Wenn Antibiotika nicht helfen, was könnte es dann sein?

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Wenn Antibiosen gegen die Borreliose nicht wirksam sind, ist diese möglicherweise vielleicht garnicht der Verursacher für die Symptome. Die Frage ist, kommt man gegen die Borrelien nicht an, oder kämpft man einfach mit falschen Mitteln, gegen eine "falsche" Ursache, wobei bekannt ist, dass eine Borreliose andere Ursachen mit sich bringen kann, z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Azidose usw. Daher sollten unbedingt andere mögliche Ursachen abklärt werden.
Contra-Borreliose - Borreliose - andere Symptom-Ursachen

Auf dieser Seite werden Differentialdiagnosen genannt, die ähnliche bzw. gleiche Symptome wie eine Borreliose haben können:

- Schilddrüsenunterfunktion / (Hypothyreose)
- Schilddrüsen- überfunktion / (Hyperthyreose)
- Chronische Übersäuerung (Azidose)
- Pilzerkrankung (Mykose)
- Mykoplasmen
- Eisenmangelanämie
- Diabetes / Typ I / Typ II
- Hepatitis (Leberentzündung)
- Chronisches Müdigkeits- syndrom (CFS = Chronic Fatigue Syndrom)
- Fibromyalgie- Syndrom
- Streptokokken / Gruppe A / Gruppe B -
- Schwermetallbelastung
- Schlaf-Apnoe
- Brucellose (Morbus Bang, Maltafieber)

Diese Liste wird weiter ergänzt.

Gruss,
Uta
 
Wenn Antibiotika nicht helfen: was könnte es dann sein?

Chlamydien
Vit. B12-Mangel (Intrinsic Faktor)
Multiple Sklerose
Coxiella burnetii (Q-Fieber)
Eppstein Barr-Virus

CFS und Fibromyalgie sind meiner Meinung auf dieser Liste fehl am Platz. Beide Krankheiten beschreiben einen Symptomkomplex, wo bis heute weder eine Ursache bekannt ist noch diagnostische Marker verfügbar sind. Beide Diagnosen werden gerne missbraucht, wenn Arzt/Ärztin nicht mehr weiter weiss. Ich weiss nicht, wie es in D ist. Aber in der Schweiz werden mit diesen Diagnosen keine Renten mehr gesprochen. Das verhindert nicht, dass es diesen PatientInnen schlecht geht. Vielmehr werden die Betroffenen sozialhilfeabhängig, ohne dem aus eigener Kraft wieder entrinnen zu können.

LG, Mungg
 
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Wenn Antibiotika nicht helfen: was könnte es dann sein?

Ja, das alles kann tatsächlich eine wichtige Rolle spielen...wir leben wirklich in einer Zeit, in der man sich die Diagnose selber holen muss, die Ärzte sind völlig unfähig. Man benutzt sie nur als Werkzeug, das Wissen muss man sich selbst holen...
Man sollte auch immer an Verbindungen der diversen Krankheiten denken, finde ich, n geschwächtes Immunsystem holt sich eh immer so Sachen wie Chlamydien und Pilze rein. Wichtig ist dann auch die Wechselwirkung von ner Antibiose und ner Pilzerkrankung..da muss man halt mega aufpassen.
 
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Weitere Möglichkeiten bei chronischer Müdigkeit:
https://www.cfs-info.de/fileadmin/user_upload/download/med_info.pdf

HHV6
Cytomegalie-Virus
Enteroviren (zB. Poliomyelitis)
Retroviren
HIV
Listeria monozytogenes
Legionella pneum.
Salmonellaspezies
Rickettsien
Leishmania
Toxoplasma
Trypanosoma
FSME-, Hepatitis B- aber auch anderen Impfungen (Anmerkung: Wo wir schon bei den Impfungen sind, könnte meines Erachtens auch ein Post-Polio-Syndrom aufgrund eines atypischen Verlaufs nach Impfung in Frage kommen. Einerseits wurden wir früher mit Lebendviren geimpft, andererseits passieren die Impfviren die Kläranlagen unbeschadet und gelangen so in die Gewässer.)

Hormonstörungen
 
Halo Mungg,

Du nennst jetzt weitere Möglichkeiten bei chronischer Müdigkeit. Und das ist ja eine hübsch lange Liste :mad:.

Ich habe ja die Liste begonnen mit Krankheitsbildern, die abgeklärt werden sollten, wenn Antibiotika nicht helfen und somit die B orreliose wahrscheinlichst nicht vorliegt.

Kann man denn ein Symptom der Borreliose - die chronische Müdigkeit - nun als Hauptmerkmal für die in Deinen Listen genannten Krankheitsbilder nehmen? Oder kommen sonstige Borreliose-Symptome bei z.B. FSME auch dazu?

Gruss,
Uta
 
Ob es eine Art Post-FSME-Syndrom gibt, weiss ich nicht. Ich habe schon von Betroffenen gehört, dass nach Ausheilung der FSME eine über Monate andauernde Müdigkeit bestehen bleiben kann. Ob da noch andere Symptome dazukommen ist mir unbekannt.

Bei einem infektiös bedingten CFS ist meiner Meinung nicht nachvollziehbar, ob die Infektion noch aktiv ist oder ob es sich um ein entgleistes (überschiessendes) Immunsystem handelt. R. von Baehr schreibt in seinem Artikel auch von anderen Immunsachen, die chronische Entzündungen aufrecht erhalten können. Aber das ist mir ehrlich gesagt als Laie zu hoch.

LG, Mungg
 
ich hätte ne generelle Frage...ist es sinnvoll, eine Borreliose zu bekämpfen, in dem man auf vielen verschiedenen Ebenen fährt und die Bakterien bekämpft? Also quasi neben der Antibiose auch S/C, bioresonanz, antidepressiva, nahrungsergänzungsmittel zu ballern? Oder ist das zu viel für den Körper? Habe echt keine Ahnung, aber ich habe mir gedacht, dass bei einer multisystematishcen Erkrankung auch multisystematisch therapiert werden muss. Und nicht nur der Körper, sondern auch die psyche, unterstützt durch ADs und Co.
Daher meine Frage, warum kombiniert man die Therapien nicht konsequenter und ballert richtig hart drauf los? Ist es also zuviel für den Körper? Wenn man dann noch ne richtige Ernährung hat, auf Co-Infektionen und Pilze achtet, sollten die Borrelien eigentlich garkeine Chance haben oder?
 
Ich denke jegliche Art von Therapie belastet den Organismus irgendwie. Viel hilft viel, würde ich mit äusserster Vorsicht geniessen. Den meisten Borreliose-Patienten helfen Antidepressiva z.B. nicht. Im Gegenteil, sie machen nur Nebenwirkungen. Durch die Krankheit selbst ist der Organismus schon arg gebeutelt. Ich persönlich halte es so, dass ich nebst Vitamin-Supplementierung jeweils nur eine Therapie mache, wo ich meinem Körper irgendwelche Medikamente oder Substanzen zuführen muss. Ab und zu nehme ich zusätzlich ein Schmerzmittel, wenn ich es anders nicht aushalte. Ich finde, das reicht vollkommen.

Wenn man dann noch ne richtige Ernährung hat, auf Co-Infektionen und Pilze achtet, sollten die Borrelien eigentlich garkeine Chance haben oder?
Wenn es so einfach wäre. Borrelien besitzen Fähigkeiten, sich dem Immunsystem und den AB-Behandlungen zu entziehen (Rückzug in schlecht durchblutete Gewebe/Zystenformen/weitere?). Wenn ich die Borrelien nicht hätte, wäre ich kerngesund. Trotzdem schaffe ich es nicht, die Borrelien ganz loszuwerden. Aber die Situation dürfte bei jedem Patienten anders sein (Dauer der Infektion/genetische Veranlagung/Therapie-Pfusch mit zu niedrig dosierten AB/getarnte Borrelien/weitere?)

LG, Mungg
 
Ich finde Munggs Art, mit Therapieansätzen umzugehen gut. So weiß sie, welche Therapie ihr hilft und welche nicht. Bei mehreren Therapie-Möglichkeiten auf einmal kann man das evtl. gar nicht feststellen.

Gruss,
Uta
 
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Hallo zusammen,

ich kann Mungg leider nur bedingt zustimmen.

Gerade bei ganzheitlichen Ansätzen reicht m. E. "eine Therapieform" nicht aus, sondern eine ganzheitliche Erfassung des einzelnen Krankheitsbildes.

LG

angie
 
Hallo Angie,

"ganzheitlich" bedeutet doch "Körper, Geist, Seele"?
Ich habe Mungg so verstanden, daß sie jeweils nur eine Therapie auf der körperlichen Ebene macht. Das heißt aber nicht, daß man nicht für Geist und Seele auch etwas gleichzeitig tun kann - meine ich?

Gruss,
Uta
 
Körper, Geist, Seele in Einklang ist ntürlich wichtig.

Aber auch auf der körperl. Ebene braucht es nach meiner Erfahrung mehrere Ansätze, da es sich bei der Borreliose nicht nur um DIE Borreliose handelt.
Es spielen ja multifaktorelle Gründe zusammen.

Bsp. Warum funktioniert das Behandlungsschema B erst dann, wenn Behandlungschema A läuft..etc.
Und da gibt es sehr viele Ansätze, die spezifisch auf den jeweiligen Pat. ausgerichtet sein sollen.

Beispielsweise wird eine dauerhafte Erregereliminierung durch antibiotische Kräuter oder auch AB nicht funktionieren, wenn nicht gleichzeitig die Zellregulationsfähigkeit..etc. mitbehandelt wird.

LG

Angie
 
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aber genau das meinte ich doch eigentlich...dass man multisystematisch an die Krankheit rangeht, und eben nciht nur von der einen Seite her therapiert, sondern eben verschiedenste Therapien wirkungsvoll miteinander verbindet!? Das ist doch genau das, was Du/ich meinst/meine!?
 
Hallo Angie,

das klingt vielversprechend. Wo finde ich einen Therapeuten, der die Zellregulationsfähigkeit überhaupt erkennt und dann aufbaut?

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

das ist natürlich gar nicht so einfach den "richtigen" Therapeuten für sich zu finden.

Soviel ich weiss, arbeiten die Cellsymbiosis Th. in diesem Bereich; ist aber auch eine Frage der Finanzen.

Ansonsten bleibt wohl nichts anderes übrig als sich selbst eigenverantwortlich auf den Weg zu machen und sich zu informieren, welche Möglichkeiten der Behandlungen und auch Kombinationen zur Verfügung stehen.

LG

Angie
 
Da Antidepressiva bei mir nichts nützen, verlasse ich mich mittlerweile auf die Tips von meinem Psycho-Therapeuten. So halten sich wenigsten die psychosozialen Depressionen in Grenzen. Gegen die organisch bedingten Depressionen kann man nicht viel machen als loslassen, nicht dagegen kämpfen, im Bewusstsein, dass es wieder vorübergeht.

Alles andere ist bei einer chronischen Borreliose eine Rumpröbelei (inkl. Antibiotika in den verschiedenen Kombinationen). Verschiedene Spezialisten schreiben den persisitierenden Beschwerden ursächlich verschiedene Mechanismen zu. Ich persönlich denke, dass eine länger dauernde Borreliose wie ein Tsunami im Körper wütet und bald kein Stein mehr auf den anderen passt, also mehrere Abläufe im Organismus gestört sind (Hormone, Vitamine, Stoffwechsel, persisitierende Infektion etc.). Am Schluss macht der Patient das, was ihm am meisten Lebensqualität zurückgibt. Bei mir sind das die Antibiotika und begleitende Psychotherapie. Die Risiken sind mir bewusst. Aber ich sterbe lieber in fünf Jahren, als dass ich dieses Martyrium ohne Antibiotika noch 20 Jahre ertrage.

Ich kenne einen Betroffenen, der selbst eine Heilpraktikerausbildung hat. Auch er hat den Ausweg noch nicht gefunden, trotz Einsatz mehrerer tausend Franken in verschiedenste komplementäre Therapien mit verschiedenen Ansätzen.

LG, Mungg
 
Guten Abend Mungg,

es tut mir sehr leid für dich, dass es dir nicht gut geht und du recht krank durch die Borreliose bist.

Das ist ja der M..., dass die Borreliose 1000 Gesichter hat und es kein spezifisches Heilmittel dafür gibt und dann bleibt nur (wie du gesagt hast) die Pröbelei und das ist auch müßig.
Und beim Pröbeln kann etwas helfen oder lindern beim einen und beim anderen tut sich gar nix. Also, es gibt kein sicheres Therapieschema.:mad:

Trotzdem die Hoffnung nicht verlieren und so gut wie es geht weiterpröbeln.

Mungg, darf ich dich fragen, wie lange du die Borreliose schon hast und was du so ausprobiert hast? (nur wenn s ok ist)

LG und eine gute Zeit. :)

Angie
 
Mungg, darf ich dich fragen, wie lange du die Borreliose schon hast und was du so ausprobiert hast? (nur wenn s ok ist)
Ich habe keinen Zeckenstich erinnerlich. Ich weiss nicht, wie lange ich die Borreliose schon habe. Ich hatte schon als Kind immer wieder Schübe mit dubiosen Beschwerden, wo keine Ursache gefunden wurde. Ich weiss, dass meine Mutter während der Schwangerschaft Arthritis-Schübe hatte, weshalb meiner Meinung eine Übertragung damals schon hätte stattfinden können. Wer weiss das schon. Die Acrodermatitis (Stadium 3) habe ich ca. 1998 bekommen. Die Diagnose erfolgte erst 2004. Schwere Allgemeinsymptome begannen 1995 nach einer Lungenentzündung (konnte Immunsystem dadurch die Borrelien nicht mehr in Schach halten?).

Therapien:
Verschiedenste Antibiotika in verschiedenen Kombis während fast 5 Jahren.
Vor den Antibiotika war ich mal bei einem Heilpraktiker der Magnetresonanz oder ähnlin (bin nicht sicher) machte, Borrelien damit diagnostizierte und behandelte. Der Erfolg war gleich null.
Verschiedenste Psychotherapien (inkl. 7 Monate stationär) und Psychopharmaka mit null Ergebnis. Wurde immer kränker. Durch die Psychotherapien geriet ich teilweise noch mehr unter Druck.
Nach ca. 3 Jahren AB ein 6-monatiger Therapieversuch mit verschiedensten Vitaminen mit Verdacht auf Nitrostress. Null Ergebnis.

Die Antibiotika verhelfen mir zu Lebensqualität (Besserung des ätzenden allgemeinen Krankheitsgefühls). Heilung scheint nicht mehr drin. Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

Vorsichtig positiv würde ich den Einsatz der EnerBalance-Decke einschätzen. Die Decke hat mir mein Psychotherapeut ausgeliehen zum Testen. Möchte noch nicht zu früh loben, denn auch ich bin nicht vor dem Placeboeffekt gefeit.
SCENARschweiz
Verbesserung der Muskelschwächen (extrem rasche Erschöpfbarkeit) und der nächtlichen Schmerzen des peripheren Nervensystems.

Psychotherapie mit einem vernünftigen Therapeuten hat mir auch viel gebracht. Er ist weder autoritär noch streng leitlinien-treu. Er hat kreative Ideen, wie man bestimmten psychischen Störungen begegnen kann. Ist auch dort eine Rumpröbelei. Einen grossen Schritt hat mich Louise L. Hay mit Buch (Du kannst es) und CD (Liebe statt Angst) weitergebracht. Nach monatelangem üben, positiv zu denken, bin ich jetzt soweit, dass ich es zeitweise schaffe, positiv zu fühlen, wenn es mir schlecht geht. Das macht mich zwar nicht heil, aber es hilft sehr, die Krisen zu überstehen, ohne dagegen ankämpfen zu müssen, was nur viel Energie kostet. Energie, die ich nicht habe.

Keine Toleranz mehr zeige ich gegenüber haufenweise Pillen zum Einwerfen, egal ob pharmazeutisch, pflanzlich oder Vitamine. Ebenfalls keine Toleranz habe ich gegenüber Therapien, die zu einem hohen Aufwand von Therapiestunden führen. Diese Energie habe ich einfach nicht. Ich möchte in den wenigen Stunden, wo ich ein bisschen mehr Energie habe, Dinge tun, die nichts mit Krankheit zu tun haben. Wie z.B. Keyboard spielen. Ich würde behaupten, dass diese Massnahme bereits zu einer Verbesserung der Hirnfunktionen geführt hat. Und es macht Spass! Auch wenn ich wirklich viel üben muss.
 
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Mungg, danke für deinen ehrlichen und aufwendigen Bericht! :)

Das ist schon ein ganz schön heftiger Verlauf.:eek:)

Die Vermutung liegt wirlich nahe, dass du die Infektion schon von Kindesbeinen hast und bei jedem weiteren Infekt es zu Borre.-Schüben kommt (weil das IS eh schon überfordert ist). :mad:

Zum Glück hast du auch Wege gefunden, das Ganze erträglicher zu machen.
Einige Bücher von der L.H.( Heilung... Liebe..) habe ich auch gelesen und das tut auch immer wieder gut.
Derzeit lese ich die Eckhardt Tolle Bücher; auch sehr hilfreich..:)
Mit der Psychotherapie habe ich derzeit zuviel des Guten (und das nervt auch ein bißchen) , da einige Verwandtschaftsmitglieder im psychotherap. arbeiten und sich die Gespräche zwangsläufig in diese Richtung gestalten.:cool:

Wie lange benutzt du denn schon die (Scenar) Decke? Wie fühlt sich das an?

Hm, vielleicht würdest du wirklich noch Verbesserungen mit den chin. Kräutern (plus Nährstoffe) finden, da sie auch "antibiotisch" wirken?

Mir helfen die chin. Kräuter sehr gut. Aber wie gesagt, da kann man einfach keine Vergleiche ziehen bei der Borreliose.

LG und viel Spass beim Keyboardspielen! :)

Angie
 
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