Die verschwiegene Epidemie

Datura

in memoriam
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09.01.10
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Guten Morgen!

Ich hab den Link gerade in der Boerrelioserubrik gefunden. Das dürfte Euch auch interessieren.

Multiple Sklerose ist Borreliose oder EBV-Infektion? | Borreliose

„Die Ärztekammer Nordrhein ist bemüht, Gutachter zu finden, die die neue Krankheit «Chronisches Müdigkeitssyndrom» wissenschaftlich entkräften und die äußerst teuren Diagnose- und Behandlungsmethoden widerlegen können.

Mit allen oben angesprochenen Behörden (!) wurde zunächst vereinbart, dass neutrale Gutachter mit Fachgebiet Immunologie verbindlich und im Auftrag des Ministeriums darüber entscheiden sollten, ob Immuntherapien bei ME/CFS medizinisch notwendig, wissenschaftlich und indiziert sind. Anschließend sollten die entsprechenden Behörden die Ergebnisse der Gutachten umsetzen.

Alle Gutachten bestätigten erwartungsgemäß die dringende medizinische Notwendigkeit neuro-immunologischer Diagnostik und Therapie beim Krankheitsbild ME/CFS!

Trotz mehrfacher Mahnung des Ministeriums wurden diese – eigentlich verbindlichen! – Beschlüsse und Gutachten (die sinngemäß bedeutet hätten: medizinsche (immunologische) Versorgung von ME/CFS-Patienten auf Kasse) – niemals von den entsprechenden Behörden (Ärztekammer, MDK, Kassen) umgesetzt. Bis heute – 2012!

Hat zwar alles für heute keinen praktischen Nährwert, interessant ist es allemal
Liebe Grüße
Datura
 
Hallo Datura,



Da muß bei den zuständigen Stellen keine Absicht dahinter stecken

Dein Fund ist äußerst interessant, aber ich denke, daß es durchaus möglich ist, daß manche Patienten zwei, wenn nicht sogar drei Krankheitsbilder nebeneinander entwickeln können, die sich so ähnlich sind, daß es schwer ist, sie voneinander getrennt zu diagnostizieren. Deshalb ist es vielleicht möglich, daß MSkranke auch an Borrelliose leiden.

LG Rota
 
ich denke, daß es durchaus möglich ist, daß manche Patienten zwei, wenn nicht sogar drei Krankheitsbilder nebeneinander entwickeln können, die sich so ähnlich sind, daß es schwer ist, sie voneinander getrennt zu diagnostizieren. Deshalb ist es vielleicht möglich, daß MSkranke auch an Borrelliose leiden.

Liebe Rota
das glaube ich auch, ist einfach sehr sehr schwer nachzuweisen.

Oder erst CFS/ME und dann auch noch eine Borreliose

LG KARDE
 
@Rota: Nein, Absicht war es nicht. Es war vielmehr Zwang.

Hallo Datura,

da in Deinem Link Prof. Rüdiger v. Baehr* vorkommt, möchte ich in diesem Zusammenhang auf eine skandalöse, für das System geradezu exemplarische Intrige des Prof. Nix gegen Prof. v. Baehr hinweisen. Nix wandte sich in einem Leserbrief (s. Dateianhang) an den damaligen Chefredakteur der FAZ, Herrn Thomas Schröder. Ausgelöst wurde sein Aktionismus durch ein Interview im FAZ-Magazin vom 31.3.1995 (s. Dateianhang), in dem Prof. v. Baehr schon damals die immunologischen Hintergründe, also der Pathogenese von CFS vorstellte; aus heutiger Sicht sehr avangardistisch. Seine Ausführungen brachten die Fraktion der Psychiater naturgemäß auf die Palme. Bspw. interpretierte Nix CFS seinerzeit als gestörte Mutter/Kind-Beziehung... (Nix´ Vortrag auf dem ersten CFS-Kongress in Dublin)

Hier mein Kommentar zu der Verfehlung von Nix:
Prof. von Baehr erwarb sich zu DDR-Zeiten an der Charité in Berlin einen ausgezeichneten internationalen Ruf als Professor für medizinische Immunologie mit den Schwerpunkten Transplantation, Infektionsimmunologie und Biotechnologie. Aufgrund seiner Beschlagenheit in diesen Bereichen war er schon zu Anfang der 90er Jahre geradezu prädestiniert, sich eine fachlich kompetente Meinung zum Thema CFS zu bilden. Damit passte er zwangsläufig ausgezeichnet in das Feindes-Schema von Nix, dem das Interview in der FAZ heftige Bauchschmerzen zu verursachen schien. Aus dem Brief von Nix geht hervor, dass der FAZ Chefredakteur von dem Mainzer Professor schon im Vorfeld telefonisch mit Bedenken bedrängt wurde. Er versucht Prof. v. Baehr als systemkonformen DDR-Bürger darzustellen, indem er erwähnt, dass „nur die von Stasikontakten unbelasteten Ärzte“ heute noch dort tätig seien, womit er suggestiv versucht, v. Baehr - der zwischenzeitlich in München praktizierte - Stasikontakte anzuhängen. Nix´ Äußerung würde im Umkehrschluss bedeuten, dass alle Ärzte ohne Stasikontakte 1995 auch weiterhin an der Charité tätig wären. Dieser bodenlose Blödsinn entbehrt natürlich jeglicher Logik.

Nix klagt weiter an, dass v. Baehr in München eine Privatpraxis betreibe und den Patienten weis mache, die Krankenkassen übernähmen nachträglich die Behandlungskosten. Den guten Samariter spielend führt er weiter aus, dass die oft schwerkranken (sic!) Patienten schließlich auf Schulden sitzen blieben. Er verschweigt allerdings generös, dass er selbst und seine Kumpanen für diesen Umstand verantwortlich zeichnen! Wenn v. Baehr CFS-Kranken die Alternative der Privatbehandlung anbietet, ist ihm diese Initiative hoch anzurechnen. Schließlich versucht er den durch die Ärztekammer verursachten Versorgungsnotstand zu mildern und abzufedern.

Die folgenden Ausführungen würde Nix gerne als Leserbrief veröffentlicht sehen – ggfls. durch ihn selbst gekürzt. Er beschreibt die Immunologie als theoretisches Fach, das die Medizin über ein besseres Verständnis von Lebensvorgängen und neuen therapeutischen Möglichkeiten am tiefgreifendsten verändert. Damit hat er ausnahmsweise Recht. Vorsichtig wird er allerdings mit der zuvor versuchten Kompromittierung v. Baehrs: plötzlich heißt es, dass er „nach der Wende seine Professur an der Charité aufgab.“ Wie war das mit den suggerierten Stasikontakten? Des Weiteren kritisiert er v. Baehr mit der Behauptung, er ließe offen, was CFS sein soll. Scheinbar hat Nix das Interview nicht gelesen, denn v. Baehr äußert sich in sehr dezidierter Weise über das Krankheitsbild CFS. Nix wirft ihm ferner vor, mit seinen Diagnose-Vorschlägen gegen die Lehrmeinung der wissenschaftlichen CFS-Literatur zu verstoßen. Beschränkt man seinen Horizont auf die deutsche Literatur (inklusive der Leitlinien), die offiziell von Funktionären wie Nix & Co. in Form des ÄK Positionspapiers dominiert ist, dann hat er vielleicht recht. Unter Einbeziehung der internationalen Literatur und den stets unterschlagenen PubMed gelisteten Veröffentlichungen von Dr. H. liegt er jedoch völlig daneben.

„Die Verschwommenheit des Begriffs „Müdigkeit“, ein primär subjektives Gefühl, …“, so Zitat Nix, soll in dem öffentlichen Leserbrief wohl die Realität verschleiern. Waren zuvor, in einem anderen Zusammenhang, CFS-Betroffene noch „schwerkranke Patienten“ - was sie bekanntlich auch sind -, so sind sie auf einmal von einem „subjektiven Gefühl“ Befallene. Dies alles zeigt, dass wir es bei Nix mit einem Politiker im weißen Kittel zu tun haben, der, bar jeder Substanz und in bester Winkeladvokaten-Manier, Meinungsmache betreibt.​

An die kürzlich bekannt gewordene manipulative Einflussnahme von CSU Parteisekretären auf die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sei an dieser Stelle nochmals nachdrücklich erinnert. Der Leserbrief von Nix zeigt, dass diese Praxis gleichermaßen von Medizinfunktionären praktiziert wurde - und sicher noch wird. Die Folgen dieser skrupellosen Attacken auf die unabhängige Berichterstattung der Medien sind selbstredend unüberschaubar.

Grüsse
Castor

* leider verstarb Prof. v. Baehr am 21. Juni dieses Jahres
 

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