Zeit-Online-Artikel "Die unfassbare Schwäche"

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
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Wuhu,
dieser Link wurde bereits in einem anderen CFS-Thema publiziert, ich finde, es kann dazu ein eigenes eröffnet werden:

Chronic Fatigue Syndrome: Die unfassbare Schwäche | Wissen | ZEIT ONLINE

Ist das Chronische Erschöpfungssyndrom eine ansteckende Krankheit? Mit dem Beweis tun sich die Forscher schwer.

Patienten mit Chronischem Erschöpfungssyndrom sind am Rand ihrer Kräfte. Doch Ärzte finden meist nichts, was ihre Symptome erklärt

Wie müsste eine Krankheit aussehen, mit der sich die moderne Medizin in die Kapitulation treiben ließe? Das Chronische Erschöpfungssyndrom kommt der Antwort auf diese Frage ziemlich nahe.

...

So schrieb Nancy Klimas, immerhin Leiterin der Abteilung für Immunologie an der University of Miami, in einem Onlinegastbeitrag der New York Times: »Wenn ich heute zwischen einer HIV-Infektion und CFS wählen müsste, würde ich mich für HIV entscheiden.«
Zitat/e aus obigem Artikel/Link
 
Hallo Alibiorangerl,

danke für deinen guten Kommentar dort. An den völlig unqualifizierten Kommentaren kann man mal wieder sehen, was der Name "chronisches Erschöpfungssyndrom" für diese Krankheit ausrichtet und welche Assoziationen er bei der Bevölkerung hervorruft.

Das geht sogar so weit, dass CFS als Entschuldigung für "Faulheit und Unfähigkeit" beschimpft wird.

Ich wette diese Menschen haben in ihrem Leben noch keinen schweren CFS-Fall zu Gesicht bekommen.
 
und die zitierten AWMF Leitlinien verstoßen gegen vorgaben des Sozialgesetzbuches V, das könnet jemand dort noch reinsetzen, den ich melde mich wegen sowas nicht bei der zeit an. Die Verwendung der ICD-10 GM ist für die Diagnosestellung verpflichtend für ALLE Mediziner und auch Psychiater. Da kann man nicht einfach krankheiten als "eine" zusammenfassen. Die Diskussion ist längst beendet, nur haben es viele noch nicht begriffen. Die Angaben der AWMF Leitlinien halte ich als Betroffener für diskriminierend und nicht Gesetzeskonform. zu gegebener Zeit werde ich prüfen lassen ob hier ein Unterlassungsanspruch besteht. Wer nicht hören will muß fühlen, heißt es doch so schön. Ach ja, die Kirche hat auch erst anerkannt dasss die Erde doch keine Scheibe ist, nachdem wir schon jahrhunderte um den Globus geschippert sind. In sofern....
Ach ja, obwohl Dr. Sauerbruch schon längst die Ursachen des Kindbettfiebers erkannt hatte und dieses durch Hygiene verhinderte, ließen die Mehrzahl der Ärzte weiterhin fröhlich die Frauen im Kindbett sterben, nur weil sie sich nicht die Hände desinfizierten nachdem sie an Leichen gerumgeschnippelt hatten. ja, ja, so ist das hauptsache nicht zugeben, auch wenn der Zug längst abgefahren ist.
Übrigens stehen in den AWMF Leitlinen unter Müdigkeit auch CFS und unter anderem altbekannte wie Prof. Nix der nicht ohne Grund vor Gericht bereits als befangener Gutachter abgelehnt wurde.
Wenn man dann liest, dass leute die angeblich auf dem Gebiet arbeiten diese leitlinen als Stand der Wissenschaft bezeichnen, dann muß ich daran zweifeln ob solche Leute überhaupt googeln können. Hier dürfte klar sein wo die "falsche Krankheitsvorstellung" eigentlich vorliegt. Nun, die Leitlinien müssen weg, das wäre schon ein Fortschritt.

Apoman
 
Hallo zusammen,

ich habe mich sehr gewundert, daß eine große, sehr angesehene Tageszeitung sich des Themas CFS überhaupt annimmt. Da war ich wohl nicht der einzige!

Gestern habe ich diesbezüglich einen interessanten Link gefunden, der zeigt, wie groß das Interesse des Blattes in Wirklichkeit ist: Der Artikel ?Die unfaßbare Schwäche? war wohl ein redaktioneller Betriebsunfall

Interessant sind auch die Hintergrundinformationen zu Dr. Hilgers; hier ist ja schon viel über ihn geschrieben worden... Der abgedruckte Brief an den ZEIT Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und die Anlagen lassen Vieles sicher in einem neuen Licht erscheinen.

Grüsse!
 
Hallo Peter!

Vertreter der Irrlehre, CFS oder besser CFIDS sei psychischen Ursprungs, kommen immer ungehindert zu Wort. Das ist nur Wasser auf meine Mühle.

Das ganze Spektrum von Erregern, die sich ein immungeschwächter Organismus einfangen kann, hat eines gemeinsam: Es juckt sie nicht die Bohne, ob sie von einem Therapeuten bequatscht werden. Sonst wäre die WHO dem H1N1-Virus nicht mit Impfung, sondern mit "Labersitzungen" zu Leibe gerückt. Gleiches gilt für AIDS und Malaria...

Grüsse!
 
Hallo castor,

da ich nicht unter CFS leide kann ich auch nicht beurteilen ob diese Krankheit ausschlieslich einen Entzündungshintergrund hat.

Ich möchte es Dir gerne glauben.

Zu denken gibt mir aber folgendes, alle Transplantierten werden mit sehr starken Immunsupressiver behandelt um eine Organabstossung zu vermeiden. Sie haben dadurch einen sehr immungeschwächter Organismus, mit hohem oxi-Stress trotzdem ist nicht bekannt das diese Patienten an CFS leiden. Könnte es sein das da doch noch mehr im Spiel ist ?

vG peter
 
Hallo Peter,

ein maßgeblicher Unterschied liegt darin, dass bei CFIDS Immunschwäche nicht mit Immunsupprimierung gleich zu stellen ist. Durch Viren wird die Immunbalance gestört, es herrscht eine Informationsstörung, eine Um- und Fehlprogrammierung auf neuroimmunologischer Ebene.

Die Folge: Die Erregerabwehr funktioniert trotz eines hoch stimulierten, dauerhaft auf Hochtouren laufendem Immunsystems nicht. (TH1-Dominanz) Beispielsweise können durch stark erhöhtes IL-10 die antigenpräsentierenden Zellen (Dendritische Zellen) supprimiert werden. Das "wissen" die Lymphozyten jedoch nicht und feuern munter drauf los. Ein unendlicher, chaotischer Prozeß, weil aufgrund der Ziellosigkeit zur Erfolglosigkeit verdammt. Daher auch das Gefühl einer nicht enden wollenden Grippesymptomatik.

Grüsse!
 
Hallo Peter,

eigentlich sind wir off-topic...:rolleyes:

Ganz allgemein findest Du unter Wiki (Interleukin-10 ? Wikipedia) Informationen über die immunregulatorische Bedeutung von Interleukin-10.

Eine selektive Betrachtungsweise dieses Botenstoffs führt allerdings noch nicht zum Ziel. Erst eine globale Vermessung des Immunstatus (Stichwort HSM®) gibt Anhaltspunkte, die idealerweise in eine adäquate Therapie münden.

Grüsse!
 
Hallo Peter,

Zur Rolle des Botenstoffs Interleukin-10 bin ich zufällig noch auf einen interessanten Zusammenhang mit einer chronischen Chlamydia pneumoniae Infektion gestoßen.

Der Erreger siedelt sich u.a. in Makrophagen an und bewirkt, nebenbei bemerkt, eine Verschlechterung der Funktion von T-Helferzellen, möglicherweise auch deren Apoptose. Auf der anderen Seite hemmt er den Zelltod der Makrophagen durch Einsatz von IL-10. IL-10 fördert das Wachstum von Makrophagen und unterstützt damit ein Fortbestehen der Infektion. Durch den chlamydien-induzierten Anstieg des IL-10 sichert sich der Erreger also sehr geschickt seinen Lebensraum. Die Makrophagen sind eine Art trojanisches Pferd für die Chlamydien.

Grüsse!
 
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