Biomarker CFS Schilddrüsenhormone , Jod, Entzündungen

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Forscher am Universitätsklinikum im niederländischen Groningen haben weiteren Biomarker für das Chronische Erschöpfungssyndrom gefunden.


Im Blutserum der CFS -Patienten fanden die Forscher deutlich geringere Mengen wichtiger Schilddrüsenhormone wie Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Gleichzeitig verfügten die Patienten aber über normale Konzentrationen schilddrüsenstimulierender Hormone (TSH)

Der Körper von CFS-Patienten wandelt das Abbauprodukt des Thyroxins nicht in seine normale, sondern in eine biologisch inaktive Form um: das sogenannte reverse Triiodthyronin,

Der im Urin bestimmte Iodstatus war bei bei CFS-Patienten geringer als in der gesunden Vergleichgruppe

Bei den Patienten fand man Anzeichen leichter, chronischer Entzündungen.


Higher Prevalence of “Low T3 Syndrome” in Patients With Chronic Fatigue Syndrome: A Case–Control Study
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fendo.2018.00097/full

Schilddrüse Schuld am Erschöpfungssyndrom?
CFS-Patienten produzieren weniger von wichtigen Schilddrüsenhormonen
scinexx | Schilddrüse Schuld am Erschöpfungssyndrom? : CFS-Patienten produzieren weniger von wichtigen Schilddrüsenhormonen
 
Zu den Forschungsergebnissen aus den Niederlanden fällt mir das
Wirk und Kochbuch von Leo Pruimboom ein.

In seinem Wirk und Kochbuch beschreibt der klinische Psycho-Neuro-Immunologe LeoPruimboom welche artgerechte Nahrung und welche Nährstoffkombinationen auch bei CFS hilfreich sein können.

Im Buch werden sogenannte Wirkmechanismen erklärt und die Nahrungsmittel zusammengestellt, die diese Wirkmechanismen unterstützen oder ein Problem sind .Nahrung also als Medizin

Bei Schilddrüsenerkrankung stehen dann Krusten-und Schalentiere, Schnecken auf dem Speiseplan. Die nämlich tragen in sich eine Vorstufe des Schilddrüsenhormons in Form von Jod und Di-Jodotyrosin. Des weiteren gibt es Avocado, Algen, Eier, und natürlich Kokos als Selenquelle, Pilze, und noch einiges mehr. Und eine lange Liste von Tabulebensmitteln.

Nach Leo Pruimboom ist das Verhältnis von rT3 zu* T3 ein aussagekräftigster Parameter. Ein typischer Laborbefund einer Unterfunktion zum Beispiel zeige niedrigere T3-Werte und im Verhältnis zu deutlich erhöhten rT3-Werten
https://www.yumpu.com/de/document/v...mus-7-schilddruse-low-thyroid-hormon-syndrome

Pruimboom schreibt auch, dass bei CFS Patienten in den meisten Fällen ein erniedrigter Glutaminspiegel gemessen werde. Das sieht er im Zusammenhang mit Darmproblemen, Hormonstörungen und Schwächen der Immunfunktion bei CFS-Patienten.

Glutamin sei in dieser Situation wichtig, denn ein aktives Immunsystem
verbrauche viel mehr Eiweiß, und dabei entstehe Ammoniak als
Nebenprodukt. Im Körper sei der Harnstoffzyklus verantwortlich für den
raschen Abbau dieses Gifts. Funktioniere das nicht effizient
genug, müsse Glutamin verwendet werden, um Ammoniak abzubauen

Pruimboom beschreibt Ablauf so:

Anthropogene Faktoren würden chronische Aktivierung des Immunsystems mit erhöhten Eiweißverbrauch verursachen.

Das Immunsystem befehle dann den Wechsel der Energiegewinnung:
Die Energie werde dann nicht mehr in den Zellkraftwerken über den
Zitronensäurezyklus gewonnen, sondern durch die aerobe Glykolyse.

Dann werde die Glukose partiell genutzt für die ATP-Bildung, wobei
genügend Substrat übrig bliebe für die Bildung von anderen wichtigen
Makromolekülen wie DNS, Fettsäuren und verschiedenen Aminosäuren
Damit könne das Immunsystem jnahrungsunabhängig agiren

CFS-Patienten würden in der Folge zur erhöhten Energiegewinnung für das Immunsystem primär die Aminosäure L-Glutamin verwenden

Diese Stoffwechselstrategie führe zur Anhäufung von Ammoniak,
wodurch die CFS-Symptome entstünden, da gleichzeitig auch der
Glutaminspiegel sinke und keine Kompensation möglich sei
https://www.yumpu.com/de/document/v...s-2-der-undichte-darm-leaky-barriers-syndrome

https://www.amazon.de/Wirk-Kochbuch-Leo-Pruimboom/dp/3990181777/
 
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WICHTIGE MITTEILUNG

Interessante Studie, doch wie so manche Studie aus vergangenen Zeiten leider nur wieder ein Strohfeuer.

Liest man zwischen den Zeilen, kommt die Ernüchterung.

Erst die Überschrift:

"Schilddrüse Schuld am CFS?"

Klingt vielversprechend. Dann aber:

"Dieser Mangel könnte einige der typischen CFS-Symptome erklären"

Einige sind nicht alle (mehr dazu siehe weiter unten). Weiter:

"Womöglich, so die Vermutung, könnte die Hormondrüse daher auch für das Chronische Erschöpfungssyndrom eine Rolle spielen."

Eine Rolle spielen, aber nicht die Hauptrolle. Und schliesslich:

"Die eigentlichen Ursachen des Leidens bleiben aber unbekannt"

So. Diese drei Zitate des Berichts zeigen auf, dass diese Studie leider nur wieder eine weitere Folge der Krankheit, nicht aber eine mögliche Ursache aufzeigt. Und es wird zumindest im deutschsprachigen Artikel (den Englischen mag ich nicht lesen) leider verschwiegen, ob alle untersuchten Erkrankten diese Mängel aufzeigten. Wenn nein, ist es kein möglicher Marker.

Ausserdem ist die Erschöpfung bei einer Unterfunktion der Schilddrüsen nicht im Geringsten vergleichbar mit jener bei CFIDS (in einem anderen Artikel zur selben Studie wird diese als "ähnlich" bezeichnet - da musste ich beim lesen gleichzeitig lachen und fluchen). Ganz zu schweigen davon, dass die für CFIDS typische PEM dort nicht vorhanden ist. Dies weiss ich, weil ein guter Bekannter von mir an einer solchen Unterfunktion leidet und wir uns oft über unsere Krankheiten ausgetauscht haben. Hinzu kommt, dass CFIDS-ler bekanntlich mit weitaus mehr Symptomen (z.B. jene eines permanent (über)aktiven Immunsystems) kämpfen als jene mit einer Unterfunktion der Schilddrüsen - ein weiterer Beweis, dass die verminderten Schilddrüsenhormone bei CFIDS nur eine Folge sein können. Umgekehrt haben Menschen mit einer Hypothyerose gewisse Symptome, die ein CFIDS-ler nicht hat, wie Gewichtszunahme oder Haarausfall (und wenn doch, ist es nicht direkt auf CFIDS zurückzuführen).

Und zu guter Letzt: Soviel ich weiss, sind bei mir die T3 und T4 Level im Normbereich, obschon ich alle erforderlichen Kriterien für CFIDS erfülle.

Nichts gegen die Themenerstellerin. Ihr gilt ein Dank für ihre Arbeit. Ich wollte diesen Link auch posten. Doch ich warne hier mögliche Neulinge oder Neuerkrankte, in Euphorie auszubrechen. Alle Langzeiterkrankten (ich gehe mal davon aus, dass die Themenerstellerin dazu gehört) wissen, wie mit einer solchen Meldung, wie es sie in den vergangenen 2-3 Jahren zu Haufe gab, umzugehen ist. Und auch, dass dies eine weitere Entdeckung ist, die leider aus den genannten Gründen kaum des Rätsels Lösung ist.
 
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hi,
vorab, ich habe kein cfs, kenne die symptomatik aber aus meiner borre zeit sehr gut. :schock:

ich bin über eine cfs erfolgsgeschichte auf hochdosiertes jod gekommen. bei meinen weiteren recherchen waren immer wieder erfolgsberichte von menschen die meinten ihr cfs (tlw. auch mcs) habe sich stark verbessert/cfs sei "geheilt".

weder habe ich geschaut WIE ihr cfs diagnostiziert wurde, noch habe ich sonderlich auf diese berichte geachtet. ich dachte einfach nur ich poste es hier, falls jemand interesse hat der spur nachzugehen.

wir haben hier einen jod thread laufen: https://www.symptome.ch/threads/jod...logene-entgiften-joddepots-auffuellen.136520/

zu dem was juliane gepostet hat: jod ist auch einer jener faktoren der für möglichst hohe ft3 level (und niedriges rft3) zuständig ist. (co-faktoren - selen, b2, b3 usw... müssen auch alle in ausreichender menge vorhanden sein).

durchs jod werden auch alle entsprechenden rezeptoren von bromid und fluorid (und ich glaub cadmium war auch dabei :idee:) befreit - ich denk mir das kann auch nur hilfreich sein am weg zur heilung. :)
(wenn es schon nicht die lösung ist, dann eventuell eine weitere wichtige stufe auf dem weg zur heilung :))
jod wird in JEDER zelle benötigt. so kann u.A. auch die nebenniere ohne ausreichende jodversorgung nicht funktionieren.

im englischsprachigem raum gibt es punkto cfs und jod recht viele hits:

Iodine, the hidden deficiency epidemic. | Phoenix Rising ME / CFS Forums

https://growyouthful.com/comment-ailment-remedy.php?ailmentNo=38&remedyNo=34

https://patient.info/forums/discuss/i-found-what-worked-for-my-cfs-502521

es gibt eine facebook gruppe von lynne farrow (thema ist zwar hauptsächlich brustkrebs und jod, aber ev. findet ihr dort infos die ihr benötigt.)

bzw. man findet tonnen von erfahrungsberichten über ama**n (com). (unter lugols iodine oder iodoral oder iodine suchen). da sind - wie gesagt - auch manche cfs dabei.

lg togi
 
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