Neulich beim Arzt ...

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14.09.07
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Hi,

vor kurzem musste ich beim Kardiologen ein EKG machen lassen, um überprüfen zu lassen, ob ein Medikament eine Reizleitungsstörung macht. Dabei habe ich mit ihm auch über meine diversen Symptome gesprochen.

In dem Zusammenhang meinte er, Burn-Out, Fibromyalgie und CFS gäbe es garnicht, dass waren alles unterschiedliche körperliche Auspägungen einer Depression. Da war ich dann erstmal sprachlos. Beim Burn-Out ok, aber der Rest ... Sachen gibts.

Servus,
XT
 
hallo,

schon komisch auf welche diagnosen ärzte immer kommen. burn-out, cfs ... sind doch keine typischen symptome für eine depression. :eek:

hab mich dann einmal ein bisschen schlau gemacht.

Diese Vielzahl hormoneller Ausfälle, fehlender Neurotransmitter sowie gesteigerter Entzündungsreaktionen bewirken ein vielfältiges Spektrum von Reaktionen beim Burn-out-Syndrom: Antriebslosigkeit, Erschöpfungszustände, Motivationsverlust, Schwächung des Kurzzeitgedächtnisses, Kopfschmerzen, Migräne, anhaltende Schmerzen in den Bindegeweben (Fibromyalgie), Aufmerksamkeitsverlust, Sprach- und Koordinations-, Schlaf- und Ess-Störungen.

Fibromyalgie ist gekennzeichet durch Serotonin-, und Melatoninmangel, HGH-Defizit, Hyperrolaktinämie und neuroinflammatorische Aktivierung.
CFS und MCS werden heute als Varianten einer umfassenderen Gesundheitsstörung, der CMI (Chronic Multisystem Illnesses) angesehen, zu denen auch die Fibromyalgie (FMS) gerechnet wird.

Über 40% der FMS-Patienten sind auch von Fatigue betroffen, viele CFS-Patienten leiden auch unter erhöhter Unverträglichkeit gegenüber Umweltstoffen (MCS) oder anderen Umwelteinflussen (ESM:Elektrosmog). Allen drei Manifestationsformen sind starke Schlafstörungen gemeinsam. Bei FMS findet sich wie beim CFS und bei MCS häufig eine gestörte Cortisol-Tagesrhythmik und inadäquate HPT-HVL-NNR-Aktivierung unter Belastung. Bei der Mehrheit der Patienten besteht ein ausgeprägter Serotoninmangel. Die Schmerzsymptomatik ist meist nicht einer gesteigerten Aktivität proentzündlicher Zytokine zuzuschreiben, sondern weitgehend auf neuroinflammatorische Mediatoren wie Substanz P, Neurokrine und die gestörte Neurotransmitterbalance zurückzuführen. Besonders verbreitet und ausgeprägt sind der Serotonin- und Melatoninmangel, die meist auch Konsequenzen für andere Akteure der HPT-HVL-Achse wie Prolactin und Wachstumshormon.


Was ist den beim EKG herausgekommen? Was ist das für ein Medikament?

LG
 
Wuhu,
und sehr gut, nun auch hier das Thema "was man beim Arzt wegen CFS & Co lieber nicht erleben sollte, wollte, müsste", oder so ähnlich...

Wie zB bei mir, wo ich in der Arbeitsmedizin-Ambulanz im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (angeblich die "zuständige" CFS-Stelle) in die (hausinterne) Adipositas-Ambulanz überwiesen wurde, weil ich eben stark übergewichtig zum damaligen Zeitpunkt war - ALLERDINGS wegen meiner CFSymptomatik!

Tja, wenn ein "Mediziner" eine bereits vorgefertigte Meinung hat, hat ein (zwar aufgeklärter) Patient dennoch schlechte(ste) Karten - auf die Idee, dass die Auswirkung der Symptome zu meinem Übergewicht führten (hatte ja vorher nicht so viel!), kam nie einer - wollte ich darüber aufklärend sprechen, war ich schon abgestempelt... tja... :mad:
 
Herr, schmeiß Hirn vom Himmel !!!!!!!!!!!!!!!!!
Über diesen Kenntnisstand sind ja sogarschon Wessely und seine Truppe hinweg.
Depression wurde bereits wissenschaftlich allgemein anerkannt für CFS AUSGESCHLOSSEN.

am besten mal fragen warum Menschen dann daran sterben.....

Apoman
 
Gestern (?) lief eine Sendung zum Thema Depression. Ich fand die Darstellungen zu dieser psychischen Erkrankung dort äusserst interessant:
Eine Depression sei im Grunde sowas wie eine körperliche Erkrankung, es funktioniere einfach die Seratoninproduktion nicht wie sie soll. Die Erkrankten hätten ja keinen Einfluß auf den Verlauf der Erkrankung, "sie können ja nichts dafür". Man solle sich nicht dafür schämen, denn diese Erkrankung könne ja jeden treffen. Und diese Menschen bräuchten "wirklich" medikamentöse Hilfe.

Ich finde das waren alles gute und richtige Aussagen zum Thema Depression. Mir sticht aber das offenkundige Gegenprogramm zur nicht-psychischen Erkrankung CFS ins Auge. Wer ME/CFS hat ist ja kein Opfer, er braucht keine (medizinische) Hilfe, er ist selber am "Syndrom" (Krankheit is es ja nicht) schuld und geholfen wird ihm am ehesten dadurch, dass man mehr Druck auf ihn ausübt doch nicht so faul zu sein.

Bin ich da der einzige der sich gefrozzelt fühlt? Nicht mal eine psychische Erkrankugen par excellence wird als "alles nur im Kopf" oder "reissen Sie sich doch zusammen" Problem angesehen - solche Verarschung hebt man sich für Fälle von Pseudopsychiatrisierung auf. Wenn man nun daraus schließt, dass sich der Umgang mit CFSlern nicht durch reine Dummheit begründen kann, dann muss er Vorsatz sein.
 
Wuhu,
...
Bin ich da der einzige der sich gefrozzelt fühlt? ...
nein, bist Du wahrlich nicht; Kann mich noch erinnern, als es bei mir vor rund 14 Jahren begann (etwa 1,5 Jahre nach einer Unterleibs-OP mit anschließender [falscher!] Hormon-Therapie), nämlich einschleichende Tagesmüdigkeit bei sonst gutem Nacht-Schlaf, morgendliche Übelkeit, nicht mehr aus dem Bett in der Früh kommen (obwohl ich sonst "Frühaufsteher" war)... der Hausarzt verschrieb auf bloßem Verdacht auf Diagnose "Depression" ganz einfach "leichte" Anti-Deppen, nach einem halben Jahr, weil nicht besser wurde und ich dann die klassische "CFS-Einstiegs"-Grippe ohne Verkühlungssymptome im Spätsommer hatte (4 Wochen im Bett, schon der Weg aufs WC war nur mit Taumeln möglich), zum Facharzt: auch dieser mühte mir über Monate verschiedene Anti-Deppen auf, alle 14 Tage andere, weil ich die stärkeren gar nicht vertrug; Diagnose war vorerst "Depression"; Nach nicht einmal einem Jahr erkannte er den Fehler und bestätigte mich mit "CFS", meinte aber "Burn-Out"; Behandlung bekam ich keine, nur wieder "vorsorglich" die leichten Anti-Deppen... :mad:
 
Hallo Apoman, Wessely und seine Truppe sind über diesen Kenntnisstand alles andere als hinweg. Laut denen ist CFS eine "Somatisierungsstörung par excellence" (Zitat). Sie versuchen nur mit immer geschickteren und absurderen Formulierungen ihre wahren Ansichten zu verschleiern.

Leitwolf: Genau das habe ich mich auch oft gefragt. Wie kann es sein, dass die Abschiebung von CFS als psychische Krankheit dazu führt, dass man ab sofort sowohl selbst schuld als auch selbst verantwortlich für Therapie und Heilung sein soll? So wird doch eine Depression auch nicht behandelt.

So oder so gehört CFS in Deutschland endlich als körperliche Krankheit anerkannt, damit auch der letzte Feld-Wald-Wiesendoktor seine Ratschläge zur "sportlichen Aktivierung" in die Tonne kloppen kann, wo sie hingehören.

Das wird noch ein langer Weg, der ohne Gegendruck seitens der Patienten nie vollzogen werden wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gestern (?) lief eine Sendung zum Thema Depression. Ich fand die Darstellungen zu dieser psychischen Erkrankung dort äusserst interessant:
Eine Depression sei im Grunde sowas wie eine körperliche Erkrankung, es funktioniere einfach die Seratoninproduktion nicht wie sie soll. Die Erkrankten hätten ja keinen Einfluß auf den Verlauf der Erkrankung, "sie können ja nichts dafür". Man solle sich nicht dafür schämen, denn diese Erkrankung könne ja jeden treffen. Und diese Menschen bräuchten "wirklich" medikamentöse Hilfe.

Ich finde das waren alles gute und richtige Aussagen zum Thema Depression.
Diese Darstellung, die auf einer Hypothese, also einer völlig unbewiesenen Unterstellung beruht, die genau genommen die Vorstufe einer Theorie darstellt:D, ist nicht mehr als der Freifahrtsschein der Pharmaindustrie und Mediziner Millionen Menschen schon lange anstatt mit therapeutischer Behandlung einfach mit Pillen zu versorgen.
Was daran gut und richtig ist, kann sich mir nicht erschliessen.

So wird man Menschen nicht nur ganz sicher krank halten und abhängig machen, sondern auch vergiften.
Gerade aus der Psychoecke kommen doch sehr viele Menschen mit starken und teilweise irreversiblen Vergiftungen als Folge von jahrelangem ärztlich verordneten Medikamentenmissbrauch und teilweise jahrzehntelanger Abhängigkeit.

Daher wundere ich mich, dass Du einen Beitrag für wahrhaftig hälst, nur weil er stimmig vorgetragen wurde und aus der Medizinecke kommt.:rolleyes:
 
@ Nina: das weiß ich, davor hieß es es sei eine Depression, also wurde einfach auf eine andere "Ebene" gewechselt um weiterhin die Utopie einer psychischen Ursache aufrechterhalten zu können. Stellt sich die Frage: wer hat hier eigentlich die Somatisierungsstörung??


Man sollte sich wohl eher mal fragen: warum hat der Körper zu wenig Serotonin? Aber nein, man gibt einfach einen Serotoninwiederaufnahmehemmer o.ä. und fertig ist die "Flickschusterei" man, man, wenn man sich das so überlegt....keiner Fragt nach dem warum...weiß man´s nicht oder will man´s nicht wissen oder ist es zu teuer es herauszufinden??

Grüße Apoman
 
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