Sohn mit Zecke am Rücken

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Ich weiss nicht recht,ob ich das abklären soll,oder einfach als Krankentage sehen soll und hoffe,Ihr könnt mir da weiter helfen:)
Mein Sohn 4J., hatte anfang Mai eine Zecke am Rücken.Ich konnte sie gut entfernen,habs desinfiziert und die Stelle markiert und beobachtet.
er hat die Zeckenimpfung bekommen,obwohls ja heisst,unter 6 J wird das nicht nötig sein.....
Jetzt,am 2.Juni bekam er Fieber,bis max.39Grad,er war sehr heiss und total schlapp.
Er hatte sonst keine Beschwerden,das Fieber ging bis Mittwochvormittag,danach sank es auf 35 Grad runter:confused:!
Er hat keine Rötung am Rücken,nichts.
Heute gehts ihm wieder recht gut,fit ist er noch nicht ganz.
Mach ich mich verrückt,wenn ich an die Zecke denk????
Ich kenn das nicht,nur Fieber zu bekommen und danach Untertemperatur.
Soll man sein Blut untersuchen?
Sein Arzt meinte am Dienstag,ich müsse mich nur wieder melden,wenn er am Donnerstag immer noch Fieber hat:confused:
Mein Mann will,das ich den Arzt anruf,ich getrau mich aber nicht recht.Wird ihm Blut am Arm genommen oder nur einen Finger Picks????
Bin so unschlüssig und hoffe,ich mach mir zuviele Gedanken...
Vielen Dank für Eure Meinung!wuscheli
 
Hallo Wuscheli,
ich finde, Du machst Dir genau die richtigen Gedanken. Eine Zecke ist heutzutage leider immer mit Bedenken zu sehen; man weiß nie, was sie so alles mitgebracht hat.

Wenn der Zeckenbiß Anfang Mai war, dann sind jetzt ca. 6 Wochen vorbei. Nach ca. 8 Wochen kann man einen Bluttest (ich glaube, aus der Vene) machen lassen, um Antikörper festzustellen. Und das sollte bei Deinem Sohn unbedingt gemacht werden. Ich würde gleich in der Arztpraxis anrufen und einen Termin ausmachen und dabei sagen, daß der Biß am .... Mai war.

Außer dem Test auf Antikörper gibt es noch weitere Tests:

Bei einer Blutuntersuchung sollte immer neben der IgM-, IgG- Antikörperbestimmung auch die Westernblotuntersuchung gemacht werden (Feststellen der Banden aus denen sich in einem gewissen Grad das mögliche Stadium der Infektion zuordnen lässt). Eine Westernblotbestimmung dient der Bestätigung von positiven oder grenzwertigen Ergebnissen des ELISA-Testverfahrens. Am Anfang sind oft nur wenige Borrelienproteine zu finden, während im Spätstadium ein breites Antigenspektrum sichtbar ist.

Die IgM-Antwort ist nicht bei allen frischen Infektionen mit "borrelia burgdorferi" zu beobachten, schon gar nicht bei einer erneuten Borreliose nach Zeckenbiss (Reinfektion). Die Hinweise in der Literatur weisen bezüglich des IgM-Nachweises Schwankungen auf, die zwischen 20% und 50% der positiven Reaktionen der bisher untersuchten Krankheitsfälle liegen. Zu finden sind dann nur die IgG-Antikörper. Allerdings muß ganz nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass fehlende IgM-Antikörper eine Borrelinfektion nicht ausschließen. Die klinische Symptomatik/Symptome sind eben immer zu beachten! Borrelienantikörper sind oft über Jahre im Blut nachweisbar und fallen in der Regel sehr langsam ab. (Ich danke hier dem Labor in Köln an der Mitwirkung des Textes.)

Im Frühstadium einer Borreliose zeigt sich ein wenig ausgeprägtes Ergebnis mit geringen Banden. Im Spätstadium dagegen ist oft ein breites Bandenspektrum zu sehen. Die sehr spezifischen Banden für Borrelien sind folgende Westernblot, oder Immunoblotbanden....
https://www.zeckenbiss-borreliose.de/behandlung.html

Ich würde alle möglichen Tests machen lassen, weil einer allein leider oft nicht klar ausfällt.

Mungg hat hier eine Einführung zur Borreliose geschrieben:
https://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/15526-borreliose-infos-f-r-einsteiger.html

Gruss,
Uta
 
Hallo wuscheli,

er hat die Zeckenimpfung bekommen,obwohls ja heisst,unter 6 J wird das nicht nötig sein.....
Jetzt,am 2.Juni bekam er Fieber,bis max.39Grad,er war sehr heiss und total schlapp.

An welchem Tag hat er denn die Impfung bekommen?

Das Problem an der Sache ist, daß das Risiko einen Schaden zu erleiden bei der Impfung doppelt so hoch ist, wie beim Zeckenbiß. Wenn die Impfung zeitnah gemacht wurde ist es daher wesentlich wahrscheinlicher, daß das eine Reaktion auf die Impfung ist.

Zitat arznei-Telegramm:

„Einem Risiko bleibender Schäden von etwa 1 : 78.000 durch Erkrankung nach Zeckenbiß in „Endemiegebieten” steht nach unseren Daten – ohne Berücksichtigung der erheblichen Dunkelziffer – ein Risiko von Impffolgen unterschiedlichen Schweregrades von mindestens 1 : 32.000 gegenüber.“
 
Da hast Du Recht, Joachim. Ich hatte das so verstanden, daß der Sohn schon lange gegen FSME geimpft worden war :eek:).

... Können bei der FSME-Impfung Nebenwirkungen auftreten
Im Zusammenhang mit der Impfung können als Nebenwirkungen vorkommen:
Lokal- und Allgemeinreaktionen:
Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es innerhalb von 1-3 Tagen, selten auch länger anhaltend, an der Impfstelle zu Rötung, Schmerzhaftigkeit und Schwellung kommen, gelegentlich mit Anschwellung der Lymphknoten. Häufig werden innerhalb der ersten 1-4 Tage Fieber und Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit. Unwohlsein oder Magen-Darm-Erscheinungen sowie Missempfindungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln beobachtet. Die Symptome treten vor allem nach der ersten Impfung auf ( nach weiteren Impfungen werden sie seltener). Sie klingen in der Regel nach 72 Stunden ab. Gelegentlich treten Arthralgien und Myalgien auf. In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab.

Komplikationen:
In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen beobachtet. Ebenfalls wurden EinzeIfälle von Erkrankungen des peripheren Nervensystems berichtet (Neuritis, Polyneuritis, Guillain Barré-Syndrom).
Muss die FSME-Impfung wieder aufgefrischt werden?
Bei Weiterbestehen eines Infektionsrisikos sollte nach 3 Jahren eine Wiederauffrischung ....
Aufklärung über die Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Für einen 4-Jährigen klingt das wirklich belastend, auch wenn die Nebenwirkungen nicht eintreten müssen. Aber ein Kind ist doch wesentlich empfindlicher als ein Erwachsener.

Gruss,
Uta
 
Bei Fieber ohne Rötung weiss man nicht, was übertragen wurde.

Hast du die Impfung nach dem Zeckenstich machen lassen? Dann wäre eine Impfreaktion möglich. Die Impfung schützt übrigens nicht vor Zecken und allen von ihnen übertragenen Krankheiten sondern nur vor dem FSME-Virus. Somit ist der Ausdruck "Zeckenimpfung" das Unwort des letzten Jahrzehnts.

Ich würde auf Borrelien testen lassen. Das Blut muss aus der Vene genommen werden und im externen Labor auf Antikörper untersucht werden. Wenn positiv, unbedingt ordentlich behandeln. Obwohl: Die Tests können nicht zwischen aktiver und abgelaufener Infektion unterscheiden. Hoffen wir, dass das Immunsystem nicht mit der Impfung beschäftigt war, als es eigentlich gegen Borrelien oder andere Erreger hätte kämpfen müssen.

Wenn FSME-Symptome des 2. Stadiums auftreten, nicht zu lange warten sondern sofort zum Arzt oder ins Spital:
Krankheitsbild und Verlauf bei FSME
In der Regel verlaufen FSME-Infektionen bei Kindern harmlos.
Bei der Borreliose sieht es leider etwas anders aus.

LG und viel Glück
Mungg
 
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