Borreliose Spätfolgen nach Zeckenbiss Behandlungsmöglichkeiten

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Ein Freund von mir hat irgendwann einen Zeckenbiss gehabt, aus dem sich Borreliose entwickelt hat. Hat seitdem mit schweren reumathischen Beschwerden zu tun. In unregelmäßigen Abständen schwerste Kopfschmerzen, geht dann gar nichts mehr. Nimmt regelmäßig 3xtäglich Ibuprofen 800. Gibt es alternative Möglichkeiten zur Behandlung. Ich glaube heilbar ist die ganze Sache wohl nicht oder? Was kann man machen, um die Lebensqualität zu erhöhen?
Brauch dringend Euren Rat.
liebe Grüße Lenzi
 
Hi Lenzi,

ich leide seit einem Zeckenstich vor 2,5 Jahren unter einem ähnlichen Symptomenbild (Kopfschmerzen habe ich aber fast täglich).

Ich habe 6 Wochen AB (1 Woche nach Zeckenstich), dann 5 Monate AB (ca. 3 Monate nach Zeckenstich) genommen, dann über 1 Jahr Phytotherapie nach Dr.Zhang (Knoblauch, Houttuynie, Circulation P) gemacht und bin leider immer noch krank.

Ich habe also nicht die Antwort auf deine Frage.

Konkret gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine chronische Borreliose zu behandeln:
*AB, kontinuierlich oder gepulst, intravenös oder oral
*antibakterielle Pflanzen (Zhang, Buhner oder Cowden Protokoll aus den USA)
*Homöopathie (klassisch oder Komplexmittel oder Nosoden)
*Bioresonanz
*usw.

Die Methoden werden manchmal kombiniert (AB oral + intravenös, AB + Pflanzen, Pflanzen + Homöopathie/Bioresonanz, usw.).

Leider gibt keine (Naturheilverfahren) bzw. nur sehr wenige wissentschaftliche Untersuchungen (AB), die über die Erfolgsquoten dieser Therapien in vivo aussagen. Untersuchungen in vitro gibt es nur mit schulmedizinischen AB und Samento/Banderol, Pflanzen aus dem Cowden Protokoll.In vitro Bedingungen sind aber nicht 1:1 auf in vivo Bedingungen übertragbar. Deswegen bleiben diese Therapien meist (teuere) Abenteuer ohne gewissen Ausgang.

Mit den AB ist die chronische Borreliose nach der Deutschen Borreliose Gesellschaft in 50% der Fälle heilbar.In einer Untersuchung konnten Dr.K und H aus Pforzheim ca. 38% der Patienten vollständig von ihren Symptomen befreien.Die Erfolgsquoten mit AB scheinen also recht bescheiden zu sein, was an den vielfältigen Persistermechanismen der Borrelien liegen könnte.Die verschiedene Spezis in Deutschland benutzen auch verschiedene Schemata, was für den Patienten noch mehr zur Verwirrung beiträgt (und keiner weiß so recht, welche Schemata die grössten Erfolgschancen bieten).

Wundermittel gibt es leider keine.

Hat dein Freund schon AB bekommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lenzi,

ich schließe mich der Frage von Borrelia an, ob schon mit AB behandelt wurde?

Ich denke, man sollte immer erst versuchen, eine antibiotische Therapie durchzuführen, denn eine Borreliose ist eine bakterielle Infektion. Alternative Möglichkeiten kann man später immer noch anstreben bzw. parallel zur Unterstützung probieren.

Ich hatte auch über einen langen Zeitraum mit Lyme-Arthritis zu kämpfen und mußte ebenfalls bis zu 3x Ibu 800mg nehmen. Allein half mir das nur bedingt zur Linderung wenn, und erst durch AB-Therapien dann damit zusammen, bekam ich die Entzündungen in den Griff und diese verschwanden dann auch vollständig wieder.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo
Ich muß Ihn fragen, ob er AB genommen hat , aber ich glaube er hat das auch schon hinter sich.
Eine Frage die im Zusammenhang mit der Borreliose noch steht. Er wird Vater. Wirkt sich die Erkrankung bzw. die Folgen eventuell auf das Kind aus? Weiß jemand etwas dazu?
Eine große Sorge von Ihm.
liebe Grüße Lenzi
 
Hi,

kannst du ihn fragen, welche AB in welcher Dosierung und über welchen Zeitraum er bekommen hat? Viele unwissende Ärzte verschreiben leider nur 2-3 Wochen Doxycycline 200 mg, was meist unterdosiert und zu kurz ist.Die Deutsche Borreliose Gesellschaft ist z.B. der Meinung, daß erst die doppelte Dosis (2 x 200 mg) einen ausreichenden, wirksamen Blutspiegel gewährleistet.Im chronischen Stadium sind 2-4 Wochen AB unzureichend, weil die Borrelien eine lange Vermehrungszeit haben (vermehren sich alle 12-24 Std statt 20-30 Min z.B.).

Wenn er keine Abneigung gegen AB hat, könnte er eine gepulste Therapie probieren.Der Patient nimmt AB nur ein paar Tage pro Monat.Es soll einige Patienten geben, die damit Erfolg (Beschwerdenfreiheit) hatten (siehe Antworten von Datura in dem Thread "Fragen über gepulste AB Therapie").
Man muss allerdings einen Arzt finden, der die AB regelmäßig verschreibt.

Ansonsten sollen die Cowden und Buhner Protokolle in den USA zumindest eine Linderung der Beschwerden bewirken können (ob damit eine vollständige Heilung möglich sei, ist mir unbekannt).Leider sind die Produkte relativ teuer (200-400 €/Monat im Durchschnitt) und Studien über die Wirksamkeit dieser Protokolle in vivo gibt es leider keine.

Manche Ärzte wie Dr.Horrowitz (ILADS, USA) empfehlen eine kombinierte Antibiose und Phytotherapie (z.B. AB Stoßtherapie von ein paar Wochen/Monate, dann AB gepulst mit Pflanzen wie Cowden Pflanzen).

Zum Kind: es gibt Ärzte, die der Meinung sind, daß der Sperma Borrelien enthalten kann und daß Borreliose somit eine sexuell übertragbare Krankheit ist, die vom Mann an die Frau und somit in Utero an das Kind übertragen werden kann.Dies widerspricht allerdings der offiziellen Meinung der Gesundheitsbehörden, wonach die Borrelien nur durch Zecken übertragen werden können.Ich würde deinen Freund deswegen nicht zusätzlich damit verunsichern, sondern ihm nur empfehlen, die Mutter und das Kind gut zu beobachten und bei Anzeichen einer Infektion sie auf Borreliose testen zu lassen (ELISA + WB in einem spezialisierten Labor und evtl. LTT).Meine persönliche Meinung zum Thema: Borrelien leben gerne an festen Orten im Körper und wenn sie im Gehirn und Gelenken vorhanden sind, bedeutet das nicht, daß welche im Sperma vorhanden sind.Ich habe mit meinem Mann seit 2, 5 Jahren ungeschützen Geschlechtsverkehr und er zeigt bisher keinerlei Infektionszeichen.Zur Sicherheit könnte aber das Paar jetzt einfach Kondoms benutzen, was die Frau vor einer Infektion schützen könnte.
 
Hallo Borrelia
Ich danke Dir für die umfassende Antwort. Ja was die Mutter betrifft und das Kind, ist es wahrscheinlich das Einzige was man tun kann, beobachten.
Borrelia , entschuldige, ich kenn mich mit den Fachausdrücken nicht so aus. Was ist eine Antibiose?
liebe Grüße Lenzi
 
Hi Lenzi,

eine Antibiose ist eine Therapie mit Antibiotika.Z.B. mit Tetrazyklinen (Minocycline, Doxycycline), Makroliden, Penicillin, usw.Das ist ja bei Borreliose und Co-Infektionen, die ja bakterielle Infektionen sind, die Standardbehandlung.

Im Frühstadium werden sie für 2-4 Wochen verabreicht, im chronischen Stadium (welches aber leider von den Gesundheitsbehörden meist negiert wird) eher über mehrere Monate oder sogar Jahre, entweder kontinuierlich (jeden Tag) oder gepulst (ein paar Tage pro Monat).

Da die offizielle Meinung (Lehrmeinung) die Existenz der chronischen Borreliose negiert (bzw. die Wirksamkeit einer Langzeitantibiose in diesem Stadium) oder in diesem Stadium AB für max. 2-4 Wochen empfiehlt (was meist unwirksam ist), wenden sich viele Patienten an privaten Ärzten (sogenannten "Spezis"), die die chronische Borreliose meist viel länger behandeln.Leider müssen die Kosten meist komplett privat getragen werden (Beratung, Labortests, Behandlung, usw.) und es gibt leider viel zu wenige Spezis, so daß viele Patienten auch dazu lange Fahrtwege auf sich nehmen müssen.Leider tun die Gesundheitsbehörden nichts, um diesen lamentablen Zustand zu ändern, sondern verneinen weiterhin die Existenz einer chronischen Borreliose oder die Notwendigkeit einer Behandlung.In Sachen Forschung tut sich deswegen auch nicht viel.
 
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