Frische oder alte Infektion? AB absetzen?

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Hallo, ich habe folgendes Problem: Ein Zeckenstich Mitte August, ein weiterer Mitte Oktober. Ende Oktober Wanderröte am Ort des ersten Stiches. Außerdem Brennen und Kribbeln der Haut im Bereich des Erythemas, ausstrahlende Schmerzen in den nächstgelegenen Lymphknoten, Taubheit der Wange auf der selben Seite. Daraufhin seit Anfang Oktober Einnahme von zunächst 400, später 300 mg Doxycyklin. Wanderröte verschwindet sofort, andere Symptome langsam, kehren aber nach 4 Wochen verstärkt zurück, ein bis zwei Wochen später wieder besser.

Jetzt, nach 8 Wochen Doxy, verbleiben noch Taubheit in der Wange, Kribbeln der Haut und Schmerzen unter einem Schulterblatt. Müßten nicht, wenn es sich um eine frische Infektion handelt, diese Symptome längst weg sein? Langsam habe ich den Verdacht, daß ich mich vielleicht schon viel früher angesteckt habe, hatte über viele Jahre immer wieder Zeckenstiche.

Gleichzeitig merke ich, daß die Antibiotikaeinnahme eine schädliche Wirkung entfaltet (?): Erschöpfung, Depression, Konzentrationsstörung, die nach vielen Jahren sich gerade gebessert hatten (auch Dank diesem Forum), kehren zurück.

Nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Eigentlich würde ich das Doxy gerne absetzen. Es scheint keine Besserung mehr zu bringen, eher Verschlechterung. Die Symptome von der Borreliose sind an sich nicht schlimm, nur so, daß man merkt, daß sie eben noch nicht weg ist (?). Andererseits will ich, falls es doch nur eine frische Infektion ist, nicht die Behandlung im Frühstadium verschleppen. Einen Arzt, dem ich bei diesem Thema mein volles Vertrauen schenken mochte, konnte ich bisher in Hamburg nicht finden. Angenommen, man müßte das Antibiotikum wechseln, würde es dann etwas ausmachen, wenn einige Wochen Pause dazwischen wären?

Fällt jemandem etwas dazu ein, vielleicht habe ich ja auch einiges nicht richtig gesehen?

Grüße, Nashi
 
Hallo Nashi,

es könnte auch beides sein, nach deinen Angaben zufolge.

Gleichzeitig merke ich, daß die Antibiotikaeinnahme eine schädliche Wirkung entfaltet (?): Erschöpfung, Depression, Konzentrationsstörung, die nach vielen Jahren sich gerade gebessert hatten (

Wenn du diese Symptome schon einmal hattest und sie wieder zurückgekehrt sind, klingt es, zumindest für mich, nicht nach einer schädlichen Wirkung von dem Doxy. Auf welche Ursache wurden diese geschoben? Diese Symptome können auch von einer Borreliose verursacht werden. Unter AB können als herxartige Reaktion auch schon mal dagewesene Beschwerden erneut auftreten - insofern könnte dies u.U. ein Indiz für eine bereits ältere Infektion sein, wenn.


Die Symptome von der Borreliose sind an sich nicht schlimm, nur so, daß man merkt, daß sie eben noch nicht weg ist (?).

Wenn die Borreliose noch vorhanden ist, würde ich nach Möglichkeit die Behandlung fortsetzen, ggf. auch mit einem anderem Wirkstoff.

Angenommen, man müßte das Antibiotikum wechseln, würde es dann etwas ausmachen, wenn einige Wochen Pause dazwischen wären?

Es kommt darauf an, ob es sich um eine noch ziemlich frische Borre handelt, denn dann wäre eine Pause eine Zeitverschwendung und könnte so chronisch werden.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Quittie,

Danke Dir! Seit langem bestehende Symptome sind bisher als CFS/Mitochondropathie eingestuft. Und ich wurde auch gewarnt, daß Antibiotika die Mitochondrien schädigen. Genauso fühlt es sich jetzt auch an: als ob einem das Mark aus den Knochen gesaugt würde. Die Ursache sehe ich persönlich in Umweltgiften, Schimmelpilzen, in Verbindung mit seelischer Belastung. In gesunder Umgebung geht's mir sofort deutlich besser.

Wenn es nach mir ginge, würde ich trotzdem das Antibiotikum wechseln. Aber es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich einen Arzt gefunden habe, der das mitmacht (falls jemand was weiß...).

Gäbe es denn im Prinzip eine Möglichkeit, eine neue von einer alten Infektion zu unterscheiden? Wenn es eh schon chronisch wäre, würde ich das Doxy lieber absetzen. Aber so werde ich es wohl erstmal weiternehmen.

Grüße, Nashi
 
eine neue von einer alten Infektion
Nein, wohl eher nicht.

Du könntest Dir das hier

https://www.google.com/url?q=https:...ds-cse&usg=AFQjCNE1HNnbbMKlTxssiqIQXFXrEG2h3A

durchlesen.

Ich machs auf die Art seit etwa zwei Jahren, meine Borre- Symptome gehen gegen null, haben sich im Laufe der Zeit verringert.

Leider kämpfe ich seit einem Jahr gegen Lamblien. Da ist die Situation, was ärztliches Wissen anbelangt, nicht besser als bei Borreliose, eher schlechter, musste hier auch wieder alles alleine machen, ich glaub nicht, dass die Scheißviecher weg sind.


Man darf nicht vergessen, dass die Borrelien sich wieder vermehren können und Dich kränker machen können, auch das Immunsystem profitiert nicht gerade von Borrelien.

Na ja, vielleicht hilft Dir mein Watschentherapiethread.

Alles Gute!
Datura
 
Hallo Nashi,

gibt es einen Westernblot? Hier könnte man anhand der Banden evtl. erkennen, ob es sich schon um eine ältere Infektion handelt, da sich einige Reaktionen erst nach Monaten bilden.


Gleichzeitig merke ich, daß die Antibiotikaeinnahme eine schädliche Wirkung entfaltet (?): Erschöpfung, Depression, Konzentrationsstörung, die nach vielen Jahren sich gerade gebessert hatten (auch Dank diesem Forum), kehren zurück.

Mich würde noch interessieren, wodurch es sich gebessert hat.
Du kannst gerne darauf antworten, wenn es Dir wieder besser geht.



Liebe Grüße
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
frische oder alte Infektion?
beides. ich muss es gar nicht erst lesen :D
 
Ok ich habs gelesenen.
Ich nehme meine Aussage nicht zurück, es passt!


lg
 
Ich machs auf die Art seit etwa zwei Jahren, meine Borre- Symptome gehen gegen null, haben sich im Laufe der Zeit verringert.
Das freut mich! Der Thread ist super.
Man darf nicht vergessen, dass die Borrelien sich wieder vermehren können und Dich kränker machen können
Das werd ich im Auge behalten und vorsichtshalber etwas Medikamente horten. Im Moment bilde ich mir aber immer noch ein, prophylaktisch zu behandeln, weil ich nicht das Gefühl hab, daß meine Hauptprobleme von der Borreliose kommen. Müßte dann nicht nach 8 Wochen eine Besserung eingetreten sein, wenigstens vorübergehend? Aber man kann es natürlich nicht wissen.
Leider kämpfe ich seit einem Jahr gegen Lamblien
Auch das noch. Gute Besserung!
Grüße, Nashi
 
Hallo Nashi,

Seit langem bestehende Symptome sind bisher als CFS/Mitochondropathie eingestuft. Und ich wurde auch gewarnt, daß Antibiotika die Mitochondrien schädigen. Genauso fühlt es sich jetzt auch an: als ob einem das Mark aus den Knochen gesaugt würde.

Das CFS hat aber auch ne Ursache. Borreliose z.B. kann diese auslösen. Ebenso können m.M.n. auch die Mitochondrien/Zellen in Mitleidenschaft geraten, denn Borrelien leben zum Teil auch in den Zellen.

Ich kann zumindest von mir behaupten, dass ich mich durch die ganzen AB bisher nicht so fühle, als das sie die Mitochondrien schädigen in einem Ausmaß, was mir zu schaffen machen würde. Denn durch die AB geht es mir jedesmal wesentlich besser und der Antrieb und die Lust zu allem kommt dadurch erst wieder, was vorher ganz anders meistens aussieht. Die Erreger legen mich förmlich lahm....

Wenn es nach mir ginge, würde ich trotzdem das Antibiotikum wechseln. Aber es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich einen Arzt gefunden habe, der das mitmacht (falls jemand was weiß...).

Ich schicke dir eine PN.:wave:

Gäbe es denn im Prinzip eine Möglichkeit, eine neue von einer alten Infektion zu unterscheiden?

Wenn du vor den neuen Zeckenstichen schon andere davor hattest und Beschwerden/Symptome hattest, evtl. auch irgendwelche unerklärlichen Kinkerlitzchen, ab und an mal ein Grippegefühl....und diese nun unter dem Doxy erneut aufgetreten sind bzw. aufflammen, könnte es ein Indiz für eine ältere Infektion sein.
Ansonsten solltest du deinen Krankheitsverlauf durchgehen, Zeckenstiche mit einbeziehen, Zurückrecherchieren und eine Ausschlußdiagnostik der "alten" Symptome ist auch dazu wichtig. Vielleicht auch auf Co-Infektionen hin untersuchen lassen, wie z.B. Chlamydien und Yersinien, denn diese treten häufig neben schon länger bestehender Borreliose auf.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Kayen,
gibt es einen Westernblot?

Nein. Es gibt zwei einfache Antikörpertests, der erste nach Auftreten des EM --> negativ, der zweite, bei anderem Arzt --> wohl zweifelhaft ("Immunsystem hat sich mit Borrelien auseinandergesetzt"). Kopien hab ich nicht. Dritter Arzt (Neurologe) will Lumbalpunktion machen, darüber bin ich unentschlossen.

Also ein Westernblot wäre wohl auf jeden Fall empfehlenswert. Weißt du / weiß jemand, ob es Abstand zur Antibiose braucht, damit der Test aussagekräftig ist? Und dann muß ich mal sehen, wen ich mit diesem Sonderwunsch belästigen kann.

Mich würde noch interessieren, wodurch es sich gebessert hat.

- LEF-Mix seit anderthalb Jahren
- diesen Sommer Amalgam entfernt und entzündete Zähne gezogen
- Supplementierung nochmal von vorne aufgebaut nach Kuklinskis Buch, dann wieder zu LEF zurück
- Vitamin D und Magnesium
- Q10, was vorher nicht viel gebracht hat, mit Carnitin und Ribose kombiniert, was hier jemand berichtet hatte

Das waren die Sachen, von denen ich sicher meine, daß sie geholfen haben. Vielleicht schreib ich's bei Gelegenheit noch mal detailierter.

Du kannst gerne darauf antworten, wenn es Dir wieder besser geht.

Lieber nicht, nachher dauert das wieder drei Jahre.

Grüße, Nashi
 
Also ein Westernblot wäre wohl auf jeden Fall empfehlenswert. Weißt du / weiß jemand, ob es Abstand zur Antibiose braucht, damit der Test aussagekräftig ist?

Soweit ich weiß, sollte man zumindest 6 Wochen nach AB abwarten.

Viele Grüße Quittie
 
durch die AB geht es mir jedesmal wesentlich besser

Das ist bei mir ganz klar nicht so, deshalb meine ich, die Behandlung ist prophylaktisch. Ich glaube, mein CFS ist durch Toxine ausgelöst, weil ich schon als ganz kleines Kind durch die Autoabgase krank geworden bin und schon immer darunter gelitten hab.

Außerdem hatte ich in letzter Zeit dreimal eine schlimme Zunahme von "Hirnsymptomen" (soll heißen psychische und kognitive): einmal durch einen kurzen Versuch mit Chlorella, einmal durch ACC und einmal durch Gewichtsabnahme (das aktuell evt. auch wieder).

Aber das ist nur so die Intuition. Gibt es solche Vergiftungserscheinungen bei Borreliose auch?

Das CFS hat aber auch ne Ursache. Borreliose z.B. kann diese auslösen.

Ja wer weiß. Vielleicht ist es auch das. Zeckenstiche hatte ich im Dutzend seit mindestens 15 Jahren, und dieses Grippegefühl auch ständig seit 8 Jahren. Im nachhinein bereue ich ganz schön diesen Leichtsinn, noch nicht mal abends immer korrekt gesucht zu haben nach Ausflügen. Man ist ja eh schon ganz kaputt, wenn man nach Hause kommt und muß dann auch noch die Pilze putzen (und wünscht fast, keine gefunden zu haben). Am nächsten Morgen, wenn die Zecke sich schon festgesaugt hat, findet man sie auch viel leichter. :eek:)

"Wiederaufflammen der Symptome" wäre also auch möglich.

Soweit ich weiß, sollte man zumindest 6 Wochen nach AB abwarten.

Schon wieder so eine Zwickmühle!

Vielen Dank für die PN und die anderen Hinweise (Co-Erreger und so)! Werde berichten, wenn ich da weitergekommen bin.

Viele Grüße, Nashi
 
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