Gelenkschmerzen o.B.

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Ich hatte schonmal in einem anderen Beitrag geschrieben, aber da dieser schon so verworren ist, will ich es nochmal hier versuchen.

Ich habe seit Anfang Juli diesen Jahres das Problem, dass ich Gelenkschmerzen in den Fingern, Handgelenken und Ellenbogengelenken habe. Dazu kommt eine bleierne Müdigkeit. Bei den Schmerzen habe ich zuerst an Karpaltunnelsyndrom gedacht, allerdings ist es dann eigenartig, dass es beidseitig auftritt und Belastungen habe ich eigentlich nicht.

Die Schmerzen waren anfangs nur leicht und wanderten von Tag zu Tag an eine andere Stelle der Arme. Mal brannte ein Finger ganz besonders, dann das Handgelenk, nächsten Tag der Ellenbogen usw.

Um den 20.Juli herum hatte ich dann 3 Tage an denen ich nur im Bett lag. Ich hatte keinen Hunger, mir war schwindelig, Sehstörungen und ich war müde ohne Ende.

Danach bin ich dann zum Hausarzt, der nahm ein kleines Blutbild, SD-Werte und Streptokokken ab. Bis auf den CRP und die roten Blutkörperchen, war alles ok. Er tippte auf einen Infekt und gab mir Penicllin V für 10 Tage.

Während dieser 10 Tage besserten sich die Gelenkschmerzen schlagartig, eine Woche war ich beschwerdefrei aber noch während der Einnahme begann wieder der brennende Schmerz in meinem Ringfinger und 2 Tage später war alles wie gehabt.

Erst da testete der HA auf Borreliose (negativ) und EBV. Zur Besprechung war eine Studentin anwesend zu der sagte er dann: "Frau W. hat einen Infekt, aber wir wissen nicht welchen." Damit empfand er sich ausser der Pflicht noch etwas für mich zu tun. Er gab mir eine Überweisung zum HNO und zum Rheumatologe.

Dann habe ich erstmal einen Monat nichts gemacht, zuerst waren wir in Urlaub, dann auch der Hausarzt. Da wurden die Schmerzen immer schlimmer. Ende August brannten mittlerweile alle Gelenke an den Armen durchgehend. Die Armbeugen fühlten sich an wie mit einem Rohrstock draufgehauen.

Ich habe mir dann in einer Klinik in München einen Sprechtermin geholt. Der Arzt drückte auf meinen Gelenken rum und sagte dann, es sei eine infektreaktive Arthritis, ich soll einfach Schmerzmittel nehmen und abwarten. Von Para bis Ibu brachte alles nur wenig Linderung.

Dann bin ich zum HNO der mir auch einfach mal so Clyndamicin verschrieb. Und schwupp schon wieder waren meine Gelenkschmerzen in Besserung. Ich sollte es 6 Tage nehmen und mir ging es schon richtig besser. Da sagte der HNO mein Hals sähe gut aus und er verschreibt mir nichts mehr. Ich war völlig durch den Wind.

Ich nehme das Clyndamicin heute am 12. Tag eigenmächtig, da ich mir noch welches besorgen konnte und die Therapie fortzusetzen. Einen Termin beim Orthopäde/Rheumatologe habe ich erst in einer Woche.

Wäre Clyndamicin denn ein geeignetes AB für eine Borreliose? Ich möchte mich keinesfalls auf Bor versteifen, aber es könnte gut hinkommen. Wir wohnen in Bayern und in unserer Wiese, Hecken und Beeten sind leider Gottes unzählige Zecken und ich habe gut Gartenarbeit gemacht. Vielleicht habe ich den Stich nicht bemerkt.

Die Gelenkschmerzen sind übrigens brennend und stechend. Es ist nichts rot, geschwollen, steif oder heiss. Ich hab aber das Gefühl, dass die Gelenke minimal wärmer sind als die Arme. Vielleicht täusche ich mich auch. Fieber hatte ich nie, zumindest nicht, dass ich es bemerkt hätte.

Durch das AB sind die Gelenkschmerzen nun wiederum so gut wie verschwunden (Rest 5%).

Meine Ansicht nach habe ich eine bakterielle Infektion die Gelenkschmerzen macht sowie diffuse andere Beschwerden die auf alles mögliche passen.

Problem ist nur: Mein Mann hatte im Juni 3 Tage Fieber ohne weiteres, das verging wieder. 2 Wochen später wurde er von einer Zecke gebissen, aber Borreliose hat er sowieso schon seit 2001. Aber das ist doch nicht ansteckend??? Ende Juni hatte ich 2 Tage Durchfall. Mein Mann hatte Anfang Juli eine Angina von unseren Bekannten, dauerte 3 Wochen. Ich hatte im Juli eine mehrwöchige Allergie gegen ein neues Asthmaspray. Mitte Juli hat mich nachts auf dem Balkon sowas wie eine Bremse gestochen.

Das macht alles so furchtbar schwierig :( :( :( Man kann nichts irgendwo zuordnen, weil so vieles zu der Zeit passiert ist. Wenn ich das einem Arzt erzähle, denkt der doch auch ich bin bekloppt wie er da was finden soll.
 
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Wie wärs denn mal mit einem Kontakt zu einer lokalen Borreliose-Selbsthilfegruppe, die dir vielleicht einen Borre-kundigen Arzt vermittelt, der dir dann besser helfen kann (längerfristig begründet AB verschreiben) ?
Schon mal Borre-Coinfektionen abgecheckt ?
Beratungsstellen des BFBD
 
Ich weiß eines: wenn das eine Arthrose durch eine Infektion ist, musst Du das aussitzen.
Es dauert ca 1 Jahr, ehe es "weg" ist.

Ich hab mir sowas mal durch Verarbeiten von halb gefrohrenem Putenfleisch durch einen winzigen Schnitt im Finger zugezoegn und das war gar nicht spaßig.

Da ich von Schmerztabletten Magenschmerzen bekomme, habe ich es im wahrsten Sinne des Wortes ausgesessen, abgewartet, bis es weg war.
1 Jahr lang.

Zur Linderung habe ich mich mit Pferdesalbe eingeschmiert (zu der mir ein Tierarzt der Familie riet).....man greift ja nach jedem Strohhalm.
Meine Ärztin riet mir hoch dosiertes Vitamin E und meine Heilpraktikerin zu einem Wopenzym und zu Teufelskrallekapseln.
Alle rieten mir zu viel Bewegung an der frischen Luft, um die Gelenke mit Sauerstoff zu versorgen.

Vitamin E nehme ich bei Bedarf noch heute.
Grund dafür, das meine Gelenke so anfällig waren, war auch ein über Jahre anhaltender Eisenmangel, den ich u.a. durch eine Weizenmehlunverträglichkeit hatte.

Also Du siehst, so eine Gelenkentzündung ist nichts, was von heute auf morgen schnell verschwindet.
 
Hi, ja wenn es eine infektreaktive Arthritis ist, dann kann ich damit leben. Die muss man einfach aussitzen mit Schmzermitteln. Aber dazu müssen erstmal andere Dinge ausgeschlossen werden und das wurde hier nicht gemacht zumal jedesmal Antibiotika wirkt also ist es irgendwas bakterielles.
 
Hi, ja wenn es eine infektreaktive Arthritis ist, dann kann ich damit leben. Die muss man einfach aussitzen mit Schmzermitteln. Aber dazu müssen erstmal andere Dinge ausgeschlossen werden und das wurde hier nicht gemacht zumal jedesmal Antibiotika wirkt also ist es irgendwas bakterielles.


Eine infektreaktive Arthritis wird durch Bakterien verursacht.
Wenn Antibiotika wirkt, sei froh.
Wenn Du das schon so lange hast, kann man vielleicht gar nicht mehr feststellen, was es für Bakterien waren?
Ich bin kein Spezialist, aber als ich mit meinem Knubbel am Finger und den Schmerzen in den Armen zum Arzt kam, wurde meine Geschichte, wie ich mir das eingefangen habe, belächelt.
Später hatte ich in JEDEM Gelenk im Körper Schmerzen.
Ich war auch bei einem Spezialisten, der mir bestätigte, das ich mir beim arbeiten mit Fleisch etwas zugezogen habe, aber der hat auch nichts weiter gemacht, als mir Schmerzmittel anzubieten.
Ich habe den Eindruck, wenn man das erst mal hat, kommt es nicht mehr drauf an, von was man das hat, sondern das man die Heilung unterstützt.
Nur wenn man sich bewegt, ordentlich durchblutet und Sauerstoff an die Gelenke transportiert wird, heilt es irgendwann ab.

Mir hat der Spezialist erklärt, das weder Salbe noch irgendwelche Mittel großrtig helfen, weil die Salbe nicht bis zum Gelenk vordringt und das Mittel nur eine Chace hat bis zum Gelenk zu kommen, wenn man eine ordentliche Durchblutung hat.
 
Die AB wirken allerdings noch, also sind die Erreger noch im Körper. Und ich renn nicht vielleicht mit Borreliose rum und versuch die auszusitzen, ich bin doch nicht bekloppt.:) Ich verstehe Sie, aber verstehen Sie auch mich. Solange keine vernünftige Blutuntersuchung stattgefunden hat und solange mir kein Arzt erklären kann, wieso die Antibiotika die Gelenkschmerzen beseitigen, werde ich mich nicht mit einer Tube Voltaren hinsetzen und abwarten was passiert.

Morgen konnte ich bei einem befreundeten Arzt noch einen Borreliosetest dazwischen schieben lassen. Mal sehen.
 
Hallo Corinchen,

aufgrund der Vermutung einer reaktiven Arthritis würde ich auch Yersinien und Chlamydia trachomatis und Chlamydia pneumoniae mittesten lassen, welche eine solche verursachen können.

Außerdem würde ich deinen Arzt darum bitten, auch gleichzeitig zu den Borrelien- Antikörpern ( Elisa ) einen Westernblot zu veranlassen. Die Sensivität eines Westernblots ist höher als die der Suchtests ( Elisa). Somit kann es sein, das trotz negativen Elisa, der Westernblot positiv ausfällt!

Clindamycin ist nicht so gängig bei Borreliose, aber ich habe, wenn ich mich recht entsinne, schon von Erfolgen grad bei Gelenkbeschwerden bei Borreliose gehört. Das Clindamycin wird allerdings bei der Babesiose, eine ebenfalls durch Zecken übertragene Infektion gegeben.

Viele Grüße Quittie
 
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Vielen Dank - ich werde das im Hinterkopf behalten. Ich war heute schon Blutziehen und erfahre am Dienstag mehr. Der Orthopäde/Rheumamann wird wohl hoffentlich am Montag auch noch an ein paar Dinge denken.

Yersinien wurden allerdings über eine Stuhlprobe bereits ausgeschlossen und Chlamydien sind doch im uro-genital-Bereich zu finden? Ich wüsste nicht, wie die bei mir dahin gekommen sein könnten
 
Yersinien können allerdings auch im späteren Verlauf auf die Gelenke gehen und auch persistieren und dann können sie auch mittels Blutuntersuchung ( Antikörpertest) diagnostiziert werden.

Und Chlamydien befinden sich nicht nur im Urogenital-Trakt. Chlamydia pneumoniae kann man sich überall als Tröpfcheninfektion einfangen und diese machen in erster Linie Atemwegsbeschwerden und später u.a. auch Gelenk-Muskel-Sehnenbeschwerden.

Chlamydia trachomatis (Geschlechtskrankheit) wird über Schmierinfektion übertragen. Diese kann man sich auch als sog. Schwimmbad-Konjunktivitis einhandeln.

Diese Infektionen können zumindest zu einer reaktiven Arthritis führen.
Dies nur als mögliche Option.

Bei mir heißt es lt. Orthopäden, ich habe eine Infektarthritis. Ich habe jedenfalls Lyme-Arthritis, aber auch ( zeitweise) pos. Yersinien-, Chlamydia pneum.- und Antistreptolysintiter.

Viele Grüße Quittie
 
Dann sind nur die Clamydien zu überdenken. Unsere Bekannten und mein Mann waren mehrere Wochen "erkältet" ohne mal beim Arzt schauen zu lassen, was es ist. Ich hatte mich aber (wundert mich zwar) nicht angesteckt.
 
Ich möchte noch dazu sagen, dass Borreliker oftmals noch andere Co-Infektionen haben, da man durch das somit überlastete Immunsystem sich schneller solche (opportunistischen ) Infektionen aufschnappen kann, wo nicht vorbelastete Menschen nicht so schnell von krank werden. Meine dies auch, da dein Mann Borreliose hat.

Yersinien kann man sich z.B. durch den Verzehr eines Mettbrötchens einfangen.

Viele Grüße Quittie
 
Yersinien sind durch eine Stuhlprobe nicht ausgeschlossen, genauso wenig wie man Pilze durch eine Stuhlprobe ausschließen kann.

Gruß
Cheyenne
 
Nachdem ich mir mal die Beschwerden bei Chlamydien durchgelesen habe, kann ich das ausschließen.
 
Yersinien - AK pos, Stuhl neg - Durchfall!

Hallo,

ich wende mich an euch, weil ich langsam ratlos bin und meine Ärztin mir auch etwas hilflos scheint. Ich habe seit Mitte März unregelmäßig Durchfall (aller 4-5 Tage, mal auch etwas länger) und leichte Gelenkschmerzen in den Händen.

Mein Verdacht war Yersinien (ich hab knapp 2 Wochen vorher von einem Warm/Kalt-Buffet gegessen und esse auch so viel Salat auswärts) und darauf wurde sowohl Stuhl und Blut untersucht. Im Stuhl war nichts (mehr) nachweisbar, allerdings sind die IGM und IGG im Blut sehr hoch.

Nun habe ich immer noch unverändert Durchfallschübe, obwohl im Stuhl nichts mehr drin ist. Meine Ärztin meinte, das könne jedenfalls nicht von den Yersinien kommen, denn da wären keine mehr da sondern nur noch die AK (d.h. Infektion).

Ich kann aber mit Unverträglichkeiten oder ähnlichem auch keinen Zusammenhang ziehen. Mal esse ich etwas und nix passiert, am nächsten Tag dasselbe und kurz später sitzt ich wieder auf`m Pott. Das geht jetzt schon 2 Monate so. Stress kann ich auch ausschließen, denn ich bin berufsuntätig, keine Kinder, ruhiges Leben. Colitis fällt auch weg, denn es ist nur unregelmäßig ohne Schleim, Blut etc.

Ich tippe immer noch darauf, dass die Yersinien weiterhin schuld sind???
 
Yersinien - AK pos, Stuhl neg - Durchfall!

Danke für den Link. Hab alles durchgelesen, aber ich finde mich dort nicht mit meinen Beschwerden wieder.

Mir geht es bis auf diesen plötzlichen wässrigen Durchfall und ab und zu leichte Gelenkschmerzen in einer oder beiden Händen gut.

Ich muss nochmal eine Stuhlprobe abgeben. Worauf dort untersucht wird, habe ich keine Ahnung ... die Ärztin ist ja auch ratlos.
 
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