"Erschöpfungsgedächtnis"

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25.02.14
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Gibt es sowas - ähnlich wie das bekannte Schmerzgedächtnis? Weiß das jemand?

Grüße
Coltie
 
Nein, sowas gibt es nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht. Zumindest hat bisher niemand irgendwas in dieser Art entdeckt.
 
Nun, nach der herkömmlichen medizinischen Auffassung gibt es das im organischen Sinne nicht.

Aber in der Homöopathie ist es bekannt und in der Psychotherapie weiß man mittlerweile, dass die meisten sogenannten Déja Vus dann auftreten, wenn jemand sehr erschöpft ist.

Situationen in denen Menschen körperliche oder seelische Traumatas erlebt haben, werden auch oft wieder in Form von Flashs nachdurchlebt, vorwiegend dann wenn man unter starken Erschöpfungszuständen oder starken Stresszuständen leidet.

Man muss da natürlich genauer eroieren, wodurch die jeweilige Erschöpfung entsteht.
Es kann ein Selbstschutzmechanismus des Körpers sein, der Dich quasi "zur Ruhe zwingen will", oder der Dich vor weiterer Überlastung schützen will.
Auch die Ernährung kann dabei eine große Rolle mitspielen genau so wie schwere Krankheiten die durchlebt wurden.

Vielleicht hilft Dir das hier weiter:

Kraftlosigkeit, Schwäche, Asthenie homöopathisch behandeln | Homöopathiewelt

Homöopathie

Auch mishandelte Tiere durchleben solche Traumatas.

Lieeb Grüße Tarajal :)
 
Hallo Coltie,

was stellst Du Dir unter dem Begriff "Erschöpfungsgedächtnis" denn vor?

Beim googeln habe ich nur einen Hinweis auf "Erschöpfungsgedächtnis" gefunden:
Sicheres Auftreten mit Wingwave-Coaching: Buch - Cora Besser-Siegmund, Harry Siegmund - Google Books
bLI4GHtQbo24DQBw&ved=0CD8Q6AEwAw#v=onepage&q=erschöpfungsgedächtnis&f=false
und dieser Hinweis führt wiederum zu Wingwave Coaching:
Was ist wingwave?

Was ich da lese, erinnert mich ein bißchen an die Methode von Klinghardt in der Psychokinesiologie, bei der Affirmationen oder andere "Botschaften" an das Unterbewußtsein gesprochen werden, während man einem hin- und her geschwungenen Pendel nachschaut. So in etwa ;).

Grüsse,
Oregano
 
Kein Erschöpfungsgedächtnis, aber es wurde mal ein Pawlow’scher Reflex diskutiert, der der Ganze, also auch die Erschöpfung, aufrecht erhält

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Journal of Biological Dynamics
Volume 6, Issue 2, 2012

Can persistent Epstein–Barr virus infection induce chronic fatigue syndrome as a Pavlov reflex of the immune response?
Chronic fatigue syndrome is a protracted illness condition (lasting even years) appearing with strong flu symptoms and systemic defiances by the immune system. Here, by means of statistical mechanics techniques, we study the most widely accepted picture for its genesis, namely a persistent acute mononucleosis infection, and we show how such infection may drive the immune system towards an out-of-equilibrium metastable state displaying chronic activation of both humoral and cellular responses. …. showing that the immune system may experience the Pavlov conditional reflex phenomenon: if the exposition to a stimulus (Epstein–Barr virus antigens) lasts for too long, strong internal correlations among B,TK and TH may develop ultimately resulting in a persistent activation even though the stimulus itself is removed. These outcomes are corroborated by several experimental findings.
 
Hallo,

auf einer Seite zum Schmerzgedächtnis habe ich diese Vorschläge gefunden, die wohl auch bei einer anhaltenden Erschöpfung angewandt werden können:

... Unsere Patienten führen z.B. kein Schmerz-Tagebuch, sondern eher ein Wohlfühl-Tagebuch, in dem sie festhalten, in welchen Situationen der Schmerz weniger wahrnehmbar ist.
....
. Welche Entspannungstechniken können bei chronischen Schmerzen helfen?

Dr. med. Peter Trunzer: Es gibt zahlreiche Methoden, die den Patienten helfen loszulassen und damit weniger verkrampft zu sein. Neben Meditation und progressiver Muskelrelaxation empfehlen wir Biofeedback, Yoga, Qi Gong, Musiktherapie und – ein Besonderheit in unserem Haus – auch Humortherapie.
...
Es heißt, Genusstraining könne dem Schmerz positive Erlebnisse entgegensetzen – wie genau funktioniert das?

Dr. med. Peter Trunzer: Im Rahmen unseres Genusstrainings lernen die Patienten, auf ihren Körper zu hören, ein Gespür für die Erholungsbedürftigkeit des eigenen Körpers zu entwickeln. Denn nicht selten entstand der chronische Schmerz aus einer permanenten Überforderung heraus. Wir trainieren es, die Freizeit als wirklichen Erholungsraum zu nutzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das konkrete und regelmäßige Planen von angenehmen Erlebnissen.
...
Oftmals stellt sich dabei heraus, dass unsere Patienten vielfach über ihre Grenzen hinausgegangen sind, sich beruflich oder privat ständig überfordert haben. Der Wunsch, alles richtig und perfekt machen zu wollen ist meist sehr groß. Wenn wir diese Verhaltensmuster, die oft vor Jahren erlernt wurden, nicht aufbrechen, wird es langfristig wieder zu diesen Überforderungen kommen und wir können nicht erfolgreich gegen den Schmerz angehen.
...
10 Fragen an Dr. Trunzer zum Thema Schmerzgedächtnis - amicella

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Coltie,
was stellst Du Dir unter dem Begriff "Erschöpfungsgedächtnis" denn vor?

Nun, wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert das Schmerzgedächtnis ja - stark vereinfacht - so, dass starke und / oder andauernde Schmerzreize zum Umbau bestimmter Strukturen im Gehirn führen. Mit dem Effekt, dass Schmerz auch dann subjektiv wahrgenommen wird, wenn er objektiv gar nicht (mehr) da ist.

Meine Idee war nun, ob ein "Erschöpfungsgedächtnis" nicht dazu führen kann, dass man aus einer subjektiv gefühlten "Erschöpfungsschleife" trotz objektiver Besserung (Blutwerte) und trotz langfristiger, konsequenter Schonung einfach nicht mehr herauskommt. Eine der mich behandelnden Personen hat mich darauf gebracht. Sie nannte es zwar nicht Erschöpfungsgedächtnis, ermahnte mich aber ernsthaft zur Vorsicht bzw. zu konsequenterer Schonung - auch in guten Phasen. So bin ich drauf gekommen.

Danke für die Hinweise und Links, ich werde das mal durchschauen.

Die Methode des wingwave-Coachings habe ich übrigens neulich in anderem Zusammenhang kennen gelernt. Sehr interessant!

Gruß
Coltie
 
Sie nannte es zwar nicht Erschöpfungsgedächtnis, ermahnte mich aber ernsthaft zur Vorsicht bzw. zu konsequenterer Schonung - auch in guten Phasen.
Da hatte ich jetzt eher gedacht, Dir hätte jemand zu konsequenterer Anstrengung gegen die Erschöpfung geraten, oder eben gegen ein sogenanntes "Erschöpfungsgedächtnis".

Vielleicht passt das dazu: Als es mir nach vielen vielen immer wieder längeren Erschöpfungsphasen einmal deutlich besser ging, stellte ich fest, dass ich mir schon zwei Tage später nicht mehr wirklich vorstellen konnte, wie das war, dieses blöde und eklige Erschöpft-sein. Also da war irgendwie kein Erschöpfungs-Gedächtnis, eher das Gegenteil.

Dass man sich ansonsten vielleicht zu schnell zu viel vornimmt und macht nach längerer Erschöpfung verstehe ich irgendwie nicht im Zusammenhang mit einer Art von "Gedächtns".

Gerd
 
Da hatte ich jetzt eher gedacht, Dir hätte jemand zu konsequenterer Anstrengung gegen die Erschöpfung geraten, ".

Nein, dass das nichts bringt bzw. nur zu Rückfällen führt, haben wir in der Vergangenheit mehrfach festgestellt. ;)

Als es mir nach vielen vielen immer wieder längeren Erschöpfungsphasen einmal deutlich besser ging, stellte ich fest, dass ich mir schon zwei Tage später nicht mehr wirklich vorstellen konnte, wie das war, dieses blöde und eklige Erschöpft-sein. Also da war irgendwie kein Erschöpfungs-Gedächtnis, eher das Gegenteil.

Das ist interessant, denn ich empfinde es genau anders herum. Sobald es eine Weile besser geht und ich die Aktivität dann vooooorsichtig steigere, scheint der Körper sich zu erinnern, dass er ja erschöpft ist und fällt ins alte Muster zurück.

Ich weiß, dass die Verschlechterung nach Anstrengung für dieses Krankheitsbild typisch ist. Allerdings habe ich schon ganz gute Fortschritte hinter mir und wundere mich, dass es schon seit einiger Zeit nicht mehr so recht vorwärts geht damit. Und daher die Idee, dass der Körper sich an das derzeitige Energielevel schon so "gewöhnt" hat, dass er gar nicht mehr anders kann.

Gruß
Coltie
 
Das ist interessant, denn ich empfinde es genau anders herum. Sobald es eine Weile besser geht und ich die Aktivität dann vooooorsichtig steigere, scheint der Körper sich zu erinnern, dass er ja erschöpft ist und fällt ins alte Muster zurück.

Mir geht es da auch wie Gerd: Ist Energie da, nutze ich sie und freue mich, wenn ich mich wieder etwas wie "früher" fühlen kann und bin sofort mit meinen Gedanken in der Zukunft...

Nur mein Verstand sagt mir dann (noch), dass ich den aktuellen Energieschub doch etwas vorsichtig beobachten soll, bis ich dauerhaft neue Aktivitäten und Verbindlichkeiten eingehe. Und diese Kombination von die "alte" und dennoch vorsichtig sein ist super - so komme ich Stück für Stück mit kleinen Schritten vorwärts und verzweifle auch nicht in Phasen, in denen ich wieder mal auffällig weniger Energie habe: 1 Schritt vor, ein halber zurück...

Aber eben nicht 2 Schritte vor und 3 zurück!

Ich vermute daher mal, dass zumindest mein Körper kein Erschöpfungsgedächtnis hat.

Viele Grüße

hitti
 
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