Es ist zunehmend ein Skandal, dass Borreliosepatienten nur noch privat behandelt werden.
Es liegt doch nicht am "Gesundheitsgesetz", welches denn eigentlich ??
Im Gegenteil ist eine Behandlung sogar durch das Sozialgesetzbuch V gesetzlich garantiert. Es liegt auch nicht an den Kassen die alles bezahlen (müssen).
Es lieg einzig an den kassenärztlichen Vereinigung, die ärztliche Selbstverwaltung, die durch horrende Regressforderungen alle Borrelioseärzte in den Ruin treiben!!
Anderseits nutzen dieses inzwischen viele Ärzte aus, die sich mit z.T. unsinnigen Therpien eine goldene Nase mit verzweifelten Patienten verdienen. Dabei benutzen sie nicht selten in schamloser Weise die Selbsthilfegruppen, Patienetn und Foren als billige Werbeträger die dieses Spiel kaum durchschauen.
Hallo,
ich weis nicht ob es Dir bekannt ist, daß es eine Borreliose - chron. Borreliose - überhaupt nicht gibt. Die schwerwiegend chron. Erkrankungen wurden sehr gekürzt - von Borreliose bzw. Co-Infektionen (hier ist eine Therapie im chronischen Stadium kaum noch gegeben) gibt es überhaupt nicht. Fast alle Ärzte sprechen dann von somatoformen Störungen usw.. Deshalb kämpfen ja u.a. die Deutsche Borreliose Gesellschaft e.V., die Selbsthilfegruppe Kassel e.V. (hier verstarb ja kürzlich Herr Leipholz, der sich einen verdienten Namen im Kampf um die Erkrankung mit gemacht hat), der Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. und die vielen ehrenamtlichen Mitglieder - auch die SHG - um die Anerkennung dieser schwerwiegenden Erkrankung und des die Betroffenen richtig therapiert werden und nicht nach den Leitlinien, diese besagen ja 10 Tage Doxy bis zu 200 mg am Tag. Damit werden weitere Chroniker herangezüchtet. Leider. Ja, ich bin auch sauer, daß es kaum Ärzte für Kassenpatienten gibt. Aber hier sind die Gesundspolitiker gefragt. Diese haben es in der Hand zu ändern.
Bin selbst Betroffene - habe in allem noch Glück gehabt, sonst säße ich heute im Rollstuhl. Meine Therapie - nicht nach den hier in Deutschland geltenden Leitlinien verdanke ich Dr. B. in der Maternusklinik. Es ist die einzigste Klinik in Deutschland, die auch Kassenpatienten therapiert. Wenn es nach meiner damaligen Krankenkasse gegangen wäre - die hatten mir 14 Tage Reha für die Neurologie dort nur bewilligt. Mit Ausfallerscheinungen, immer nach vorhandenen Lähmungen - die neurologische Untersuchung war grottenschlecht - es hat diese Krankenkasse nicht interessiert. Dr. B. hat sich so eingesetzt - nicht nur für mich alleine - denn 3 x saß ich auf gepackten Koffern - die Therapie hätte unterbrochen werden müssen - und nur diesem Arzt habe ich es zu verdanken, daß ich heute besser dran bin, da die Infusionstherapie konsequent durchgeführt werden konnte. Von morgens bis spät in die Nacht hat und setzt sich immer noch dieser Arzt für seine Patienten ein. Du kannst mir glauben ich weis von was ich spreche. Meine Reinfizierung mit einer massiven Wanderröte war im Mai 1998 in Kroatien. In Deutschland zurück - die Wanderröte war immer noch zusehen, wurde alles ignoriert. Später kamen massive neurologische Aussetzer hinzu mit Fazialesparese usw. und sofort. Mag das hier nicht mehr aufführen, denn irgend wann möchte ich nach vorne schauen. Auch hatte ich selbst eine SHG geleitet - bei mir hatten keine Werbeträger Glück - das hat man schon gemerkt, denn das Spiel wird schon durchschaut. Sorry. Glaube mir, ich habe auch sehr vieles ausprobiert, denn man greift schon nach jedem Strohhalm, aber ich habe es ausprobiert - das ist ausschlaggebend. Auch nur alleine mit Antibiotika kommt man hier aber auch nicht heraus.
Der Kampf wird weitergehen - denn diese Erkrankung bibt es bei uns nicht, es gibt keine Meldepflicht - nur in den neuen Bundesländern. Und solange das so ist, wird die Dunkelziffer der Erkrankten sehr hoch bleiben.
Ich möchte hier Niemanden angreifen, klar wäre es sehr gut, wenn es ein ambulantes Borreliosecentrum auch für Kassenpatienten geben würde. Aber das werde ich persönlich nicht mehr erleben, auch davon bin ich überzeugt - leider. Deshalb suche ich für mich Wege, die mein Immunsystem nach oben bringen, entgifte - entschlacke, Darmsanierung sehr wichtig, Ernährung und viel frische Luft und supplementiere. Ich habe auch nicht viel Geld - bin wegen der Erkrankung frühzeitig in die Rente gegangen und mein Leben war nicht mehr lebendswert. Jetzt geht es mir etwas besser und ich hoffe, daß es noch besser wird.
Ich kann Dich und alle anderen sehr gut verstehen, glaube mir. Denn meine erste AB-Therapie oral war Ende Januar 2005. Der 1. erinnerliche Zeckenstich war im Juni 1985. Und ich denke ich war schon als Kind erkrankt. Ich habe Talfahrten hinter mir und auch mehrmals Gedanken gehabt, nein das ist kein Leben, du kannst und willst so nicht mehr, es ging einfach nicht mehr und ich wollte und konnte auch nicht mehr. Viele liebe Menschen haben mir hier geholfen.
Alles Gute.
Renchen