Burnout - Was kann ich als Partner tun?

tcd

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06.08.09
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Hallo liebe Leut,

Möchte mich ganz kurz vorstellen. Bin männlich, 37 Jahre alt und komme aus Bayern.

Nun zu meinem "Problem". Ich habe vor einiger Zeit eine Frau (29) kennengelernt, die mir mittlerweile sehr viel bedeutet und das auch auf Gegenseitigkeit beruht. Leider wohnen und arbeiten wir ca 500km enfernt voneinander, was die Sache natürlich nicht einfacher macht für mich. Sie ist ein Mensch, der sehr viel kommuniziert (Telefon, sms und Internet ) und somit hatten wir wirklich sehr viel Kontakt. Wir haben uns auch regelmäßig gesehen.

Nun ist es aber seit ca 3 Tagen so, dass sie völlig ausgwechselt ist. D.h. ich komm nicht an sie ran. Ich kann weder mit ihr reden noch kann ich sie sehen. Sie kapselt sich völlig von ihrer Umwelt ab. Dazu möchte ich noch schreiben, sie ist dreifache Mutter (3, 7, und 9) und die Kinder sind jetzt für ein paar Tage bei ihrem Vater. Geplant war, dass sie die freien Tage bei mir verbringt. Momentan beschränkt sich der Kontakt zu ihr auf ein oder zwei sms am Tag. Fragen, die ich stelle, werden von ihr ignoriert und sie geht nicht darauf ein.

Da ich mit ihrer Freundin in Kontakt stehe, weiß ich in etwa was sie grad macht und wie es ihr geht. Ihre Freundin kommt leider auch nicht an sie heran und lässt auch nicht mit sich reden. Die Aussage meiner Freundin ist, dass sie nichts mehr hören und sehen will und sich einfach nur um sich selbst kümmern möchte.

Mir macht das natürlich Angst, vorallem weil ich nicht wirklich helfen kann. Nun meine Frage. Könnten das mittlerweile Anzeichen für ein Burnout sein? Sie nimmt keine Medikamente und ist auch nicht in ärztlicher Behandlung. Ihr geht es körperlich gut. Vor ein paar Jahren, hatte sie Magersucht, die sie aber überwunden hat. Sie ist im normalen Alltag sehr aktiv ob sportlich oder mit Freunden. Ihre Kinder sind ihr ein und alles und sie tut alles für sie. Sie hatte dieses Phänomen schonmal vor ca 2 Jahren, bei der Trennung vom Vater der Kinder, da sie fast 9 Jahre wie in einem Käfig gelebt hat und auch sehr viel verpasst hat (Feiern, Ausgehen, Urlaub ect.)

Mach ich mir vielleicht einfach zuviel Sorgen? Interpretiere ich das vielleicht einfach falsch? Wenn es doch in diese Richtung geht, wie kann ich damit umgehen, was kann ich machen um zu helfen. Wie muss ich mich ihr gegenüber verhalten? Ich muss dazu sagen, das ich doch sehr sensibel bin und mir das sehr nahe geht und auch sehr weh tut, dass sie mich weder hören, sehen noch lesen will. Für mich ist das auch eine völlig neue Erfahrung. Das klingt natürlich ein klein wenig Egoistisch und ich schäme mich ein wenig dafür, aber es geht mir halt sehr nahe.

Würde mich sehr freuen, wenn ich Eure Meinung dazu lesen dürfte.

lg Sven
 
Hallo Sven,

danke, dass Du geschrieben hast, dann kannst Du wenigstens Deine Sorgen und Ängste loswerden. Als ich Dein posting gelesen habe ist mir ganz spontan folendes durch den Kopf gegangen: Deine Freundin ist nun, wo die Kinder in den Ferien sind, ganz alleine und hat alle Zeit Dinge zu tun, die im Alltag häufig zu kurz kommen. Vielleicht braucht sie diese Zeit einfach. Nicht um Dir wehzutun, sondern um sich um sich selbst zu kümmern. Versuche, auch wenn es schwerfällt, ihr diese Zeit zu geben. Schreibe ihr, dass Du ihr einen schönen Tag wünschst und sie auf sich aufpassen soll und Du immer für sie da bist. Manchmal haben wir Phasen, wo uns Ruhe und Alleinsein guttun. Alleinsein heißt nicht, dass es einem schlecht geht. Für mich bedeutet alleinsein zur Ruhe kommen und Kraft tanken, Hobbys nachgehen oder gar nichts tun und die Seele baumeln lassen.

Tu in der Zeit etwas für Dich und versuche Dich nicht verrückt zu machen. Trotzdem finde ich es toll, dass Du so bist wie Du schreibst.

Ich hoffe, meine Meinung konnte Dir ein wenig helfen :).

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Manuela,

Vielen Dank für Deinen aufschlussreichen Beitrag.

Ich denke Du hast recht und ich interpretiere das einfach falsch. Mir ist natürlich klar, dass jeder mal seine Phasen hat und auch braucht, wo man nix hören und nix sehen möchte. Was mich halt irretiert ist, dass es so lang dauert und so intensiv bei ihr ist. Deswegen bin ich überhaupt erst darauf bekommen.

Deine Tips, werde ich selbstverständlich beherzigen und hab es so auch schon getan ;)

glg Sven
 
Hallo Sven,

es ist wirklich toll, dass Du so aufmerksam bist. Das weiß Deine Freundin ganz bestimmt. Manchmal fällt, sobald man zu Ruhe kommt, erst einmal der ganze Stress usw. von einem ab, und diese "neue Freizeit" möchte man einfach auskosten. Viele Menschen scheuen sich auch, dem Partner oder Freunden und Bekannten zu sagen, dass sie gerne etwas Ruhe und Zeit für sich brauchen. Ich persönlich musste das und muss es auch heute immer wieder aufs Neue üben zu sagen, was mir guttut und wann mir etwas zu viel wird. Wenn ich Nein sage merke ich oft, dass mein Gegenüber kritisch schaut und ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Aber ich arbeite dran ;)

Du kannst gerne jederzeit hier schreiben, wenn Dir danach ist. Das ist wichtig um selbst sagen zu können, wie man empfindet.

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Sven,

du hast deinen Bericht sehr gefühlvoll und so realistisch verfasst, dass ich fast nachfühlen kann, wie es dir und vor allem wie es deiner Freundin geht.

Du schreibst, dass deine Freundin sehr kontaktfreudig ist und dass ihr sehr viel kommuniziert habt und viel Kontakt hattet. Und an einer anderen Stelle schreibst du auch, dass sie sich von ihrem Mann trennen musste, weil er sie sehr eingeengt hat, was heißt, dass sie ihre Grenzen in dieser Beziehung nicht zeigen konnte und schlussendlich keinen Ausweg mehr sah, als sich von ihrem Mann zu trennen.

Für mich ist es fast so, als ob ich mich im Spiegel betrachten würde. Ich habe zwar einen sehr liebevollen Mann, der mir sehr viel Freiraum gibt und mich überhaupt nicht einengt, aber ich mache immer wieder Bekanntschaften oder schließe Freundschaften mit Personen, die einen sehr engen Kontakt mit mir wünschen. Ich akzeptiere das anfangs immer wieder, gehe darauf ein, bis ich nach bestimmter Ziet keine Kraft mehr habe. Da ich auch große Probleme damit habe, den Freunden zu sagen, dass ich jetzt eigentlich Zeit für mich brauche, ziehe ich mich dann total zurück. Viele Bekanntschaften sind dadurch in Brüche gegangen, weil die anderen es plötzlich nicht verstehen konnten. Was ich auch bei dieser Vorgehensweise meinerseits nachvollziehen kann.

Irgend wann habe ich es selbst auch vestanden, dass ich mich nicht in jeder Bekanntschaft mit voller Begeisterung und Hingabe hineinstürzen kann, und lernen muss, rechtzeitig meine Grenzen zu spüren und zu zeigen. Das ist aber immer noch sehr schwierig für mich.

Ich glaube daran, dass man im Leben immer wieder die gleichen Situation erlebt, um eben daraus zu lernen, in eigener Entwicklung einen Schritt weiter zu kommen. Vielleicht hast du deine Freundin kennengelernt, um es zu lernen, auch der Person, die man liebt, die Freiheit und den Freiraum zu geben, den sie braucht, im Vertrauen darauf, dass die Entfernung eigentlich die Nähe schafft.

Wenn es so ist, wünsche ich dir viel Mut und Kraft dazu.

Ich danke dir für deinen Bericht. Über eigene Gefühle zu schreiben, erfordert viel Mut.

Liebe Grüße, Hania
 
Hallo Manuela

es ist wirklich toll, dass Du so aufmerksam bist. Das weiß Deine Freundin ganz bestimmt. Manchmal fällt, sobald man zu Ruhe kommt, erst einmal der ganze Stress usw. von einem ab, und diese "neue Freizeit" möchte man einfach auskosten. Viele Menschen scheuen sich auch, dem Partner oder Freunden und Bekannten zu sagen, dass sie gerne etwas Ruhe und Zeit für sich brauchen. Ich persönlich musste das und muss es auch heute immer wieder aufs Neue üben zu sagen, was mir guttut und wann mir etwas zu viel wird. Wenn ich Nein sage merke ich oft, dass mein Gegenüber kritisch schaut und ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Aber ich arbeite dran ;)
Es ist nicht so, dass sie es mir nicht gesagt hat. Ganz im Gegenteil. Sie hat es mir versucht, per sms zu erklären. Ich habe das aber erst durch die Gespräche mit ihrer Freundin verstanden um was es da eigentlich geht. Deshalb auch meine Meldung hier im Forum um auch einfach mehrere Meinungen zu erfahren. Sicher ist das für Euch nicht ganz einfach, da ihr weder sie noch mich kennt. Aber ich versuche es so darzulegen, dass man es verstehen kann.
 
Hallo Hania,

Für mich ist es fast so, als ob ich mich im Spiegel betrachten würde. Ich habe zwar einen sehr liebevollen Mann, der mir sehr viel Freiraum gibt und mich überhaupt nicht einengt, aber ich mache immer wieder Bekanntschaften oder schließe Freundschaften mit Personen, die einen sehr engen Kontakt mit mir wünschen. Ich akzeptiere das anfangs immer wieder, gehe darauf ein, bis ich nach bestimmter Ziet keine Kraft mehr habe. Da ich auch große Probleme damit habe, den Freunden zu sagen, dass ich jetzt eigentlich Zeit für mich brauche, ziehe ich mich dann total zurück. Viele Bekanntschaften sind dadurch in Brüche gegangen, weil die anderen es plötzlich nicht verstehen konnten. Was ich auch bei dieser Vorgehensweise meinerseits nachvollziehen kann.

Irgend wann habe ich es selbst auch vestanden, dass ich mich nicht in jeder Bekanntschaft mit voller Begeisterung und Hingabe hineinstürzen kann, und lernen muss, rechtzeitig meine Grenzen zu spüren und zu zeigen. Das ist aber immer noch sehr schwierig für mich.
Das genau macht mir ja so Angst. Das sie nun diese Einsicht gewinnt und dementsprechend reagiert. Ich weiß momentan einfach nciht mehr ein noch aus. Ich habe solche Ängste, sie zu verlieren. Und das obwohl wir uns noch nicht lang kennen. Ihre Freundin versichert zwar, das wirklich alles in Ordnung ist (Also die Beziehung), aber mir fehlt da allmählich der Glaube daran. Ganz einfach, weil der Kontakt seit vorgestern, völlig weg ist. Ich konnte leider auch nicht mit ihrer Freundin telefonieren um zu erfahren, warum und wieso. Ich steh quasi völlig auf dem Trockenen. Und das macht mich im Moment sehr fertig. Für mich ist solch eine extreme Erfahrung völlig neu und mir fehlt einfach die Geduld. Auf deutsch, ich bin ein Häufchen Elend. Das schreibe ich ihr natürlich nicht, damit sie sich um mich keine Sorgen machen muss, sondern sie soll sich die Zeit nehmen.

Ich glaube daran, dass man im Leben immer wieder die gleichen Situation erlebt, um eben daraus zu lernen, in eigener Entwicklung einen Schritt weiter zu kommen. Vielleicht hast du deine Freundin kennengelernt, um es zu lernen, auch der Person, die man liebt, die Freiheit und den Freiraum zu geben, den sie braucht, im Vertrauen darauf, dass die Entfernung eigentlich die Nähe schafft.
Selbst wenn wir nicht so weit voneinander enfernt wohnen würden, ich würde ihr den Freiraum geben, den sie brauch. Das auf jeden Fall. Das würde ich für mich ja auch wollen. Sie soll sich ja auch austoben. Das auf jeden Fall. Durch die Enge die sie in ihrer Ehe hatte und weil sie sehr früh Mutter geworden ist, muss sie das jetzt auch machen.

Was es aber jetzt so schwer macht, ist diese Ungwissheit und dieses Warten auf eine Nachricht. Ich muss ständig aufs Handy schauen. Laufe wie Falschgeld in der Wohnung auf und ab, weil ich mich auf nichts konzentrieren kann. Heut zBsp. war ich eingeladen bei Freunden. Wir haben auch darüber geredet. Es waren die gleichen Argumente, wie Ihr sie hier darlegt. Ich weiß vom Verstand her, dass Ihr Recht habt. Nur mein Herz spielt völlig verrückt.

Dazu muss ich mich selbst ein wenig beschreiben, damit ihr vielleicht mich ein wenig besser versteht und warum ich so extrem reagiere. Ich hatte dieses Jahr mehrere intensive und emotional extreme Momente. Sei es der Geburtstag meines verstorbenen Neffen oder das Ende einer Beziehung. Diese Sachen, haben mich so empfindsam werden lassen, dass ich nun so verstört darauf reagiere. D.h. ich habe eigentlich nie wirklich Zeit gehabt, diese Sachen richtig zu verarbeiten. Als ich mit meiner Freundin zusammenkam, dachte ich, toll jetzt kann ich endlich genießen. Und bevor es soweit kam, kommt wieder so ein Hammer.

Aber ich möchte zu ihr stehen und sie unterstützen so gut ich es kann und sie es zulässt. Und da benötige ich vielleicht auch Eure Hilfe. Ich schreibe ihr ja, dass ich ihr einen schönen Tag wünsche und ich wünsche ihr eine gute nacht. Was kann ich schreiben, damit sie sehen kann, dass ich sie trotzalldem mit ganzem Herzen unterstütze und ihr auch zeigen, dass ich weiterhin an uns glaube. Ich möchte sie aber auch nicht überfordern und sie mit Fragen nerven, auf die ich mit Sicherheit eh keine Antwort bekomme. Wie kann ich ihr sagen, dass wenn sie wieder Kraft getankt hat, sich von sich aus jederzeit an mich wenden kann und vorallem mit mir redet. Ich hab da ein wenig Angst, dass sie sich dann nicht mehr traut, weil sie mir ja im Prinzip weh getan hat. Sie hat dies ja selber so erkannt und es tut ihr so leid. Das ist ja wieder so ein Punkt der mich einfach so verwirrt.

Wenn es so ist, wünsche ich dir viel Mut und Kraft dazu.

Ich danke dir für deinen Bericht. Über eigene Gefühle zu schreiben, erfordert viel Mut.

Ich danke Euch, dass ich darüber schreiben und ich Eure Meinungen lesen darf. Auch wenn es glaub ich nicht mehr primär um das Geschehen geht, sondern wie wohl ich damit klar kommen muss. Aber das Schreiben hilft mir selbst sehr.

glg Sven
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Sachen, haben mich so empfindsam werden lassen, dass ich nun so verstört darauf reagiere. D.h. ich habe eigentlich nie wirklich Zeit gehabt, diese Sachen richtig zu verarbeiten. Als ich mit meiner Freundin zusammenkam, dachte ich, toll jetzt kann ich endlich genießen. Und bevor es soweit kam, kommt wieder so ein Hammer.

Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Nicht nur Deine Freundin hat vieles erlebt, für das Du ja soweit Verständnis hast.
Sondern Du trägst auch einen Rucksack an alten Dingen mit Dir rum, den Du wohl noch leeren mußt, damit Du nicht jedes mal Panik bekommst, wenn noch eine Last dazu kommt.
Eine neue Beziehung löst leider die alten eigenen Probleme nur selten auf. Vielleicht hat Deine Freundin auch das GEfühl, sie muß an Deinem Rucksack mittragen, und das ist ihr zu schwer, weil sie ja genug eigene Lasten hat? - Wobei das sicher nicht auf der bewußten Ebene abläuft sondern eher ganz subtil.

Gruss,
Uta
 
Hallo Sven,

ich kann es wirklich verstehen, dass es dir schlecht geht und du unheimliche Angst hast, deine Freundin zu verlieren.

Ich weiß nicht 100%-ig, ob deine Freundin das gleiche durchmacht wie ichwenn ich völlig überlastet bin, aber wenn es so ist, dann wäre ich dankbar z. B. für so einen Satz - "Ich weiß, dass du jetzt schwere Zeit durchmachst und viel Zeit für dich brauchst. Ich bin mit meinen Gedanken bei dir und versuche dir viel Kraft zu geben. Lass es mich wissen, wenn du wieder bereit bist, mich zu treffen oder mit mir zu telefonieren. Ich werde auf dich warten. Ich habe dich lieb."

Ich möchte mich auch der Meinung von Ute anschließen, dass, wenn man selbst Probleme mit sich trägt, diese sich auch auf subtile Weise auf den Partner übertragen können. Vor allem wenn er dafür empfänglich ist. Ich spüre das immer, wenn ich sellvertretend für Fröhlichkeit anderer sorgen muss weil sie ihre Traurigkeit oder andere Emoptionen nicht verarbeitet haben. Wenn man selbst viel zu tragen hat, belastet das sehr eine Beziehung. Versuche jetzt in dieser Zeit auch deine Erlebnisse zu verarbeiten, um unbelastet, freier und stärker deiner Freundin zu begegnen, wenn sie wieder zu dir findet.

Das wünsche ich dir vom ganzen Herzen.

Liebe Grüße, Hania
 
Hallo Uta,

Eine neue Beziehung löst leider die alten eigenen Probleme nur selten auf. Vielleicht hat Deine Freundin auch das GEfühl, sie muß an Deinem Rucksack mittragen, und das ist ihr zu schwer, weil sie ja genug eigene Lasten hat? - Wobei das sicher nicht auf der bewußten Ebene abläuft sondern eher ganz subtil.
Das war auch nicht geplant. Ich wollte mich sicher nicht mit Zwang in diese neue Beziehung "stürzen". Ganz im Gegenteil. Aber dagegen wehren, wollt ich mich auch nicht. Was mcih überzeugt hat, waren die Gefühle, die sie mir entgegen bringt, bzw bist dato entgegen gebracht hat. Das tat sehr gut und da hab ich nicht lang überlegt.

Das mit dem Rucksack, macht mich ein wenig nachdenklich. Sollte es wirklich so sein, ist es irgendwie sehr bedenklich. Das wollte ich ja auf keinen Fall. Ich möchte nur, dass sie glücklich ist und sich nicht auch noch mit meinem Rucksack beschäftigen muss.
 
Hallo Hania,

ich kann es wirklich verstehen, dass es dir schlecht geht und du unheimliche Angst hast, deine Freundin zu verlieren.
Es geht mir inzwischen etwas besser. Sie meldet sich wieder. Scheint aber daran zu liegen, dass die Kinder wieder da sind. Man merkt es ihr an, dass es ihr noch nicht ganz gut geht. Bzw jetzt wieder nicht gut geht. Es ist natürlich etwas schwer, mich zurückzuhalten und sie nicht gleich wieder zu bedrängen mit Fragen. Aber ich arbeite dran ;)

Ich weiß nicht 100%-ig, ob deine Freundin das gleiche durchmacht wie ichwenn ich völlig überlastet bin, aber wenn es so ist, dann wäre ich dankbar z. B. für so einen Satz - "Ich weiß, dass du jetzt schwere Zeit durchmachst und viel Zeit für dich brauchst. Ich bin mit meinen Gedanken bei dir und versuche dir viel Kraft zu geben. Lass es mich wissen, wenn du wieder bereit bist, mich zu treffen oder mit mir zu telefonieren. Ich werde auf dich warten. Ich habe dich lieb."
Doch, ich glaub es das es so ähnlich ist. Deswegen danke ich Dir für Dein Tip.

Ich möchte mich auch der Meinung von Ute anschließen, dass, wenn man selbst Probleme mit sich trägt, diese sich auch auf subtile Weise auf den Partner übertragen können. Vor allem wenn er dafür empfänglich ist. Ich spüre das immer, wenn ich sellvertretend für Fröhlichkeit anderer sorgen muss weil sie ihre Traurigkeit oder andere Emoptionen nicht verarbeitet haben. Wenn man selbst viel zu tragen hat, belastet das sehr eine Beziehung. Versuche jetzt in dieser Zeit auch deine Erlebnisse zu verarbeiten, um unbelastet, freier und stärker deiner Freundin zu begegnen, wenn sie wieder zu dir findet.

Da ich ja in letzter Zeit viel nachgedacht hab, ist wohl wirklich so, dass ich sie unbewusst mit meinen Problemen belastet habe. Das tut mir natürlich sehr leid. Die Zeit werde ich auch sehr bald haben, da ich in ca einer Woche für ein paar Tage das Land in Richtung Urlaub verlasse. Vielleicht ist das ganz gut so, dass sie dann auch die Ruhe vor mir hat und sich trotz der Kinder auch um sich kümmern kann. Leider hab ich fast keine Hoffnung, sie vor diesem Ulraub noch mal zu sehen und sie in den Arm zu nehmen. Ich möchte diese Zeit auch nicht zum reden nutzen, sondern einfach nur bei ihr sein und ihr Geborgenheit geben. Haltet ihr das für eine gute Idee? Jetzt so kurz nach dieser Phase?

Das wünsche ich dir vom ganzen Herzen.

Vielen Dank, das bedeutet mir sehr viel!

glg Sven
 
Hallo Sven,

das mit dem Rucksack muss nichts Negatives sein. Auf diese Weise überdenkt man eigene Sorgen und lernt damit umzugehen. Natürlich machst Du das nicht absichtlich. Lass Deiner Freundin ein paar Tage Zeit und Du sei in dieser Zeit gut zu Dir, auch wenn man schnell zur Ungeduld neigt.

Wann kommen ihr Kinder wieder aus den Ferien? Ich denke, dass dann wieder Alltag einkehren wird und sie entspannt eurem nächsten Treffen entgegenfiebert. Bei einer Freundin von mir ist das ähnlich. Wenn ihre Kinder ein paar Tage in Ferien sind (sie ist auch alleinerz., aber hat einen Partner), dann denkt sie auch mal vermehrt an ihre Bedürfnisse und ist danach glücklich wieder alle um sich zu haben.

Vielleicht fällt Dir ja etwas ein, was Du schon längst einmal machen wolltest oder wofür Du in letzter Zeit wenig Zeit hattest. Es wird Dir guttun.

Liebe Grüße Manuela :wave:
 
Hallo Manuela,

das mit dem Rucksack muss nichts Negatives sein. Auf diese Weise überdenkt man eigene Sorgen und lernt damit umzugehen. Natürlich machst Du das nicht absichtlich. Lass Deiner Freundin ein paar Tage Zeit und Du sei in dieser Zeit gut zu Dir, auch wenn man schnell zur Ungeduld neigt.
Oja, das ist vermutlich meine größte Schwäche. Nicht nur in dieser Sache, sondern wohl generell. Ich neide sehr zur Ungeduld. Aber ich habe natürlich aus der Sache auch gelernt. Zum einen, weil es solch nette Menschen wie Ihr es mir geschrieben haben und weil es mir ganz verschiedene Leute gesagt haben. Nur ist es manchmal nicht ganz einfach. Ich neige oft dazu, Sachen falsch zu interpretieren (natürlich negativ) und beziehe Dinge auf mich, die mit mir nichts zu tun haben. Sie diese Sache. Ich weiß aber auch, dass ich das lernen muss.

Wann kommen ihr Kinder wieder aus den Ferien? Ich denke, dass dann wieder Alltag einkehren wird und sie entspannt eurem nächsten Treffen entgegenfiebert. Bei einer Freundin von mir ist das ähnlich. Wenn ihre Kinder ein paar Tage in Ferien sind (sie ist auch alleinerz., aber hat einen Partner), dann denkt sie auch mal vermehrt an ihre Bedürfnisse und ist danach glücklich wieder alle um sich zu haben.
Die Kinder sind wieder da. Vermutlich hab ich ja deshalb wieder von ihr gehört. Und ich hoffe, dass es sich so entwickelt, wie Du schreibst ;)

Vielleicht fällt Dir ja etwas ein, was Du schon längst einmal machen wolltest oder wofür Du in letzter Zeit wenig Zeit hattest. Es wird Dir guttun.
Wieder ein Problem bei mir ;) Durch solche emotionalen Sachen, kann ich mich sehr schlecht auf andere Dinge konzentrieren. Erst wenn ich weiß, dass alles in Ordnung ist, hab ich Spaß an den Dingen, die mir wichtig sind. Dieser Urlaub zB. Wieder so eine verzwickte Sache. Da ich mich mit meiner Ex gut verstehe, hatten wir vor ca 3 Monaten, die Idee gemeinsam in den Urlaub zu fliegen. Einfach um mal wieder raus zu kommen. Ihr 7jähriger Sohn ist natürlich dabei. Nun ist es aber so, dass ich eigentlich gar nicht mehr will. Verständlicherweise, möchte ich meiner Freundin nah sein. Sie weiß von dem Urlaub und weiß auch mit wem.

Ich hatte sie gefragt, ob es ein Problem für sie bedeutet, sie sagt nein. Aber wie das so ist, wenn Frauen nein sagen :D Mein Bauchgefühl sagt mir schon, dass es verkehrt ist. Grad jetzt. Das sind alles so schierendlos erscheinende Fragen, auf die ich keine Antowrt bekomme und die mich immer und immer wieder grübeln lassen. Deswegen möchte ich sie vor meinem Ulraub noch mal sehen und ihr das Gefühl geben, dass sie sich gar keine Gedanken machen muss.

glg Sven
 
Ja da hast Du nicht ganz Unrecht. Manchmal neigen wir Frauen dazu nicht das zu sagen, was wir wirklich sagen möchten, aber bei den meisten sicher nicht aus dem Grund um jemandem hinterher auf den Keks zu gehen, sondern weil wir es von Zuhause so kennen :eek:). Wo ich mal wieder das Thema "Lernen nein zu sagen" anspreche :eek:) Das kann schon alles manchmal kompliziert sein. Ich kenne das, dass man sich bei Sorgen nur ganz schwer auf etwas anderes konzentrieren kann, aber ich sage mir mitlerweile, dass immer wieder Sorgen auftreten und wenn ich etwas habe, was mich richtig ablenkt, dann kann ich besser mit Problemen umgehen. Ich bekomme dann den Kopf wieder frei.

Das mit dem Urlaub solltest Du vielleicht wirklich nach Gefühl entscheiden. Wenn Du denkst es wäre besser hierzubleiben, dann kannst Du ruhig darauf hören. Wer weiß ob Du Dir nicht im Urlaub den Kopf zerbrichst, weil Du denkst Deiner Freundin sei es doch nicht so recht. Dann kannst Du den Urlaub gar nicht genießen.

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Hania,
Da ich ja in letzter Zeit viel nachgedacht hab, ist wohl wirklich so, dass ich sie unbewusst mit meinen Problemen belastet habe. Das tut mir natürlich sehr leid. Die Zeit werde ich auch sehr bald haben, da ich in ca einer Woche für ein paar Tage das Land in Richtung Urlaub verlasse. Vielleicht ist das ganz gut so, dass sie dann auch die Ruhe vor mir hat und sich trotz der Kinder auch um sich kümmern kann. Leider hab ich fast keine Hoffnung, sie vor diesem Ulraub noch mal zu sehen und sie in den Arm zu nehmen. Ich möchte diese Zeit auch nicht zum reden nutzen, sondern einfach nur bei ihr sein und ihr Geborgenheit geben. Haltet ihr das für eine gute Idee? Jetzt so kurz nach dieser Phase?
glg Sven

Hallo Sven,

überlasse diese Entscheidung deiner Freundin. Ich glaube, wenn sie dich sehen möchte, wird sie sich schon melden - vorausgesetzt, du gibst ihr tatsächlich die Freiheit, es selbst zu entschieden.

Aus deinen Berichten geht für mich deutlich hervor, dass durch die Präsenz bei ihr, du dich selbst versucht mehr zu beruhigen, als dass sie es vielleicht für sich selbst braucht. Versuche ehrlich zu dir zu sein.
Möchtest du deine Freundin sehen, um sie einfach nur in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, dass du ihre Probleme verstehen kannst und natürlich Rücksicht darauf nehmen wirst? Oder möchtest du deine Freundin sehen, um eigene Verlustangst zu beruhigen?

Verlustängste sind immer eine große Belastung für eine Beziehung. Ich weiß nicht, ob es diesem Fall zutrifft.

Ich wünsche dir viel Ruhe und Kraft.

Liebe Grüße, Hania
 
Hallo Manuela

Ja da hast Du nicht ganz Unrecht. Manchmal neigen wir Frauen dazu nicht das zu sagen, was wir wirklich sagen möchten, aber bei den meisten sicher nicht aus dem Grund um jemandem hinterher auf den Keks zu gehen, sondern weil wir es von Zuhause so kennen :eek:). Wo ich mal wieder das Thema "Lernen nein zu sagen" anspreche :eek:) Das kann schon alles manchmal kompliziert sein. Ich kenne das, dass man sich bei Sorgen nur ganz schwer auf etwas anderes konzentrieren kann, aber ich sage mir mitlerweile, dass immer wieder Sorgen auftreten und wenn ich etwas habe, was mich richtig ablenkt, dann kann ich besser mit Problemen umgehen. Ich bekomme dann den Kopf wieder frei.
Das mit dem Reden scheint wirklich so der Fall zu sein ;) Zumindest weiß ich jetzt von ihrer Freundin, dass sie nicht wusste was sie mir sagen sollte. Ich werde Deinen Tip für die Zukunft mitnehmen. Obwohl mir das natürlich sicherlich an weiterhin schwerfallen wird. Weil ich einfach so bin. Aber ich möchte mich ja auch weiter entwickeln. Ich denke, dazu hab ich noch reichlich Potential ;)

Das mit dem Urlaub solltest Du vielleicht wirklich nach Gefühl entscheiden. Wenn Du denkst es wäre besser hierzubleiben, dann kannst Du ruhig darauf hören. Wer weiß ob Du Dir nicht im Urlaub den Kopf zerbrichst, weil Du denkst Deiner Freundin sei es doch nicht so recht. Dann kannst Du den Urlaub gar nicht genießen.
Eine echt schwierige Sache. Zum einen weil ich denke, dass wenn ich mal dort bin, gar keine Zeit habe mich mit dem Thema innerlich zu befassen und zum anderen, es auch die Chance bietet, dass sie die Zeit wieder für sich nutzen kann. Trotz der Kinder. Vielleicht sind diese Tage dann auch eine gewisse Bewährungsprobe zusätzlich. Aber ich hab ja noch Zeit, mir das zu überlegen.

glg Sven
 
Hallo Hania,

überlasse diese Entscheidung deiner Freundin. Ich glaube, wenn sie dich sehen möchte, wird sie sich schon melden - vorausgesetzt, du gibst ihr tatsächlich die Freiheit, es selbst zu entschieden.
Das auf jeden Fall. Ich werde dieses Thema nicht anschneiden und sie damit bedrängen, auch wenn es mich irgendwie innerlich zerreißt und mir auf der Seele und auf den Lippen brennt.

Aus deinen Berichten geht für mich deutlich hervor, dass durch die Präsenz bei ihr, du dich selbst versucht mehr zu beruhigen, als dass sie es vielleicht für sich selbst braucht. Versuche ehrlich zu dir zu sein.
Möchtest du deine Freundin sehen, um sie einfach nur in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, dass du ihre Probleme verstehen kannst und natürlich Rücksicht darauf nehmen wirst? Oder möchtest du deine Freundin sehen, um eigene Verlustangst zu beruhigen?
Puhh, es scheint in der Tat so, als ob ich mehr darauf bedacht bin, das ich meine Sehnsucht gestillt bekomme, als das für sie in der jetztigen Verfassung der Fall sein wird. Da schwingt dieser Egoismus mit, für den ich mich wirklich schäme, aber der immer eigentlich Auslöser für mein innerliche Verfassung ist. Glaub mir, ich schäme mich so dermaßen dafür. Denn so bin ich natürlich eigentlich überhaupt nicht. Ich bin sehr zurückhaltend und eigentlich auch Schüchtern. Mnachmal auch einfach zu Ruhig. Zumindest privat. Auf Arbeit ist dies nicht so, weil es da nicht anders manchmal geht. Allerdings geht mir das ganze so tief in mein Gemüt, dass ich vermutlich aus Schutzgründen so egoistisch reagiere.

Natürlich hab ich ihr das bisher nicht geschrieben bzw. werde es nicht sagen, was ich hier an Wünschen offenbare. Um sie nicht in die Enge zu treiben. Deswegen bin ich froh, dass ich es wenigstens hier mitteilen kann und ihr mir wirklich eine Hilfe seit um das für mich zu verarbeiten.

Verlustängste sind immer eine große Belastung für eine Beziehung. Ich weiß nicht, ob es diesem Fall zutrifft.
Ich wünsche dir viel Ruhe und Kraft.
Ich denke, das hörst Du richtig herraus, diese Verlustängste. Sie sind auf jeden Fall da. Eben weil diese Beziehung noch so frisch ist und nicht die Basis einer lange Beziehung hat. Gerade am ersten und zweiten Tag waren diese Ängste extrem. Eben weil sie mich so ignoriert hat. Dies ist mittlerweile viel viel weniger. Aber sie noch da. Aber sie sind es nicht alleine. Die Sorge um sie, überwiegt mittlerweile denk ich diese Ängste. Einfach weil ich ein wenig klarer sehe. Mag sein, dass es sich hier anderes liest. Aber ich kann Euch versichern, es geht mir wirklich um ihr Wohl. Und dies steht an erster Stelle. Deswegen schreib ich ja meine Gedanken und Gefühle hier, damit ihr mir rechtzeitig Einhalt gebieten könnt ;)

Danke Dir Hania, dies werden wir auch schaffen. Meine Zuversicht kommt langsam wieder und wird sicher bald wieder die alte sein.

glg Sven
 
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