Borreliosebehandlung beim Hausarzt oder beim Spezialisten?

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Hallo miteinander,

Ich habe seit nun mehr bald 5 Jahren die selben Beschwerden, die sich im Laufe dieser Zeit immer weiter verschlimmert haben, die genau zu Borreliose passen.
Mein persönlicher Diagnose-Favorit war der Nitrostress. Allerdings war ich jetzt mehrmals bei einer Osteopatin, von der ich persönlich sehr viel halte (hab auch 4 Monate auf nen Termin gewartet :-( ) und die meinte, dass meine Verspannungen etc. nur die Folge einer chronischen Krankheit seien, die mein Immunsystem stark belasten.

Mein Hausarzt hat mich dann auch auf Borrelien getestet und worin die Langzeitantikörper lGg mit 15,6 über dem Normwert von 15 lagen. Immunoblot war negativ und Chlamydien etc waren aller innerhalb der Normwerte. Ein darauffolgender Test bei einem anderen Arzt (den es mittlererweile nicht mehr gibt) ergab einen CD57 Wert von 31 (norm 60 - 360)

Ich begab mich dann vor einem halben Jahr zu einem Heilpraktiker der einen Helicobacter behandelte und mir anschließend kolloidales Magnesium, Zink, Schwarzkümmelöl, diverse Tees, Silber, Propolis, Weihrauch, Vitamin B-Komplex und Globoli gegen die Borreliose verordnete. - Nur leider ist bis heut noch kein Erfolg eingetreten.

Weil mein HA der war, der erst auf die Idee mit Borr. gekommen ist, bin ich also wieder zu ihm, hab ihm von meinem Dilemma erzählt und er hat nochmal Blut abgenommen und sagte er will sofort therapieren!

Was mich verunsichert, ist jedoch die Tatsache, dass ich so oft gelesen habe, wie schwierig eine chronische Bor. zu heilen ist und dass viel gepfuscht wird (Falsche AB, zu niedrige Dosierung etc).

Soll ich mich bei meinem HA behandeln lassen?:confused: Wie sind denn eure Erfahrungen? Was ratet ihr mir?
Kennt jemand vllt einen Spezi in der Nähe von Augsburg, Ulm oder Kempten? Weil das BCA find ich extrem teuer!

Würde mich sehr über Ratschläge und Erfahrungen freuen!!!

Grüße, Asterix
 
Hallo asterix

Leider kann niemand wissen, an welchen Richtlinien dein Hausarzt sich orientiert. Es besteht tatsächlich die Gefahr, dass zu kurz und/oder zu niedrig dosiert behandelt wird. Wenn du eine Arztempfehlung für die Umgebung Ulm brauchst, dann setze dich doch mit mit der SHG Ulm in Verbindung. Den Leiter kenne ich als sehr kompetent. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen.
borreliose-ulm.homepage.t-online.de/Index.htm
Wenn ich mich recht erinnere soll es in Ulm sogar einen Spezi geben. Ich weiss aber nicht, ob er noch neue Patienten annehmen kann.

Wenn du die Lösung mit dem Hausarzt versuchen möchtest, kannst du ja mal schauen, wie er auf die Richtlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft reagiert.
https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte_und_Empfehlungen/Empfehlungen.pdf
Hat er gegenüber diesen Richtlinien eine ablehnende Haltung, würde ich mich wenn möglich einem empfohlenen Spezi anvertrauen.

LG, Mungg
 
Hallo Asterix,

ich würde dir auch dringend empfehlen, zu einem Borrespezi zu gehen! Denn du hast vermutlich schon mehrere Jahre lang Borre. HA sind mit dieser Krankheit allermeistens überfordert.

Dann wird die Diagnose Borreliose auch nochmals von einem erfahrenen Arzt überprüft und auf Co-Infektionen getestet.

Therapien bei chron. Borreliose müssen ausreichend lange und hoch genug dosiert sein. Ausserdem sollten evt. Co-Infektionen berücksichtigt werden.

Deshalb: Wende dich an die SHG Ulm wie Mungg dir schon vorgeschlagen hat.

Viele Grüße

Cordula
 
Hi,

wenn du gründlich untersucht und behandelt werden möchtest, solltest du zu einem auf Borreliose spezialisierten Arzt gehen.

Die meisten Fachärzte für Allgemeinmedizin haben nur ein oberflächliches Wissen über die Borreliose und über die chronische Borreliose meist sogar gar kein Wissen. Viele scheuen dazu vor einer Langzeitbehandlung zurück, entweder weil sie das für gefährlich/nutzlos halten oder weil sie wegen Überschreitung des Praxisbudgets Regressforderungen der Kassenärtzlichen Vereinigung fürchten.Offiziell wird die Existenz der chronischen Borreliose immer noch negiert und viele Ärzte sind dieser "Lehrmeinung" gläubig.

Leider sind die meisten der Borrelioseäzte Privatärzte , wobei es auch einige Kassenärzte gibt.

In Würzburg ist der Prof.S, der ist selber betroffen und sehr nett und einfühlsam.Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.Dazu ist er im Vergleich zu anderen Privatärzten relativ preiswert ( 50-70 € die Beratung-zum Vergleich bei einem Privatarzt habe ich für eine einzelne Beratung 130 € hinblättern sollen!).
 
Hallo Asterix,

mir ist noch eingefallen: Falls du zu einem Borrespezi gehst, dann bekommst du womöglich die Medikamente nicht auf Kassenrezept von ihm. Dann lass dir einen Therapievorschlag von ihm geben, gehe zu deinem HA und lasse dir von diesem die Medikamente verschreiben. So mache ich es jedenfalls.
Und damit sich dein HA nicht überrumpelt vorkommt, kannst du ihn ja schon mal im vorhinein informieren, dass du zu einem borrelioseerfahrenen Arzt gehst, um dich beraten zu lassen.

Viele Grüße

Cordula
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten!

Ich habe eine Adresse in Ulm (aber das ist eben 130 km weg von mir) von einem Dr. V. wobei ich unter der angegebenen Tel jetzt einen Dr. Kr. erreiche. Meint ihr zufällig einen dieser beiden???

Mein Problem ist, dass ich die Qualifikation meines Hausarztes nicht beurteilen kann. Er scheint mir nicht völlig unwissend, weil er allein aufgrund meiner Symptombeschreibung auf Borreliose getippt hat und mein Blut auch sofort auf Chlamydien, Bartonellen, Yersinien untersucht hat. Zu einer Liquoruntersuchung hat er mich auch noch geschickt (Hab erst in 3 Wochen Termin :-( ). Außerdem hat er mir letzte Woche auch erzählt er wäre auf einem Kongress gewesen, bei dem mehrere Borreliosespezialisten gesprochen haben und fand diese z.T. sehr widersprüchlich, weshalb er bei einer solchen Symptomatik immer behandeln würde!
Können sich meine Beschwerden denn noch verschlimmern, wenn mein HA zu niedrig, mit dem falschen AB oder zu kurz behandelt? Weil sonst könnt ich´s ja einfach bei ihm versuchen und wenn er keinen Erfolg hat zu einem (teuren) Spezi gehen, oder?

Zahlt eigentlich bei Hausarztbehandlung die Kasse alle AB´s?
Bin froh über eure Ratschläge!!!!:danke2:
 
Hallo Asterix,

Ich finde du hast großes Glück mit deinem Hausarzt.:)

Super, dass er allein auf die Borreliose gekommen ist, außerdem gleich die Co.Ereger getestet hat.
Und desweiteren sich fortbildet und einen Kongress mit der Thematik besucht hat.
Die ABs verschreibt er dir auch noch; also Fazit: sehr engagierter Arzt!

Warum wechseln? Beim Spezi. musst du eine Stange Geld samt der Untersuchungen zahlen und mehr können die meines Wissens auch nicht machen. Beim HA zahlt die Kasse.

LG

Angie
 
Dr. Kr. in Ulm ist super. Habe nur Gutes von ihm gehört.

Können sich meine Beschwerden denn noch verschlimmern, wenn mein HA zu niedrig, mit dem falschen AB oder zu kurz behandelt?
Unter zu niedrig dosiertem Doxy bilden Borrelien im Labor vermehrt Zystenformen. Ob das im Patienten auch passiert, ist noch nicht erforscht und dürfte auch sehr schwierig sein. Von daher sehe ich schon ein Risiko. Ob diese Zystenformen mehr Beschwerden machen, kann ich nicht beantworten, aber wenn du Borrelien in die zystische Form treibst, können ihnen die gängigen AB nichts mehr anhaben und die Therapie wird schwieriger, wenn nicht gar unmöglich. Leider bilden Borrelien unter allen gängigen AB im Labor zystische Formen. Unter Ceftriaxon innerhalb 48 Std.
Die Forschung ist einfach zuwenig weit, um klare Aussagen machen zu können und einen Goldstandard in der Therapie der Borreliose zu nageln.

LG, Mungg
 
Dann werd ich´s wohl so machen, dass ich nach der Liquoruntersuchung mal zu meinem Hausarzt gehe, mir anhöre wie und mit was er mich behandeln will und euch dann nochmal um Rat frage, was ihr davon haltet?!
Oder gibt´s vielleicht hier schon irgendwo die Info in welcher Dosierung welches AB angewendet werden muss???
Über die Eigenschaften der verschiedenen AB´s (Intrazelluläre Wirkung, liquorgängigkeit..) hab ich mich schon mal informiert!

Danke an euch alle!!!
 
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