CFS - oder doch nicht?

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Hallo
Ich habe seit Mai 08 Beschwerden, die von den Ärzten schlussendlich als CFS (auch wenn sie sich nicht sicher waren) abgetan wurde.
Hier meine Krankheitsgeschichte:
Ende Mai 08 hatte ich eine sehr lange und starke Grippe, mit Fieber um die 39 Grad. Danach habe ich mich leider nie mehr richtig erholt. Ich habe stets ein Fiebergefühl, allerdings ohne Fieber zu haben. Dazu fühle ich mich immer erschöpft/abgeschlagen/müde und habe oft einen heissen Kopf und Nacken. Des Weiteren fühle ich mich benommen und beim Gehen ist mir immer etwas schwindlig. Oft fühle ich mich beim Gehen wie in Trance und meine Kopf ist irgendwie wie verschleiert.
Man hat daraufhin alles mögliche getestet (Organe, Blutwerte, Drüsenfieber, Hashimoto, Tumore, Mangelzustände...) aber nichts gefunden. Zwar lagen erhöhte Borreliose-Antikörper-Werte vor, doch diese stammen wohl von einer fast 15 Jahre zurückliegenden Infizierung. Auf jeden Fall hat die Antibiotikabehandlung nicht geholfen. Da ich immer starke Halsschmerzen hatte (schon seit Kindheit), hat man noch die Mandeln im Verdacht gehabt und im Januar 09 entfernt. Daraufhin habe ich mich kurzzeitig etwas besser gefühlt, doch danach war wieder alles wie vorher.
Während dieser Zeit ist es mir gelungen, mein Studium weiterhin soweit erfolgreich zu gestalten. Allerdings war schon der Weg an die Uni ziemlich anstrengend und an vielen Tagen bin ich zu Hause geblieben. Zudem habe ich i.d.R. zweimal pro Woche an einem Konditionstraining (ca. 2 Stunden) teilgenommen. Während des Trainings fühlte ich mich zwar oft etwas benommen und schwindlig, aber körperlich schaffte ich das Training und fühlte mich auch am Tag danach nicht schlechter als zuvor. Insgesamt erschöpfte mich das Training irgendwie weniger als etwa ein Besuch im Zoo oder dergleichen.
Da die Ärzte überhaupt nichts gefunden haben, haben sie die Diagnose CFS in Erwägung gezogen und gesagt, dass sie mir in diesem Falle nicht weiter helfen könnten. Daraufhin habe ich mich natürlich im Internet etwas informiert. Einige Symptome passen schon (v.a. die starke Erschöpfung), aber zumindest meine sportliche Betätigung passt irgendwie nicht so ins Bild.

Seit Ende August 09 hat sich mein Zustand, der bis dahin immerhin ziemlich stabil war, aber verschlechtert. Seit Ende August hatte auf einen Schlag plötzlich so eigenartig schwache Beine. Es kann nicht die Folge einer Überbelastung sein, da ich seit Ende Juni wegen einer Fussverletzung praktisch keinen Sport mehr gemacht habe. Die Muskelschwäche ist einfach völlig überraschend aufgetreten. Seitdem (also seit etwa 3 Wochen) sind meine durchgehend sehr schwach und Gehen ist ziemlich mühsam geworden. Zudem hat sich etwa gleichzeitig ein Muskelzittern bemerkbar gemacht. So zittern meine Beine beim Gehen leicht (v.a. beim Runtergehen von Treppen). Zudem zittern aber auch meine Schultern, Brust- und Rückenmuskeln bei ganz normalen Bewegungen. Das Seltsame ist, dass die Schultern v.a. Zittern, wenn ich den ausgestreckten Arm absenke. Während ich ihn seitwärts ausstrecke, zittert die Schulter nicht, aber beim Senken des Armes schon. Bei den Waden ist es ähnlich. Wenn ich sitze und dabei die Zehen/Zehen anhebe (dann sind nur noch die Fersen auf dem Boden), zittert die vordere Wadenmuskulatur nicht, doch wenn dich die Zehen/Füsse dann wieder senke, zittert die Muskulatur wie verrückt. Auf jeden Fall zittert im Moment praktisch bei fast jeder Bewegung irgendetwas.
Zudem ist seit ca. 2 Monaten (aber v.a. auch seit Ende August) die Benommenheit und der Schwindel viel stärker geworden. Zwar ist der Schwindel nie so, dass ich umfallen würde, aber doch sehr mühsam. Seit Ende August mache ich daher auch fast keine Spaziergänge mehr.
Ins Konditionstraining gehe ich noch, doch fällt es mir schon schwerer als vorher, obwohl ich eigentlich immer noch alle Übungen schaffe, wenn auch begleitet durch vermehrtes Muskelzittern.
Nun habe ich Angst, dass diese Muskelschwäche und das zunehmende Benommenheits- und Schwindelgefühl bleiben werden und dass dies ein Zeichen sein könnte, dass das CFS nun erst richtig ausbricht. Nun habe ich nächsten Monat einen Termin bei einem Immunologen, der sich u.a. auf CFS spezialisiert hat. Dennoch würde mich interessieren, für wie wahrscheinlich ihr cfs haltet oder was sonst noch in Frage käme. Glaubt ihr, dass die Muskelschwäche/Zittern überhaupt im Zusammenhang mit meinen bisherigen Symptomen steht?

Die Symptome nochmals in Übersicht:

- Erschöpfung
- leichtes Fiebergefühl
- Schwankschwindel
- Benommenheit
- Muskelschwäche in den Beinen
- Muskelzittern
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
ich habe deinen Bericht gelesen. Ich bin nicht medizinisch bewandert, aber CFS und einiges, das du beschreibst, weist auf autoimmune Probleme hin. Schau dir nach, was LDN ist, informiere dich darüber und kläre dann deinen Arzt darüber auf. Die meisten kennen es nicht oder wollen es nicht kennen, weil es keinen grossen Profit bringt. Da es aber keine Nebenwirkungen hat, sollte ein Arzt jedem Patienten, der auch nur eine vermutete Autoimmunkrankheit hat, LDN als erste Hilfe anbieten. LDN kann von weiterem Abstieg hüten, was dem Körper die Möglichkeit gibt, noch in guter Verfassung zu sein (so gut, wie er jetzt ist, wenigstens), wenn dann Lösungen gefunden werden. Ich bin aber zynisch und glaube nicht, dass Heilungen angestrebt werden, nur vom Tod retten, das schon, denn Tote oder Gesunde bringen keinen Gewinn, chronisch Kranke aber schon!
Wenn du Fragen hast, sende eine PN.
Lieber Gruss Silv
 
Hallo,
die Beschreibung deiner Krankengeschichte ähnelt vielen CFS Verläufen, daher würde ich das nicht ausschließen. Ich will dich keinesfalls beunruhigen, aber du solltest schnellstens etwas unternehmen sonst geht es noch weiter bergab.

Recht aktuelle Informationen kannst du auf Chronisches Erschöpfungssyndrom ? Wikipedia lesen.
Gibt auch sehr gute Foren dazu
https://ichbinsomü.de/Forum/index.php oder das irgendwo schon erwähnte CFS-Board.de - Ein CFS CFIDS ME Austausch- Selbsthilfe Board mit Forum | Chronic Fatigue / Immune Dysfunction Sydrome |
 
CFS ist oft sind oft chronische Infektionen, die aufgrund ihrer chronizität nicht mehr nachweisbar oder eine so geringe antikörperausprägung haben, dass es für eine sero-narbe gehalten wird.

Die wenigstens dinge sind wirklich CFS. die symptome erinnern mich an borreliose, und ggf. noch andere infektionen. daraus kann dann auch eine autoimmunerkrankung kommen.
das ist dann aber eine folge, nicht die ursache. für die diagnose von autoimmunerkrankungen muss man auto-antikörper untersuchen lassen.

empfehlung wäre eine borrespezialisten aufzusuchen und auch co-infektionen untersuchen zu lassen, ggf. macht der die autoimmun untersuchungen gleich mit.

lg
cheyenne
 
Hallo Sattler,
CFS ist meisstens nur eine Verlegenheits-Diagnose.Die Frage ist: woher kommt das alles ?

Meiner Meinung nach sollten als allererstes mal die A l l e r g i e n getestet werden.Sie sind Ursache seehr vieler Krankheiten und können alle die von Ihnen beschriebenen Symptome machen.

Was mich in dieser Annahme bestärkt,ist die Tatsache,dass die Probleme nach einer Grippe anfingen.Allergien sind oft jahrelang "maskiert" und bedürfen dann eines Auslösers,um akut zu werden.In ca. 50% derFälle sind das Viren ! Sind in Ihrer Familie Anzeichen von Allergien bekannt? z.B. Probleme mit Haut,Atemwegen,Darm,Heuschnupfen,Pollen, Milchschorf bei Babies ? "Echte" Allergien (Kuhmilch,Weizen,Ei,Pollen) werden nämlich vererbt.

Vielleicht wird alles noch durch weitere Belastungen kompliziert,wie evt. Borreliose,EBV,Schwermetalle (Amalgam,Blei?) oder sonst irgend was.

Anzuraten wäre ein "Allround-Test" bei einem Arzt oder HP,der mit naturheilkundlichen Methoden arbeitet.Die Schulmedizin wird Ihnen da nicht weiterhelfen können.

Guten Erfolg,
Nachtjäger
 
Guten morgen Sattler,

Herzlich willkommen im Forum :wave:

Ich möchte dir nichts einreden ;) Nur bei mir klingelts wenn ich deine Symptome lese in Bezug auf Amalgam. Hast Du oder hattest Du Amalgam in den Zähnen? Hattest Du evtl bevor es losging mit den Beschwerden eine Zahnbehandlung?

In welchem Bereich arbeitest Du denn? Bist Du zuvor umgezogen? Hast Du dir neue Möbel gekauft?
Warst Du zuvor im Ausland in Urlaub?

Ist es "nur" Muskelzittern, oder auch Zuckungen?
 
Danke für die vielen Antworten.

@ petri:
Amalgan habe ich keines in den Zähnen und eine Zahnbehandlung hatte ich zur Zeit des Krankheitsbeginns auch nicht. Arbeiten tu ich eigentlich gar nicht, ich kontentriere mich momentan nur auf die Uni und da sollte die Schwermetallbelastung ja eigentlich nicht so gross sein. ;)
Ansonsten bin ich auch weder umgezogen, noch bin ich davor im Ausland gewesen. Auch neue Möbel können nicht der Auslöser gewesen sein.

Also, die Muskeln zittern nur bei Bewegung, wenn ich ruhig bin, dann bewegt sich nichts (meinst du das mit zucken?). Vor ein paar Monaten hatte sich mal mein linker Daumen ein paar Tage lang immer von selbst bewegt, dies wäre ja dann wohl schon eher als Zucken zu bewerten, oder? Das ging dann aber schnell wieder weg.

Aber das mit dem Zittern hat ja erst kürzlich begonnen und daher weiss ich nicht einmal, ob das wirklich zur Ursprungskrankheit gehört oder einfach etwas anderes ist.

@ Nachtjäger:
Einzig meine Mutter leidet an ziemlich starkem Heuschnupfen. Ich auch schon seit Jahren ein wenig, aber nicht so, dass ich dagegen Medikamente nehme. Sonst ist in unserer Familie keine Lebensmittelunverträglichkeit oder dergleichen bekannt. Auf einiges (z.b. Glutenunverträglichkeit) wurde ich auch getestet. Aber wenn ich das nächste mal beim Arzt bin, spreche ich das mit den Allergien mal an.
Ich war übrigens vor Kurzem auch bei einem Homöopathen und habe vor 1 Woche eine Einmalgabe geschluckt. Mal sehen, ob das was bringt.



Allgemein hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass CFS nicht die richtige Diagnose für mich ist. Denn wenn ich z.B. die Fukuda-Kriterien anwende, dann würde ich nicht unter die Krankheit fallen.
Ich habe keine Konzentrationsstörungen, keine Muskeln- und Gelenksschmerzen, keine veränderten Lymphknoten, keine neu aufgetretenen Halsschmerzen und zudem verschlechtert sich mein Zustand auch nicht für 24 Stunden, wenn ich Sport treibe.
 
Hallo Sattler,

ich möchte wirklich nicht nerven, aber hast Du andere Metalle im Mund? Evtl Kronen oder Implantate?

Wurde in der Uni saniert, bzw gebaut?

Ich tippe auf irgendwelche Gifte, können auch eingeatmet worden sein.
Hast irgendwelche Medis wegen iregendwelchen Problemen ausprobiert, evtl homöopatisches? Sind nicht unbedingt harmlos, können auch Schwermetalle wie Quecksilber und Blei enthalten.
 
Ich habe schon einige Zahnfüllungen, aber die sind alle weiss. Ich weiss nicht genau, um was für ein Material es sich dabei handelt, aber so weit ich weiss, sind es keine Metalle (eher Keramik?).
Speziell gebaut wurde an der Uni auch nicht, so weit ich weiss.
Homöpathische Mittel habe ich bis auf das letzte Woche nie eingenommen.
 
Hallo Sattler,

schätze eher Kunststofffüllungen. Hast Du etwas dazu gezahlt?
Hast Du Impfungen bekommen, evtl bevor es losging?

Seit wann gehst Du denn zur Uni?

Hatte deine Mutter vor deiner Geburt Amalgamfülllungen? Wie gehts denn deiner Mutter gesundheitlich?
 
Nein, habe nichts dazugezahlt.
Impfungen habe ich schon seit Jahren keine mehr gemacht. Zur Uni gehe ich schon seit 06. Die Krankheit hat übrigens während den Semesterferien begonnen.
Ich weiss nicht mal, ob meine Mutter Amalgamfüllungen hat. Ich weiss aber, dass sie bisher nur einmal Karies hatte. Besonders viel Amalgam kann sie also kaum haben.
Ihr gehts nicht so besonders, das liegt aber nicht an einer Krankheit sondern an einer "mechanischen" Verletzung. Zudem hat sie noch Hashimoto. Allgemein haben einige aus der weiteren Familie Schilddrüsenprobleme, aber das wurde bei mir schon ausgeschlossen.
 
Wurdest Du am Fuß operiert?

Die jetzige Verschlechterung war auch in den Simesterferien? Evtl liegts doch an deiner jetzigen Wohnung?
 
@ Petri

Nein, wurde nicht operiert. Jo, die Verschlechterung war schon während den Ferien. Aber in den Semesterferien bin ich eigentlich auch nicht öfters zu Hause als sonst.
Was mir noch einfällt: Seit Ende Juli arbeite ich so 1-2 Tage/Woche in einem Bau-und-Garten-Center. Dort wurde in der Tat kräftig umgebaut. Die Kasse lag ziemlich nahe an der Hauptbaustelle. Lärm- und auch Staubbelastung waren da ziemlich unangenehm. Zudem liegt der Laden gleich neben einer Tiefgarage, aus der stets Luft durch den Laden zieht (dadurch habe ich auch ziemlich Halsschmerzen bekommen - aber nur solange ich dort arbeite).
Vielleicht hat das tatsächlich zur Verschlechterung geführt?

@ marple

Hmm, das wüsste ich jetzt nicht. Bisher war ich wegen dem Zittern noch nicht beim Arzt. Ohnehin war ich schon seit Monaten nicht mehr beim Arzt, weil sich seit Januar 09 ja eigentlich nichts mehr verschlechterte und ich soweit "gut" zurecht kam.
 
Zwar lagen erhöhte Borreliose-Antikörper-Werte vor, doch diese stammen wohl von einer fast 15 Jahre zurückliegenden Infizierung.

Sagt wer, dein Hausarzt? M.E. ist es nur sehr schwer möglich, solche Aussagen zu treffen. Was wurden denn da genau für Tests gemacht? Auf einen einfachen Elisa würde ich mich nicht verlassen.

LG Lene
 
Hallo Sattler,

in einem Bau- und vor allem Gartencenter werden etliche Pestizide versprüht/verwendet; ich könnte mir vorstellen, dass sich dadurch Deine Beschwerden verschlimmert haben. Die Abluft der Tiefgarage dürfte zusätzlich belastend sein.

Liebe Grüsse,
uma
 
@ leneken
Jo, war diesbezüglich nur beim Hausarzt. Aber er hat mir ja Antibiotika gegeben und doch hat sich nichts verbessert.
Ich weiss nicht genau, was es für ein Test war. In meiner krankenakte steht:

Allgemeine Serologie:
Borrelia burgdorferi lgG 13.3 MOC (< 1.0)
Borrelia burgdorferi lgM 4.6 MOC (< 1.0)
Borrelien Westernblot lgG positiv


Den Job habe ich eh schon gekündigt, da es mir im Moment zu anstrengend wurde. Wenn wirklich die Gifte mitverantwortlich sind, müsste es ja nun wieder besser werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dein Blot schon positiv ist, würde ich dem genauer auf jeden Fall genauer nachgehen und auch mögliche bakterielle Koinfektionen ausschliessen.

Hast du auf die Antibiose überhaupt nicht reagiert? (Verschlechterung, kurzzeitige Besserung, Symptomwechsel o.ä.)?
 
Nein, es ist rein gar nichts passiert.
Ich hatte aber vor ca. 12 Jahren einen Zeckenbiss, der zu Borreliose führte (hatte auch eine Wanderröte). Da wurde ich auch mit Antibiotika behandelt und es traten nie Symptome auf.
Ist es überhaupt möglich, dass sich erst 12 Jahre später Symptome zeigen?
 
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