Kleiner roter Fleck bei Bauchnabel. Wanderröte?

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Vor ca zwei Wochen entdeckte ich neben dem Bauchnaben einen kleinen roten Fleck, der ein wenig juckte; ich machte mir nicht weiter etwas draus, dachte an einen Mückenstich (obwohl der Hubbel fehlte und es definitv keiner war) oder eine Art Ausschlag (obwohl ich auch hier recht unempfindlich bin).
Ich bin Typ 1 Diabetiker unter Pumpentherapie und lege mir damit auch regelmäßig Katheter; hin und wieder entzündet sich da auch mal was, aber das ist dann meist kleinflächig und eher mit einer Art Wunde verbunden.

Egal, ich verlor das Ding ein wenig aus den Augen, bis mir gestern auffiel (Sommerzeit, Isar-Badezeit), dass da immer noch etwas ist, im Durchmesser angewachsen und ein wenig blasser geworden, aber nach zwei Wochen...?

Da es mir zusätzlich die letzten Tage nicht sonderlich gut ging (was ein wenig unterging, da ich chronisch Probleme mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Stirnhöhlen etc etc habe), habe ich es mir doch mal unter zuhilfenahme von Google und dem Forum genauer angeschaut und bekam ein wenig Angst wegen der überall beschrieben Wanderröte.

Ich war vor drei Wochen ca. im Bayerischen Wald und bin dort auch einige Tage lang durchs Unterholz getigert, kann mich allerdings nicht daran erinnern eine Zecke an mir gesehen zu haben.

Jedenfalls gings mir egstern überhaupt nicht gut, ich hatte ziemliche Probleme mit dem Kreislauf und Kaltschweißattacken und dachte mir heute: vielelicht sollte ich es mir doch mal ansehen lassen. Da ich am Dienstag sowieso einen Termin bei meinem Hausarzt habe, hätte ich bis dahin gewartet, doch meine Freundin meinte, wir könnten uns ja zumindest mal informieren, ob wir irgendwo spontan vorbeischauen können; die Klinik, die wir anriefen schickte und zu einer Notaufnahme für Dermatologie und Allergologie.

Dort wurde ich von einer Arztin durchgecheckt; ich erzählte ihr auch von meiner Angst und sie meinte: wenn ich die Zecke nicht gesehen habe, ist es sehr unwahrscheinlich. Außerdem würde das ganze 'Wanderröte' heißen, weil die roten Stellen am ganzen Körper wandern würden und bei mir sei es ja an einer Stelle geblieben und nur größer geworden. Stimmt das denn so?
Sie sah es sich an und diagnostizierte: ein Härchen habe sich entzündet. Sie verschrieb mir eine Kortisonsalbe und meinte, Zecke würde sie ausschließen, aber klar sollte ich zum Arzt gehen, wenn es nicht weggeht...

Jetzt meine Frage: ich komme mir ein wenig abgefertigt vor und halte von der 'Haar-entzündungs'-Diagnose eigentlich nichts; ich hab hin und wieder eingewachsene Härchen, vor allem auf dem Rücken, aber das sieht doch anders aus? Und wie gesagt, die Entzündungen, die manchmal durch den Katheter entstehen, ebenfalls.

Vielleicht könnte das hier ja mal jemand einschätzen: (Vorsicht, Bauchnabel-Nahaufnahme ^^)
intitaita.de/dateien/bilder/wanderröte.jpg
Der Durchmesser begann bei ca. 1cm vor zwei Wochen und ist momentan bei 4-5cm, wobei es auf dem Bild nicht kreisförmig aussieht, wegen des Nabels und meiner natürlichen Bauchkrümmung ^^

Ich werde natürlich am Dienstag sowieso zum Arzt gehen und das nochmal abklären... die Kortisonsalbe möchte ich nicht unbedingt draufklatschen, aber... wie seht ihr das?
 
Wanderröte?

Hallo Raffgy,

eine Wanderröte verläuft nicht immer klassisch und über den ganzen Körper, das kann auch nur eine kleinere Stelle sein. Vielleicht saß auch eine klitzekleine Nymphe verborgen im Bauchnabel, sodass du sie nicht bemerkt hast....
In Anbetracht das eine Rötung vorhanden ist und diese größer wurde, du dieses Unwohlsein dazubekommen hast und auch im Wald passend zu der Zeit unterwegs warst, würde ich mir bei Verdacht doch lieber mir Antibiotika ( mind. 4 Wochen Doxycyclin und zwar 4-5mg pro Kg Körpergewicht) verschreiben lassen. Eine Wanderröte wäre ein sicheres Zeichen einer Borrelieninfektion.

Kortison unterdrückt das Immunsystem, was bei einer möglichen Borrelieninfektion nicht so günstig wäre. :rolleyes:

Viele Grüße Quittie
 
Wanderröte?

Sehe es genauso wie Quittie. Wanderröte heisst das Ding nicht, weil sie über den ganzen Körper wandert, sondern weil der Kreis langsam nach aussen wandert. Aufgrund des Fotos (Kreisartige Rötung an einer von Zecken bevorzugten Stichstelle), der Allgemeinsymptome und der Vorgeschichte ist eine Borreliose wahrscheinlich. Bauchnäbel gehören zu den bevorzugten Stichstellen von Zecken. Die Hälfte der Betroffenen erinnert sich nicht an einen Zeckenstich, weil die Zecken eben an schlecht einsehbaren Stellen stechen. Da hat dir die Ärztin also in mehreren Bereichen einen Bären aufgetischt. Wär mal eine kleine Fortbildung nötig.

Die Therapie der Borreliose ist umstritten. Möglicherweise speist man dich mit 200 mg Doxy für 2-3 Wochen ab, was der derzeit geltenden Lehrmeinung entspricht. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen wollen. Die DBG empfiehlt 400 mg für mindestens 4 Wochen. Das müsstest du aber ausdrücklich beim Arzt einfordern. Druck dir dazu die Leitlinien der DBG für den Arzt aus und lies es dir vorbereitend durch.
https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
Biete notfalls an, das Mehr an Medikamenten selbst zu zahlen. Geh dort nicht raus ohne genügend AB. Verweise ausdrücklich darauf, dass du lebenslang die gesundheitlichen Konsequenzen trägst, wenns schief geht. Biete dem Arzt an, schriftlich auf jegliche Haftungsansprüche zu verzichten, wenn er Bedenken hat, dass dir das Doxy schaden könnte.

Möglicherweise will dein Arzt aus Unwissen einen Bluttest machen. Das ist falsch, denn die Tests sind im Frühstadium häufig falsch negativ, weil es eine Weile dauert bis Antikörper nachweisbar sind. Die Wanderröte ist eine Blickdiagnose und bei Verdacht ohne weitere Tests antibiotisch zu behandeln.

Nimm dich in Acht vor der Sonne, wenn du Doxy höher dosiert schluckst und beuge von Anfang an einer Candida als Nebenwirkung der AB-Therapie vor. Kennst du die Möglichkeiten?

LG, Mungg
 
Wanderröte?

Die Idee mit der Rötung in eine Dermatologie zu fahren war grundsätzlich sehr gut, da die Dermatologen häufiger eine Wanderröte sehen, als Hausärzte.

Wie enttäuschend, das da so ein Unsinn bezüglich einer Wander-Ausbreitung der Rötung über den ganzen Körper erzählt wird.

Zumindest hätte man eine Borreliose-Serologie machen können, zwar könnte es sein, dass sich noch keine AK`s gebildet haben, weil der Zeitraum noch zu kurz ist, aber evtl. ja doch.

Ich finde zwar, dass die Rötung nicht wie eine klassische Wanderröte aussieht, aber Deine Symptome die jetzt dazu gekommen sind, lässt es auf gar keinen Fall ausschließen.

Ich würde beim Borreliose-Verbund anrufen und mir unbedingt noch einen Facharzt nennen lassen, damit alles nötige veranlasst wird.

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Liebe Grüsse
Kayen
 
Wanderröte?

Danke für eure Antworten :) Ich dachte bei der Untersuchung gestern wirklich schon, ich hätte mich selbst einfach nur mit falschen Infos verrückt gemacht...

Wenn ich nun zum Arzt gehe, und ihn tatsächlich dazu bringe mir die 4 Wochen 400mg /bin allerdings bei knapp 100kG Körpergewicht, sollten es dann lieber 500 sein?) zu verschreiben: kann es dann noch weitere Probleme als Probleme mit der Darmflora geben? Ich meine, das Risiko einer Borreliose überwiegt deutlich den Nachteilen einer so langen AB-Therapie? Also beziehend auf
Biete dem Arzt an, schriftlich auf jegliche Haftungsansprüche zu verzichten, wenn er Bedenken hat, dass dir das Doxy schaden könnte.
... kann es mir denn schaden?

Und wenn ich gleichzeitig vor Start der AB-Therapie irgendeine Art von Laboruntersuchung durchführen lasse? Wird da vermutlich sowieso nichts bei rauskommen oder ist das sinnvoll?

Ich bin einfach nur etwas unsicher, weil sich die Ärztin gestern sooo sicher war, dass es nichts ist und ich mir schon vorstellen könnte, dass mein Hausarzt morgen genauso darüber denken wird ,/

Nimm dich in Acht vor der Sonne, wenn du Doxy höher dosiert schluckst und beuge von Anfang an einer Candida als Nebenwirkung der AB-Therapie vor. Kennst du die Möglichkeiten?
Ich habe den Leitfaden gelesen, da aber nichts zum Thema Sonne oder Candida gesehen. Worauf sollte ich achten?

Mal noch eine ganz andere Frage dazu:
Ich habe die meisten Symptome eines Spätstadiums, schon sehr lange (Vor allem ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, immunsupprimiert, Muskel- (vor allem Muskelkater- ;) und Gelenkschmerzen, auch eine leichte Faszialisparese), und habe mich in vielen der hier beschriebenen Geschichten schon wiedererkannt, noch bevor das mit der Wanderröte auftrat. Ich hab das allerdings weggeschoben, weil ich in meinem Leben noch niemals eine Zecke auf mir gesehen habe und immer meinte, Zecken mögen mich offensichtlich nicht ^^ Aber ich bin schon als Kind viel im Unterholz rumgekrochen und da das ganze ja auch ohne Röte passieren kann...
Jedefalls der Gedanke: nehmen wir an, ich wäre bereits im Spätstadium... Könnte dann diese 'Neuinfektion' überhaupt passieren? Würde man egal wer mich beißt überhaupt eine Wanderröte sehen? Oder ist diese unabhängig, da es sich um eine lokale Entzündung handelt und mit dem Erreger nicht unbedingt was zu tun hat?
 
Wanderröte?

Wie enttäuschend, das da so ein Unsinn bezüglich einer Wander-Ausbreitung der Rötung über den ganzen Körper erzählt wird.
Sie sagte tatsächlich O-Ton: "Bei einer Wanderröte würde das am ganzen Körper wandern und nicht an einer Stelle bleiben, wie bei Ihnen. Deswegen ja auch der Name." Sie hat es tatsächlich so überzeugt gesagt, dass ich halt dachte, ich habs nicht richtig gelesen bei der Eigenrecherche... ^^

Ich finde zwar, dass die Rötung nicht wie eine klassische Wanderröte aussieht,
Was könnte es denn deiner Meinung nach noch sein? Gibt es irgendeine Art Art von Insektenbiss, der sich so ausbreitet und so lange besteht? Es tut ein bisschen weh, wenn ich draufdrücke, juckt aber nicht. Außerdem sehe ich ganz deutlich die Stelle, an der was auch immer reingestochen hat - ich kann aber natürlich nicht ausschließen, dass es doch nur ein Haar war...

Ich würde beim Borreliose-Verbund anrufen und mir unbedingt noch einen Facharzt nennen lassen, damit alles nötige veranlasst wird.
Das werde ich machen, danke! :)
 
Wanderröte?

Prinzipiell kann dir immer was passieren. Das Doxy ist kein Garant dafür, dass alles gut geht, prinzipiell brauchst du auf jeden Fall jemanden, der sich wirklich gut auskennt, und jede Menge Begleitmaßnahmen dazu.

Es gibt auch die Theorie, dass die Wanderröte sowieso erst bei der Zweitinfektion auftritt, also dass jeder mit Wanderröte schon chronisch Borreliose hat.

Die Nicht-AB-Fraktion bei Borreliose wurde hier systematisch mundtot gemacht, die AB-Fraktion ist stark. (Das wird jetzt gleich wieder einen Aufschrei geben. - Ich bin die Einzige von der Nicht-AB-Front, die´s noch immer und immer wieder postet.) Alleine kannst du´s sowieso nicht machen, also hör dich um, wer bei dir in der Nähe Ahnung hat ...

LG, Esther.
 
Wanderröte?

Es gibt auch die Theorie, dass die Wanderröte sowieso erst bei der Zweitinfektion auftritt, also dass jeder mit Wanderröte schon chronisch Borreliose hat.

Das ist total interessant. Kann man diese Theorie irgendwo nachlesen?

Liebe Grüsse
Kayen
 
Wanderröte?

Das ist total interessant. Kann man diese Theorie irgendwo nachlesen?

Liebe Grüsse
Kayen

Ich hab das auf ´nem Klinghardt-Seminar gelernt. Habe mal versucht, eine Bestätigung dafür zu bekommen, die Referenzen gingen aber quasi im Kreis.

LG, Esther.
 
Wanderröte?

Was könnte es denn deiner Meinung nach noch sein? Gibt es irgendeine Art Art von Insektenbiss, der sich so ausbreitet und so lange besteht?

Wenn ein Haar einwächst, könnte dieses Zentrum evtl. wie ein Stich aussehen und das tut ziemlich weh, drumherum gibts eine Rötung und diese Entzündung kann schon mehre Wochen andauern und wird meist auch größer.

Auf Deinem Foto sehe ich aber kein Zentrum, welches eindeutig ein eingewachsenes Haar zeigt. Aber ich sehe auch ehrlich gesagt keinen Stich.

Deswegen den empfohlenen Facharzt aufsuchen bzw. dauert es ja bis Du einen Termin bekommst und bis dahin evtl. mal einen erfahreren Dermatologen aufsuchen, der auch schon ein paar Wanderröten in seinem Leben gesehen hat, zwecks Zweitmeinung.

Lieben Gruss
Kayen
 
Wanderröte?

Jedefalls der Gedanke: nehmen wir an, ich wäre bereits im Spätstadium... Könnte dann diese 'Neuinfektion' überhaupt passieren? Würde man egal wer mich beißt überhaupt eine Wanderröte sehen? Oder ist diese unabhängig, da es sich um eine lokale Entzündung handelt und mit dem Erreger nicht unbedingt was zu tun hat?

Hallo Raffgy,

mit Borrelien kann man sich jederzeit wieder neuinfizieren, eine (durchgemachte) Borreliose macht nicht immun dagegen. Außerdem gibt es verschiedene Borrelienstämme und somit kann man sich durch Neuinfektion noch weitere aufhalsen. Zudem übertragen Zecken auch noch andere Erreger außer nur Borrelien, sodass man da noch anderweitig u.U. infiziert werden kann.

Bei Verdacht einer Wanderröte (welche eben auch nicht typisch aussehen muß) sollte auch gleich behandelt werden und nicht erst auf Laborwerte gewartet werden, denn je eher eine mögliche Borreliose antibiotisch behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen! Dies kann auch ein HA oder Dermatologe behandeln (man muß da ggf. hartnäckig sein!), denn bei einem Borre-Spezi kann es u.U. lange Wartezeiten geben, da diese mit chron. Fällen eher überlaufen sind.

4 Wochen AB bei einer frischen Infektion ist im Grunde ein Klacks gegen die Therapie einer chron. Borreliose, welche aus einer unbehandelten ihren Lauf nehmen kann!

Viele Grüße Quittie
 
Wanderröte?

Die Nicht-AB-Fraktion bei Borreliose wurde hier systematisch mundtot gemacht, die AB-Fraktion ist stark. (Das wird jetzt gleich wieder einen Aufschrei geben.

Ich möchte dich darum bitten, Esther,
nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion über AB hier anzuleiern! Bei Borreliose kann AB nicht ausgeklammert werden und wer selbst von Borreliose (in schweren Maße) betroffen ist, weiß das auch. Es handelt sich immerhin um eine bakterielle Infektion und kein Schnupfen.
Und im Falle einer möglichen frischen Borrelieninfektion, schon erstrecht mit bestehender Wanderröte, wäre es verantwortungslos und gefährlich eine AB-Therapie abzuraten!

Danke Quittie
 
Wanderröte?

Quittie, es geht um keine Grundsatzdiskussion, sondern darum, dass der Themenstarter zumindest einmal hören soll, dass es auch andere Meinungen gibt. Außer mir sagt das ja keiner mehr laut, aber ich bekomme genügend PNs um zu wissen, dass es mehr Leute gibt, die sie denken wie ich.

Das Wichtigste: Begleitmaßnahmen, Begleitmaßnahmen, Begleitmaßnahmen.

LG, Esther.
 
Wanderröte?

Begleitmaßnahmen, Begleitmaßnahmen, Begleitmaßnahmen.
Wie sähen solche Begleitmaßnahmen denn aus?

es geht um keine Grundsatzdiskussion, sondern darum, dass der Themenstarter zumindest einmal hören soll, dass es auch andere Meinungen gibt.
Das finde ich grundsätzlich gut! Ich habe nur n och nicht ganz verstanden, was konkret an der AB-Theorie schlecht ist; kann es dadurch denn schlimmer werden? Können die Borrelien dadurch stärker werden? Können Komplikationen entstehen?

Wenn ein Haar einwächst, könnte dieses Zentrum evtl. wie ein Stich aussehen und das tut ziemlich weh, drumherum gibts eine Rötung und diese Entzündung kann schon mehre Wochen andauern und wird meist auch größer.
Jap, kenne ich ;) Bin da am Rücken öfter mal geplagt mit, auch an den Schultern (seit ich dagegen Nachtkerzen-Öl probiere passiert da aber gar nichts mehr :). Kann wirklich ziemlich Schmerzhaft sein ;) Deswegen glaub ich daran auch nicht...
Auf dem Bild sieht man es nicht so gut, aber man kann schon erkennen, dass es außen röter ist, dann etwas heller wird und in der Mitte noch mal dunkler wird; allerdings nicht im Ansatz so wie bei der Google-Bildersuche.

Ich weiß einfach nicht, wie ich meinem Arzt überzeugend darlegen sollte mir hochdosierte AB zu verschreiben, wenn er es anders sieht - selbst wenn ich was unterschreibe, so einfach geht das normalerweise nicht :( Zumindest nicht hier (ich weiß ja nicht genau woher der Großteil der Mitglieder hier kommt)...

Dazu kommt noch diese Idee, die ich gerade habe, dass ziemlich viele meiner seit Jahren bestehnder Probleme, die auch imemr schlimmer werden, tatsächlich passen würden... inklusive nichternstgenommen-werden und auf Antidepressiva gesetzt werden -.- Aber dann müsste ein Test, der jetzt durchgeführt wird (wenn ich darauf achte, es so wie in dem PDF, welches am Anfang des Threads verlinkt wurde, zu verlangen), positiv ausfallen, oder?
 
Wanderröte?

Hallo

Ich kann dir nur dringend anraten, so schnell wie möglich an Doxy heranzukommen.

Grade bei einer Zweitinfektion weiß ich aus eigener Erfahrung, dass diese nämlich sehr vehement und schnell Symptome hervorrufen kann.

Und jedes Mal kann eine andere Variante der Erreger in den Körper gelangen.
Und da das Immunsystem bei einer bereits bestehenden, u.U. auch nur latenten Borreliseinfektion sehr belastet ist (messbar an den schwindenden Antikörpern), kann es leicht beim nächsten Bakterien-Ansturm schlapp machen. So geschehen bei mir.

Ich hatte 10 Jahre nach dem ersten Erythem (Wanderröte) ein neues und dieses auf Anraten meiner damaligen Heilpraktikerin, die mich soweit ganz gut in Schuß gehalten hatte, fatalerweise nicht mit Anibiotika behandelt.

Das endete im totalen und lebensbedrohlichen Desaster (u.a.Gehirnentzündung) und hätte vermieden werden können.
Ich hatte nämlich später noch mehrmals Neuinfektionen = Erytheme, welche sehr schnell Symptomatik auslösten, aber nach 4 Wochen Doxy erledigt waren!



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Wanderröte?

Ein paar Gegenargumente zu AB:

Die Borrelien sitzen bevorzugt in schlecht durchbluteten Geweben bzw. ziehen sich dahin zurück, wenn´s anderswo unbequem wird. Du kannst AB kaum in relevanten Dosen in kaum durchblutetes Gewebe bringen.

Es gibt Diskussionen, dass sich unter AB die Borrelien in sogenannte zellwandfreie Formen, Zysten etc. wandeln, die vom AB kaum bekämpft werden. Wenn die AB-Therapie vorbei ist, werden die Zysten wieder zu "echten" Borrelien und weiter geht´s.

AB schädigen deine körpereigenen Abwehrmechanismen, sodass der Körper selber den Borrrelien weniger entgegen zu setzen hat.

AB belasten die Entgiftungsorgane, die bei einer Borreliose sowieso immer schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Zusätzlich zu den Borrelien-Giften müssen dann auch noch die AB entgiftet werden. Wenn die Entgiftungsorgane nicht in der Lage sind, den durch die absterbenden Borrelien entstehenden Müll zu entsorgen, bekommst du Herxheimer-Reaktionen. Durch entsprechende Stützung der Ausleitungsorgane kannst du da viel verbessern. Die allermeisten Borreliose-Symptome sind schlichtweg das Ergebnis von zu viel Gift im Körper.

Wenn du Quecksilber-vergiftet bist, was in unserer Gesellschaft praktisch jeder ist, ist es kaum möglich, Borrelien effektiv zu bekämpfen. Andererseits ist Hg auch für Borrelien giftig, sodass eine Ausleitung zu massiveren Borrelien-Symptomen führen kann. Das ist nur mit sehr viel Feingefühl ausbalanciert zu schaffen.
Es gibt Studien, die zeigen, dass Hg in der Lage ist, Bakterien AB-resistent zu machen. Damit ist Hg die einzige Substanz (soweit mir bekannt) außer AB selbst, die AB-Resistenz verursachen kann.

Viele AB stehen im Ruf, irreversible Schäden in den Mitochondrien anzurichten ... ich kenn mich da zu wenig aus, weil ich in der Regel andere Wege einschlage.

Conclusio: Ich denke, du kannst mit guter Therapie vielleicht gesünder werden als du es vor der Borrelien-Infektion warst. Aber sicher nicht mit noch so hoch dosiertem Doxy allein. Und wie du schon richtig vermutest, der Hausarzt hat wahrscheinlich keine Ahnung und kann es sich auch nicht leisten, auf Kasse großartige Behandlungskonzepte zu entwickeln.

LG, Esther.
 
Wanderröte?

Esther, soviel ich weiß, bist du hier die einzige, die bei einer frischen Borreliose mit Erythema Migrans von einer Antibiose abrät und zumal bist du sebst nicht betroffen.;)

Bei einer chron.Borreliose ist es individuell unterschiedlich und da würde ich auch keine Langzeitantibiosen einsetzen. Das liegt auch wieder in jedermanns Verantwortung.

Natürlich ist Doxycyclin nicht besonders förderlich für die Mitochondrien, aber wenn sich die Borreliose chronifiziert, wird es um einiges komplizierter und auch teurer.

Deshalb würde ich bei einer frischen Borre. mit EM immer ein Antibiotikum plus Ausleitungsmittel incl. Schwermetalle und Toxine (Leber, Niere, Lymphe..) Chlorella, Multivitamine, VitaminC, Kurkuma, Q10 ...etcpp. nehmen.

LG, Angie
 
Wanderröte?

AB schädigen deine körpereigenen Abwehrmechanismen, sodass der Körper selber den Borrrelien weniger entgegen zu setzen hat.

AB belasten die Entgiftungsorgane, die bei einer Borreliose sowieso immer schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Zusätzlich zu den Borrelien-Giften müssen dann auch noch die AB entgiftet werden. Wenn die Entgiftungsorgane nicht in der Lage sind, den durch die absterbenden Borrelien entstehenden Müll zu entsorgen, bekommst du Herxheimer-Reaktionen. Durch entsprechende Stützung der Ausleitungsorgane kannst du da viel verbessern. Die allermeisten Borreliose-Symptome sind schlichtweg das Ergebnis von zu viel Gift im Körper.
Ok, einleuchtend.. und schlecht... denn meine Leberwerte sind sowieso zu hoch (chronisch leicht erhöhter GGT, grenzwertiger GPT, guter GOT), meine Nieren auch schon in Mitleidenschaft (Microalbuminurie, Kreatinin und Kreatinclearance aber normal!).

@Angie:
Deshalb würde ich bei einer frischen Borre. mit EM immer ein Antibiotikum plus Ausleitungsmittel incl. Schwermetalle und Toxine (Leber, Niere, Lymphe..) Chlorella, Multivitamine, VitaminC, Kurkuma, Q10 ...etcpp. nehmen.
Tatsächlich ist es sowieso schon seit jeher so, dass ich ohne Vitaminergänzungen nur krank bin... Wenn ich das AB nun nehme, welches 'Ausleitungsmittel' würdest du nebenher besonders empfehlen?

@Kari:
Und da das Immunsystem bei einer bereits bestehenden, u.U. auch nur latenten Borreliseinfektion sehr belastet ist (messbar an den schwindenden Antikörpern), kann es leicht beim nächsten Bakterien-Ansturm schlapp machen. So geschehen bei mir.
Ist die Gefahr, dass das Immunsystem bei einer so hochdosierten AB-Therapie dann schlappmacht nicht auch wahrscheinlicher als bei einer Neuinfektion? Wie gings dir denn mit den AB? Grundsätzlich besser? Oder war es ein Kampf?
 
Wanderröte?

Was ich zum Tehma AB grundsätzlich noch sagen wollte: ich habe in meinem Leben allerhöchsten zweimal AB bekommen bisher und das für höchstens eine Woche (wegen Sinusitis). Deswegen hab ich keine, wie mein Körper bei einer längeren und höher dosierten Therapie darauf reagiert... bisher hab ichs immer vermieden...
 
Wanderröte?

Hi Raffgy,
Wie sähen solche Begleitmaßnahmen denn aus?
Angie hat schon die wichtigsten aufgezählt:
... plus Ausleitungsmittel incl. Schwermetalle und Toxine (Leber, Niere, Lymphe..) Chlorella, Multivitamine, VitaminC, Kurkuma, Q10 ...etcpp. nehmen.

  • Multivitamin z.B.: www.allvital.com/produkte/uebersicht/zellschutz-komplex.html. Multivitamin macht m.E. bei Deiner Vorgeschichte als Dauerreinnahme Sinn.
  • Vit C: z.B. Ascorbinsäure aus der Drogerie (bei DM <3 Euro/100g). Meßlöffel ignorieren und über den Tag verteilt 3g+ (hochdosiertes Vit C - weit über 3g war mein wichtigstes Helferlein um meine Borreliose in den Griff zu bekommen).
  • Ausleitung: Chlorellas, wobei hier die Geister sehr auseinandergehen (welche Gattung und welcher Produzent gut sind) und nicht jede/r drauf positiv reagiert, Zeolithe bzw. Pektine sind auch eine Option.
  • Probiotikum: z.B. VSL3, bzw. ich hab sehr gute Erfahrungen mit Omni Biotic 10 (Prebiotikum) gemacht (scheint es aber in D eher nicht in Apo's zu geben...?) Da AB's nicht zwischen nützlichen und feindlichen Bakterien unterscheiden können, gibt's im Körper durch AB's einen Rundumschlag. Um die negativen Auswirkungen auf den Darm (und damit das Immunsystem) zu mininieren unbedingt während der AB Einnahme gute Darmbakterien zuführen!
  • Omega 3 Fettsäuren (Kapseln oder z.B. gute Öle im Wechsel, Leinöl etc... Bei Enzündungen welcher Art auch immer wirken Omegas unterstützend beim Heilungsprozess
  • Leber/Niere: ev. fertige Teemischungen aus Apo (Leber: Mariendistel, Artischocke etc.)
  • währen der AB Einnahme Süssigkeiten auf 0 reduzieren --> Candida Gefahr (aber ich gehe davon aus, dass Du aufgrund Deiner Diabetes diesbezüglich ohnehin in die Richtung wenig zu Dir nimmst?)

Ich habe meine verschleppte/chronische Borre sehr gut mit alternativen Mitteln in den Griff bekommen - bei einer Frischinfektion würde ich dennoch auf AB's zurückgreifen.

lg togi
 
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