CFS - oder doch nicht?

Möglich ist alles, manchmal bricht sowas auch erst aus, wenn das Immunsystem sowieso schon überlastet ist. Evtl. hast du dir ja im Mai '08 einen Virus eingefangen und dadurch die Borrelien aktiviert. Ist natürlich nur Spekulation, wenn AB gar nichts bewirken, weiß ich auch nicht so recht.

Wie du selber sagst, fehlen eigentlich auch die Lymphknotenschwellungen für Borre, CFS und Ähnliches.

Wie siehts denn mit Autoimmunkrankheiten aus, warst du mal beim Rheumadoc?
 
Hmmm, evtl wäre es gut wenn Du mit "Mungg" in Bezug auf Borreliose Verbindung aufnehmen würdest. Sie ist sehr gut über das Thema Borreliose informiert.

https://www.symptome.ch/members/mungg.1451/

Über "Kontaktinformation" könntest Du ihr eine PN zusenden.
 
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Ok, danke, werde ihr mal schreiben.

@ leneken
Hmm, wieso kommst du denn auf den Rheumadoc? Ich habe ja eigentlich keine Gelenksbeschwerden.
Es ist halt schon sehr komisch, dass die Ärzte bisher überhaupt nichts auffälliges gefunden haben. Keine erhöhten Werte in irgendeinem Bereich. Blutdruck normal, Herztöne und Frequenz normal, Blutwerte (bis auf Borreliose) normal...
Es liegt eigentlich gar kein Problem vor, könnte man meinen...
 
Hallo Sattler,

nur zu Ihrer Orientierung nochmal:

Heuschnupfen ist schon mal ein s i c h e r e s Zeichen für eine Allergie ! Das wären dann Allergien gegen Pollen,wenn es denn tatsächlich ein Heuschnupfen sein sollte.
Ganz ähnliche Symptome können aber auch durch andere Allergene hervorgerufen werden,z.B.Nahrungsmittel-Allergene oder Unverträglichkeiten aus "hunderttausend" möglichen anderen Quellen ! Daher mein Rat eines "Allround"- Testes.
Gruss,
Nachtjäger
 
@ Nachtjäger:
Sollte ich diesen Test einfach beim Hausarzt beantragen oder soll ich mich dazu besser bei einem Allergologen melden?
 
Hallo Sattler

Dein Borreliose-Titer (Höhe der Antikörper) ist ziemlich weit über dem Grenzwert. Interessant dabei ist, dass auch die IgM weiterhin erhöht sind. Die IgM sind eigentlich die Antikörper, die im Frühstadium gebildet werden. Leider fehlen die Werte des IgM-Blots. Da nichts steht, wurde er vermutlich nicht gemacht. Ansonsten müsste ja stehen, dass er negativ war. Die ersten zwei Werte deines Befundes sind die Titer. Diese Befunde können auch positiv ausfallen, wenn andere Erreger am Werk wie z.B. Treponema pallidum (Syphilis) oder EBV sowie bei bestimmten Autoimmunkrankheiten. Man sagt dem Kreuzreaktivität. Der Western Blot ist der Bestätigungstest. Wenn eine bestimmte Anzahl spezifischer und/oder hochspezifischer Banden positiv ist, wird der WesternBlot als positiv interpretiert. Eine hochspezifische Bande ist nur positiv, wenn dein Immunsystem Kontakt mit Borrelien hat oder hatte.

Da die Tests lediglich Antikörper und keine Borrelien nachweisen, können sie nicht zwischen aktiver und abgelaufener Infektion unterscheiden, denn Antikörper sind bei jeder Infektionskrankheit unter Umständen jahrelang noch nachweisbar. In der Regel geht man davon aus, dass eine Infektion aktiv ist, wenn nebst IgG auch IgM und/oder IgA nachweisbar sind. Dies gilt nicht für die Borreliose. Die kann auch aktiv sein, wenn keine IgM nachweisbar sind.

Von daher finde ich die Aussage deines Arztes etwas gewagt, es handle sich bei dir um die Antikörper einer durchgemachten Borreliose. Dafür müsste er schon hellseherische Fähigkeiten haben. :hexe:

Du schreibst, du hättest Antibiotika (AB) bekommen, die aber nichts bewirkt hätten. Um dazu etwas zu schreiben, müsste ich wissen, welche Symptome du vor Jahren hattest und womit, wie lange und wie hoch dosiert du behandelt wurdest. Ausserdem wäre noch wichtig, ob damals alle Symptome, die mit der Borreliose auftraten beim Therapieende weg waren. Ebenfalls müsste ich wissen, womit, wie lange und wie hoch dosiert du kürzlich behandelt wurdest. Es ist bekannt, dass die unterschiedlichen Borrelienstämme unterschiedlich auf die zur Verfügung stehenden AB ansprechen. Ausserdem gibt es Forschungsergebnisse, wo nachgewiesen wurde, dass Borrelien in zystische Formen übergehen können, die den gängigen Antibiotika nicht mehr zugänglich sind. Dies zystischen Formen wurden nun auch in Patienten nachgewiesen, was letztes Jahr publiziert wurde. Leider werden diese neuen Forschungsergebnisse von der geltenden Lehrmeinung komplett ignoriert.

Eine Diagnose kann ich dir nicht stellen. Wenn du aber unter Umständen zu niederig dosiert behandelt wurdest, besteht schon die Möglichkeit, dass die Borrelien noch ihr Unwesen treiben. Was genau die Ursache eines CFS nach Borreliose ist, weiss man bis heute nicht. Aktive Borrelien? Zystische Borrelien? Autoimmungeschehen? Neuroimmunlogisch? Weitere?

Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, einen von der Selbshilfe empfohlenen Spezi aufzusuchen, damit das nicht verschleppt wird. In "normalen" Arztpraxen und Unikliniken kommst du da nicht weiter, denn ohne bestimmte vorgegebene Symptome darfst du eine Borreliose nie haben, auch wenn du 1000 positive Tests hast. Die geltende Lehrmeinung kehrt die Borreliose, vor allem chronische Verläufe nach leitliniengerechter Behandlung komplett unter den Tisch. Mehr Infos zur medizinischen Kontroverse, Diagnose, Symptome und Therapie findest du im Einsteigerbeitrag in der Borreliose-Rubrik.
https://www.symptome.ch/threads/borreliose-infos-fuer-einsteiger.15526/

LG und gute Besserung
Mungg
 
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Danke für die ausführliche Antwort. Ich werde in diesem Fall mal versuchen, einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen.
Bei meiner Infektion vor 12 Jahren habe ich gar keine Symptome gezeigt. Ich war damals noch sehr jung und habe davon gar nichts mitbekommen, aber meine Eltern haben die Situation schon beobachtet. Ich war weder müder, noch hatte ich Fieber oder irgendetwas. Was ich damals genau für Antibiotika bekommen habe, weiss ich nicht mehr.

Im 08 habe ich 3 Wochen Supracyclin 100 mg bekommen (Morgen und Abend).

Ich schreib mal noch alle zusätzlichen Daten auf, die auf dem Ergebnis der Serologie stehen, vielleicht sind da ja die Angaben darunter, die du gemeint hast:

Borrelien Westernblot lgG positiv
anti-p 100 lgG ++
anti-VIsE lgG ++
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgG ++
anti-Osp A lgG -
anti-Osp C lgG ++
anti-p4/intern (B. garinii) ++
anti-p41/intern (B. afzelii) ++
anti-p18 lgG -

Borrelion Westernblot lgM positiv
anti-p100 lgM -
anti-VIsE lgM -
anti-p41 (Flagellin) ++
anti-p39 lgM -
anti-Osp A lgM (+)
anti-Osp C lgM ++
anti-p41/intern (B. garinii) -
anti-p41/intern (B. afzellii) -
anti-p18 lgM -
Epstein-Barr Virus EBNA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgG <0.8 MOC (<0.8)
Epstein-Barr Virus VCA-lgM <0.8 MOC (<0.8)
 
Dein Blot ist mehr als positiv, vor allem sieht das für mich nach einer alten und neuen Infektion nebeneinander aus.

Ansonsten bist du eine echte Seltenheit, scheinbar hast du noch nie eine ebv-Infektion durchgemacht. Wenigstens etwas.:)
 
Naja, ich wäre eigentlich lieber etwas normaler ;)

Nach der Antibiotikakur wurde kein weiterer Test gemacht, um zu sehen, ob sich etwas verändert hat. Aber in 3 Wochen habe ich ja ohnehin den Termin beim CFS-"Spezialisten", vielleicht weiss der auch einen guten Borreliose-Arzt, der mir weiterhelfen kann.
 
vielleicht weiss der auch einen guten Borreliose-Arzt, der mir weiterhelfen kann.
Pass bloss auf. Lass dir den Borreliose-Spezi unbedingt von der Selbsthilfe empfehlen. Ansonsten gerätst du unter Umständen an einen ignoranten Borreliose-Lügner. Schreib mir doch kurz in einer PN, aus welcher Gegend du kommst. Vielleicht kann ich dir weiterhelfen.

Damals vor 12 Jahren hattest du gar keine Symptome? Auch keine Wanderröte oder kein Borrelien-Lymphozytom? (Bilder im Einsteigerbeitrag). Grundsätzlich ist natürlich auch möglich, dass du dich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals unbemerkt infiziert hast.

Zu deiner kürzlichen Therapie: 3 Wochen Doxy 200 mg helfen vielleicht im Frühstadium zu 50%, aber nicht bei einer chronisch persistierenden Borreliose.

Zu deinen Laborwerten: Die 100er-Bande im IgG wird erst in späteren Stadien gebildet. Von daher darf von einem Spätstadium ausgegangen werden, sollte dein CFS eine Borreliose sein. Die "+"-Zeichen zeigen die Stärke der Banden an. Das Western-Blot-Ergebnis musst du dir vorstellen, wie die Streifen eines EAN-Codes. Da gibt es breitere und schmalere Streifen. Die Stärke der Banden wird mit +/-, +, ++ und +++ dargestellt und wird in die Interpretation mit einbezogen.

Suche unbedingt eine Spezi auf. Die Wartezeiten auf einen Termin können aber mitunter mehrere Monate sein, wenn der Arzt noch auf Kasse arbeitet.

LG, Mungg
 
Das mit den Borreliosen werde ich sicher abklären, das scheint doch sehr wichtig.

Der Schwindel ist seit ich beim Homöopathen war, eher besser geworden.

Das Muskelzittern aber leider nicht, es hat sich sogar tendentiell verstärkt. Komischerweise zittern die Muskeln aber praktisch alle bei "Entspannung" und nicht etwa beim Anspannen.
Die Schulter zittert z.B. nicht wenn ich den Arm nach ausser strecke, auch nicht, wenn ich eine Hantel in der Hand habe. Sie zittert nur, wenn ich den Arm senke. Vor allem, wenn der Ellbogen dabei mindestens auf Schulterhöhe ist. Auch die Rückenmuskulatur zittert leicht, wenn ich mich Bücke. Nicht aber, wenn ich den Oberkörper aus der gebückten Haltung aufrichte.
Dasselbe bei den Beinen. Bei Kniebeugen zittern die Beine nur leicht, wenn ich in die Knie gehen, nicht aber beim aufstehen.
Und wenn ich die Zehen nach oben ziehe und auf den Fersen stehe, so zittert die vordere Wadenmuskulatur nicht, aber beim Senken der Füsse schon.


Ich verstehe den Sinn dabei nicht. Sollten die Muskeln nicht eher bei der Belastung zittern? Glaubt ihr, dass das etwas mit Magnesiummangel zu tun haben könnte?
 
Probleme mit den Muskeln können etwas mit Magnesiummangel zu tun haben. Weiters kommen neurologische Ursachen und Vitamin B12-Mangel in Frage. Vielleicht noch anderes. Ich bin nicht Arzt.

LG, Mungg
 
Hmm, glaubt ihr, dass ich das mit den Muskeln schon vor dem Termin beim cfs-Spezi einfach beim Hausarzt abklären soll? Ich will ja verhindern, dass ich zuviel auf einmal mache und dann womöglich noch ohne das Wissen der Ärzte verschiedene Medikamente bekomme.
 
Ich würd es beim HA ansprechen, aber sei nicht zu enttäuscht, wenn nichts bei rauskommt. Magnesium und B12-Mangel kann er auch testen. Allerdings würde ich vermuten, dass das Gezitter zu deiner Grunderkrankung gehört.

Auch wenn kein Mangel vorliegt, können B12 und Magnesium durchaus bei Muskelproblemen helfen (war bei mir so), allerdings solltest du das erst nach den Tests probieren, um nichts zu verfälschen.
 
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