Borrelioseverdacht, ab zum Arzt?

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09.03.11
Beiträge
122
Guten Tag liebe Gesundheitsfanatiker.

Ich habe schon seit Jahren eine schlechte Verdauung. Mal so mal so, nicht zu dramatisch kommt darauf an was ich esse.

Vor 1 1/2 Jahren hat ich nen Zeckenbiss mit anschliessender Rötung wie aus dem Bilderbuch. Natürlich musste ich Samstags zum Arzt... egal wär auch Sonntags gegangen. Nach 2 Wochen Antibiotika, Doxycyclin, waren diese Borrelien ziemlich Flach. Naja meine Nieren auch, aber komischerweise hat der Darm auf das Antibiotikum positiv reagiert.

Ich hab also den Verdacht dass vorher schon welche da waren. Diese wären von der 2 Wochen Kur mit dem Medikament betroffen?? - was ich irgendwie nicht recht glauben kann.
Mein Rekord liegt bei 78 toten Zecken in einem Jahr! Gut möglich dass mich vor Jahren mal hier und dort eine gebissen hat. Aber genauso möglich dass es was anderes ist.
Sind Spätfolgen und/oder deren Abklärung einer Borreliose auch Unfall? Oder geht das dann an die Krankenkasse?

Meine Apotheke:
Novalgin, Aspirin, Voltaren, Tyroqalin, Ponstan, Nicorette...
Hab nicht mal Antibiotika, nur sinnlose Schmerzmittel.
Ist Doxycyclin rezeptflichtig?

Gruess und Danke für eure Antworten:
Felix
 
Borreliose verdacht, ab zum arzt?

Hallo Felix,

herzlich willkommen hier im Forum!:)
Gesundheitsfanatisch sind wir hier nicht, sondern möchten auch nur wieder gesund werden und dem Übel auf den Grund gehen!:wave:

Hattest du denn schon vor dem Zeckenstich mit der Rötung, weitere Beschwerden außer den Darmproblemen? Es gibt auch noch andere Bakterien, welche Darmbeschwerden verursachen können, z.B. auch Yersinien. Es kann auch vorkommen, das man Symptome, welche man nicht so großer Beachtung beigibt, sich nach einer AB-Behandlung plötzlich beheben, quasi als Zufallsbefund, wo man sich schon immer gewundert hat, woran das liegen könnte.

Was heißt "die Borrelien waren ziemlich flach" nach dem Doxy? Bist du nun völlig symptomfrei oder hast du noch weiterhin irgendwelche Beschwerden?
2 Wochen Doxy war nicht grad viel und das Minimum..... Falls du vorher schon mit Borrelien infiziert worden sein solltest, wäre eine 2 Wochen AB-Kur zu kurz, denn es sollte schon mind. 4 Wochen, ggf. auch länger behandelt werden, da auch so ungefähr der Generationszyklus der Borrelien liegt. Außerdem sollte sich da auch nach dem klinischen Bild gerichtet werden, solang noch Beschwerden vorhanden sind.

Benötigst du momentan noch weitere Medikamente?
Doxycyclin, so wie alle anderen AB auch, sind rezeptpflichtig und müssen somit vom Arzt verschrieben werden.

Viele Grüße Quittie
 
Sind Spätfolgen und/oder deren Abklärung einer Borreliose auch Unfall? Oder geht das dann an die Krankenkasse?
Die Abklärung geht nur unter Unfall, wenn sich die Diagnose auch bestätigt. Ansonsten muss die Krankenkasse dafür aufkommen (Vorleistungspflicht Art. 112 KVG).
Das mit den Spätfolgen ist so eine Sache. Kommt ein bisschen auf die Symptome und die Beweislage an. Wenn du eindeutig beweisen kannst, dass deine Beschwerden die Spätfolgen einer Borreliose sind, müsste die Unfallversicherung dafür aufkommen. Da du aber im Frühstadium mit 2 Wochen AB behandelt wurdest, wird sich jeder Gutachter darauf berufen, dass eine frühe Borreliose gemäss geltenden Empfehlungen der CH-Infektiologen mit dieser Therapie geheilt ist.
Die Sache ist kompliziert, weil es keine beweisende diagnstische Tests gibt. Die grösste Chance hast du - zumindest für Rente-, wenn du ein Post Lyme Syndrom (allg. Krankheitsgefühl, Schmerzen aller Art, Hirnleistungsstörungen) geltend machen kannst. Das müsstest du aber im zeitlichen Zusammenhang zwischen Wanderröte und dem Krankheitsverlauf/den Beschwerden anhand von entsprechenden Arztberichten beweisen können.
Für die Behandlung muss immer die Krankenkasse aufkommen, wenn die Unfallversicherung nicht zahlen sollte. Bei mir läuft alles über die Vorleistungspflicht der KK. Muss ich halt Selbstbehalt zahlen. Ist mir wesentlich lieber, als mich ständig mit der Unfallversicherung rumzuplagen, ohne dass etwas dabei rauskommt.

Hier im Teil 3 gegen Schluss findest du die in der CH geltende Falldefinition für ein Post Lyme Syndrom:
https://www.sginf.ch/ssi-home/guidelines/documents/lymepaper-3.pdf


Dass deine Verdauungsprobleme unter Doxy besser wurden, hat möglicherweise nichts mit Borreliose zu tun. Doxy wirkt gegen eine ganze Reihe bakterieller Erreger, z.B. Yersinien oder anderes Gesockse, das einem die Verdauung versauen kann.

LG, Mungg
 
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