chronische Borreliose - Nitrostress - wichtig!

Das Problem ist, dass das Thema Nitrosativer Stress gerade noch in den Kinderschuhen steckt. Das Buch von Pall "Explaining unexplained Illnesses" ist 2007 erschienen, in welchem der womöglich zugrundeliegende Pathomechanismus erläutert wird. Vieles von dem ist auch noch nicht ausreichend belegt. Ich denke bis das Thema Nitrostress wirklich in jeder 0815 Arztpraxis ankommt werden bestimmt noch Jahrzehnte ins Land gehen.

Jedoch erscheint mir der NO/ONOO Mechanismus sehr plausibel und stellt das weitaus beste Modell dar für die Erklärung von MCS, FM, CFS usw.

Ich denke Ganzimmun hatte für das Thema schon den richtigen Riecher, will aber natürlich Geld damit verdienen. Man sollte auch bedenken dass es sich bei Ganzimmun um eine Aktiengesellschaft handelt. Bei einer AG steht immer die Maximierung des Gewinns im Vordergrund. Die Empfehlung der Supplemente ist teilweise schwachsinnig wie zB Gluatathion oral oder auch B12 oral. Die sehr enge Zusammenarbeit mit Biogena ist auch etwas auffälig.

Dennoch habe ich ein Nitrostress-Screening machen lassen und therapiere auch mit Supplementen. Das werde ich jetzt 3-Monate durchziehen, auf klinische Studien zu warten wird noch Jahrzehnte dauern, falls diese überhaupt kommen werden. Sollte sich NO/ONOO Theorie bestätigen wird dies konsequenterweise einen Gewinneinbruch der Pharmaindustrie nach sich ziehen. Ich glaube daher, dass es niemals solche Studien geben wird.

Wenn finanziell ein Spielraum besteht, kann ja ein Therapieversuch gestartet werden. Das muss jeder selbst entscheiden. Sollte dieser Spielraum nicht bestehen würde ich das Thema erstmal sein lassen und warten bis vielleicht positive Erfahrungen von anderen Patienten vorliegen. Es ist nämlich nicht gesagt, dass mit den Supplementen der NO/ONOO-Mechanismus überhaupt signifikant herunterreguliert werden kann.

Was aber immer machbar sein sollte, auch ohne Labor, ist die Gabe von B12 i.v., i.m. oder s.c. Die Kosten sind dafür sehr gering.
 
Was aber immer machbar sein sollte, auch ohne Labor, ist die Gabe von B12 i.v., i.m. oder s.c.

Hallo Markus
Was bedeutet s.c.?

Wie siehst du das mit den Tests? Man kann B12 im Blut messen. Sind das zuverlässige Parameter?

LG, Mungg
 
Ich denke Ganzimmun hatte für das Thema schon den richtigen Riecher, will aber natürlich Geld damit verdienen.

Sollte sich NO/ONOO Theorie bestätigen wird dies konsequenterweise einen Gewinneinbruch der Pharmaindustrie nach sich ziehen. Ich glaube daher, dass es niemals solche Studien geben wird.

Wenn Ganzimmun daran verdient, dann sollen die doch die Studien machen. Vielleicht findet sich noch ein Hersteller von NEM's, der sich beteiligen möchte, denn deren Umsätze dürften dann in die Höhe schnellen. Eine 100er-Büchse Vit.B 100 von Burgerstein kostet hier immerhin satte Fr. 47.-. Ist auch nicht ohne. Oder was denkst du?
 
Was bedeutet s.c.?

Subcutan. Ist eine Injektion ins Fettgewebe (meist Bauch) und kann daher auch vom Patient selbst durchgeführt werden.

Wie siehst du das mit den Tests? Man kann B12 im Blut messen. Sind das zuverlässige Parameter?

Definitv nein. Das B12 im Blut sagt eigentlich gar nichts aus. Man kann Homocystein bestimmen lassen. Wenn das zu hoch ist liegt ein Mangel an B12, Folsäure oder B6 vor. Oder man lässt Methylmalonsäure im Urin bestimmen (~20€). Ist diese erhöht liegt ein B12 Mangel vor.
Es soll wohl einen neuen Test geben (Holo TC) der besser sein soll.
Würde aber Methylmalonsäure im Urin bestimmen lassen (da keine Blutabnahme erforderlich). Man kann sich den Test auch schenken, da B12 keine Nebenwirkungen hat und nicht überdosiert werden kann.

Eine 100er-Büchse Vit.B 100 von Burgerstein kostet hier immerhin satte Fr. 47.-. Ist auch nicht ohne. Oder was denkst du?

Ich denke es ist vor allem wirkungslos B12 in oraler Form zu nehmen. Studien zeigten auf, dass etwa 1% aufgenommen wird. Liegt ein Problem mit der Magensäurebildung vor oder werden Säurehemmer gegeben oder ist was mit der Darmschleimhaut nicht in Ordnung ist die Resorption noch schlechter.

Zu den Kosten:
In D kosten zB 10 Ampullen B12 mit jeweils 3mg unter 10€. Bei maximal einer Ampulle pro Woche kommt man gerade auf 5€ im Monat inkl. Spritzen.
 
Hallo Markus

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Definitv nein. Das B12 im Blut sagt eigentlich gar nichts aus.
Ich habe beim Googeln die Aussage gefunden, dass bei B12-Werten > 300 pmol/l ein B12-Mangel sehr unwahrscheinlich sein soll. Da es sich um die Aussage eines Labors handelt, welches den Holo TC anbietet und daran verdienen könnte, denke ich, dass diese Aussage nicht ganz daneben ist.
www.risch.ch/Pdf/shortriport/riport_11.pdf
Mein B12 lag im Sept 07 bei 408 pmol/l (substituiere schon lange mit B-Komplex).
Folsäure ist gar über dem oberen Grenzwert.

Würdest du trotzdem Homocystein bestimmen lassen? Warum im Urin? Hauptsächlich wird die Bestimmung aus Blut angeboten.


Ich denke es ist vor allem wirkungslos B12 in oraler Form zu nehmen.
Gilt das auch für die anderen Vitamine der B-Gruppe, z.B. B2? Kann/soll man B2 auch irgendwie bestimmen lassen? Frage mich gerade, weil ich wieder Munkwinkelrhagaden habe, welche auch ein Ausdruck eines B2-Mangels sein könnten. Könnte natürlich auch andere Ursachen haben, wie z.B. NW von Antibiotika, der chronische Eisenmangel, die Borreliose (wenns bei der Syphilis auftritt, warum nicht auch bei der Borreliose), Candida.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe beim Googeln die Aussage gefunden, dass bei B12-Werten > 300 pmol/l ein B12-Mangel sehr unwahrscheinlich sein soll. Da es sich um die Aussage eines Labors handelt, welches den Holo TC anbietet und daran verdienen könnte, denke ich, dass diese Aussage nicht ganz daneben ist.

Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Der B12 Spiegel im Blut gibt nur an was man in letzter Zeit gegessen hat. Da allgemein ein B12 Mangel vorliegt ist die Referenzbereich auch kritisch zu betrachten. Er wird ja von scheinbar gesunden Menschen abgeleitet. Wenn aber jeder ohnehin einen Mangel bei diesem Stoff hat, zB auch bei Selen, sagt der Normbereich nur aus dass man im Durchschnitt liegt. Über eine ausreichende Versorgung sagt das nichts aus.
Ich glaube Rudi Ratlos hier im Forum hatte bei einem Bluttest das B12 im Normbereich, bei einer Kontrolle nach ein paar Monaten war es bei Null!

Deinen Link konnte ich noch nicht lesen, irgendwie hat der Server ein Problem

Würdest du trotzdem Homocystein bestimmen lassen? Warum im Urin? Hauptsächlich wird die Bestimmung aus Blut angeboten.

Homocystein wird schon im Blut bestimmt. Wenn du wirklich einen B12 Mangel aufdecken willst, bzw einen erhöhten Verbrauch nachweisen willst eignet sich Methymalonsäure wohl am besten. Diese wird im Urin gemessen, man kann es daher zur Not auf eigene Faust machen. Aber ich denke die Bestimmung der MMA sollte sogar Kassenleistung sein.

Gilt das auch für die anderen Vitamine der B-Gruppe, z.B. B2?

Das gilt aufgrund des speziellen Transportsystems nur für Vitamin B12
 
Hallo,

Mungg schrieb:
Gerne würde ich von dir wissen, warum du so von Nitrosativem Stress überzeugt bist. Hast du persönlich gute Erfahrungen damit gemacht? Kennst du jemanden oder mehrere Personen, die damit gute Erfahrungen gemacht haben?

Überzeugt bin ich in erster Linie davon, dass oxidativer Stress viele Krankheiten verursacht, weil ich darüber sehr viel gelesen und in Vorträgen gehört habe. Das hatte nichts mit Kuklinski zu tun. Davor habe ich jahrelang recherchiert über die Zusammenhänge von HWS-Problemen, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten und weiteren mit HWS-Problemen zusammenhängenden Krankheiten. Ich habe mir sozusagen mein eigenes Puzzle zusammengesetzt. So nach und nach wurde mir immer mehr klar. Erfahrungen habe ich mit meinem Sohn gesammelt (Diagnose KISS, KPU, Spätborreliose, EBV-Virus) Bei Kuklinski fand ich einiges zusammengefasst und ausführlicher erklärt, was mir schon vorher einleuchtete. Es ist einfach logisch für mich.

Ich kenne viele Personen (außer unserer Familie), die durch Zufuhr einer Vielfalt an Nährstoffen und Reduzierung von oxidativem Stress gesünder geworden sind - aber niemanden, der das allein durch isolierte Stoffe geschafft hat.

Antibiotika kann meines Erachtens niemals Krankheiten heilen, eher das Gegenteil bewirken. Auch das habe ich nicht von Kuklinski, sondern schon vorher erfahren.

Uta schrieb:
Eben,w eil ich hier ziemlich viel lese, stelle ich fest, daß es keine wirklich klaren Untersuchungen gibt, in denen eindeutig festgestellt werden kann, was diesen Menschen nun fehlt oder wovon sie zu viel haben.
Meine Frage war doch einfach: welche konkreten Untersuchungen empfiehlst Du?

Wie du weißt, bin ich (neben HWS-Untersuchung und –Behandlung) zunächst einmal für Ernährungsumstellung in Richtung LOGI-KOST – dann für Nahrungsergänzung aus Obst und Gemüse – und wenn das alles auch nicht ausreicht oder möglich ist, dann erst für Laboruntersuchungen – und die hängen u.a. vom Geldbeutel ab.

Als Borreliosekranker würde ich mich an der anfangs genannten Studie und der Empfehlung, die ich von Dr. Kuklinski für meinen Sohn per Mail erhalten habe, orientieren und mindestens

Urinanalyse auf Citrullin als Maß für eine evtl. gesteigerte NO-Bildung
- auf Methylmalonsäure, ob Vitamin-B12-Bedarf gedeckt ist
- Cystathionin, ob B6-Bedarf gedeckt ist
- Nitrophenylessigsäure als Maß für vermehrte Bildung von Peroxinitrit
- Darmflorastatus

machen lassen. Danach kann man weitersehen. Wer genug Geld hat, kann auch direkt alle häufig fehlenden Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente untersuchen lassen – nicht im Serum, sondern (das meiste) im Vollblut.

Viele Grüße
Erika
 
Danke Markus für deine erneuten Antworten. So habe ich das Thema B12 heute nochmals beim HA aufgefriffen. Wir haben Blut für HoloTC gezapft. Danach gabs auf Verdacht eine Spritze i.m. Entweder hat das mein Adrenalin gepuscht oder ich hab tatsächlich einen gravierenden B12-Mangel, denn meine Muskelschwächen/-schmerzen haben sich danach stark gebessert. Na ja, vielleicht auch Placebo, wer weiss das schon. Werde dann die Ergebnisse vom HoloTC einstellen, wenns dich interessiert.
 
Entweder hat das mein Adrenalin gepuscht oder ich hab tatsächlich einen gravierenden B12-Mangel, denn meine Muskelschwächen/-schmerzen haben sich danach stark gebessert. Na ja, vielleicht auch Placebo, wer weiss das schon.

hält der placeboeffekt noch an? ;-)
 
Ja :D
Kraft lässt zwar schon wieder leicht nach, aber immer noch recht gut im Vergleich zu vorher. Kann auch sein, weil ich sogleich ein paar dringende Aufgaben erledigt habe, die eben Körperarbeit sind.

Am Dienstag hab ich wieder Termin für Besprechung. Werd dann sicher nochmals eine Depot-Spritze bekommen. Hab im Kompendium gelesen, dass diese Depot-Spritzen in der Regel anfänglich wöchentlich und nach 4 Wochen alle 3 Monate gegeben werden müssen. Bis am Dienstag ist das Ergebnis vom HoloTC da. Bin mal gespannt.

LG, Mungg
 
Oben