Borreliose bei meiner 1jährigen Tochter

Themenstarter
Beitritt
12.11.08
Beiträge
1
Hallo, ende August wurde meine Tochter (1 jahr) von einer Zecke gebissen. Ich wollte sofort danach untersuchen lassen, ob sie nun infiziert ist. Die Ärztin sagte mir, dies ginge erst nach 3 bis 4 Wochen. Da keine Sympthome auftraten und wir mit anderen Problemlagen zu kämpfen hatten vergassen wir die Zecke. Nach 8 Wochen dann die Röte um das Ohr und mir fiel die Zecke wieder ein. Am nächsten Tag sofort zum Arzt. Diese setzte AB an und nahm Blut. Der Befund positiv. Es folgte eine 10tägige AB-Gabe. Die Ärztin sagt, damit sollte es gut sein. Ein Restrisiko bliebe aber die Erfahrung??? zeige wohl, dass Kleinkinder die Borreliose gut weg stecken.
Ich selbst bin tief beunruhigt und weiß nicht wie weiter. Die Röte ist weg aber der Rest? Wie gehe ich jetzt damit um? Ich fühle mich natürlich schuldig, meine Tochter nicht ausreichend beschützt und nun mit diesem Zeckenbiss verseucht zu haben.
 
Du musst dich nicht schuldig fühlen. Natürlich kann man mit den empfohlenen Massnahme das Stichrisiko minimieren, aber du kannst deine Tochter noch so gut schützen, die kleinen Mistviecher finden immer einen Weg. Wenn nicht heute, dann morgen oder wer weiss wann. Man kann die Kinder ja nicht nur in der Wohnung behalten, sonst werden sie auch krank.

10 Tage Antibiotika ist an der untersten Grenze der Empfehlungen. Vielleicht hat es gereicht, vielleicht nicht.

Wie gehe ich jetzt damit um?
Achte auf Symptome. Mögliche Symptome der verschiedenen Spezialisten findest du verlinkt im Einsteigerbeitrag hier. Gerade bei Kindern kann es zu Verhaltensänderungen kommen. Darauf auch achten. Bei der Symptombeachtung aber nicht zwanghaft werden. Jedes Kind hat mal einen schlechten Tag. Die Symptome müssten schon über längere Zeit bestehen (ausgenommen Lähmungen, Gelenkschwellungen, Zeichen einer Hirn(-haut)-Entzündung). Vedächtig sind auch ständig wechselnde Symptome und/oder Leistungsabfall. Sollten irgendwelche dubiosen Symptome auftreten, die nicht definitiv einer anderen Krankheit zugeordnet werden können (immer nach dem beweisenden Befund fragen beim Arzt), dann nimm Kontakt auf mit einer regionalen Selbsthilfegruppe oder schreibe einen Beitrag im Deutschen oder Schweizer Borrelioseforum und lass dir gleich einen Spezi empfehlen. Die Wartezeiten sind oft lang. Verschwende keine Zeit mit zig Borreliose-Tests, die zu nichts führen. Gerade, wenn Borreliose früh behandelt wird, kann das die Antikörperproduktion hemmen, ohne dass auch die Erreger eliminiert wären. Das Ergebnis sind falsch negative Tests.

Gib deinem Kind die Information über diese "Vorerkrankung" mit auf den Weg, wenn es flügge wird. Denn Borreliosen können über viele Jahre stumm verlaufen, bis sie erneut in einem späten Stadium ausbrechen.

Dir und deiner Kleinen alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben