Zecke beim Zweijährigen

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Hallo,

Wir haben gestern Abend bei unserem zweijährigen Sohn eine Zecke entdeckt und entfernt.
Rötlicher Einstich war sichtbar. Wir wissen nicht wie lange die Zecke schon drin saß. Die (adulte) Zecke sah noch nicht sichtbar vollgesaugt aus. Wanderröte ist bisher nicht zu beobachten.

Mit einem krankem Kind um mich herum, komme ich gerade mit der Recherche nicht weiter. Ich bin auf dem Gebiet auch absoluter Laie.

Vielleicht kann mir ja schon mal eine/r einen kleinen Hinweis geben. Das wäre klasse! :)

1. große Frage: In welchem Labor wäre ein PCR-Test der Zecke zu empfehlen? Ich habe jetzt heute öfter gelesen, dasss die Tests mancher Labore nicht so genau sind oder zu wenige Borrelienstämme testen.
Irgendwie komme ich da gerade nicht weiter, möchte aber die Zecke zeitnah einschicken.
Welches Labor würdet ihr empfehlen?

2. Was würdet ihr grundsätzlich vorgehen?
Blutuntersuchungen? LTT, Blot? Oder erst 4-6 Wochen abwarten?
Tendenziell lieber gleich mit Antibiotika beginnen oder Abwarten?

Ich freu mich über jeden Hinweis!

Gruß
Apfelsine
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Nr. 1 habe ich keine Antworten. Soviel mir bekannt ist, wurden noch keine Ringversuche bei den Labors gemacht. Persönliche Erfahrungen wären mir zu dieser Frage zu vage.
Zu Nr. 2: Ich würde auf Symptome achten und den Stich im Hinterkopf behalten, wenn in Wochen, Monaten oder Jahren dubiose Symptome auftreten, die keiner Krankheit zugeordnet werden können. Bei den Symptomen nicht bei jedem Wehwehchen gleich in Panik ausbrechen. Wenn etwas aber länger (3-4 Wochen) anhält oder gar schubweis auftritt, dann der Sache nachgehen. Bei Kindern kann es laut erfahrenen Spezis auch zu Verhaltensauffälligkeiten kommen. Bei Auftreten der Wanderröte nicht zuwarten sondern sofort zum Arzt und ohne Test auf eine Behandlung bestehen.

Die Borreliose-Diagnostik funktioniert nicht wie die HIV-Diagnostik. Bei der Borreliose kann man nach einer Risikosituation nicht einfach ein Test machen, der Gewissheit bringt. Einen solchen Test gibt es auf der ganzen Welt nicht. Wer etwas anderes behauptet, lügt, weiss es nicht besser oder will dir viel Geld für null Erkenntnis aus der Tasche ziehen.

LG, Mungg
 
Die Borreliose-Diagnostik funktioniert nicht....

Eventuell zeigt ein Bioresonanzgerät Borrelien oder FSME an, bei mir zeigt es das zumindest immer, sogar wenn mich eine Mücke sticht.
Ich schicke dann die inverte Frequenz. Wenn man keine Parasiten hat, wo die Bakterien oder Viren Unterschlupt finden, zeigt das Gerät sie dann nicht mehr an, vermutlich sind sie dann tot. Aber das ist schulmedizinisch nicht anerkannt.
 
Hallo ihr beiden,

hab vielen Dank, mugg! Das gibt mir schon mal eine grobe Orientierung zur Vorgehensweise. Gut zu wissen, dass ich langfristig auch ein bisschen aufs Verhalten achten sollte.

Du plädierst also fürs Zuwarten und kritisch-gelassenes Beobachten ;)

Ich mache mir halt Gedanken, weil ja die Behandlung in späteren Stadien sehr schwierig ist und wir uns dann vielleicht vorwerfen nicht frühzeitig reagiert zu haben.
Auf der anderen Seite jetzt schon ein Antibiotikum fürs grad mal zweijährige Kind: Hmmh.
Bei der beweisenden Wanderröte werden wir natürlich sofort therapieren.


Dass die Diagnostik häufig kaum was aussagt und oft nur ein kleiner möglicher flankierender Hinweis auf Borreliose ist, habe ich inzwischen leider auch rausgefunden.

Dennoch möchte ich die Zecke mal untersuchen lassen.


ulrika, Bioresonanz behalte ich mal im Hinterkopf. Mir fällt nur grade kein Therapeut in der Nähe ein, der das macht.
Was ist eigentlich von Dunkelfeld in Bezug auf Borreliose zu halten?



Ich bin immer noch auf der dringenden Suche nach einem guten Labor für den PCR Test.
zecklab/ Dr. Liebisch, Deutsches Chroniker Labor, arminlabs,, bca clinic, imd Institut Berlin
(ich hoffe ich darf die hier nennen, ansonsten bitte entfernen)
.... das sind die Labore über die ich gestolpert bin.
Ich kann aber nicht beurteilen welches gut ist.
Gibts von euch Empfehlungen?

fragt
mit Gruß
Apfelsine
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist eigentlich von Dunkelfeld in Bezug auf Borreliose zu halten?
Klassisches Dunkelfeld oder dieses dubiose Dunkelfeld, das von diversen Alternativmedizinern angeboten wird? Klassisches Dunkelfeld aus Blut halte ich für zuwenig senisitiv, da Borrelien sich eher selten im Blut aufhalten. Aus Proben von sichtbaren Symptomen (z.B. Hautveränderungen, Gelenkschwellungen) sicher auch eine Möglichkeit. Wird aber nirgends explizit empfohlen. Für Direktnachweis würde ich PCR oder Kultur machen.

Dunkelfeld (nach Enderlein?) aus der Alternativmedizin für die Borreliose-Diagnostik halte ich persönlich für Abzocke. Da wird Patienten etwas von ausschlüpfenden Borrelien und ähnlicher Quatsch erzählt. Wenn wir eine so einfache diagnostische Möglichkeit aus Fingerblut hätten, würden die Erfinder sicher den Nobelpreis bekommen. Sichere Erkenntnis liefert Dunkelfeld nicht, weder zum Nachweis noch zum Ausschluss.

LG, Mungg
 
Ich mache mir halt Gedanken, weil ja die Behandlung in späteren Stadien sehr schwierig ist und wir uns dann vielleicht vorwerfen nicht frühzeitig reagiert zu haben.
Ich habe schon von einigen Betroffenen gehört, wo die Therapie auch in späteren Stadien gut gewirkt hat. Ich denke, wichtig ist, dass auch spätere Stadien früh diagnostiziert und behandelt werden, was eben oft nicht der Fall ist, weil die Symptome nicht beweisend sind und die Tests nichts taugen.

Bei Verdacht auf späteres Stadium würde ich nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen so rasch wie möglich auf Verdacht therapieren. In der höchst möglichen Dosis nach Fachinformation und so lange, wie Symptome bestehen. Andere Ursachen müssen dabei zügig ausgeschlossen werden. Mehrere Monate Differentialdiagnose liegt einfach nicht drin.

LG, Mungg
 
Hallo Apfelsine

1. große Frage: In welchem Labor wäre ein PCR-Test der Zecke zu empfehlen? Ich habe jetzt heute öfter gelesen, dasss die Tests mancher Labore nicht so genau sind oder zu wenige Borrelienstämme testen.
Irgendwie komme ich da gerade nicht weiter, möchte aber die Zecke zeitnah einschicken.
Welches Labor würdet ihr empfehlen?

Die Sache mit den verschiedenen Borrelienstämmen ist m.W. bei der PCR für Zecken nicht relevant. Höchstens bei Bluttests.

M.E. kannst du da nicht viel falsch machen, egal welches Labor du wählst. Hauptsache, du nimmst nicht den billigen Apotheken-Schnelltest.

2. Was würdet ihr grundsätzlich vorgehen?
Blutuntersuchungen? LTT, Blot? Oder erst 4-6 Wochen abwarten?
Tendenziell lieber gleich mit Antibiotika beginnen oder Abwarten?

Wie Mungg schon erwähnte, sind alle Testverfahren leider nicht immer zuverlässig.
Nichtsdesttrotz, ein eventueller Marker wäre ELISA und Blot IgM, einer sofort und einer später. Da könnte man u.U. eine Veränderung sehen, wenn sich das Immunsystem mit Borrelien auseinandersetzt. Meiner z.B. stieg in schwindelerregende Höhen nach einem unbehandeltem Erythem.
Ist aber nie 100 prozentiger Nachweis.

Außerdem ist noch zu bedenken, dass einheimische Zecken nicht nur Borrelien, sondern auch andere Erreger wie Rickettsien, Babesien, Ehrlichien verabreichen (erstere sogar häufiger als Borrelien, deren Morbidität ist allerdings nicht genug erforscht)

Also, alles in allem leider nicht sehr befriedigende Optionen.

Alles Gute fürs Kind!:kraft:
 
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