Kommen meine Beschwerden wirklich von Borreliose?

Themenstarter
Beitritt
11.11.08
Beiträge
129
Hallo alle zusammen!

Ich habe seit nun mehr bald 5 Jahren die selben Beschwerden, die sich im Laufe dieser Zeit immer weiter verschlimmert haben. Ich war schon bei ettlichen Ärzten und laut denen bin ich gesund und müsste eigentlich Bäume aus dem Boden reißen können.
Ich habe die nachfolgenden Beschwerden und mein persönlicher Diagnose-Favorit war der Nitrostress. Allerdings war ich jetzt mehrmals bei einer Osteopatin, von der ich persönlich sehr viel halte (hab auch 4 Monate auf nen Termin gewartet :-( ) und die meinte, dass meine Verspannungen etc. nur die Folge einer chronischen Krankheit seien, die mein Immunsystem stark belasten.

Das schlimmste ist eine dauernde Müdigkeit und Konzentrationsschwäche (Selbst die einfachsten Dinge sind dann ein Problem und ich fühle mich ausgelaugt) , enorme Verspannungen und bei den Augen
-Flimmern,
-Lichtblitze und helle/dunkle Flecken (als ob man in einen Scheinwerfer geschaut hätte),
-Blendempfindlichkeit
-Wenn ich mich auf etwas konzentriere verdunkelt sich alles ringsrum.

Die weiteren Symptome sind:
-Druck auf dem rechten Ohr und Pochen in beiden Ohren
-Ein Nasenloch ist ständig verstopft und ich hab ständig eine "laufige Nase" im Winter und Nasenbluten
-Knacken der Kiefergelenke und im Nacken
-Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (besonders morgens)
-Gefühl neben sich zu stehen (Ich hab manchmal das Gefühl das Leben zieht wie im Traum an mir vorbei)
-Wunden verheilen nur sehr schlecht
-Würgreize und Übelkeit
-total depressive Stimmungslage, weil selbst einfache Dinge wie Zeitung lesen, Kopfrechnen ein Problem sind, obwohl sie früher total einfach waren. (ich versuch immer dagegen anzukämpfen)
-Dinge gehen mir oft zu schnell, d.h. ich mach wenig parallel und alles nacheinander, bei schnellen Bewegungen und Reaktionen komm ich nicht mit
-Gleichgewichtsprobleme
-Kälte im linken Arm
-Stimmversagen bei längerem Reden
-Lange Anlaufzeit am Morgen
-Blähungen
-Muss ich den Kopf ohne Unterlage horizontal halten, z.B. wenn ich unter einem Auto liege, treten unmittelbar danach Kopfschmerzen auf.
-Zunehmende Unbeweglichkeit und Steifheit, ich bin zunehmend weniger gelenkig

Für das Kiefergelenkknacken hab ich eine Aufbissschiene bekommen, die mir aber nicht sehr hilft. Ich nehm auch Thyronajod50 wegen einer leichten Schilddrüsenunterfunktion. Außerdem waren bei mir die Borreliose-Langzeitantikörper lGg mit 15,6 (Normwert 15) leicht erhöht. Ein darauffolgender Test, der die Konzentration der CD57- und CD3-Zellen maß, stellte eine deutliche Erniedrigung fest (31 bei einem Normbereich zwischen 60 und 360), was auf eine chronische Borreliose schließen lassen KÖNNTE! Ich hatte zwar schon mehrere Zeckenbisse, kann mich aber nicht an eine Wanderröte oder einen grippeähnlichen Infekt erinnern.

Für meine Beschwerden war mein persönlicher Diagnose-Favorit der Nitrostress. Allerdings war ich jetzt mehrmals bei einer Osteopatin, von der ich persönlich sehr viel halte (hab auch 4 Monate auf nen Termin gewartet :-( ) und die meinte, dass meine Verspannungen etc. nur die Folge einer chronischen Krankheit seien, die mein Immunsystem stark belastet. Deshalb ist für mich die Borreliose wieder ein aktuelles Thema geworden und mich würde interessieren, was ihr davon haltet, bzw. bei welchen chronischen Krankheiten die CD57- und CD3-Zellen ebenfalls erniedrigt sind!

Freu mich auf eure Antworten!!!

Grüße, Andreas
 
Bei welchen anderen Krankheiten die CD57 auch noch zu niederig sind, ist unbekannt. Der CD57 ist ein Test, der von der geltenden Lehrmeinung nicht anerkannt ist. Er kann nur ein Puzzlestück in der Diagnostik sein.

Da du schon mehrere Zeckenstiche hattest und bisher keine Ursachen für deine Krankheit gefunden wurde, ist eine Borreliose schon möglich. Grundsätzlich käme aufgrund der Symptome auch eine Borreliose mit Ko-Infektion(en) oder eine andere von Zecken übertragene Infektion in Frage.

Die Diagnostik bei der Borreliose ist nicht einfach und 100% Sicherheit gibt es nicht. Manchmal bleibt dem Patienten nur übrig, probatorisch eine Antibiotika-Therapie zu versuchen. Am ehesten bietet sich Doxycyclin an, weil es ein breites Erregerspektrum abdeckt. Es sollte aber nicht zu niedrig dosiert werden, denn es besteht die Gefahr, dass sich durch zu niedrige Dosierung zystische Borrelien bilden, sollte im Patient dasselbe passieren wie in Laborversuchen.

Wurde bei dir nur der Borrelien-Titer bestimmt? Wurde kein Western Blot gemacht?
 
Hoi,

wenn du schon mehrfach von Zecken gebissen worden bist kannst du denke ich stark davon ausgehen das deine Beschwerden von Borrelien kommen. Lass mal einen Westernblot und einen LTT machen, vllt auch einen PCR. Bei Zecken werden auch viele Co Erreger übertragen, bzw können übertragen werden .Daher isses auch sinnvoll auf gängige Co Erreger zu gucken. Geh mit der Geschichte am besten zu einem Arzt der Ahnung von Borreliose hat. Adressen bekommst du beim Borreliose-Bund.de

mfg

Ps.: Doxy wird hier relativ wenig helfen denke ich da die Infektion schon lange besteht. Eine Kombinationstherapie aus verschiedenen oralen und intravenösen Antibiotika wäre sehr sinnvoll, aber das erklärt dir der Arzt.
 
Hallo und danke für eure Antworten!

Also mein Blut wurde vor einem Jahr auf "Borrelia b. LgG Blot" getestet, was meiner Meinung nach ein Westernblot ist (oder etwa nicht?) und dieser Test war negativ. Mein Hausarzt hat mich dann zum Neurologen geschickt, der ebenfalls nichts feststellte. Aber weil mir die Sache eben keine Ruhe ließ bin ich dann zu einem etwas spezialisierteren Arzt gegangen und dachte eigentlich, dass er einen LTT macht. Stattdessen hat er eben den Test mit den CD 57-Zellen gemacht. Was mich stutzig machte, war die Aussage "die Ursache für diese Immunabwehrschwächung kann unter anderem Borreliose sein, muss aber nicht".
Mein Problem ist, dass ich NIE eine Wanderröte etc. hatte und mein Magen schon nach kurzer Antibiotikaeinnahme rebelliert. Außerdem sind meine Langzeitantikörper mittlererweile innerhalb des Normbereichs, was meiner Meinung nach heißt, dass es entweder wirklich nur Gedächtniszellen sind oder dass mein Körper mit den Erregern fertig wird.
Ich weiß, dass es keine 100% sichere Diagnose gibt, aber vielleicht gibt es ja Erfahrungen von Mitgliedern bei denen ein anderer Grund die Ursache für die Beschwerden wahr.

Ich liste einfach mal auf, was in meinem Blut außerhalb des Normbereichs lag:

Neutrophile 47,2 (Norm 50-70)
Lymphozythen 42,2 (Norm 25-40)
Harnsäure 7,5 (Norm <7,04)
Billirubin 1,46 (Norm -1,1)
Albumin 73,6 (Norm 50-70)

Chlamydien und Bartonellen waren innerhalb der Norm!

Was meint ihr dazu?

Gruß Asterix
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem sind meine Langzeitantikörper mittlererweile innerhalb des Normbereichs, was meiner Meinung nach heißt, dass es entweder wirklich nur Gedächtniszellen sind oder dass mein Körper mit den Erregern fertig wird.
Das hat leider überhaupt nichts zu bedeuten. Bei mir gabs auch keine IgG und trotzdem Spätborreliose, welche mit PCR direkt und anderen Diagnostika nachgewiesen wurde. Es gibt verschiedene Gründe für Seronegativität. Ein paar davon sind im Einsteigerbeitrag gelistet.

Welches Antibiotikum bekommst du, wenn dein Magen rebelliert? Hattest du Besserung der Symptome unter AB?

Aus deinen Laborwerten kann ich mir leider nichts zusammenreimen. Kommt mir noch in den Sinn, dass meine mal Spezi sagte, dass erniedrigte CD57 bei allen chronischen Spirochäten-Infektionen erniedrigt sein können.
 
Hallo Asterix.
Das mit der Wanderröte kannst du vergessen, das ist der Idealfall,welcher aber nicht die Regel ist.
Mein Arzt ging nach meinen Symptomen, dem positiven LTT anderst vor.
Er hat Entzündungsparameter gemessen, die sich dann als stark erhöht zeigten und die Diagnose bestätigten (Interleukin, TNF-alpha). Aussserdem wurde ein Neurostressprofil gemacht, indem sich starker Serotoninmangel zeigte, welcher bei chronischen Entzündungen entsteht. Auch das ist typisch bei Borreliose.
Du kannst alles in meinem Thema nachlesen, interessant ab etwa Dezember 2008. Kannst natürlich auch alles lesen.
https://www.symptome.ch/threads/20-jahre-krank-kein-befund.18251/

Empfehlen kann ich dir das Buch von Dr.Hopf-Seidel, Krank nach Zeckenbiss, kostet keine 10 Euro.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

also bezüglich AB muss ich sagen, dass ich vor 10 Jahren eine Lungenentzündung hatte und mir das Antibiotika mir meinen Magen so kaputt gemacht hat, dass ich nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt und 2 Tagen wieder im Krankenhaus lag (diesmal mit meinem Magen wg. Durchfall, Brechen, Verstopfung). Um welches Ab es sich damals handelte, weiß ich nicht, aber ich habe seit dem die Einnahme möglichst vermieden.
Was mich interessieren würde, wäre die Antwort auf die Frage, ob ich einen LTT machen soll, oder ob Tests und Symptome so eindeutig sind, dass ich eine AB-Behandlung wagen sollte? Und wenn ich mich für eine AB-Behandlung entscheide, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass die Borreliose besiegt wird? (Is halt ein bisschen problematisch chronische Borreliose zu heilen hab ich gelesen!)

Freu mich auf eure Antworten!!
 
also bezüglich AB muss ich sagen, dass ich vor 10 Jahren eine Lungenentzündung hatte und mir das Antibiotika mir meinen Magen so kaputt gemacht hat, dass ich nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt und 2 Tagen wieder im Krankenhaus lag (diesmal mit meinem Magen wg. Durchfall, Brechen, Verstopfung). Um welches Ab es sich damals handelte, weiß ich nicht, aber ich habe seit dem die Einnahme möglichst vermieden.

Das hast du richtig gemacht, AB sollten eigentlich nur im Notfall verordnet werden, wenn Lebensgefahr besteht. Du kannst hier im Forum überall lesen, dass AB manche erst so richtig umgehauen haben, du bist da nicht der einzige.

https://www.symptome.ch/threads/sal...mer-gegen-borreliose.1540/page-10#post-265069 Beitrag #198

Die Mitochondrien bekommen meist ordentlich eins drauf. Leider werden AB leichtfertig verordnet als wären es saure Dropps. Von der Resistenzproblematik mal ganz zu schweigen.

Was mich interessieren würde, wäre die Antwort auf die Frage, ob ich einen LTT machen soll, oder ob Tests und Symptome so eindeutig sind, dass ich eine AB-Behandlung wagen sollte?

LTTs werden gerne gemacht, weil diese oft falsch positive Errgebnisse bringen um dann eine monate/jahrelange AB Therapie zu rechtfertigen.

Deine Symptome sind alles andere als eindeutig. Ich würde hohe Wetten eingehen, dass du die nicht mit AB in den Griff bekommst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir können dir nicht sagen, was das richtige Vorgehen ist. Es gibt verschiedene Tests, die herangezogen werden können. Die Tests müssen im Kontext mit den Symptomen und der Krankengeschichte interpretiert werden. Dies sollte man einem erfahrenen Spezi überlassen. Der Spezi soll sagen, mit welch hoher Wahrscheinlichkeit er die Diagnose einstuft. Mehr als Wahrscheinlichkeiten haben wir nicht zur Verfügung.

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du mit Antibiotika wieder gesund wirst - Borreliose vorausgesetzt-, kann auch keiner sagen. Dazu bräuchte es schon hellseherische Fähigkeiten. Das Spektrum ist gross. Von kompletter Heilung bis null ansprechen. Vielleicht kann die Lebensqualität auch nur mit andauernder oder ständig wiederholten Therapien aufrecht erhalten werden. Das steht alles in den Sternen.

Antibiotika sollten für eine bessere Magenverträglichkeit möglichst in aufrechter Haltung eingenommen werden. Muss man sich hinlegen, dann das Kopfteil hochstellen. Während der Therapie möglichst kein Zucker und industrielle Kohlenhydrate, um einem Darmpilz vorzubeugen, was sonst zu Durchfällen führen kann. Probiotische Joghurts, Drinks und Kapseln können den Darm unterstützen.
Beim Auftreten von starken Durchfällen muss ein Pilzbefall des Darmes von einer pseudomembranösen Colitis (Superinfektion mit Clostridium difficile als Nebenwirkung) abgegrenzt werden.

Natürlich gibt es auch Menschen, die überhaupt keine Antibiotika vertragen. Die Therapie dürfte sich dann bei einer Borreliose schwierig gestalten. Einige AB können auch intravenös pder intramuskulär verabreicht werden, wenn der Magen gar nicht mitmacht. Besprich die Möglichkeiten mit deinem Arzt.
 
Hallo,

danke für die Antworten!
Dann werd ich wohl nochmal zu dem Spezi gehen, alles mit ihm Besprechen und mich danach entscheiden.
Kann mir vielleicht noch jemand kurz sagen, ob es sich bei dem Borrelia b. LgG Blot um einen Westernblot handelt und wie es mit nitro-pheyl-essigsäure als Borreliosemarker aussieht??
Außerdem noch eine "fachfremde Frage": Kann ein Physiotherapeuth mit den Händen feststellen, ob die Bänder in meinem Nacken teilweise gerissen sind? Wenn man das nämlich kann, dann kann ich meiner Osteopathin vertrauen, dass mein Nacken in Ordnung ist und somit könnte ich zumindest Nitrostress für mich abhacken!
So, dann werd ich euch jetzt mal wieder ein bisschen in Ruhe lassen!!!

Gruß,Asterix
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoff du findest den richtige Spezi!!!!!!

Wie kommst du darauf das Nitrostress nur von HWS kommt ?

Welches sind die bekannten Stressoren?
- Virale Infektionen (Epstein-Barr..)
- bakterielle Infektionen
- körperliche Traumata
- Kopfverletzungen (HWS Trauma)
- starker psychologischer Stress
- Exposition gegenüber Kohlenmonoxid
- Organophosphor-Pestiziden
- Ciguatoxin
- Toxoplasmen-Infektion (Protozoen)
- Multiple Exposition gegenüber leicht flüchtigen organischen Lösungsmitteln
- Organophosphat
- Organochlor
- Carbamatpestiziden
- Pyrethroiden
- Autoimmunerkrankungen
- Posttraumatische Belastungsstörung


Noch Fragen ?:schock:
 
Hallo,

hast du schon mal was von Morbus(Gilbert-)Meulengracht, Meulengracht-Krankheit, Gilbert-(Meulengracht-)Syndrom oder auch Icterus intermittens juvenilis gehört?
Dein erhöhter Billirubin wert deutet darauf hin!
Ich habe diese Krankheit und die meißten deiner Symptome und viele mehr.
Google mal danach es gibt ein paar Foren darüber.

Alles gute.
MFG
DJ_THB
 
Hallo,

hast du schon mal was von Morbus(Gilbert-)Meulengracht, Meulengracht-Krankheit, Gilbert-(Meulengracht-)Syndrom oder auch Icterus intermittens juvenilis gehört?
Dein erhöhter Billirubin wert deutet darauf hin!

Hi DJ_THB,

da hab ich ehrlich gesagt noch nie was davon gehört!!
Aber als Symptom wird immer wieder von einer gelbfärbung der Haut berichtet. Das hab ich definitiv nicht!

VG Asterix
 
Hi DJ_THB,

da hab ich ehrlich gesagt noch nie was davon gehört!!
Aber als Symptom wird immer wieder von einer gelbfärbung der Haut berichtet. Das hab ich definitiv nicht!

VG Asterix

Hallo Asterix,

ich selbst hatte auch noch nie gelbe Augen oder Haut.
Bei mir wurde es trotzdem von drei verschiedenen Ärzten diagnostiziert.

MFG

DJ_THB
 
LTTs werden gerne gemacht, weil diese oft falsch positive Errgebnisse bringen um dann eine monate/jahrelange AB Therapie zu rechtfertigen.

Deine Symptome sind alles andere als eindeutig. Ich würde hohe Wetten eingehen, dass du die nicht mit AB in den Griff bekommst.

Oft falsch positive Ergebnisse? Solche Aussagen sind schlicht und ergreifend Unsinn. Es kommt auf das Labor, dessen Erfahrung und Equipment an. Viele machen den Test auf freiwilliger Basis und werden nicht vom Hausarzt dazu überredet. Viele dieser Menschen haben KEINE Antikörper, so wie ich auch. Aber die LTT's waren 2x hoch positiv, der Elispot LTT 1x, kein einziger war negativ.

Dagegen war er bei einer Freundin negativ, die auch sonst keine Borre Symptome hatte. Sie hat ihn aus Interesse gemacht, weil sie meine Story mitbekommen hat. Mein Vater war ebenfalls negativ, er hatte in seinem Leben sicherlich an die 100 Zecken oder mehr. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen falsch Positiven Ergebnissen. Oft sind die Tests gerade dann positiv, wenn akute starke Beschwerden bestehen.

Als ich den LTT machte, war ich totmüde wie jeden Morgen, litt unter extremen Verspannungen und hatte meine allseits beliebten Taubheitsgefühle, wie seit 4 Jahren, ich hab den Test nur aus Joke gemacht, dachte, naja, kommt sowieso nichts bei raus. Und was war? Hoch positiv. Mischantigen bei 11. Alles ab 3 ist positv. Nach der jetzt 2ten AB Therapie kann ich eins sagen: Die Verspannungen sind schonmal 50% besser, es sind keine solchen Schmerzen mehr, die Schmerzen in der Brust/Brustbein sind besser, die Taubheitsgefühle sind nicht mehr so stark, sondern sehr im Hintergrund momentan. Ich hatte Anfangs sehr starke Herxe, mittlerweile keine mehr. Ich nehme Clari 500mg 2x und Artemesia Annua.

Zur Verträglichkeit von Antibiotika: Viel Johgurt essen, auf JEDEN FALL ein Probiotikum nehmen, dann gibts auch keine Probleme wie man sie sonst hat. Zumindest ich bin sehr Beschwerdefrei. Das mit der Salz / Vitamin C Therapie ist meiner Meinung nach Unsinn. Es ist fahrlässig, sowas wie eine Neuroborreliose damit ausheilen zu wollen, tut mir leid. Es liegen keine Studien oder Daten vor, die beweißen, dass das wirklich wirkt. Desweiteren sind die hohen Salz Dosierungen sehr gefährlich für die Nieren. Wenn du in einer Phase bist, wo du stabil bist, ist es sicher okay. Aber viele Symptome, besonders die Neurologischen, bekommst du nur mit Liquorgängigen ABs in den Griff. Ich weiß SALZ/C wird hier gerne propagiert. Aber wisst ihr was? Ich habe genug Leute kennengelernt die gesagt haben: Wisst ihr, was ich hab das über 1 Jahr gemacht und es hat mir nicht geholfen. Nur melden sich diese Menschen viel zu selten in Foren zu Wort.

Man kann viel sagen, aber schlecht sind Antibiotika nicht bei richtiger Anwendung. Es hat mein Leben bisher wieder erträglicher gemacht. Dafür nimmt man starke Herxe in kauf. Und mein Leben, war 4 Jahre die reinste Hölle. Langsam gehts Bergauf... Und dass is das erste was überhaupt hilft!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein interessantes Zitat aus einem anderen Thread zum nachdenken:
Ich drängte auf eine Untersuchung auf Borrelien,und die war tatsächlich positiv.
Ich bekam dann Antibiotika,und nach etwa 1 1/2 Jahren war nichts mehr nachweisbar.
Die Beschwerden waren aber immer noch da.Dazu kamen dann noch ständige Müdigkeit und meine Belastbarkeit schrumpfte auf ein Minimum.
Wenn ich den Boden wische,muss ich mich danach mindestens eine halbe Stunde ausruhen.Ebenso nach dem bügeln oder anderen Hausarbeiten.
Nach einem einstündigen Spaziergang mit meinem Hund ist für 2 Stunden nichts mit mir anzufangen.ich bin dann einfach völlig fertig.

Ich kenne persönlich jemanden, der hatte einen Borre-LTT von über 10, hat daraufhin über 1 Jahr AB reingefressen. Der Test war dann negativ, Beschwerden aber wie auch hier unverändert!!
Zum Krankheitsbild Borreliose stellen sich mir einige Fragen, die bisher noch niemand plausibel beantworten konnte:

Warum macht man überhaupt hochgradig fehleranfällige LTT Tests, bei denen die Immunantwort der Lymphozyten getestet wird, statt gleich direkt die Antikörper im ELISA Test? Warum kompliziert wenn es auch einfach geht?

Wie kann es sein, dass nach Jahre langem AB reinfressen oft die Tests negativ ausfallen, aber die Beschwerden sich kein bißchen gebessert haben oder oft sogar verschlimmert? Haben AB vielleicht eine bisher verschwiegene immunmodulierende Wirkung?

Warum bessern sich die Beschwerden bei AB Gabe oft erst nach Jahren etwas? Bei Zell- und Liquor/Nervensystem-gängigen AB würde ich vermuten, dass eine rasche Besserung eintritt. Bei akuten Fällen ist das häufig auch der Fall (Nachweis im ELISA Test), nur bei der sog. chronischen Borre nicht. Liegt es vielleicht am antiinflammatorischen Effekt der AB statt auf dem antibiotischen? Warum dann nicht gleich Cortison, statt sich mit den AB auch noch die Mitochondrien zu vernichten?

Bekommen Borre Spezis eine Provision von den Pharmafirmen, weil sie ihre Patienten Jahre lang mit AB vollpumpen, meist ohne nennenswerte Wirkung?
 
Bekommen Borre Spezis eine Provision von den Pharmafirmen, weil sie ihre Patienten Jahre lang mit AB vollpumpen, meist ohne nennenswerte Wirkung?

Kaum. Höchstens Regressforderungen von den Kassen in schwindelerregenden Höhen.

Diejenigen Spezis, die Borreliosepatienten mit Antibiotika behandeln, haben meines Erachtens gute Absichten. Dass nach jahrelang verschlampter Diagnose eine Borreliose nicht mehr so einfach zu behandeln ist, ist nicht deren Schuld. Ich denke, dass ein Patient sich nicht freiwillig AB's einwirft, wenn gar keine Wirkung da ist.

Die Schwierigkeit ist die Diagnose, weil es keinen einzigen zuverlässigen Test gibt, der aktive von abgelaufenen Infektionen unterscheiden kann. ELISA und Western Blot versagen oft. In einer Praxisstudie konnten lediglich bei ca. der Hälfte der Patienten Antikörper mittels ELISA und Western Blot nachgewiesen werden, obwohl alle eine positive PCR aus Hautbiopsie hatten (2 aus Urinproben). Bei den Hautentzündungen handelte es sich NICHT um Wanderröten.
Langzeitbehandlung mit Antiinfektiva bei persistierender Borreliose mit Borrelien-DNA-Nachweis durch PCR: mit Hinweisen auf Antiinfektiva - Kombinationen im Anhang: Bernt-Dieter Huismans: Amazon.de: Wolfgang Klemann: Bücher

ELISA ist offensichtlich bei einer Senstivität von ca. 50% komplett ungeeignet, eine Borreliose auszuschliessen.

Ein Grund könnte sein, dass Borrelien (vor allem B. afzelii) sich vor dem Immunsystem tarnen können. Wird ein Erreger nicht erkannt, bildet das Immunsystem keine Antikörper. Oder irre ich mich?
Erfolgreiche Kooperation in der Infektionsbiologie: "Tarnkappe" der Borrelien teilweise gelüftet

Dann gibt es noch eine Arbeit, die zum Schluss kam, dass bei Patienten mit nachgewiesenen lebenden Borrelien in Körperflüssigkeiten keine oder nur wenige Antikörper nachweisbar waren. Warum das so ist, weiss ich nicht. Aber es ist einfach nachgewiesene Tatsache. Die Arbeit kann auf Pubmed nachgelesen werden. Suchbegriff: Limitation of serological testing for Lyme borreliosis: evaluation of ELISA and western blot in comparison with PCR and culture methods.
Die deutsche Übersetzung des Artikels findet man auf der Homepage der SHG Ulm: borreliose-ulm.homepage.t-online.de/Zuverlaessigkeit%20AK.pdf Seite 3
Die Zusammenfassung von Dietmar Seifert über die Zuverlässigkeit von Antikörpernachweisen bei der Borreliose ist allgemein interessant.

Ich glaube, diese Arbeiten erklären zur Genüge, warum man nicht einfach einen ELISA machen kann und gut ist. Wie häufig seronegative Patienten mit Fehldiagnosen ihr Dasein fristen ist absolut ungeklärt, da zuverlässige Diagnosemöglichkeiten nach wie vor fehlen.

LG, Mungg
 
Und warum meinst du - ob nun soropositiv oder nicht - dauert es meistens enorm lange bis AB Wirkung zeigen (wenn überhaupt) ?
 
Wenn ich das wüsste, wäre ich die Heldin aller Betroffenen.

Es gibt verschiedene Forschungsergebnisse. Als erstes wäre es sicher mal interessant, warum die einen chronisch erkranken und die anderen nicht. Genetisch bedingt?

Weiters ist bekannt, dass Borrelien sich in schlecht durchbluteten Geweben einnisten, wo Antibiotika und das Immunsystem nur schwer hinkommen.

Es wurde im Labor verschiedentlich nachgewiesen, dass Borrelien atypische Formen annehmen können, die auf die gängigen AB nicht empfindlich sind. Diese Zystenformen werden von der geltenden Lehrmeinung bestritten. Sprich, es wird behauptet, was im Labor passiert, wurde beim Patienten nicht nachgewiesen. Dabei wird verschwiegen, dass Borrelien im Patientengut grundsätzlich schwer nachzuweisen sind. Im Herbst letzten Jahres wurde eine Arbeit veröffentlicht, wo diese Zystenformen, wie sie sich auch im Labor präsentieren, in Gehirnen von drei Neuroborreliose-Patienten nachgewiesen wurden. Unklar ist mir bis heute, ob dieser Nachweis im lebenden oder toten Patienten gelang.

Es wurde auch verschiedentlich nachgewiesen, dass Borrelien sich intrazellulär aufhalten können. Cefalosporine, die in den späteren Stadien verabreicht werden, wirken aber nicht intrazellulär.

Wenn nun Borrelien intrazellulär und in schlecht durchbluteten Geweben sitzen, muss das AB inrazellulär wirken und gut gewebegängig sein. Sind Borrelien im zentralen Nervensystem, muss es auch liquorgängig sein. Sind Zystenformen vorhanden, muss mit anderen AB's kombiniert werden. Zur Bekämpfung der Zystenformen gibt es erfolgversprechende Ergebnisse aus dem Labor aber keine klinischen Studien.

Welche individuellen Verhältnisse (intrazellulär, im Zentralnervensystem, Zystenformen etc.) beim betreffenden Patienten herrschen, ist nicht dingfest zu machen, weil es keine entsprechenden Diagnostika gibt. So bleibt dem Patienten nur, alle therapeutischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die einen werden gesund, die anderen ein bisschen und wieder welche, denen bringt die Therapie überhaupt nichts.

Nicht vergessen darf man, dass Infektionen grundsätzlich ein Autoimmungeschehen triggern können. Das ist bei entsprechender genetischer Veranlagung z.B. bei Chlamydien und Yersinien bestens bekannt. Aber solange bei der Borreliose keine entsprechenden Diagnostika zur Verfüng stehen, therapieren wir in Blaue.

Ich persönlich halte es so. Ich halte mich an diejenigen Therapien, die mir am meisten Lebensqualität bieten und die ich mir leisten kann.
 
Oben