Zeckenuntersuchung: Feststellbar, von wem sie ist, d. h. vom Mensch oder vom Tier?

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Zeckenuntersuchung: Feststellbar, von wem sie ist, d. h. vom Mensch oder vom Tier?

Hallo,


Zuerst meine Fragen:
1.Kann man durch die Untersuchung einer heute aufgefundenen, vollgesaugten Zecke feststellen, ob sie sich bei mir oder bei meinen Katzen vollgesaugt hat?
Ich stelle mir vor, dass man das Blut in der Zecke, evtl. DNA, untersuchen kann.
Wer hat so etwas schon mal gemacht und wie teuer ist das?

2. Wenn ich die Zecke hatte, würde ich sie auf Borrelien untersuchen lassen. Das geht meines Wissens ja. Doch geht es nur bei einer "frischen" Zecke, d. h. reicht das morgen oder übermorgen auch noch? Heute werde ich niemanden finden, der sie untersucht...

3. Kann man eine Zecke auch auf FSME-Erreger untersuchen lassen?


Hier die Gründe für meine Fragen:
Ich fand heute nach dem Aufstehen in meinem Schlafzimmer in Nähe meines Bettes eine vollgesaugte abgefallene Zecke. Ich muss dazu sagen, dass 2 meiner Katzen Freigänger sind und abends sich gern im Schlafzimmer einen Platz zum Schlafen suchen, d. h. die Zecke könnte auch von den Katzen stammen.
Die Zecke ist mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder gestern Abend oder heute (dann von mir) abgefallen, denn sonst hätte ich sie sicher schon vorher bemerkt.

Parallel dazu habe ich am Freitag in der li. Kniekehle 4 gerötete Pustel gefunden und darum kreisförmig etwas Wassereinlagerung. In der re. Kniekehle ist eine gerötete Pustel. Die Pusteln sind bis zu einem Quadratzentimeter groß und feuerrot. Es sieht eher nach Insektenstichen aus und dass ich so viele Zecken auf einmal gehabt haben könnte, glaube ich auch nicht so ganz.

Wenn ich nun nicht heute diese Zecke im Schlafzimmer gefunden hätte, würde ich mir keine so großen Gedanken machen.

Ich habe meinen Körper nach Spuren eines Zeckenbisses abgesucht, bzw. mich hinten anschauen lassen. Gefunden haben wir nichts.

Hinzu kommt, dass sich meine chronischen Gleichgewichtsstörungen (wohl wegen M.Wilson) in der letzten Woche verschlechtert haben.
Ich hatte in den letzten 3 Wochen immer wieder mal Gänsehaut auf der re. Kopfhälfte. Und vor 4 Wochen hatte ich auf dem linken Auge eigenartige Sehstörungen. Ich sah einen rötlich-brauen Fleck für einige Sekunden.
Ebenso hatte ich in den letzten Tagen ein Ziehen in der linken Flanke, evtl. den Nerven oder Muskeln.
Seit gestern fällt mir auf, dass ich in der Nähe nicht mehr so richtig scharf sehe.
Aber diese diffusen Beschwerden können auch andere Gründe haben. Ich will nun nicht gleich "den Teufel an die Wand malen".

Da ich weder FSME noch eine Borreliose bei meinen Vorerkrankungen gebrauchen kann und da ich wegen der Vorerkrankungen (Leberschaden) auch nicht einfach mal so ein Antibiotikum nehmen kann (vertrage wegen Histaminose sowieso viele nicht), will ich lieber feststellen lassen, ob die Zecke überhaupt von mir war.
Natürlich lasse ich die Antikörper im Blut auf Borreliose und FSME von morgen an wiederholt untersuchen, um nichts zu verpassen.

Hoffentlich kann mir jemand meine Fragen beantworten?

Danke!

Gruß
Margie
 
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Hallo Margie

Meine Erfahrung ist, dass die Stelle, wo eine Zecke saugt, mit der Zeit immer geschwollener, röter und auffälliger wird. Das gilt zumindest für die großen ausgewachsenen Exemplare. Und da die gefundene Zecke ja voll war, hätte sie viele Stunden, wenn nicht Tage an dir hängen müssen, was ich für ziemlich ausgeschlossen halte. Zudem es bei freilaufenden Katzen ständig passiert, dass sie volle Zecken zuhause verlieren.
Ja, sie kann auch auf FSME untersucht werden.
 
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Hallo Kari,

danke für die Antwort.

Ja, das, was Du schreibst, habe ich mir auch schon überlegt. Ich hätte so eine Riesenzecke wohl bemerken müssen und ich weiß, dass Katzen solche Exemplare öfters haben. Wir prüfen unsere Katzen fast täglich auf Zecken, aber am Bauch z.B. lassen sie sich manchmal nicht anfassen, so dass es doch denkbar ist, dass eine der Katzen diese Zecke hatte.

Dass sie sie aber gerade in Nähe meines Bettes verlieren muss, genauer gesagt, dort, wo ich täglich zwischen Bett und Tür mit wenig Bekleidung laufe, das gab mir etwas zu denken. Denn wenn ich selbst so ein Ding am Körper gehabt haben sollte, wäre die Wahrscheinlichkeit am größten, dass ich es im Schlafzimmer verliere.

FSME kann man auch untersuchen? Wußte ich nicht. Werde morgen mal im Labor fragen, ob die das auch machen.
Wenn es nicht teuer ist, werde ich dennoch die Zecke untersuchen lassen. Wäre auch interessant zu wissen, ob sie Borrelien oder FSME-Erreger enthält, denn das würde heißen: Ich muss -auch im Umgang mit meinen Katzen- vorsichtiger werden, denn solche Erreger haben dann auch andere Zecken in unserer Gegend.
Die Katzen bekommen heute noch ein Zeckenmittel aufs Fell.

Ich werde mich wohl gegen FSME impfen lassen, sollte ich keine Antikörper haben.

Gruß
margie
 
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Ich werde mich wohl gegen FSME impfen lassen, sollte ich keine Antikörper haben

Falls deine bisher beschriebenen Symptome von Borreliose kommen sollten, solltest du sehr vorsichtig sein mit FSME-Impfung.
 
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Hallo Margie,
ich habe Bedenken gegenüber jeder Art von Impfungen. Zudem gibt es bislang keine einzige Studie, die eine Schutzwirkung von Impfungen beweist. Des weiteren kenne ich jemanden, der genau durch diese Impfung akut elektrosensibel geworden ist und dadurch arge Probleme bekommen hat, die andauern.
Ich würde Dir vorschlagen, Dich bzgl. Impfungen hier im Forum schlau zu machen.
Viele Grüße :wave:
 
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Hallo Margie,

zu deiner ersten Frage weiß ich nicht direkt, inwiefern das wo wenn möglich wäre, du könntest dich im örtlichen Labor erkundigen.

Zur zweiten Frage - soweit ich weiß, muß die Zecke nicht ganz "frisch" sein, man kann sie auch noch später untersuchen lassen. Man sollte sie dann dazu in ein Schraubglas mit Grashalm oder einen Tropfen Wasser aufbewahren.
Man hat ja auch sogar schon in uralten Zecken aus Museen noch Borrelien-DNA gefunden, wenn ich mich recht erinnere.

Zur dritten Frage - hatte Kari schon geantwortet, dass man eine Zecke auch auf FSME testen lassen kann.

Hier findest du Infos

Untersuchung von Zecken auf Borrelien und andere Erreger

https://www.zeckenlabor.de/


Ich denke auch, das du die Zecke sicherlich in der Kniekehle wenn, bemerkt hättest. Die Pusteln sind ja auch an beiden Kniekehlen, wird wohl etwas anderes sein.
Wenn die Katzen auch draußen herumlaufen, werden sie schon oft von Zecken heimgesucht, insofern würde ich sie dann auch immer absuchen. Beim Streicheln könnten Zecken u.U. dann, wenn sie noch nicht festgesaugt sind, auf einem übergehen.

Natürlich lasse ich die Antikörper im Blut auf Borreliose und FSME von morgen an wiederholt untersuchen, um nichts zu verpassen.

Waren die Antikörper bisher immer negativ? Meine weil du schon vorher Symptome hattest.
Bei Infektion dauert es aber im Allgemeinen ca. 4-8 Wochen, bis sich Antikörper gegen Borrelien bilden.

Viele Grüße Quittie
 
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@ alle, die geantwortet haben:

Danke für die Antworten, Links und Tipps.

Impfen:
Muss mich mal schlau machen über die Nachteile der FSME-Impfung.
Generell bin ich kein Impfgegner, bei der Grippe-Impfung sehe ich für mich immer einen Nutzen, denn eine echte Grippe ist wirklich sehr übel.
Ich werde die Frage der Impfung zurückstellen.

Erst werde ich die Antikörper bestimmen lassen, denn ich halte es für möglich, dass ich bereits vor Wochen Kontakt mit Zecken hatte und wenn sie negativ sind, werde ich sie nochmals in ca. 4 bis 6 Wochen bestimmen lassen.

Aber auch die Co-Infektionen sind nicht ohne. Ich hatte vor ein paar Jahren mal das Q-Fieber und weiß nicht sicher, woher das kam. Jetzt habe ich gerade gelesen, dass auch Zecken das Q-Fieber übertragen können...
D. h. wenn es bei mir von Zecken kam, wären auch andere Co-Infektionen denkbar gewesen.

Ich werde mich morgen bzw heute zuerst mit meinem Arzt besprechen.

Gruß
margie
 
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Hallo Margie,

darf ich dich fragen, wie das mit dem Q-Fieber bei dir abgelaufen ist?
Hast du die Infektion mitbekommen? Oder ist das nur anhand von (nachträglicher) Titerbestimmung festgestellt worden?

Und last not least: Schließt du das weitere Vorhandensein dieser Infektion bei dir aus?

Das interessiert mich alles, da ich auch einen IgG-Titer habe und ich nicht sicher sein kann, ob die Infektion noch floride bei mir ist (als Co-Infektion zur Borreliose) oder nicht.
 
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Hallo Kari,

ich war bei einem Borreliose-Experten, weil ich mir nicht sicher war, ob ich evtl. einen Zeckenbiß hatte.
Ich schilderte ihm, dass ich 6 Monate zuvor eine Zeitlang wahnsinnig viel geschwitzt habe und keiner mir sagen konnte, was ich habe. Meine damalige Hausärztin hat das Schwitzen gleich in die psychische Schublade gesteckt und mir geraten, zum Psychiater zu gehen.
Der Borreliose-Arzt untersuchte Antikörper u. a. auch das Q-Fieber und das beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart, was ein Referenzlabor ist. Nicht alle Labore verstehen etwas davon, habe ich mal gelesen, deswegen gibt es solche Referenzlabore.
Der Befund ergab, dass IgG und IgA oder IgM (ich müsste nachsehen, ob es IgA oder IgM war), dass eben diese Titer deutlich erhöht waren. In dem Befund hieß es: Verdacht auf eine kürzliche Infektion mit Q-Fieber.

Also ich war mir sicher, dass das Schwitzen 6 Monate zuvor das Q-Fieber bei mir war. Es war im ca. im Juni, wo ich soviel geschwitzt hatte.
Wie ich zu dem Q-Fieber kam, weiß ich nicht. Vielleicht durch meine Katzen oder vielleicht über die Tierarztpraxis, weil ich dort mit den Katzen in der Zeit Stammgast war. Keine Ahnung.
Oder eben vielleicht auch über einen unbemerkten Zeckenbiss.

Die AK sind lange hoch geblieben. Man hielt eine Therapie nicht mehr für nötig. Aber seltsamerweise sind die AK dann erst unmittelbar nach einer Antibiose mit Ciprofloxacin, das ich wegen etwas anderem bekam, deutlich gesunken. D. h. ich vermute, dass ich die Therapie doch benötigt habe.



Gruß
margie
 
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@alle:
Ich war heute beim Arzt und der hielt die roten Flecken in den Kniekehlen für Herpes zoster, weil sie bläschenartig aussehen.
Er könnte da auch Recht haben, denn diesen Verdacht hatte ich im vergangenen Jahr auch bereits. Damals hatte ich kleinere rote Flecken auf dem Bauch. Aber damals waren die AK trotz wiederholter Bestimmung unauffällig.
Und vielleicht kommen meine diffusen Beschwerden dann von der Gürtelrose?
Ich habe bis heute ja die Viren wohl noch am Körper verteilt, weil ich die Flecken mit den Händen berührt habe und nicht immer danach die Hände gewaschen habe.

Ich werde morgen die AK für Herpes zoster mit untersuchen lassen.

Gruß
margie
 
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Hallo Margie,

hast du an den Stellen auch starke brennende Schmerzen? Meist treten diese schon vor dem Ausschlag auf.

Ich habe bis heute ja die Viren wohl noch am Körper verteilt, weil ich die Flecken mit den Händen berührt habe und nicht immer danach die Hände gewaschen habe.
Herpesviren verbleiben meist ein Leben lang. Wenn man sich mit Windpocken infiziert hat, dann verweilen diese Viren danach im Grunde zeitlebends im Körper, und zwar überdauern sie an den Nervenwurzeln in inaktiver Weise. Wenn es dann zu einer Immunschwächung kommt, können diese wieder reaktiviert werden und es führt dann zu einer Gürtelrose. Diese kann insofern dann immer wieder auftreten.

Eine Gürtelrose sollte auch möglichst so schnell wie möglich behandelt werden, so schlagen die Virustatika auch besser an und es werden mögliche Folgeschäden verhindert, wie die Post-Zoster-Neuralgie.

Viele Grüße Quittie
 
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Hallo Margie

sehr interessant, deine Q-Fieber Story.
Sind denn aktuell noch Titer vorhanden? Wieviele Jahre blieben die denn hoch? Und wieviel gingen sie runter nach dem Cipro?
Und: Ging es dir entscheidend besser nach Cipro?

Meine sind auch schon einige Jährchen hoch (IgG)
 
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@Quittie:
Nein, Schmerzen habe ich nicht. Daher bin ich mir nun nicht mehr sicher, ob es Herpes zoster ist.
Aber was macht auch noch kleine Bläschen? Es sind nicht viele und sie sind winzig.
Ich überlege, ob es nicht vielleicht auch Flöhe von den Katzen sein könnten? Zwar können meine Katzen eigentlich keine Flöhe haben, denn wenn ich das bemerke, spätestens dann werden sie wieder behandelt, doch so ab und an wird sich auch mal ein Floh im Fell verirren...
Oder aber ich hatte den Juckreiz aufgrund zu trockener Haut bekommen und da ich kratzte hat sich die Haut vielleicht entzündet. Aber dafür sehen die roten Flecken doch ein wenig seltsam aus.
Ich habe heute Ak auf Herpes Zoster abnehmen lassen....

Gruß
margie
 
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Hallo Kari,

Also diese Befunde sind schon ein wenig verwirrend.
Bei mir waren auch nur die IgG-Werte erhöht. Ich habe Dir oben insoweit etwas falsches geschrieben.
Es gibt bei den IgG-Werten 2 Werte: IgG Phase I und IgG Phase II.

Vor der Antibiose lag der IgG-Phase II bei 1:512 und der IgG Phase I bei 1:128.
Nach der Antibiose lag der IgG-Phase II bei 1:128 und der IgG-Phase I bei <1:16.
Aber der IgG Phase II lag zuletzt auch wieder bei 1:256 und er IgG-Phase I bei 1:16 (nicht <1:16).
Aber nach dem Kommentar darunter, bestünde kein Anhalt für eine Chronifizierung.

Da von 1:256 auf 1:512 es nur eine Titerstufe ist, ist der bisher höchste Wert von 1:512 wohl nicht sonderlich hoch.
Das einzige was nach der Antibiose wirklich besser wurde, ist der IgG-Phase I-Wert. Der ist seit der Antibiose auf niedrigerem Niveau.

Ich kann bei meinen vielen Beschwerden nicht klar sagen, was nun von der Q-Fieber-Infektion hinterher noch evtl. gekommen ist.
Das viele Schwitzen, das Grund für die Untersuchung war, würde ich schon für die Infektion halten (ist natürlich auch nicht 100 % sicher, vielleicht hatte ich da auch noch eine ganz andere Infektion, die das Schwitzen auslöste und vielleicht war dann die Q-Fieber-Infektion noch viel früher?).

Nach der Antibiose haben sich vor allem die Leberwerte gebessert. Allerdings waren die erhöhten Leberwerte nicht vom Q-Fieber, die hatte ich nämlich vorher auch schon. Und wenn die Leberwerte besser sind, merkt man das auch im Befinden.

Also ich kann Dir nicht zu- oder abraten zu einer Antibiose.
Hast Du denn ganz sicher noch Beschwerden von der Q-Fieber-Infektion? Und hattest Du wegen der Infektion denn eine Antibiose?


Gruß
margie
 
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