Borreliose - Laborbericht entziffern?!

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Lexi10

Hallo!

Mein Vater hat Borreliose. Wie ist dieser Laborbericht zu deuten?:


Parameter .....Grenzwerte
BORGS ........positiv
BORMS .......negativ
WBBORG ....... positiv
........>= 2 spezifische Banden nachweisbar, IgG Blot positiv
BLG83 ........ positiv
BLG58 ........grenzwertig
BLG43 ........negativ
BLG41 ........positiv
BLG39 ........negativ
BLG30 ........negativ
BLGOC ........negativ
BLG21 ........negativ
BLG17 ........positiv
BLG14 ........negativ
BLGVL ........positiv



Was sind die ersten Schritte wenn so etwas rauskommt?
Mein Vater hat erstmal Antibiotikum bekommen. Vielleicht könnt ihr mir /ihm ein paar Tipps geben!?


Dankeschön!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Parameter .....Grenzwerte
BORGS ........positiv = Suchtest ELISA IgG
BORMS .......negativ = Suchtest ELISA IgM
WBBORG ....... positiv = Western Blot IgG (Bestätigungstest)
........>= 2 spezifische Banden nachweisbar, IgG Blot positiv
BLG83 ........ positiv hochspezifische Bande
BLG58 ........grenzwertig
BLG43 ........negativ
BLG41 ........positiv unspezifische Bande
BLG39 ........negativ
BLG30 ........negativ
BLGOC ........negativ
BLG21 ........negativ
BLG17 ........positiv
BLG14 ........negativ
BLGVL ........positiv = VlsE, hochspezifische Bande

Hochspezifische Banden können nur nachgewiesen werden, wenn das Immunsystem Kontakt mit Borrelien hat oder hatte. Aktivität können die Antikörpertests nicht feststellen.

IgG-Antikörper werden erst später gebildet. Die 83er-Bande weist auf Spätstadium hin. VlsE im IgG weist auf Aktivität hin. Aber da ist man sich offensichtlich nicht einig, denn ich habe schon mehrere Laborbefunde mit positivem VlsE gesehen, die negativ interpretiert wurden.

Es ist schwierig, eine Einschätzung abzugeben, wenn man nicht weiss wie lange und welche Symptome bestehen. Für Tipps müsste man auch noch wissen, welche AB er in welcher Dosis bekommt.

Bei allen Antibiotikatherapien gilt auf Zucker zu verzichten, um den Darmpilz nicht zu füttern. Probiotische Naturejoghurt können der Darmflora helfen. Treten heftige Durchfälle auf, muss abgeklärt werden, ob es sich um eine Superinfektion mit Candida (Pilz) oder mit Clostridium difficile (pseudomembranöse Colitis) handelt. Zweites kann gefährlich werden. Immodium oder ähnliches ist in solchen Fällen Kontraindiziert.

Viele Infos findest du auch im Einsteigerbeitrag.
 
Parameter .....Grenzwerte
BORGS ........positiv = Suchtest ELISA IgG
BORMS .......negativ = Suchtest ELISA IgM
WBBORG ....... positiv = Western Blot IgG (Bestätigungstest)
........>= 2 spezifische Banden nachweisbar, IgG Blot positiv
BLG83 ........ positiv hochspezifische Bande
BLG58 ........grenzwertig
BLG43 ........negativ
BLG41 ........positiv unspezifische Bande
BLG39 ........negativ
BLG30 ........negativ
BLGOC ........negativ
BLG21 ........negativ
BLG17 ........positiv
BLG14 ........negativ
BLGVL ........positiv = VlsE, hochspezifische Bande

Hochspezifische Banden können nur nachgewiesen werden, wenn das Immunsystem Kontakt mit Borrelien hat oder hatte. Aktivität können die Antikörpertests nicht feststellen.

IgG-Antikörper werden erst später gebildet. Die 83er-Bande weist auf Spätstadium hin. VlsE im IgG weist auf Aktivität hin. Aber da ist man sich offensichtlich nicht einig, denn ich habe schon mehrere Laborbefunde mit positivem VlsE gesehen, die negativ interpretiert wurden.

Es ist schwierig, eine Einschätzung abzugeben, wenn man nicht weiss wie lange und welche Symptome bestehen. Für Tipps müsste man auch noch wissen, welche AB er in welcher Dosis bekommt.

Bei allen Antibiotikatherapien gilt auf Zucker zu verzichten, um den Darmpilz nicht zu füttern. Probiotische Naturejoghurt können der Darmflora helfen. Treten heftige Durchfälle auf, muss abgeklärt werden, ob es sich um eine Superinfektion mit Candida (Pilz) oder mit Clostridium difficile (pseudomembranöse Colitis) handelt. Zweites kann gefährlich werden. Immodium oder ähnliches ist in solchen Fällen Kontraindiziert.

Viele Infos findest du auch im Einsteigerbeitrag.

Super! Danke!

Er nimmt
Doxycyclin
Genericon 200 mg 15 Stück

Also auch bei Borrelien Infektion mit AB Therapie zuckerame Diät? Denn ich habe Candida und bin gerade sowieso auf Zuckerfrei.
 
Hallo Regina

Ich kann mich der Aussage von Mungg nur anschließen. Eine ausführliche Westernblot-Bandenübersicht findest du hier.

Laborlexikon: Spezifität von Banden im Borrelien-Blot >>Facharztwissen für alle!<<

Weiter unten findest du dann auch noch die Infos's zu VlsE (variable major protein-like sequence, expressed), was wohl den deutlichsten Hinweis auf eine aktive Borr. gibt.
In den ersten Wochen der AB Gabe sollte schon eine Besserung eintreten, wenn sich nach mehr als 3 Wochen keine Besserung zeigt, sollte sowohl das AB als auch die Dosis nochmals überdacht werden. Die Betreuung und AB-Vergabe gehört in die Hand eines Borr.-Experten. Leider ist mir in Österreich keiner bekannt.
Info's zu AB Kombinationen findest du sowohl hier als auch im borrelioseforum.de . Eine goldene Empfehlung scheint es hier aber immer noch nicht zu geben. Mein letzter Stand war die Kombination aus einem Makrolid (z.B. Clarithromycin) und Quensyl (Hydroxychloroquin), das kann aber alles schon wieder Schnee von gestern sein.

Grüße
Boris
 
Zuletzt bearbeitet:
Er nimmt
Doxycyclin
Genericon 200 mg 15 Stück

Diese Dosis und Dauer entspricht der untersten Grenze der geltenden Lehrmeinung für das Frühstadium. Borreliose-Spezis behandeln im Frühstadium mit 4-6 Wochen und unter Berücksichtigung der Symptome deutlich länger und höher dosiert. Leider weiss ich immer noch nicht, welche Symptome wie lange bestehen, deshalb ist nicht einzuschätzen, ob eine Behandlung analog Frühstadium überhaupt Sinn macht.

Wenn das Doxy zu niedrig dosiert ist, besteht die Gefahr, dass die Borrelien in eine zystische Form übergehen, die den gängigen Antibiotika nicht mehr zugänglich sind. Diese Besonderheit wurde im Labor nachgewiesen. Ob dasselbe im Patienten passiert, weiss man nicht.

Im Einsteigerbeitrag hier in der Borreliose-Rubrik findest du die verschiedenen Empfehlungen der verschiedenen Ärztegesellschaften zur Therapie der Borreliose. Die Diskrepanzen bezüglich Dauer und Dosis sind auf fehlende Langzeitstudien zurückzuführen.
 
Hallo Regina.
Wir brauchen einfach mehr Infos.
Im Frühstadium muss man ein anderes AB nehmen als später !
15 Tage ist auf jedem Fall für dieses AB zu kurz !
Gruß
 
Hallo!

Er hat mir erzählt, dass er vor ca. 20 Jahren einen Zeckenbiss hatte und danach in größeren Abständen verschiedene Symptome zeigte:


... 1-5 mm rötliche Knoten an beiden Beinen
Behandlung vom Arzt: Ospen,,, Venobene….

ca. 1 Jahr später
- an mehreren Fingern Geschwülste, ca. drei Wochen lang.
- Drüsen unterm Kinn waren geschwollen.
- Beim linken Ellbogen zwei geschwollene Drüsen.
- starke Kreuzschmerzen.

ca. 4 Jahre später
-das erste mal Herzrhythmus Störungen.


Ist das typisch Borreliose?

Dankeschön!
 
Hallo Regina,

ich denke es gibt keine "typischen Symptome", also speziell nicht bei Spätborreliose. Ich habe z.B. Spätborreliose, und bei mir besteht die Symptomatik hauptsächlich in Magen-Darmproblemen (teilweise Durchfälle, Blähungen, viele Unverträglichkeiten usw.), außerdem bin ich an manchen Tagen extrem schlecht drauf, an anderen geht es wieder besser.

Evt. hat er auch noch andere Coinfektionen, was bei Borreliose eigentlich die Regel ist.

Man kann da jetzt natürlich mit viel Antibiotika drauf "schießen", ich versuche mich jedoch erst einmal mit anderen Mitteln zu therapieren. Hängt halt auch immer von der akuten Symptomatik ab, jedoch will ich jetzt mein Blut nach Prof. Enderlein mittels Dunkelfeldmikroskopie anschauen lassen, welche Parasiten sich derzeit so bei mir wohlfühlen, und die Therapie will ich dann erst mal mittels Sanum-Präparaten und Karde versuchen, bevor ich evtl. schwerere Geschütze wie Antibiotika auffahre... :schlag:. Zu dieser Therapie gibt es übrigens auch ein gutes dickes Buch von Dr. Thomas Rau. Aber ich halte ansonsten nicht viel davon ein offensichtlich eh schon geschwächtes Immunsystem obendrein noch mit Antibiotika zu schwächen, so wie es der Otto-Normal-Schulmediziner macht...
 
Eine festgestellte Borreliose muss zwingend erstmal mit Antibiotika behandelt werden. Die Geschichten über die ach so gefährlichen Antibiotika sind Schauermärchen. Natürlich gibt es Menschen, die empfindlicher auf Medikamente reagieren, weil nicht jeder gleich ist - zum Glück. Wer glaubt, Schulmedizin bedeute nie das Ende der Symptombekämpfung und bei Borreliose Alternativmedizin als Therapie der ersten Wahl propagiert, ist sich der Gefährlichkeit der Krankheit nicht bewusst. Keiner käme auf die Idee bei einer Spätsyphilis mit Alternativmedizin zu behandeln. Borreliose und Syphilis sind sich ziemlich ähnlich.

Herzrhytmusstörungen gehören einerseits zu den typischen Borreliose-Symptomen, andererseits können sie auch natürlich auch andere Ursachen haben.

Die rötlichen Knoten können eine Hauterscheinung der Borreliose sein, aber auch eine Ko-Infektion bedeuten (Bartonellen?). Hier ein paar Bilder von Borrelien-Lymphozytomen, welche aber in der Regel am Ohr oder an den Brustwarzen auftreten sollen. Da es auch Bilder von Lymphozytomen am Kopf hat, schliesse ich das Auftreten derselben an anderen Körperstellen nicht aus.
DermIS - Lymphadenosis benigna cutis (Bäfverstedt) (Information zu der Diagnose)
Das letzte Bild ist von einem Oberarm. An Extremitäten können die Lymphozytome also auch auftreten.

Aufgrund der Dauer und der Symptome ist er definitiv nicht mehr im Frühstadium. Die Laborbefunde bestätigen das.
Die Dosis ist zu niederig und die Dauer zu kurz. Nach geltender Lehrmeinung müsste bei Herzbeteilung intravenös mit Ceftriaxon (Rocephin), Cefotaxim (Claforan) oder Penicillin G für zwei Wochen behandelt werden.
EUCALB - European Union Concerted Action on Lyme Borreliosis - Treatment of Lyme Borreliosis in Europe

Die Deutsche Borreliose-Gesellschaft empfiehlt bei Chronischen Borreliosen eine Therapiedauer von 3 - 6 Monaten:
https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte_und_Empfehlungen/Empfehlungen.pdf

Burrascano / ILADS empfiehlt die Therapie solange wie Symptome vorhanden sind, wenn nötig lebenslänglich erhaltend:
www.zecken-borreliose.de/burrascanoguideline.pdf

Wer Recht hat, kann ich dir auch nicht sagen. Aber wenn dein Vater nach der Behandlung nach geltender Lehrmeinung nicht gesund ist, dann bleibt nur noch, eine Behandlung nach den Empfehlungen der Deutschen Borreliose-Gesellschaft oder ILADS anzustreben. Natürlich steht es auch jedem frei, Alternativ-Medizin auszuprobieren, wenn er/sie Angst vor AB hat. Keine der Methoden basiert auf ausreichenden Langzeitstudien.
 
Eine festgestellte Borreliose muss zwingend erstmal mit Antibiotika behandelt werden. Die Geschichten über die ach so gefährlichen Antibiotika sind Schauermärchen. Natürlich gibt es Menschen, die empfindlicher auf Medikamente reagieren, weil nicht jeder gleich ist - zum Glück. Wer glaubt, Schulmedizin bedeute nie das Ende der Symptombekämpfung und bei Borreliose Alternativmedizin als Therapie der ersten Wahl propagiert, ist sich der Gefährlichkeit der Krankheit nicht bewusst. Keiner käme auf die Idee bei einer Spätsyphilis mit Alternativmedizin zu behandeln. Borreliose und Syphilis sind sich ziemlich ähnlich.

Herzrhytmusstörungen gehören einerseits zu den typischen Borreliose-Symptomen, andererseits können sie auch natürlich auch andere Ursachen haben.

Die rötlichen Knoten können eine Hauterscheinung der Borreliose sein, aber auch eine Ko-Infektion bedeuten (Bartonellen?). Hier ein paar Bilder von Borrelien-Lymphozytomen, welche aber in der Regel am Ohr oder an den Brustwarzen auftreten sollen. Da es auch Bilder von Lymphozytomen am Kopf hat, schliesse ich das Auftreten derselben an anderen Körperstellen nicht aus.
DermIS - Lymphadenosis benigna cutis (Bäfverstedt) (Information zu der Diagnose)
Das letzte Bild ist von einem Oberarm. An Extremitäten können die Lymphozytome also auch auftreten.

Aufgrund der Dauer und der Symptome ist er definitiv nicht mehr im Frühstadium. Die Laborbefunde bestätigen das.
Die Dosis ist zu niederig und die Dauer zu kurz. Nach geltender Lehrmeinung müsste bei Herzbeteilung intravenös mit Ceftriaxon (Rocephin), Cefotaxim (Claforan) oder Penicillin G für zwei Wochen behandelt werden.
EUCALB - European Union Concerted Action on Lyme Borreliosis - Treatment of Lyme Borreliosis in Europe

Die Deutsche Borreliose-Gesellschaft empfiehlt bei Chronischen Borreliosen eine Therapiedauer von 3 - 6 Monaten:
https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte_und_Empfehlungen/Empfehlungen.pdf

Burrascano / ILADS empfiehlt die Therapie solange wie Symptome vorhanden sind, wenn nötig lebenslänglich erhaltend:
www.zecken-borreliose.de/burrascanoguideline.pdf

Wer Recht hat, kann ich dir auch nicht sagen. Aber wenn dein Vater nach der Behandlung nach geltender Lehrmeinung nicht gesund ist, dann bleibt nur noch, eine Behandlung nach den Empfehlungen der Deutschen Borreliose-Gesellschaft oder ILADS anzustreben. Natürlich steht es auch jedem frei, Alternativ-Medizin auszuprobieren, wenn er/sie Angst vor AB hat. Keine der Methoden basiert auf ausreichenden Langzeitstudien.

Dankeschön! :wave:
 
Hallo,

bei mir wurde auch ein Borrelien Test gemacht, habe keine Ahnúng wie ich den interpretieren soll.

Borrelien IgM Antikörper. 33.6
Borrelien IgG Antikörper 2,93

WB IgM Antikörper im Serum positiv
Ospc burgdorfi sensu stricto: positiv
b. Afzelii positiv
b.Garinii positiv
b.Spielmanaii positiv

Der Neurologe sagte das ich keine Borelliose habe, da sie nicht aktiv sei.
Das kann ich nicht so recht verstehen, habe eine Selbsthilfegruppe angerufen, die Dame meinte das ist eine aktive Borreliose.
Was soll ich glauben<?
 
Ohne Angabe von Symptomen ist ein Laborbericht wertlos. Die Antikörpertests können nicht zwischen aktiver und abgelaufener Infektion unterscheiden. Unklar ist auch, ob der erste Suchtest positiv ausfiel, da du keine Referenzwerte angibst.

Die nachgewiesene OspC-Bande im Blot ist hochspezifisch und beweist, dass dein Immunsystem Kontakt mit Borrelien hat oder hatte. Ob noch aktiv oder nicht, können die Antikörper-Tests nicht feststellen.

Der Neurologe sagte das ich keine Borelliose habe, da sie nicht aktiv sei.
Bei den Neurologen darf es fast nie Borreliose sein. Wenn mir das ein Neurologe sagt, glaube ich es nie. Es gibt nämlich nicht nur Neuroborreliose sondern auch andere Formen wie z.B. Hautborreliose, Herzborreliose, Gelenkborreliose und Formen, die in der geltenden Lehrmeinung nicht akzeptiert werden oder wir noch gar nichts davon wissen.

Die Borreliose-Diagnose ist meistens eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose, die auf Krankengeschichte und Symptomen beruht. Am Schluss bleibt einem nur noch die probatorische Einnahme von Antibiotika, um zu sehen, ob die Symptome darauf ansprechen. Die Antibiotika sollten aber hoch und lange dosiert werden wie bei einer schweren Infektion. Einig ist man sich bezüglich Therapie nicht. Die verschiedenen Therapierichtlinien findest du im Einsteigerbeitrag unter dem Kapitel "Therapie".

LG, Mungg
 
Ja, weißt Du eigentlich vertraue ich ja den Ärzten, denke entweder habe ich Borelliose, oder mir die Kopfgelenke verletzt, da meine Symtome auf beides passen würden.
Nur glaubt mir kein Doc, da alles auf Psyche geschoben wird.
Habe seid ein paar Tagen, so ein enge Gefühl an den Seiten des Halses, da tippe ich eher auf Kopfgelenke!
 
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