MS oder doch Borreliose - LTT Test also?!

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Hallo,
ich will mich mit (m)einer nicht bestätigten MS-Vermutung nicht abfinden.
Deshalb will ich als ersten Schritt die Gewißheit, ob ich nicht doch Borrelien/eine Neuroborreliose habe. Nun habe ich mir aus Berlin vom IMDB ein Kit/Blutabnahmeset schicken lassen, um den LTT auf Borrelien machen zu lassen.

Die Ergebnisse des Tests sind eine Sache - deren Interpretation die Zweite, und da stellt sich die Frage: kann mein Hausarzt die Ergebnisse interpretieren oder muss ich zwingend zu einem Borreliose-Spezialisten ? (den ich im Raum Nürnberg noch nicht gefunden habe). Die Borreliose-Privat-Klinik in Ausgburg kann ich mir nicht leisten.

Oder könnte man prohylaktisch auch eine AB-Gabe durchziehen, ohne Test, um zu sehen, ob sich meine Mißempfindungen in Hand und Fuß verbessern?

Ich bin 48. Meine Symptome zeigten sich vor ca. 1 1/4 Jahren das erste mal - Mißempfindungen in rechtem Hand/Fuß. Hatte in der Zeit auch eine Hüft-OP wg. Schmerzen (keine Arthrose gefunden worden) und nun eine Frozen Shoulder. Ich habe keine Schübe in dem Sinn. Meine Mißempfindungen werden nur sukzessive immer schlimmer. Wobei sie tagsüber immer wechseln. Manchmal nur in der Hand, manchmal nur Fuß - manchmal ganz weg, dann wieder plötzlich da.

Borrelien wurden im herkömmlichen Bluttest laut Arzt nicht nachgewiesen (welcher Wert wäre das eigenlich?), auch nicht im Liquor.

Ich hatte vor den Mißempfindungen einen Zeckenbiß. Aber keine Wanderröte oder größere Entzündung. Ich erinnere aber ein Jucken an der Stelle, was bestimmt über 2-3 Monate ging.

Ich nehme keine Medikamente gegen MS. Versuche mit Ernährung Besserung zu erlangen. Gemüse, Obst, nur Weide-Fleisch, keine Hülsenfrüchte, kein Gluten und Laktose, kein Alkohol. Passt für mich. Nehme MMS und Vitamin D relativ hoch dosiert.

Ich habe die verschiedenen Threads zu Borreliose quer gelesen und weiß grob um die verschiedenen Ansätze (verschiedene oder gar keine ABs/Ähnlichkeit Symptome MS/Neuroborreliose, etc.)

Hauptfrage: Bringt mich der LTT-Test zu weiterer Erkenntnis und kann mein Hautarzt (oder Ihr) diesen interpretieren und mir die richtigen AB verschreiben? Soll ich mir AB´s prohylaktisch verschreiben lassen (wenn das geht)? Soll ich den Test in Ettlingen oder Berlin machen lassen?

Hmmm´, ich wollte es eigentlich superkurz machen - das ist nicht einfach im Beschreibungsthread einer Problematik. Bleibe´ in den Antworten aber bestimmt kürzer.
Danke für die Aufmerksamkeit!

Gruß, Tom
 
Hauptfrage: Bringt mich der LTT-Test zu weiterer Erkenntnis und kann mein Hautarzt (oder Ihr) diesen interpretieren und mir die richtigen AB verschreiben? Soll ich mir AB´s prohylaktisch verschreiben lassen (wenn das geht)? Soll ich den Test in Ettlingen oder Berlin machen lassen?

Gruß, Tom

Hallo Tom,

ob Dein Hautarzt den LTT interpretieren kann, wird Dir hier wohl niemand klar beantworten können. Weiterhin halte ich es auch nicht für geeignet eine Therapie "nur" über ein Forum laufen zu lassen, davon abgesehen; dass hier wohl auch nicht therapiert werden darf.

Zur Frage LTT, ob dieser etwas bringt?
Ich würde das so sehen: Wenn der LTT-Test ebenfalls negativ ist und alle schulmedizinischen Borrelien Tests auch, würde ich mich nicht mehr auf eine Borreliose versteifen. Ich meine Frau Hopf-Seidel therapiert auch nur mit AB, wenn zumindest der LTT-Test positiv ist.

Startseite der Homepage von Dr. med. Petra Hopf-Seidel, Ansbach

Wenn der Test positiv ist, würde ich damit in Deinem Fall wirklich versuchen einen auf Borrelien spezialisierten Arzt zu finden (Beim Borreliose Verband nachfragen); da es hier immerhin um einen MS-Ausschluß geht.
Vorzugsweise würde ich mir schon vor dem LTT-Test den richtigen Arzt suchen; da es auch noch andere Werte gibt, die eine Borreliose zumindest wahrscheinlich machen können.

Grüsse von Kayen
 
Hallo Kayen,
danke für deine Einschätzung. Es muß natürlich Hausarzt und nicht Hautarzt heißen.
Das ändert aber sicherlich nicht deine Einschätzung Diagnosen und Therapien via Forum zu machen. Im Prinzip wäre das auch nicht die von mir favorisierte Lösung gewesen - eher die letzte Möglichkeit, ein Ergebnis zu interpretieren und dann womöglich einen weiter entfernten Spezialisten aufzusuchen.

Dank deines Links habe ich die Liste der Borreliose-Spezialisten nochmals gelesen und, anders als in der von mir bereits früher durchsuchten (gleichen) Liste, doch einen Spezialisten in meiner mittelbaren Nähe gefunden (der nicht nur Privat praktiziert). Mglw. ist die Liste aktualisiert. Da habe ich nun einen Termin Anfang Juli. Und dort wird auch der LTT gemacht.

schönen Gruß, Tom
 
halllo tofi,
aktuell stehe ich u.a. auch vor der frage borreliose richtig (?) ausschliessen zu lassen oder auch nicht. d.h. ich war bei einem arzt (nicht borreliose-arzt - da weiss ich leider auch keinen) der mir glaubwürdig klarmachte dass man borreliose nur 100 % im nervenwasser ausschliessen kann. habe mehrere (3) bluttests die alle negativ waren. stehe nun auch vor der frage ob punktion ja oder nein. du hast dir nervenwasser ziehen lassen und es war negativ ? dann solltest du auch keine borre haben.
lt.aussage dieses arztes der sehr kompetent wirkte.
gruss pucki
 
Hallo Kayen,
Dank deines Links habe ich die Liste der Borreliose-Spezialisten nochmals gelesen und, anders als in der von mir bereits früher durchsuchten (gleichen) Liste, doch einen Spezialisten in meiner mittelbaren Nähe gefunden (der nicht nur Privat praktiziert). Mglw. ist die Liste aktualisiert. Da habe ich nun einen Termin Anfang Juli. Und dort wird auch der LTT gemacht.

schönen Gruß, Tom

Hallo Tom,

ob Borreliose-Spezialist oder nicht. Wer hat denn bei Dir eine MS diagnostiziert? Das hört sich für mich alles so schwammig an. Aber ich kenne das. Die Frage ist ganz einfach -- welche Befunde liegen vor und ich kann Dir nur empfehlen, nicht nur auf die Borreliose zu schauen. Als Krankheitserreger können Algen, Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen, Protisten, Viren oder Viroide in Betracht kommen.

Es gibt genügend Möglichkeiten der Diagnostik auf KK, das ist zwar oft mühsam, aber wenn man Sie kennt ist das hilfreich. Die Interpretation von Laborbefunden ist doch vielfach von den Ärzten nicht vollständig (Patientenbudget). Die Ärzte schauen nur auf den Befund und wenn hier ein Wert markiert ist, dass er nicht im Grenzbereich liegt, dann wird dagegen ein Medikament verschrieben das in der Software hinterlegt ist.

Da es aber eine Initative Bundeskabinett beschließt DART 2020 - Bundesgesundheitsministerium DART 2020 nun gibt, können wir uns was die Antibiotikabehandlungen auf etwas gefasst machen. Das wird dann die sogenannten Borrelioseerkrankten noch mehr treffen als bisher, dass sie keine oder noch weniger Behandlung bekommen werden.

Wobei ich ganz klar sagen muss, wenn jemand keine weiteren krankhaften Erreger im Körper hat, also nur eine reine Borreliose dann kann man die Borreliose ohne AB behandeln. Aber Tom das ist bei Dir sicherlich viel komplexer.

Gruß allesegon
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo pucki,

Dein Arzt hat insofern Recht, dass es noch die Möglichkeit einer Liquor-Untersuchung bei negativem Elisa gibt.
Und wenn man dann nichts findet, kann man Borreliose 100 % ausschließen?

Da sehe ich jedoch die Gefahr; dass der Körper, aus welchen Gründen auch immer, keine AKs beim Elisa gebildet hat und im Liquor nur in ca 10-20% der Fälle ein positives Ergebnis anzeigt wird. Diese 10-20% kann man in den Borreliose-Leitlinien nachlesen sind ziemlich unsicher.

Und wenn bei mir die Diagnose MS im Raum stünde, würde ich versuchen zumindest noch einen LTT nachzuschieben und einen Spezialisten für Borreliose aufsuchen; dafür gibt es nachweislich Fälle wobei Menschen nach einer AB Behandlung aus Ihrer MS-Situation herauskamen.

Grüsse von Kayen
 
@pucki
Das ist einfach nicht wahr. Da erzählt der Arzt einen Riesenquatsch, egal wie glaubhaft er das rüberbringt. Eine Borreliose kann nie zu 100 % ausgeschlossen werden. Das ist mit den heutigen Tests einfach unmöglich. Damit müssen wir uns abfinden. Die Liquordiagnostik ist auch zum Davonlaufen. Laut Robert Koch-Institut sind in 95 % der Fälle mit früher Neuroborreliose die Liquorergebnisse falsch negativ. Bei den anderen Borrelioseformen (Gelenk-, Haut-, Herz-, Augen-Borreliosen) ist mit noch mehr falsch negativen Ergebnissen aus Liquor zu rechnen, wenn nicht gleichzeitig ein Befall des Zentralen Nervensystems vorliegt.

Hier gehts zum Artikel des RKI:
https://edoc.rki.de/documents/rki_fv/re3BNEVpkzVE/PDF/28lZu0maTN0mk.pdf
Seite 353, Abschnitt "Klinische Angaben"
Zitat:
Für die Neuroborreliose-Fälle entsprach der labordiagnostische Nachweis nur bei 42 von 799 übermittelten Erkrankungen (5%) der Falldefinition.....
Wer nicht alle Kriterien der Falldefinition erfüllt, fällt durch. So schreibts geltende Lehrmeinung vor. Liquordiagnostik macht allerhöchstens Sinn bei Symptomen die klar das zentrale Nervensystem betreffen, ansonsten ist das eher Körperverletzung.

@Tofi: Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Wissenschaftler nach einem Referat. Der sagte, dass er immer zuerst AB versuchen würde, wenn bei ihm die Diagnose MS gestellt würde. Ich würde das im Wissen um die grottenschlechte Diagnostika auch so machen - mit dem Zeckenstich in der Vorgeschichte sowieso. Evtl. auch mal an Bartonellen denken. Meine Spezi sagte mal zu mir, wenn Zeckenstiche ohne EM ewig nicht abheilen, könnten Bartonellen im Spiel sein. Da müsstest du dich aber selber noch ein bisschen einlesen, ob die Symptome passen könnten. Bei Bartonellen müsste man andere AB geben.

Übrigens: Du würdest nicht prophylaktisch behandeln sondern versuchsweise.

LG, Mungg
 
Liebe Leute,
ich danke Euch so sehr für Euer einmischen.
Mann, das tut so gut zu wissen, dass man nicht komplett alleine ist mit seinem Problem!
Mein Plan ist jetzt also den LTT beim Borreliosespezialisten machen zu lassen und vlt., sollte dieser negativ sein, trotzdem versuchsweise ein AB zu nehmen - mal sehen, ob der Arzt mich dabei begleitet und das gut heißt?!

Die Symptome die ich unter Bartonellose (Katzenkrankheit) gefunden habe decken sich nicht mit meinen Symptomen.

Symptome Bartonellen:
geschwollene Lymphknoten am Hals oder an den Achseln: die Entzündung an den Lymphknoten kann schmerzhaft oder auch schmerzfrei sein
rote Papeln oder Pusteln an der Wunde

Begleitend können erscheinen:
grippeähnliche Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Halsschmerzen
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
Rückenschmerzen


Neben dem ausschließen von Borreliose werde ich mich parallel auch mit dem Thema Bakterien auseinandersetzen. Mal sehen ob es Viren gibt, die den Körper in Richtung Mißempfindungen an Hand und Fuß und Blasen,- sowie Sehschwäche bringen...
Habe sogar ein Buch im Schrank, was ich noch nicht angesehen habe.

Die Diagnose der "vermuteten Schädigung des ZNS" (MS ist schriftlich gar nicht genannt - eher mündlich), wurde in der Uni-Klinik Neurologie in Erlangen gestellt.
Eigentlich sollte ich jetzt um die Zeit rum zum nochmaligen MRT-Kopf - aber das will ich eigentlich gar nicht.

Ab Samstag kann ich für 2-3 Wochen nach Kroatien fahren. Mal sehen, ob mir das relaxen Besserung verschafft.

Danke, Danke, Danke nochmals für euren Rat und Erfahrung - das gibt mir Auftrieb und Moral zum Kampf.

Besten Gruß, Tom
 
sollte dieser negativ sein, trotzdem versuchsweise ein AB zu nehmen - mal sehen, ob der Arzt mich dabei begleitet und das gut heißt?!

Neben dem ausschließen von Borreliose werde ich mich parallel auch mit dem Thema Bakterien auseinandersetzen.

Klasse!

Ja, andere Bakterien als Borrelien können auch "neurologischen" Ärger machen, besonders Chlamydien sind, wenn es um einen MS-Verdacht geht, heiße Kandidaten.

Alles Gute
 
Servus Tofi,
ich habe schon zweimal einen LTT-Test von diesem Labor in Berlin machen lassen.
Beide waren bei mir hoch-positiv, obwohl ich dazwischen eine zehnwöchige Minocyclin+Tinidazol-Therapie gemacht habe.
Wie sieht bei dir ein Standardblutbefund (Antikörper ELISA + Westernblot) aus? Ich habe nämlich das Glück (eigentlich ist es Pech), dass diese Befunde auch positiv sind.
Gruß
 
Hallo Tom (Tofi),

ich bin ebenfalls auf den LTT gestoßen und schon fest entschlossen diesen Test zusätzlich zu meiner MS Diagnose anfertigen zu lassen. Jedenfalls waren ELISA und Liquor Untersuchung bei mir negativ.

Zwar ist ein Zeckenbiss bei mir nicht auffällig gewesen, aber die zu Grunde liegenden MS-Symptome erstrecken sich über 8 Jahre, sodass hier definitiv noch Klärungsbedarf besteht. Außerdem habe ich immer mit Hunden zu tun gehabt und lebte in den s.g. Risiko-Regionen.

Desweiteren stört mich die plötzliche Erscheinung eines Restless-Legs-Syndroms. Meine Ärzte hatten sich auch hierzu sehr unklar und widersprüchlich geäußert. Mal ist die Ursache im PNS mal im ZNS. Ein anderes Mal gibt es keine Verbindung mit MS und dann plötzlich doch. Desweiteren war die Beteiligung eines Arms ausgeschlossen und dann wieder doch möglich.

Schließlich bringe ich meinen Ärzten (Spezialisten) kaum Vertrauen entgegen, sodass ich nun, mehr als je zuvor, die Initiative ergreife. Ich kontrolliere und kritisiere ALLES soweit es mir mein Verstand erlaubt.

Darf ich fragen, was bei deinem LTT herausgekommen ist?

Ich nehme übrigens an der Novartis Studie - BAF312 - teil und suche noch nach weiteren Partizipanten um Erfahrungen auszutauschen.

Viele Grüße,

Sebastian
 
Darf ich fragen, was bei deinem LTT herausgekommen ist?

Hallo Sebastian,
mein LTT war negativ ebenso wie der 57er - keine Borrelien sagt der Borreliose-Facharzt.
Ich muß gerade pausieren in Sachen GesundheitsSuche - bin ziemlich down und unmotiviert. Chlamdyen und versuchsweise AB-Kur wären noch eine Option, aber da weiß ich nicht, wie ich das einem Arzt verkaufen soll...
Dir gutes Durchhalten und Rückgrat.

Gruß, Tom
 
Hallo Tom,
mein LTT war negativ ebenso wie der 57er - keine Borrelien sagt der Borreliose-Facharzt.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen das sagt nicht unbedingt etwas aus. Wenn Du Herpes-Viren und Biofilme hast gehen alle Tests auch LTT in den Wind. In diesem Fall wird die Bakteriologische Erkrankung durch die Viren gesteuert.
Tom die ärztliche Diagnostik muss viel breiter angelegt werden. Die Ärzte sind so blind es ist unerträglich.

Nach 30 Jahren Erkrankung wohl durch Borrelien, habe ich den Riegel geknackt und jetzt ist im Westernblot eine Bande aufgetaucht.

Es war Zufall, dass diese Bande gefunden wurde denn die wird in D von ganz wenigen geprüft. In USA habe ich zu der Bande ganz aktuelle interessante Studien gefunden. Von ArminLabs. wurden meine Herpes-Virennachweise heute bestätigt. Eigentlich kann man mit Antibiotika keine Viren behandeln.

Aber diese Aussage ist Falsch, kann man doch, ich hab die Labornachweise.
Die Herpes-Viren befinden sich im Bakterium, wenn ich jetzt mit den richtigen AB komme (wobei es hier nur 5 AB geeignet sind) und das Bakterium abtöte, treffe ich auch die Viren z.B. EBV. Und die Viren verursachen die Schmerzzustände und nicht die Borrelien.

Um meine Aussage zu verdeutlichen hier ein Link.
Viren

Bezüglich LTT will ich sagen, wenn der LTT positiv ist, auch nur schwach dann hat man auch Borrelien. Bei mir war der Wert im 08/2014 nicht gerade gut aussagekräftig hoch. Am 02.12.14 war im LTT (IMD Berlin) nichts mehr vorhanden. Und 11 Tage später habe ich selbst eine AB-Therapie gemacht für 3 Wochen und die hat hingehauen. Wichtig war hier allerdings die Vorbehandlung sonst klappt das nicht.

Gruss Egon
 
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Hallo Tom,

vielen Dank für deine rasche Antwort!

Ich kann mich der Meinung von Egon nur anschließen. Der eine Test mag vielleicht diesmal als Niederlage empfunden werden, heißt aber nicht, dass der gleiche Test zu einem anderen Zeitpunkt von einem anderen Labor nicht doch was findet. Und wenn es nicht der eine Test ist, dann vielleicht ein Anderer.

Dies ist gerade bei einer "chronischen Borreliose" der Fall, da das Immunsystem eine hinterlistige Sache ist. Dies zeigt auch die Erkenntnis bei dem ELISA-Test.

Ich kenne nun sehr viele Autoimmun-Erkrankte, darunter Lupus und Anti-Phosphor-Lipid-Syndrom, und wirklich jeder hat seine eigenen Geschichten über Pleiten-Pech-und-Pannen.

In meiner erst kurzen MS-Geschichte sind schon so viele Pannen passiert. Z.B.: wurde eine Blutprobe (trotz KIS-System mit Barcode) verwechselt. Hier wurde einfach der falsche Barcode von einem völlig anderem Patienten gescannt usw.

Lass Dich bitte nicht von einem Test oder auch von der Diagnose MS entmutigen. Es gibt noch so viele Möglichkeiten...

Ob die Ärzte mitspielen ist ein anders Lied. Was ich mir schon alles anhören musste... Ich wurde schon öfters in die kriminelle Ecke gestellt, da ich eine bestimmte symptomatische Behandlung wollte, auch wusste dass es mir hilft, jedoch der Arzt mir die schlimmsten Vorwürfe machte.

Natürlich musste ich an diesem Knochen kauen und mir Wege und besonders Ärzte suchen, die mich auf meinem Weg begleiten, statt mir weitere Stolpersteine in den Weg zu legen.

Es mag zwar sehr egoistisch klingen, aber ich bin der Patient, nur ich weiß was mir fehlt und was mir hilft. Der Arzt ist nur ein Dienstleister, der mich dort unterstützen muss, wo mein Verstand mangels Studium die Erkenntnis verwehrt ist. Erst wenn ein Arzt diese Form der Patienten-Arzt-Beziehung erkennt, kann er meine Beobachtungen verwerten und mich richtig therapieren. Schließlich bin ich es, der einer Therapie zustimmt, oder nicht. So einen Arzt zu finden ist richtig schwer! Ich kann bisher nur von Teilerfolgen berichten.

Der Weg ist lang, er ist steinig und schwer. Solange Du nur den Weg beschreitest, wirst Du irgendwann zum Ziel kommen. Solltest Du auch nur ein Symptom in den Griff bekommen, ist das schon mal verdammt viel Wert.

Bitte geh weiter Tom, lass Dich nicht von deinem Weg abbringen. Ich persönlich fand ihn nicht schlecht und wie Du siehst, werde ich es Dir gleichtun und eine Teilstrecke begehen.

Falls Du willst, können wir uns gerne auch mal zu einem persönlichen Gespräch verabreden.

Viele Grüße und Kopf hoch!

Sebastian
 
Jedenfalls waren ELISA und Liquor Untersuchung bei mir negativ.

Hallo SPMS,

beide von dir erwähnten Tests (ELISA und Liquor) haben eine geringe "Trefferquote".
Mit einem Westernblot bei einem guten Labor (zB. IMD, Ettlingen) hat man bessere Aussichten. Ich halte diesen für unerläßlich als Grundlage.
Ich habe auch schon mehrfach mitbekommen, dass bisher "Negative" durch einen Westernblot beim Chroniker Labor einen positiven Nachweis bekamen, einfach weil deren Methode gründlicher und aufwendiger ist.

Multiple Sklerose-Borreliose. Der Infektionstheorie auf der Spur....

In diesem Blog kann man sich zum Thema MS - Borreliose kundig machen. Eine Betroffene berichtet, wie sie nach MS-Diagnose und -Behandlung darauf kam, dass eigentlich Borreliose die Ursache ihrer Symptomatik war. Sie ist jetzt nach geeigneter Therapie weitgehend symptomfrei.
 
Ausgangspunkt ist eine MS-Diagnose die mikrobiologisch sehr schwer von anderen Krankheiten des NS abzugrenzen ist. Es gibt viele Berichte, dass die Untersuchungen sei es ELISA, TTL, CD57 und Western Blot, jeweils falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse liefern. Es stehen hier Wahrscheinlichkeiten von bis zu 95% im Raum.

Also wie kann man dann sicher sein, dass die Diagnose MS richtig ist?
Gar nicht!

Für mich habe ich die Kenntnis erlangt, dass ein einziger Test, oder mehrere von ein und demselben Labor, nicht ausreichen.

Wie oft sollt man nun diese schmerzvollen, quälenden und äußerst teueren Tests machen?
Wann immer man der Meinung ist, dass es nötig wäre!

Folgender Link ist von einem ambitionierten Betroffenen, der die Thematik sehr hilfreich auf den Punkt bringt und seine Aussagen mit Verweisen stützt:
Multiple Sklerose-Borreliose: Differentialdiagnose MS-Neuroborreliose

Um so wichtiger finde ich es, auf Erfahrungsberichte wie von Tom oder Egon zurückgreifen zu können. Wie man diese für sich deutet ist jedem guten Patienten sich selbst überlassen.

"Zitat Kant: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen."


In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie kannst du dich auf B spezifische Tests stützen, wenn du gleichzeitig bei einer Studie mit Immun suppressiv Mittelchen teilnimmst? Findest das eine gute Idee?
lg
 
Ich denke, dass ich damit angesprochen sein soll?

Im Großen und Ganzen ist meine Diagnose bis hin zur Studie etwas eigenartig verlaufen. In dieser extremen Informationsflut, ist die Kritik am ELISA untergegangen. Erst nachdem ich nochmal von Anfang an die Diagnose in ihre kleinsten Teile zerlegt habe und revue-passieren lassen habe, ist mir die Kritik am Mosaik-Steinchen ELISA aufgefallen.

Da ich die Sorge trug, dass ich selber die Diagnose MS positiv beeinflusse, habe ich die Unterlagen von vielen Fachärzten in halb Europa (Paris, Berlin, München, Basel, Zürich) überprüfen lassen. Kein einziger äußerte Zweifel am ELISA!

Leider war es mir nicht möglich explizite Unterlagen zu dem ELISA-Test-Verfahren zu finden, das bei mir angewendet wurde. Hier scheint es doch erhebliche Unterschiede zu geben. Die Kritik am ELISA hat ihren Anfang im Jahr 2007, ist also nicht unbedingt aktuell. Vielleicht führte die Kritik zu einer Verbesserung. Mir ist aufgefallen, dass der Referenzwert bei meinem Test sehr hoch ist:

  • Borrelien IgM < 12-17 U/ml
  • Borrellien IgG < 10-14 U/ml

Meine Ergebnisse mit jeweils 5,3 und 5,4 U/ml liegen weit drunter, sind also nicht einmal grenzwertig. Ich habe die Unterlagen (statistische Auswertung an einer Borreliose-Kontrollgruppe) angefordert und sie liegen mir Ende Oktober vor. Sollten die "falsch-negativen" Ergebnisse unter 5% liegen, wäre dieser ELISA-Test annähernd so aussagekräftig wie ein LTT.

Inwieweit nun ein LTT Ergebnis von BAF312 beeinflusst wird, kann ich noch nicht sagen. Dass die Möglichkeit besteht, ist mir wohl bewusst! Inwieweit BAF312 selektiv vorgeht, also noch Borreliose-Antikörper durchdringen können, muss noch geklärt werden.

Sollte BAF312 jedoch auch die Borreliose-Antikörper zurückhalten, ist im Falle einer Borreliose-Infektion ein baldiger Ausbruch, somit erneute Symptome, anzunehmen. Ein LTT wäre dann auch sinnlos.

Wirkmechanismus BAF312:

BAF-312 hindert T- und B-Zellen daran, den Lymphknoten zu verlassen und einen MS-typischen Entzündungsprozess auszulösen. Im Gegensatz zum Fingolimod wirkt es viel selektiver auf Sphingosin-phosphat-Rezeptoren auf Lymphozyten, die das Herz betreffenden Nebenwirkungen sind allerdings sehr vergleichbar.

DMSG - Multiple Sklerose: MS erforschen

Abgesehen davon, dürften auch Medis wie Interferone, Cortison, etc. auch im Verdacht stehen, "falsch-negative" Testergebnisse zu begünstigen. Bisher habe ich solche Therapien abgelehnt, sollten aber bei anderen Betroffenen mit ähnlicher Pathogenese schnell Anwendung finden.

Die Suche geht weiter! Ich werde euch von meinen Ergebnissen und Abwägungen in Kenntnis setzen.

Viele Grüße,

Sebastian
 
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