, wobei ich nicht alle CFS-spezifischen Symptome aufweise, also bspw. keine Muskel- oder Gelenkschmerzen usw. Meine Müdigkeit kommt halt einfach wohl primär von einer Unterfunktion der Nebennieren (einer fehlenden Cortisol-Tagesrythmik) und durch eine geschwächte Leber, auch durch die Gifte, die in so einem fehlbesiedelten Darm laufend entstehen... :rolleyes:

Viele Grüße
Binnie
 
Hallo tom,

bei welchem Arzt wurden diese Untersuchungen gemacht?

nun scheint man anhand von immunolgischer untersuchung eine dysfunktion des immunsystems festgestellt zu haben und im jänner 2011 bekomme ich vermutlich immunglobulin

Welche Parameter sagen eine Dysfunkion des Immunsystems aus?

Danke Carmen
 
hallo carmen,
ich lebe in wien und habe keinen nachgewiesenen immunglobuline mangel ausser bei IgG1 493 (norm 500-880). trotzdem deutet alles - nach reichlichen untersuchungen - auf cfs hin, insbesondere da die neue immunologische untersuchung folgende abweichungen fand:
Latex Rheumafactor 466 (norm 0-20)
RF-IgG 43 (norm 0-20)
Zirkulier.Immunkomplexe C 13 (norm 0-4,4)
IL-1-beta 130 (norm 0-10)
C3 89 (norm 90-180)
das präparat wird der immunglobuline wird INTRATECT sein.
lg tom
 
Hallo Binnie,

dein Betrag zur Dünndarmfehlbesiedelung ist zwar schon eine Weile her, aber ich hoffe, du liest trotzdem meine Fragen.

Wie bist du denn diese blöde Geschichte losgeworden? Ich habe den starken Verdacht, dass ich auch davon betroffen bin und hänge in der Luft, weil ich nicht weiß, wie ich es behandeln soll. Die Therapeuten haben davon keine Ahnung und verschreiben eifrit Mutaflor etc.

Kennst du dich mit D-Milchsäure aus? Ich habe da jetzt etwas drüber gelesen und kann mir vorstellen, dass das bei mir zusammen mit der Dünndarmfehlbesiedelung existiert. Sobald ich Kohlenhydrate esse, geht es mir sauschlecht.

Hast du Rat??

Klartext
 
Hallo Binnie,
Wie bist du denn diese blöde Geschichte losgeworden? Ich kann mir vorstellen, dass das bei mir zusammen mit der Dünndarmfehlbesiedelung existiert. Sobald ich Kohlenhydrate esse, geht es mir sauschlecht.

Da ich nicht Binnie bin, gehe ich jetzt auch nicht auf diese Frage ein. Insofern weise ich besonders bei CFS auf einen weiteren Aspekt hin. Da ich ja schon gesagt habe, daß oft Vergiftungen zu einer Immunschwäche führen (sodaß viele Viren reaktiviert werden können), sage ich nun, daß besonders die Bauchspeicheldrüse von diesen Toxinen geschädigt wird:

Die Bauchspeicheldrüse produziert etwa 30 verschiedene Verdauungsfermente. Diese Enzyme zerlegen nach ihrer Aktivierung im Zwölffingerdarm die Nahrung in kleinste Teile. Sie werden erst im obesten Teil des Dünndarms aktiviert, damit sich die Pankreas nicht selbst verdaut. Die drei wichtigsten Enzyme heißen:
- Amylase : verdaut mehrheitlich Kohlenhydrate
- Trypsin: verdaut mehrheitlich Eiweisse
- Lipase : verdaut mehrheitlich Fette

Fehlen die Enzyme, kann Zucker, Eiweiß und Fett nicht mehr aufgespalten werden. Damit werden unverdaute Speisen im Darm weiter befördert, was zu erheblichen Durchfällen, Blähungen und Bauchkrämpfen führt. Das Problem ist, daß sich von dieser Nahrung nur noch Bakterien ernähren können und die sollten in unserem Dünndarm nicht gedeihen können ...

Der gleiche Effekt läßt sich allerdings auch erreichen, wenn wir (probiotitische) Bakterien in den Dünndarm einschleusen. Auch diese Bakterien gehören in den Dickdarm in dem eine Fäulnisflora dominiert. Im Dünndarm muß aber eine Gärung herrschen. Sollte dennoch ein Überdosis "Mutaflor" in den Dünndarm gelangen, verändert sich die Verdauung indem es auch in diesem Fall zu "zu erheblichen Durchfällen, Blähungen und Bauchkrämpfen" kommt.

Man sollte also nicht nur an eine "Fehlbesiedlung" im Darm denken, wenn die Gärung im Dünndarm nicht mehr richtig funktioniert. Wer es schon einmal mit Holzschutzmitteln zu tun hatte, der weiß wie empfindlich seine Pankreas auf diese "Düfte" reagiert. Aber auch derjenige, dem zu viel Amalgam (ungeschützt) ausgebohrt wurde, der bekam zu spüren, woher seine Verdauungsprobleme stammten. Auch das Fluor (z.B. aus Dentalzement) kann zu einer Blockade der Verdauungsenzyme führen. Das gilt auch für zu viele Konservierungsstoffe, die eigentlich einen Befall mit Schimmelpilzen verhindern sollen. Ohne Pilzenzyme kann es aber im Dünndarm nicht zur Gärung kommen.

Insofern sollte man nicht zuerst über eine mögliche "Fehlbesiedlung" nachgrübeln, sondern man sollte über eine "überschrittene Verdauungskapazität" nachdenken. Ganz besonders wenn "wenig Zucker, Eiweis, Fett" noch verdaut werden kann, zuviel davon aber zu sofortigen Beschwerden führt. Dann sollte man es erst einmal mit "weniger Essen" versuchen. Oft funktioniert die Verdauung dann nämlich wieder, weil für "Weniger" auch wieder ausreichend Enzyme vorhanden sind. Da bei einer "Fehlbesiedlung im Darm" die Verdauung aber auch bei "weniger Nahrung" nicht besser funktionieren dürfte, wird man wohl von einer "Verdauungsschwäche" und nicht von einer "Fehlbesiedlung im Darm" ausgehen müssen. Um diese zu beheben kann man dann dauerhaft "weniger Essen" oder sich die fehlenden Verdauungsenzyme zuführen.

Heute sind gute Präparate zur Substitution der Pankreasenzyme auf dem Markt (z.B. Creon forte / Creon 10'000). Diese Enzympräparate müssen zu allen Hauptmahlzeiten, fett- oder eiweißreichen "Snacks" eingenommen werden. Allerdings wird man bei weiterer Giftzufuhr nicht verhindern können, daß die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse weiter absinkt. Im Laufe der Zeit wird man dann statt 2-3 Kapseln zu den Hauptmahlzeiten bis zu 12-30 Kapseln am Tag benötigen.

Man könnte aber auch vermeiden seine Pankreas weiterhin zu vergiften, damit sie sich wieder erholen kann. In den meisten Fällen lautet die Frage nicht: "Was muß ich mir noch zuführen ?", sondern: "Was muß ich in Zukunft meiden ?"

Damit übergebe ich wieder an das Thema Dünndarmfehlbesiedelung" ...
 
Mannoman, hallo Manno!

Höchst spannend, was Du da berichtest!

Das einzige, womit ich mich nicht zufrieden geben möchte ist
In den meisten Fällen lautet die Frage nicht: "Was muß ich mir noch zuführen ?", sondern: "Was muß ich in Zukunft meiden ?"

Denn ich vermeide seit 3 Jahren, was man nur vermeiden kann. Mein Konsum von 30 Kg Kartoffeln pro Monat spricht vermutlich für sich :eek:) . Und - nein - ich sehe nicht aus wie eine ;)
So geht es jedenfalls nicht weiter. Durch so eine Einschränkung verlernt meine Darmflora ja auch sich Herausforderungen zu stellen...denn die Darmflora wächst mit ihren Aufgaben.

Naja, worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass ich auch keine Lösung parat habe, aber danach suche, wie man die einzelnen Organe unterstützen kann:confused:.
Zumindest bin ich jetzt so weit gekommen, dass jeder Verdauungsabschnitt gern bestimmte Voraussetzungen hat, um "seine" Enzyme zu basteln.

Alles was ich jetzt schreibe bitte nur unter Vorbehalt so nehmen!
Über jede Ergänzung, oder Korrektur freue ich mich!

Soweit ich es richtig in Erinnerung habe, gibt die Pankreas ihre Enzyme in den Dünndarm ab.
Die Pankreas hat es gerne bitter.
Der Dünndarm gern sauer.

Die Gallenblase gibt ihre Enzyme mit der Gallensäure glaube ich auch in den Dünndarm ab und wird durch die Leber stimuliert, die es auch gern bitter hat und nicht zu sehr belastet sein darf, um diese Aufgabe zu übernehmen.

Und der Magen, der neben der Magensäure unter anderem Pepsin zur Eiweißverdauung herstellt hat es gern sauer, - auch um die Produktion der Magensäure zu stimulieren.

Funktioniert irgendeine Enzymproduktion nicht richtig, wird zumeist erst der Dünndarm fehl besiedelt...und in Folge dessen dann der Dickdarm, weil hier unvollständig enzymatisch vorbereitete Nahrungsbestandteile hin gelangen.

Und schon hat man den Salat. Unerwünschte Pilze, unverhältnismäßige Flora, usw.

Bei meiner Suche nach Hilfen bin ich als Bitterstoff nun auf die Artischocke gekommen, weil sie gleichzeitig die Leber entgiftet.
(Nehme es aber noch nicht).

Als saures trinke ich vor jeder Mahlzeit Apfelessig (hängt mir schon bald aus den Ohren), was sich zumindest schonmal positiv auf das "Stein-verschluckt-Gefühl" nach dem Essen auswirkt (vor allem nach eiweißreichem).

Nun ja...dies mal ganz dilettantisch von mir dazu

Gruß - tiga
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr beiden,

vielen lieben Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, so ausführlich zu antworten. Ich weiß, dass es ein sehr kompliziertes Thema ist, ich bastle ja auch schon seit etlichen Jahren daran und erreiche einfach nicht mein Ziel.

Und zu den Themen Dünndarmfehlbesiedelung und D-Milchsäure findet man kaum Infos, echt zum Heulen.

Gibt es hier irgendjemanden, der weiß, wie man die D-Milchsäure im Darm feststellen kann? Was für ein Test muss dafür gemacht werden??
 
Hallo Manno,

habe jetzt doch noch mal einige Fragen bzgl. deiner Auskunft zu Kreon:

"Heute sind gute Präparate zur Substitution der Pankreasenzyme auf dem Markt (z.B. Creon forte / Creon 10'000). Diese Enzympräparate müssen zu allen Hauptmahlzeiten, fett- oder eiweißreichen "Snacks" eingenommen werden. Allerdings wird man bei weiterer Giftzufuhr nicht verhindern können, daß die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse weiter absinkt. Im Laufe der Zeit wird man dann statt 2-3 Kapseln zu den Hauptmahlzeiten bis zu 12-30 Kapseln am Tag benötigen."


Wie stellt man denn fest, ob man Kreon benötigt und nicht "normale Enzyme"? Und wie legt man fest, welche Menge man braucht?

Gerade bei den Kreon ist ja das große Problem, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes "schweineteuer" sind. Und die Krankenkassen übernehmen die Kosten ja erst, wenn eine klinisch nachweisbare Pankreasinsuffizienz vorliegt. Hast du in dieser Richtung Erfahrungen?
 
Hallo Manno,
Wie stellt man denn fest, ob man Kreon benötigt und nicht "normale Enzyme"? Und wie legt man fest, welche Menge man braucht?

Gerade bei den Kreon ist ja das große Problem, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes "schweineteuer" sind. Und die Krankenkassen übernehmen die Kosten ja erst, wenn eine klinisch nachweisbare Pankreasinsuffizienz vorliegt. Hast du in dieser Richtung Erfahrungen?
Ich befürchte, daß die Kasse nicht einmal dann zahlt, wenn eine nachweisbare Pankreasinsuffizienz vorliegt. Jedenfalls wurde mir das von einem Hartz-4 Empfänger gesagt, der diese Enzyme auf Rezept bekommen hat. Ich hab ihn so nebenbei mal gefragt, ob er noch ein paar Kapseln für mich hat, da ich keine Kohlehydrate mehr verdauen konnte und etwas zuviel davon gegessen hatte. Daraufhin sagte er mir, daß er keine mehr hat, weil man ihn jetzt verhungern läßt. Er könne nur noch ganz kleine Portionen essen und hätte inzwischen schon etliche Kilo abgenommen.

Ich weiß natürlich nicht was "Realität" ist, denn es könnte auch sein, daß ihm ein Arzt diese Enzyme lange Zeit ohne Indikation verschrieben hat und die Kasse nun einen Nachweis wollte ... Wer weiß ? In jedem Fall entspricht das der typischen Brutalität von Hartz-4 denn wer schon an diese Enzyme gewöhnt wurde, kann nicht einfach von heute auf Morgen auf "Null" reduzieren. Die Kassen gehen davon aus, daß die Betroffenen einfach weniger essen müssen und "Wer nichts arbeitet, braucht auch nichts essen" (SPD-Zitat)

Nunja - ich verweise auch hier auf meinen Backenzahn (inzwischen extrahierter Störherd) der es mir unmöglich machte Fleisch zu essen. Es ging einfach nicht mehr, da der Zahn etlichen Verdauungsdrüsen Energie abgezogen hat und ich ohne diese Enzyme nicht mehr verdauen konnte. Das führte dann zu entzündlichen Vorgängen im Darm (was nichts mir einer Fehlbesiedlung zu tun hatte). Erst heute kam dazu eine neue Meldung rein:

Versuche, um die Ursache für Typ-2-Diabetes zu ergründen, hatten sich zunächst auf den Insulinproduzenten Bauchspeicheldrüse und den Zuckerspeicher Leber konzentriert - und blieben erfolglos.

US-Forscher gingen nun davon aus, daß entzündliche Prozesse im Darm die Ursache für Typ-2-Diabetes ist. Zunächst ging man davon aus, daß eine veränderte Darmflora für die Entzündung verantwortlich war. Doch eine "Fehlbesiedlung" war nie der Grund.

US-Forscher haben nun im Mäuseexperimenten entzündliche Prozesse im Darm als die eigentliche Ursache für Typ-2-Diabetes gefunden:

Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Fettsäure-Synthase (FAS). Dieses Enzym wird durch Insulin reguliert und ist entscheidend für den Aufbau von Fettsäuren. "Wenn FAS nicht mehr richtig arbeitet, kommt es zu chronischen Entzündungen im Darm - und die fördern letztlich Diabetes". Da das Enzym bei Zuckerkranken häufig reduziert ist, scheint Diabetes im Darm und nicht in der Bauchspeicheldrüse zu beginnen.

Ohne Fettsäure-Sythase fehlt ihnen die Schleimschicht, welche die Innenwände des Darms schützt. Dadurch konnten Bakterien in die Zellen des Darmes eindringen, was Entzündungen verursachte. Entzündungen und Insulinresistenz aber, so weiß man, verstärken sich gegenseitig. Ein Teufelskreis, der letztlich in Typ-2-Diabetes mündet.

"Dass der Darm eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Diabetes hat erklärt, warum viele Diabetiker an Magen-Darm-Problemen leiden. Bauchschmerzen und Durchfall sind bei ihnen weit verbreitet", erklärt Semenkovich.

Das Zitat wird Dich jetzt wohl eher langweilen, doch ich hab's hier aus zwei Gründen genannt. Zum ersten könnten derart "chronische Darmentzündungen" Symptome von CFS erklären und zum Zweiten zeigt es, wie schnell sich wissenschaftliche Annahmen ändern.

Leider widerspricht das meinem vorangegangenem Posting, nachdem ich die Pankreas als verantwortlich bezeichnete. Ich will jedoch kein Rechthaber sein und dies hier einfach unterschlagen. So wie es aussieht hat mein Backenzahn eben genau dieses Enzym der Fettsäure-Synthase (FAS) im Darm lahmgelegt, was dann zu den "entzündlichen Prozessen" im Darm führte. Die Störherdtabelle sagt jedoch, daß bei Zahn 17+18 Pankreas und Magen gestört werden und das verleitete mich dann die Pankreas als Ursache zu bezeichnen, obwohl ich die Störung eindeutig im Darm wahrnahm. Allerdings wird die Fettsäure-Synthase (FAS) durch Insulin reguliert und wenn die Pankreas davon zu wenig abgibt, kann es schon sein, daß dadurch Entzündungen im Darm entstanden sind. Dummerweise sagt die Meldung aber auch: "Die Ursache für Typ-2-Diabetes lag nicht beim Insulinproduzenten Bauchspeicheldrüse ..."

Ich hab hier auch schonmal geschrieben, daß ich mich mit einem "künstlichen Darmausgang" einverstanden erklären sollte, wenn sich das bei einer OP als notwendig herausstellt. Daraufhin bin ich aus der Klinik geflüchtet, hab mir den Zahn extrahieren lassen und schon besserte sich mein Zustand Woche für Woche. Ich hab die Ursache (Enzymmagel durch Energieentzug der Pankreas) aber erst nachher begriffen und irgendwie war es ja schon eine Schweinerei, daß sie mir große Teile meines Darms entfernen wollten, statt mir einfach mal Enzyme zu geben. Wenn die mir das nicht einmal geben wollten, um eine folgenreiche Operation zu vermeiden, dann kann ich mir schon vorstellen, daß Du Dir mit dem Verschreibungswunsch beim Arzt schwer tuen wirst.

So - das war die Geschichte, die ich immer mal wieder erzähle (wie ein alter Opa der immer die gleichen Geschichten vom Krieg erzählt). Zuvor habe ich dem oben erwähnten Hartz-4 Empfänger erzählt, das ich auch kein Fleisch mehr essen kann, weil mein Darm sich sonst sofort entzündet und dann für eine Woche dicht macht. Er hatte Spagetti gemacht, die dann in so einer Tomaten Hackfleisch Soße schwammen und ich wollte seine "Kreation" nicht essen. Als er dann erbost meinte, daß ich für "meine Verhältnisse" ganz schön anspruchsvoll bin, mußte ich es ihm erklären: Ganz kleine Mengen (z.B. in der Soße von Spagetti) gehen zwar noch, aber es darf nur ganz wenig sein. Das Dumme war, daß ich nun mehr Kohlehydrate gegessen habe und die nun auch nicht mehr vertrage, weil sich sonst mein Bauch aufbläht, bis ich glaube zu platzen. Im Gegensatz zu Eiweiß (bei dem sich der Darm entzündet) führte ein Übermaß an Zucker zu diesen schmerzhaften Blähungen. Darauf holte er seine Kapseln und sagte: "Versuch das mal, Du wirst einen Enzymmangel haben !". Danach ging es mir auch nach seinem Essen weiterhin gut. Als ich das dann aber auch von meinem Arzt verschrieben haben wollte, hat er sich geweigert, sondern er wollte erst mal eine Darmspiegelung machen. "business as usual" eben ... Der hat mir sogar mit meinem "baldigen Ableben" gedroht, wenn ich mich weiterhin seiner Darmspiegelung verweigere ...

Daraufhin hab ich im Internet unter Blähungen gesucht und hunderte Patienten gefunden, die damit zum Arzt gingen. Von Darmspiegelung, Magenspiegelung, Magensäureblockern, Basenpulvern, Symbioflor und Mutaflor, Darmspülungen bis zu Diäten war alles dabei. Die Ärzte haben mit den Patienten fast alles gemacht, woran sie gut verdienen konnten, doch keiner hat ihnen die notwendigen Enzyme verschrieben. Ich meine so eine Darmspiegelung ist ja nicht ungefährlich, einige hatten danach monatelange Schmerzen, weil der Arzt damit keine Erfahrung hatte. So ein perforierter Darm kann tödlich enden ... Doch die Ärzte konnten an dieser sinnlosen Untersuchung eben gut verdienen und nutzten die Not ihrer Patienten schamlos aus. Auch das ist eine Unverschämtheit ! Mir kann kein Arzt sagen, daß er nicht wußte, was die wirkliche Ursache war, doch sie wollten alle nur Geld für ihre "eigenen Leistungen" abzocken. Keiner wollte sein Budget für Medikamente belasten und dann nichts mehr daran verdienen, weil es dem Patienten gleich wieder besser geht. Es hatte seine Gründe, warum ich in diesem Forum vor derartigen unsinnigen Untersuchungen gewarnt habe. Auch hier geht's ihnen nur ums Geld.

Icvh befürchte das paßt jetzt nicht so ganz in die CFS Rubrik, doch ich muß an dieser Stelle mal auf diesen Link verweisen, weil er meinen Verdacht bestätigte:
Blähungen - Gesundheitstipps der Wicker-Gruppe. Ein Service der Wicker-Kliniken - Wir sorgen für Gesundheit
Wenn Sie wegen Blähungen zum Gastroenterologen gehen, so wird er auf verstecktes Blut untersuchen sowie eine Magen- und/oder eine Darmspiegelung veranlassen. Diese Untersuchungen sind bei Verdacht auf ein Magen- oder Darmgeschwür, auf Polypen, auf Krebs oder weitere organisch manifeste Erkrankungen durchaus angezeigt. Bei Blähungen helfen diese Maßnahmen in der Regel nicht weiter, da meist eine Störung der Funktion, nicht aber der Struktur vorliegt.

Dass aus dem Stuhl wesentlich mehr Informationen als nur das möglicherweise versteckte Blut gewonnen werden können, steht zwar in jedem Lehrbuch der Inneren Medizin, wird aber unverständlicherweise von den meisten Ärzten nicht umgesetzt (oder sollte es daran liegen, dass eine Magen-/Darmspiegelung gut abgerechnet werden kann, während eine subtile Stuhldiagnostik das Laborbudget sprengt?). Aus diesem Grunde führen die wenigen Ärzte, die sich damit auskennen, eine solche Diagnostik als Privatabrechnung oder IGeL (Individuelle GesundheitsLeistung) durch. Blähungen werden in unserem Gesundheitssystem eben nur als Befindensstörung und nicht als Krankheit angesehen - und für Befindensstörungen kommen die Kassen nicht auf.



Sinnvolle Untersuchungen bei Blähungen sind:
  • Darmflora und Pilznachweis
  • Ausnutzung (werden Stärke und Fette aus dem Nahrungsbrei aufgenommen?)
  • Pankreas-Elastase (funktioniert die Bauchspeicheldrüse?)
  • PMN-Elastase (liegt eine Darmentzündung vor?)

    [*]α1-Antitrypnsin (besteht ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelallergie?)

  • Gallensäuren (werden Gallensäuren ungenügend im Dünndarm aufgenommen und führen so zu Störungen im Dickdarm?)
Zu oft erlebe ich, dass zwar eine Stuhluntersuchung durchgeführt wurde, dort auch eine Dysbalance der Darmflora mit (meist) einem hohen Stuhl-pH (Säure-Basen-Wert) als Hinweis auf einen Fäulnisstuhl gefunden wurde und dann einfach die "fehlenden" Bakterien ersetzt wurden. Ein derartiger "Aufbau der Darmflora" führt fast nie zum Erfolg, weil damit die zugrunde liegende Störung, die die Fäulnisprozesse erst in Gang setzt, überhaupt nicht angegangen wurde. Die Labors (siehe Anhang) können Ihnen Adressen von geeigneten Therapeuten in Ihrer Nähe nennen.
Nun tut's mir ja leid, wenn ich Dir diesbezüglich auch keinen "Verschreibungserfolg beim Arzt" aufweisen kann. Ich wüßte auch nicht welche "normalen Enzyme" Du meinst, denn davon gibt's eine ganze Menge. Etliche hab ich schon genommen, aber normale "Pankreasenzyme" kenne ich einfach nicht. Das einzige was ich Dir dazu sagen konnte war: Esse weniger und schau, ob's Dir dann besser geht. Wenn ja, dann trenne beim Essen in die von mir beschriebenen Gruppen auf "Eiweiße, Fette, Kohlehydrate". Wenn Dir die Enzyme für eine Gruppe fehlen, düften die anderen noch zu verdauen sein. Sicher - ich hatte Eiweiß gemieden, somit mehr Kohlehydrate gegessen und damit meine Verdauungskapazität auch noch diesbezüglich überschritten. Am Anfang sollte es aber immer nur ein Enzym sein, daß nicht mehr ausreicht und das solltest Du herausfinden können. Danach kannst Du ja mal im Labor testen lassen, ob die Menge Deiner Enzyme noch ausreicht (macht der Arzt evtl. nach obigem Link nur als IGEL Leistung). Und dann kannst Du ja mal versuchen in den Krieg zu ziehen, um das vom Arzt verschrieben zu bekommen. Was soll ich Dir empfehlen, wenn Ärzte es nicht verschreiben wollen ?
 
Hallo klartext!

Und zu den Themen Dünndarmfehlbesiedelung und D-Milchsäure findet man kaum Infos, echt zum Heulen.

Gibt es hier irgendjemanden, der weiß, wie man die D-Milchsäure im Darm feststellen kann? Was für ein Test muss dafür gemacht werden??

Ich habe noch nie etwas von D-Milchsäure gehört ... aber ich bin gerade durch reinen Zufall auf englischsprachige Infos darüber gestolpert.
Habe es selbst noch nicht gelesen:

https://www.cfids-cab.org/rc/Sheedy.pdf

Und dann noch diese beiden Interviews, die sich z.T. offenbar auch auf D-Milchsäure beziehen:

Dr. Logan on H2S, Fiber the Right Probiotics and Much More: Part I

The Dr. Logan Gut Interview Part II

Grüsse - tiga
 
Hallo Tiga,

vielen Dank für diese Infos. So ausführliche Infos zu diesem Thema habe ich bisher noch nirgendwo gefunden. Diese Infos von Dr. Logan sind sehr interessant, DANKE!!
 
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