Hallo,
danke für Eure Beiträge.
Nur finde ich den Ton der letzten Beiträge nicht mehr konstruktiv.
Eigentlich war mein Wissenstand wie paule schrieb, daß bei Vielen eine Infektion „lediglich“ der Auslöser war, also ME/CFS
nicht ansteckend ist (außer in der ersten Zeit, wenn aber i.d.R. noch niemand von ME/CFS spricht).
Ich habe wirklich viel zu ME/CFS gelesen, aber nie etwas von Ansteckungsgefahr. Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist eine Diskussion vor einigen Jahren, bei der es darum ging, ob diese Kranken Blut spenden dürfen.
Trotzdem möchte ich die Gelegenheit jetzt nutzen, einige meiner Unklarheiten vielleicht beseitigt zu bekommen. Kann sein, ich frage naiv.
Wenn DU aktive Infektionen hast, dann solltest DU natürlich entsprechenden Kontakt vermeiden, wie es für jeden gilt.
Das ist der Punkt: Gibt es das überhaupt, daß ME/CFS-Kranke akute und damit ansteckende Infektionen (außer am Anfang) haben, die
anders in Erscheinung treten als „übliche“ akute Infektionen bei Nicht-CFS-Kranken?
Wenn man sich als ME/CFS-Kranker mit einem kompromittierten Immunsystem „infiziert“, dann ist doch vorstellbar, daß man die typischen Anzeichen für eine akute Infektion gar nicht ausbilden kann. Ist man trotzdem ansteckend?
Wie ist das bei Gesunden, die sich
unbemerkt infizieren, z.B. mit EBV, HHV6 u.a., die sind doch (auch) trotzdem zuerst ansteckend?
ME/CFS ist, wie es aussieht, heterogen, d.h. keine einheitliche Erkrankung, es gibt unterschiedliche Gruppen. Ich kenne die Zuordnung der Gruppe aber nicht.
Was ich aber ständig lese, ist, daß bei sehr Vielen eine
antiinfektiöse Behandlung ein zentraler Teil ihrer Behandlung ist.
Als Laie kann man da schon auf den Gedanken kommen, ob es wirklich immer nur um chronische Infektionen geht, oder nicht auch mal was „ansteckend Infektiöses“.
Die chron. Infektionen bei ME/CFS-Kranken werden also „nur“ deshalb behandelt, weil sie das Immunsystem belasten und so dazu beitragen, daß der Krankheitsprozeß als solcher nicht zum Stillstand kommt?
Noch eine naive Frage: Sind chronische Infektionen
nie ansteckend?
Wann wird eine Infektion chronisch genannt?
Wenn es ein bestimmtes Muster an Antikörpern gibt und Antikörper erhöht sind aber nicht so erhöht, wie sie es bei einer akuten Erkrankung wären? Aber welche Titerhöhe bei den Antikörpern außerhalb von akuten Sitautionen was bedeutet, darüber gibt es divergierende Meinungen.
Und auch der Streit um z.B. Reaktivierung geht schon ewig, also wenn das Immunsystem Viren, mit denen wir mehr oder weniger alle infiziert sind, nicht mehr in Schach halten kann. Da steht, jedenfalls was für mich erkennbar ist, ärztliche Meinung gegen ärztliche Meinung.
Ich habe von Reaktivierungen immer nur im Zusammenhang mit Viren gelesen.
Kann man bei viralen Reaktivierungen ansteckend werden?
Ich habe das noch nie gelesen, aber auch nicht das Gegenteil.
Sagt ein positiver LTT irgendetwas darüber aus, ob der gefundene Erreger, mit dem sich das Immunsystem auseinandersetzt, ansteckend ist? Z.B. Chlamydia pneumoniae?
Wie steckt man sich z.B. überhaupt mit Chlamydia pneumoniae oder … an?
Ich merke, ich weiß einfach zu wenig.
Wie gesagt, ich habe nie gelesen, daß ME/CFS-Kranke ansteckend wären außer nach frischer akuter Infektion, aber dann weiß man i.d.R. ja noch lange nicht, daß diese in ME/CFS mündet.
Also, vielleicht mein kleines Fazit: Kranke mit ME/CFS sind nicht ansteckend. ABER bis heute ist nicht wirklich klar, was ME/CFS ist und so könnten hinter der Diagnose ME/CFS auch andere (infektiöse) Erkrankungen stecken. Echt schwierig das alles.