Borreliose gerade festgestellt

Hallo liebe Forumsmitglieder,

Ich habe mich gerade angemeldet und freue mich auf Hilfe.

Bei mir wurden im Blut Borreliose Antikörper festgestellt. IgM und IgG schwach positiv über Immunoblot. Der Borreliensuchtest ist reaktiv.

Ich bin nicht sicher woher man weiß, ob man nun erkrankt ist oder der Körper sich "nur" mit dem Erreger auseinander gesetzt hat.

Kann man nur anhand von Symptomen darüber entscheiden?

Ich erinnere mich, dass ich im letzten Spätsommer eine Wanderröte hatte, die ich aber nicht erkannt habe (Kopfschüttel - grr)

Sah aus wie ein blauer Fleck mit einem Mückenstich, eine Zecke habe nicht gesehen, daher habe ich auch nicht reagiert.

Im Herbst hatte ich dann eine nicht so schlimme Bronchitis mit großer Erschöpfung und ab November Herzrhythmusstörungen und Durchschlafprobleme. Im Januar ging es mir richtig schlecht, ich hatte das Gefühl dass ich evtl. in einen BurnOut rutsche. Im Nachhinnein vermute ich, dass es einfach der Schlafmangel war, den ich mit Baldrian in den Griff bekommen habe.
Die Herzrhythmusstörungen habe ich per 24 EKG untersuchen lassen, es gibt dafür aber keinen körperlichen Grund. Herzgesund sagt der Arzt und mit Tromcardin komplex (NEM mit Kalium, Magnesium und ähnlichem) habe ich fast keine Herzrhythmusstörung mehr.
Jetzt bin ich aktuell seit 4 Wochen mit einer heftigen Erkältung beschäftigt, die einfach nicht besser wird und ich bin total schlapp und antriebslos.
Morgen bekomme ich die Kontrollwerte der Blutuntersuchung und habe einen Termin beim Arzt.
Möchte ein bisschen gewappnet sein und bitte um eine (oder viele) Einschätzungen zu meiner Geschichte.

Wie schätzt ihr es ein? Aktive Borreliose? Antibiotika sinnvoll?

Ich freue mich auf jede Antwort und sage schonmal - Vielen Dank
Liebe Grüße Briddl

Hallo Briddl

Eine "aktive" Borreliose sollte aufjedenfall so früh wie möglich mit Antibiotika behandelt werden. Denn je länger man die Borreliosebehandlung hinauszögert, um so schwieriger ist meist die Eradikation der Borrelien. Und wenn wir dann bei diesem Terminus bleiben, so würde ich auch eine "inaktive" Borreliose gleich behandeln, wenn damit ein asymptomatischer Verlauf gemeint ist. Doch diese asymptomatischen Verläufe entpuppen sich meist -nach meinem bisherigen Erfahrungsschatz- als symptomatisch und das auch mal nach Jahren. D.h. ich bin der Auffassung, dass Borreliose nicht selbstlimitierend bzw. selbstheilend ist. Der Schweregrad des Verlaufes ist eine andere Frage. Diesbezüglich mal ein saloppes Beispiel zur Verdeutlichung. Sehr viele tragen schon von Kind auf das Herpes Zoster Virus in sich. Nicht jeder bekommt aber eine Gürtelrose.

Prinzipiell muss man anmerken, dass es unter den Medizinern sehr viele kontroverse Diskussionen zum Thema Borreliose gibt. Schlüsselwörter dazu sind: Behandlungsart (Medikamentenwahl), -dauer, -dosierung, akute Borreliose, chronische Borreliose, Erregerpersistenz, Antikörperpersistenz, Post-Lyme-Syndrom, ...

Es gibt sehr viel dazu zu schreiben, aber um nicht den roten Faden zu verlieren, sprich um bei dir zu bleiben, folgende Frage. Welche Antikörper genau sind den in deinem Immunoblot positiv, sprich auf welche Antigene gibt es Reaktionen? Wie sind die Werte beim Suchtest (bitte auch Normwerte angeben)?


Bezüglich des Arztbesuches fände ich es wichtig, dass der Arzt dir zuhört, positive Antikörper ernst nimmt und grenzwertige Antikörper nicht einfach vom Tisch fegt, d.h. dich dann von Zeit zu Zeit beobachtet und deine Werte weiterhin kontrolliert. Von Bedeutung ist auch z.B. dass du im erzählst, was und ob sich etwas verändert hat, seit der Wanderröte. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ist schwer ist eine größere Krankheitszeitspanne in 2 Minuten wiederzugeben. Deshalb überlegst du dir dies am besten schon heute und formulierst es klar und deutlich, ohne um den heißen Brei herum zu reden und ohne dich selbst zu belügen.

Ich wünsche dir alles Gute!

LG Tremorboy

Hallo tremorboy,
Vielen Dank für die guten Tips.:freu:
Ja ich habe mir auch schon einen "Verlauf" meiner Symptome notiert um morgen möglichst detailliert und ohne die Hälfte zu vergessen erklären zu können.

Die angesprochenen Laborwerte interessieren mich auch sehr. Leider habe ich bislang nichts genaueres als das was ich geschrieben habe. Das war aber erstmal der erste Test mit dem festgestellt wurde, dass da überhaupt etwas ist.
Bin gespannt auf morgen....

Antibiotikum werde ich annehmen und vermute auch, dass mir eines angeboten wird, da mein Arzt sehr vorsichtig ist.

Danach will ich dann weiter das Immunsystem stärken und z.B. Weiter an der Ernährung feilen.

Das Thema finde ich wahnsinnig unübersichtlich: Ausleitung - Entgiftung- Organe stärken - NEM u.s.w. Da hoffe ich auf meine Heilpraktikerin und ein zugeschnittenes kleines Paket. Bei ihr habe ich morgen auch einen Termin

Ich melde mich morgen wieder und noch einen schönen Abend.

Woher kommt dein Name?

Hallo,

Ich habe nun die neuen Laborergebnisse bekommen.

Der IgM-AK (SE) ist jetzt negativ (vor zwei Wochen noch schwach positiv)
Der IgG-AK (Se) ist nach wie vor schwach positiv.
Borrelien-AK, Parallelansatz (SE) <5 (Methodik CLIA)

Text dazu: Wie im Vorbefund vom 14.6. waren schwach IgG-AK gegen Borrelien mittels Imunoblot nachweisbar. IGM-AK wurden nicht mehr nachgewiesen. Der IgG-Titer lag darüber hinaus aktuell unterhalb des Grenzwertes. Der serologische Verlauf spricht gegen eine bestehende Borrelien-Infektion. Ende....

Ich habe noch kurz von der Wanderröte erzählt die ich im letzten Jahr nicht erkannt hatte, aber mein Doc meinte, ich hätte das ja dann selber gut in den Griff bekommen, so Immunsystem und so.... Da bräuchte ich mir keine Gedanken machen.

Da hätte ich gerne mal eine Einschätzung zu. Was würdet ihr jetzt machen? Ich würde das ganze gerne abhaken und im Hinterkopf behalten falls mal etwas Auftritt, aber geht das? Ich muss dazu sagen, dass ich seit vier Wochen mit einem Infekt beschäftigt bin, die Herzrhythmusstörung aber seit einigen Tagen ganz weg sind. Und da ja die IgM-AK jetzt weg sind, wäre es vielleicht tatsächlich möglich, dass ich die Borrelien jetzt gerade erfolgreich bekämpft habe

Fragen über Fragen.
Hat jemand eine Antwort für mich? Ich nehme auch gerne ganz viele

Liebe Grüße Briddl

Hallo Briddl

Das ist jetzt eine unzufriedene Situation für dich, das kann ich verstehen. Da ist was, aber vielleicht auch nicht. Aber eine Wanderröte ist eigendlich ein Beweis für eine Borreliose. War das wirklich eine richtige Wanderröte?
Wie gesagt, unter Betrachtung meines bisherigen Wissensschatzes, tendiere ich eher dazu, dass Borreliose nicht selbstlimitierend ist. Das ist aber bisher noch nicht bewiesen! Es könnte auch der Umkehrfall richtig sein. Oder beides stimmen.

Seit wann hast du dich angefangen mit der Borreliose zu beschäftigen? Seit dem du dich erinnert hast, das du eine Wanderröte hattest? Seit dem du Herzrhythmusstörungen hattest? Oder seit dem die positiven Antikörper entdeckt wurden?

Und sind die Herzrhythmusstörungen aufgetaucht, nachdem du dir die Symptome der Borreliose verinnerlicht hast?
Ich weiß, das scheinen blöde Fragen zu sein, aber diese solltest du v.a. dir selbst ehrlich beantworten.

Ich würde dir empfehlen zu versuchen, den Fokus so gut es geht von den Erkrankungen zu nehmen. Betrachte dir aber auch zunächst deine schlimmsten Symptome ganz allgemein. Die Herzrythmusstörungen sind weg. Abhaken. Falls was ist, dann zum sofort zum Arzt. Und die gegenwärtigen grippalen Symptome, müssen die den unbedingt von einer Borreliose sein? Momentan hat so ziehmlich jeder einen Infekt!
Was belastet dich den z.Z. am meisten? Die Symptome? Die Sorge dass eine Borreliose in dir schlummern könnte und irgendwann potentielle Schäden anrichten könnte? Oder beides?


Es ist auch schwer dir einen Rat zu geben, ohne ein Gesamtbild von dir zu haben; sprich Blutwerte, dominante Symptome, Persönlichkeit, Vorgeschichte. Ich weiß nicht genau, ob du den Infekt der Borrelise zuordnest, aber ich finde es unwahrscheinlich, dass die Antikörper wärend einer scheinbar aktiven Außernandersetzung zurück gehen; ich spreche momentan nur von IgG. Um eine präzisere Aussage dazu zu machen, bräuchte man aber am besten die Kopie deiner Immunoblots und Suchtests.

Ich würde die Borreliose tatsächlich noch im Hinterkopf behalten und in ca. 6 Monaten nochmal einen Test machen. Sag dem Arzt, dass dir das Sorgen bereitet und du dir Klarheit verschaffen willst. Sollten Borreliosetypische Symptome in dieser Zeit auftauchen, dann würde ich in diesem Zeitraum auch einen Test machen. Les' dir aber bitte nicht den Katalog an unspezifischen Symptomen zur Borreliose durch! D.h. mach dich nicht verrückt. Ich weiß, leichter gesagt als getan. Aber hey, das sagt dir einer mit einer Antikörperpersistenz mit OspC und VlsE

Viel Glück!

Hallo Tremorboy,

Das ist schön zu lesen, was Du schreibst. Deute ich es doch so, dass du der Meinung bist, alles ist gut. :bang:ich bin wohl eher eine Zweiflerin mit hätte, wenn und aber.....

Die Wanderröte habe ich im letzten Jahr entdeckt und erst jetzt wo ich mich mit Borreliose beschäftige erkannt was es war. Also vor zwei Wochen. Die Herzrhythmusstörung begannen im letzten Herbst und ich habe halt gelesen, dass es ein Symptom sein kann.
Ich weiß worauf du hinaus willst, aber die genannten Dinge waren vorher da, können aber auch andere Gründe haben.

Mich beruhigt deine Aussage- dafür vielen Dank!

Ich werde in einigen Wochen mit meiner Heilpraktikerin eine homöopathische Behandlung machen zur Abwehrsteigerung - das kann ja nie schaden und dann ist es gut :freu::freu:
.... Und wie du sagst, im Hinterkopf kann ich es ja auch behalten, aber nur ein bisschen...

Sag mal, was ist eine Antikörperpersistenz mit den beiden anderen Werten?

LG Briddl

Hallo Briddl,

Ich selbst habe keine Borreliose und kann die Situation vielleicht nicht ganz richtig einschätzen.

Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde. Das wäre Antibiotika so weit es geht zu meiden und nur zu nehmen, wenn es absolut nötig ist. Bei so einer unklaren Diagnose, würde ich mich immer gegen Antibiotika entscheiden.

Herzrhythmusstörungen und Durchschlafprobleme

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Hatte ich auch und bei mir war die Ursache Vitamin D und Magnesiummangel. Einen BurnOut hatte ich auch vor etwa 12 Jahren. Such mal im Netz nach dem Zusammenhang BurnOut und Vitamin D Mangel. Da gibt es anscheinend Zusammenhänge.

Antibiotikum werde ich annehmen und vermute auch, dass mir eines angeboten wird,

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Ich bin da kein Experte aber habe hier im Forum gelesen, dass man 1. nicht irgend ein AB nimmt und 2. nicht nur eins. Es war genau beschrieben. Es müssen zwei Antibiotika und zwar die richtigen zwei kombiniert werden und auch die Einnahmedauer war genau festgelegt. Also falls du dich doch für eine Antibiotikabehandlung entscheidest, dann informiere dich bitte genau, wie die Behandlung vorgenommen werden muss und vertraue nicht auf den einen Arzt, der vielleicht nur ein paar unvollständige Infos von seinem Studium zur Borreliose im Kopf behalten hat und einfach irgend ein AB verschreibt.

Was würdet ihr jetzt machen?

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Ich würde diesen Test selbst bezahlen:

LTT Borrelien: IMD Institut für medizinische Diagnostik, Labor

Der Lymphozytentransformationstest (LTT) hat mir geholfen bei der EBV Diagnose. Allerdings ist das Ergebnis nicht einfach nur negativ oder positiv. Eventuell brauchst du jemanden, der das Ergebnis auswerten kann. Aber das kannst du ja vorher erfragen, ob du auch eine Auswertung bekommen kannst und was das kostet.

Noch ein interessanter Link zum Thema:
https://www.laborzentrum.org/dokumente/borrelien-ltt.pdf

Grüsse
derstreeck

Hallo Briddl

Sag mal, was ist eine Antikörperpersistenz mit den beiden anderen Werten?

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Das bedeutet, dass die Antikörper auf die beiden spezifischen Antigene "OspC" und "VlsE" immer noch nachweisbar sind bzw. im Immunoblot positiv ausfallen. Die Interpretation dessen ist eine andere Frage

Deine Einstellung klingt ganz optimistisch. Das ist gut!

Ich kann dir nur Gesundheit und viel Glück für die Zukunft wünschen

LG Tremorboy

Hallo nochmal,

Ich hatte mir vor meinem Beitrag nicht die Beiträge von tremorboy durchgelesen. Ich kann seinen Hinweisen nur Zustimmen.

War das wirklich eine richtige Wanderröte?

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Auch die Kriebelmücke kann grosse Hautauschläge verursachen.

Les' dir aber bitte nicht den Katalog an unspezifischen Symptomen zur Borreliose durch! D.h. mach dich nicht verrückt.

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Ja, Borreliose führt zu einer erhöhten Histaminausschüttung aus den Mastzellen. Das führt zu vielen verschiedenen Symptomen aber für eine erhöhte Histaminfreisetzung aus den Mastzellen gibt es zig (unzählige) verschiedene mögliche Ursachen. Das kann auch einfach ne Pollenallergie sein. Nur jemand der wirklich Erfahrung hat, kann das auf den ersten Blick unterscheiden.