MS oder doch Borreliose - LTT Test also?!

Hallo Tom,

gerade habe ich mich wieder meiner Liquor Untersuchung gewidmet.
Im Laborlexikon habe ich folgende Herangehensweise gefunden:
Laborlexikon: Borrelia-Antikörper im Liquor >>Facharztwissen für alle!<<

Auszug - intrathekale Immunglobulinsynthese:
  1. akute Neuroborreliose → das IgM ist höher als IgG und IgA
  2. chronische Neuroborreliose → IgG und IgA sind höher als das IgM

Bei mir trifft das Verhältnis zu 2) zu! Eine übermäßige Produktion der Immunglobuline G zeigte sich dann auch in dem Vorhandensein der oglikolonalen Banden. Diese sind jedoch sowohl bei der MS, wie auch bei einer Borreliose typisch. Auch die Gesamtzahl der Proteine ist stark erhöht. Eine lymphozytäre Pleozytose konnte ich nicht feststellen, hier liege ich unter einem Wert von 4 Zellen/µl Liquor. Im Serum sind IgM und IgG nicht auffällig.

Leider gelingt es mir nicht den Liquor-Serum-Quotienten zu errechnen. Hier sind die Werte im Serum-Befund nicht anwendbar. Er wurde leider auch nicht vom Labor errechnet.

Hast Du dir deine Werte schon mal genauer angesehen? Welche Farbe hatte dein Liquor (klar, trüb, weiß, rötlich)? Ist bei Dir ein Verhältnis 1) oder 2) auffällig?

Hier ein Link, der den LTT bei einer Neuroborreliose als umstritten ansieht und die Liquor Untersuchung in den Mittelpunkt stellt: Leitlinien in der Liquordiagnostik: Neuroborreliose

Viele Grüße,

Sebastian
 
Hallo,

die Kritik häuft sich! Folgende Test wurden von dem Verband Züricher Internisten im Jahr 2013 sogar als UNSERIÖS bezeichnet. Darunter fallen alle Verfahren ohne klinische Bestätigung:

  • Lyme urine antigen test - Unseriös
  • CD57 cell count - Keine spezifische Assoziation mit Borrelia burg.
  • PCR - Keine klinische Bestätigung
  • Flow cytometry - Keine klinische Bestätigung
  • Lymphocyte transformation - geringe Spezifität, Keine klinische Bestätigung
  • Immunofluorescence for L-forms of Borrelia - Keine klinische Bestätigung
  • Urine reverse western blot - Keine klinische Bestätigung
  • Urine dot blot - Keine klinische Bestätigung

Im folgenden PDF auf Seite 46 nachzulesen:
https://zuercher-internisten.ch/2013/fileadmin/templates/multiflex3/daten/symp13/Borreliose_VZI_Symposium_2013.pdf

Als SERIÖS bleibt somit übrig:
  1. ELISA
  2. Westernblot (Immunoblot)
  3. Liquor

Ich möchte damit nun nicht ausdrücken, dass automatisch ein Arzt unseriös ist, weil er einer dieser Tests anbietet. Tatsache ist, dass jeder dieser Test (auch die Seriösen) umstritten sind. Jeder weitere Test ermöglicht jedoch eine andere Perspektive und kann, muss aber nicht, in eine Diagnose einfließen.

Viele Grüße,

Sebastian
 
Hallo Sebastian,

weißt Du zufällig, ob Dein IGG Gesamt Wert im Referenzbereich liegt; falls knapp über Referenz gibt es auch noch mögliche Subklassenmängel?

Hier einen Mangel zu haben bedeutet, dass dann durchaus eine Möglichkeit besteht, dass Dein Immunsystem es nicht schafft, genügend Borrelien IGG-Antikörper zu bilden.

Jedoch wird es nicht einfach sein, Ärzte zu finden, die bereit sind, dieses eingehend zu prüfen, schon aufgrund Deiner momentanen Studie, da hier wiederum eine weitere IGG Supprimierung nicht ausgeschlossen werden kann.

So wird es nicht einfach werden eine Diagnose auf Borrelien zu bekommen, wenn das Immunsystem nicht irgendwie angeschubst wird.

Tjaa und einfach so eine Antibiose probieren?
Das birgt wiederum die Gefahr einer Sero-Narbe durch AB; die andere Seite ist, dass es ungünstig ist, eine Borreliose mit Symptomen lange unbehandelt zu lassen.

Vielleicht fällt hier irgendjemand noch mehr dazu ein.

Viel Glück und gute Besserung. Und das viele Glück natürlich auch an Tofi!
 
weißt Du zufällig, ob Dein IGG Gesamt Wert im Referenzbereich liegt; falls knapp über Referenz gibt es auch noch mögliche Subklassenmängel?

Hallo Kayen,

mein IgG im Liquor ist deutlich, fast um den Faktor 2x, erhöht!

63,10 mg/L bei einem Referenzbereich von < 34,00

Nachtrag:
Habe einen IgG Quotienten von 6,0 entdeckt.
Weiß jemand was ein LIGI ist? Finde gerade keine Referenz. Problem, es ist auf alles auf Italienisch...

Viele Grüße,

Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sebastian,

mein(e) Beitrag/Überlegung bezog sich nur auf die normale Blut-Serologie, nicht auf einen Liquorbefund, da ich hier nicht weiß, wie abhängig oder auch unabhängig das normale IGG hier/Liquor reagiert.
Auch beziehe ich mich nicht auf die Antikörper, sondern nur aufs reine IGG samt ihrer Subklassen im Serum; welches von nöten ist, um hier entsprechende AK`s überhaupt zu bilden.

Auf die Möglichkeit einer Antibiose äußerst Du Dich nicht weiter, also ist es für Dich erstmal in erster Linie wichtig, einen schulmedizinischen Beweis für die Borreliose zu erbringen?
 
Hallo Kayen,

erstmal möchte ich für dein Engagement danken!
Natürlich versuche ich nach bestem Wissen und Gewissen deine Fragen zu beantworten.

Obwohl ich auf sämtlich Unterlagen bestanden habe, kann ich in meinen Serum-Untersuchungen keine Differenzierung in Subklassen (IgG1-4, etc.) finden. Ob ein Screening der Subklassen gemacht wurde, muss ich daher mit Nichtwissen bestreiten. Kann dies aber in Erfahrung bringen.

IgG und IgM liegen jeweils in der goldenen Mitte. IgA ist im oberen Drittel des Referenzbereichs. Hier finde ich keinen Hinweis auf eine Borreliose.

Zur Antibiose habe ich noch keinen klaren Standpunkt. Aufgrund der Therapie mit BAF-312 fühle ich mich jedoch etwas in die Ecke gedrängt. Mir werden damit Instrumente genommen, und die Untersuchungen im Rahmen der Studie sind für mich nicht zugänglich.

Natürlich wäre mir ein schul-medizinischer Nachweiß, zumindest der Versuch wichtig. Egal welches Ergebnis dabei raus kommt, es würde die eine oder andere Diagnose festigen.

Grüße,

Sebastian
 
Hallo,

mir ist es nun gelungen etwas Klarheit in meine Diagnose zu bekommen.
Ausschlaggebend ist folgende Zusammenfassung der aktuellen Sichtweise des Robert-Koch-Instituts:

RKI - Infektionskrankheiten A-Z - Borreliose (Lyme-Borreliose)

Damit ist es mir nun gelungen, meine MS-Diagnose in Abgrenzung zur Borreliose nachzuvollziehen. Es gibt zwar einen "Verdachts-Moment" in meinem Liquor-Befund, aber dieser wird durch eine fehlende "Schankenstörrung" bzw. Pleozytose eliminiert.

Damit hat es ich eigentlich für mich erledigt, weitere Anstrengungen in dem Bereich zu unternehmen, da keine weiteren Aspekte zweifelhaft oder grob grenzwertig sind.

Jetzt bedauere ich sehr, dass ich diesen Thread für mich so eingenommen habe. Vielleicht hilft es dennoch Tom, endlich Gewissheit zu haben.

Vielen Dank nochmal an ALLE die sich die Zeit genommen haben!

Beste Grüße,

Sebastian
 
Hallo Allesegon,
sag, kannst du mir etwas genauer erläutern, welche "Vorbehandlung" Dir vor der Antibiose so gut geholfen hat? Enzyme? DMSO? Apheresen?? Würde mich brennend interessieren! Gr.
 
"Und 11 Tage später habe ich selbst eine AB-Therapie gemacht für 3 Wochen und die hat hingehauen. Wichtig war hier allerdings die Vorbehandlung sonst klappt das nicht." Hi Egon, sag gibst Du mir ein paar Tipps zum Thema "Vorbehandlung"? Danke!!
 
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