Diagnose Borreliose- und jetzt?

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11.07.08
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Hallo zusammen

Meinen ersten Beitrag hier habe ich vor drei Jahren geschrieben. Damals schlug ich mich schon seit Jahren mit Symptomen herum, die keiner so richtig einordnen konnte. Im Nachhinein ergab eine Blutuntersuchung in einem anderen Zusammenhang, dass ich einmal eine Borreliose durchgemacht habe, die aber "entweder erfolgreich behandelt oder spontan abgeheilt sei...." Nun, ich habe mich soweit damit abgefunden, dass ich mit einer angeschlagenen Gesundheit leben muss....
Letzten Monat wurden meine Beschwerden allerdings wieder viel schlimmer. Zuerst verdrängte ich meine Beschwerden, da ich mich mittlerweile einfach nicht mehr mit Ärzten herum schlagen will, die mir sagen, ich habe nichts, die Borreliose sein geheilt.....dann entdeckte ich doch tatsächlich einen roten Fleck mit einem riesigen Erythem.
Heute bei meinem (neuen) Hausarzt die Diagnose Borreliose und Antibiotika über etwa 3 Wochen.
Nun meine Frage:
Nebst Symptome einer relativ frischen Infektion (leichtes Fieber, Gliederschmerzen) habe ich aber auch wieder verstärkt Symptome des 2. und des 3. Stadiums: Taubheitsgefühle, Brennen, Hautausschläge, Schwellung und grosse Schmerzen der Zehengelenke.
Einerseits bin ich froh, dass diesmal klar ist, dass ich an Borreliose erkrankt bin und diese ENDLICH mit Antibiotika behandelt wird. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob eine Antibiotikagabe in diesem Fall über drei Wochen wirklich genügt. Ich lese hier immer wieder, dass AB erst richtig krank machen....was denn nun? Ich habe nämlich die Hoffnung, nach über 14 Jahren nun endlich definitiv geheilt zu werden....erwarte ich da zuviel? Andererseits totale Panik, dass nun alles wieder von vorne anfängt ( wünsch ich niemandem.....) Wer hatte schon 2x Borreliose (1x behandelt, 1x unbehandelt) und kann mir seine Erfahrungen weitergeben?
Besten Dank!
 
Hallo, Zecki!

Gut, dass Du ne gesicherte Diagnose hast, lass Dich nicht unterkriegen!

Ich hänge Dir zur Info den hervorragenden Aufsatz von Burrascano an, studiere den bitte ausführlich!

Lass Dir keine Panik vor Antibiotika machen! Man kann gleichzeitig Symbiontenkulturen nehmen, um Durchfälle zu verhüten und Doxy immer nach einem ordentlichen Essen, sonst zerbröselts dir den Magen.

Diese Leitlinien könntest Du Dir auch zu Gemüte führen und ausdrucken und Deinem Arzt mitnehmen:

https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf

Alles Gute!

Datura
 

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  • Burrascano16.pdf
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Danke dir ganz herzlich!
Werde mich durcharbeiten und wäre froh, wenn mir jemand noch etwas darüber erzählen könnte, wie lange eine Antibiotikagabe in meinem Fall Sinn macht- habe Angst, dass zu früh aufgehört wird und dann alles nur noch schlimmer wird.....also: Her mit den Erfahrungswerten ;-)
 
Hallo Zeckie

Meine Erfahrungen sind in deinem Fall vielleicht komplett daneben.

Unsere Spezis schreiben, dass grundsätzlich die Dauer der Antibiose vom Ansprechen der Symptome abhängig ist.

Im Frühstadium empfiehlt geltende Lehrmeinung 10 bis 21 Tage, die DBG mindestens 4 Wochen und ILADS mindestens 6 Wochen. "Mindestens" deshalb, weil man bei der Borreliose keinen Goldstandard bei der Therapie festlegen kann. Wir haben unterschiedliche Borrelienstämme mit unterschiedlicher Virulenz und unterschiedlicher Empfindlichkeit auf die verschiedenen Antibiotika. Wir haben haben verschiedene Patienten mit oder ohne Ko-Infektionen und unterschiedlich funktionierenden Immunsystemen.

Ich finde deshalb die Empfehlungen der DGB und ILADS vernünftig, die besagen, dass die Dauer der Therapie vom Ansprechen der Symptome abhängig gemacht werden muss. Das heisst, die Kontrolle beim Arzt muss klinisch erfolgen. Sind die Symptome weg, ist gut. Sind die Symptome nicht weg, ist nicht gut und die Therapie muss fortgesetzt werden. Sprechen die Symptome gar nicht an, muss das AB nach 4 Wochen gewechselt werden.

Schlussendlich ist die Borreliose-Therapie für jeden eine Rumpröbelei.

LG, Mungg
 
Herzlichen Dank!
Das ist eine Empfehlung, die mir einleuchtet.
Nur: Was ist, wenn die Beschwerden weg sind, die Antibiotika abgesetzt werden und dann die Beschwerden wieder kommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Tipp: Lies nicht zuviel im I-net, in Foren (das macht dich nur verrückt und meistens auch nicht wesentlich schlauer). Du hast die Hoffnung, dass du dich von diesen Viechern und den ätzenden Symptomen befreien kannst. Das ist gut, denn sie ist berechtigt.
Schau auf die Homepage von Dr.Hopf-Seidel, dort (u.a.) gibt es ne gute Liste von Borre-fähigen Ärzten. Das ist das, was du jetzt am nötigsten braucht, was am wichtigsten ist.

Bzgl. der Dauer der Antibiose gehen die Meinungen auseinander. Zum Beispiel sagt ein mir bekannter Arzt: Antibiose bis zur Symptomfreiheit und dann nochmal 6 Wochen. Er hat eine gute Quote und wer Erfolg hat, der hat ja bekanntlich recht :D
 
Mein Tipp: Lies nicht zuviel im I-net, in Foren (das macht dich nur verrückt und meistens auch nicht wesentlich schlauer). Du hast die Hoffnung, dass du dich von diesen Viechern und den ätzenden Symptomen befreien kannst. Das ist gut, denn sie ist berechtigt.
Schau auf die Homepage von Dr.Hopf-Seidel, dort (u.a.) gibt es ne gute Liste von Borre-fähigen Ärzten. Das ist das, was du jetzt am nötigsten braucht, was am wichtigsten ist.

Ohne dieses Forum wären wir doch ziemlich aufgeschmissen!!!

Man darf nur nicht den Fehler machen und alles überbewerten.
Es nützt nichts, wenn wir hysterisch würden.

Wie heißt es so schön: In der Ruhe liegt die Kraft.


Ich wünsche allen viel Durchstehvermögen, denn durch Strophanthin und diesem Forum kam ich nach 11 Jahren endlich zu dem richtigen Arzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ohne Frage. Wer weiß wann ich ansonsten auf eine Borreliose gekommen wäre. Aber das Forum kann einen auch enorm verunsichern, wenn man in seinem Wissen noch nicht so gefestigt ist. Das hat mit hysterisch sein eigentlich nichts zu tun.
Vielmehr meinte ich, dass das Forum hier keinen Spezi ersetzt. Theorie ist die eine Sache, Praxis die andere.
 
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