Die Odyssee bis zur Diagnose

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26.10.12
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Guten Morgen ihr Lieben :wave:

Ich möchte euch nun hier berichten, wie es mich bis zur Diagnose gebracht
hat. Ich hab mich ja schon durch einige Berichte hier durchgelesen und muss
sagen, dass ich es doch ganz schön erschreckend finde, welcher Zeitraum
nötig ist, bis die Diagnose Borreliose gestellt wird.

Ich versuch mich mal kurz zu fassen :rolleyes:
(Ich bezweifel, dass es funktioniert)

Ich bin erst seit Mai frisch verheiratet und bis zu diesem Zeitpunkt
war auch noch alles super. Als wir unsere Hochzeitsreise angetreten haben,
bemerkte ich Abends ein tierisches Jucken am Oberschenkel.
Es hatte sich eine Rötung von ca einen Umfang von 10 cm gebildet.
Da es nun ja gerade die "Flitterwochen" waren, hab ich dies aber einfach
beiseite geschoben. Mein Mann und ich haben uns auch nichts mehr weiterhin
dabei gedacht und nicht mehr darauf geachtet wie es sich weiterentwickelt hat.
Somit kann ich heute nicht mehr sagen, ob es eine Wanderröte gab oder nicht.

3 Wochen später jedoch, war ich zur Arbeit. Fühlte mich morgens schon, als
hätte ich die ganze Nacht durchgemacht. Völlig neben der Spur.
2 Stunden später konnte ich einfach nicht mehr... Schwindel, RR-Anstieg,
Herzrasen und erhöhte Temperatur.
Somit landete ich im Krankenhaus. Die Ärztin sagte nur: Was suchen Sie hier,
Kreislaufkrise , ist wahrscheins nur ein angehender Infekt. Somit wurde ich
mit Paracetamol nach Hause geschickt und fertig.
Ich fühlte mich Tage danach einfach nur Müde, Antriebslos, wie benommen.
Alkohol konnte ich gar nicht mehr trinken.. nach einem Glas Wein fühlte ich
mich wie nach einer ganzen Flasche. Auto fahren wurde zur Hürde, weil ich das
Gefühl bekam, nicht mehr richtig Sehen zu können (Doppelsehen) Und dazu immer öfter Magenbeschwerden.

Also ging es mit der Odysee los.

Kardiologe: Belastungs-EGK, Echo und Langzeit-Egk ----> alles ok
Radiologe: SD-Ultraschall und Blutentnahme ----> alles ok
Radiologe: Breischluck-Röntgen: Hatte Schluckstörungen bekommen und musste mich tagelang mit Babybrei über Wasser halten ---> alles ok!!
Orthopäde: V.a HWS Syndrom (Schwindel,ständige Kopfschmerzen) -----> alles ok!
Gynokologe: Diffuser Haarausfall

Im Juli landete ich Nachts um 1 Uhr wieder im Krankenhaus... dieses mal
haben mich Nierenkoliken aus dem Bett geworfen.
Diagnose: Nierenbeckenentzündung , also gabs erstma 5 Tage 2xtgl Cipro 500

Mein Zustand war dennoch wie vorher.. Müdigkeit, Appetittlosigkeit, Schwindelanfälle, Hitzewallungen oder auch Frösteln.... nichts änderte sich

Meine Hausärztin war der Meinung, es sei nur ne "PHASE"....:rolleyes:

Da ich weiterhin Rückenschmerzen hatte wurde eine Urinkultur angelegt,
wegen V.a. rezidive Nierenentzündung ---> alles ok!!

Urinprobe auf Legionellen, da wir diese bei uns auf Arbeit hatten ----> negativ!!

Danach bestand der Verdachte auf Candida, auf Grund der Ciproeinnahme,
der war aber auch negativ.


Ich hab mich lange damit beschäftigt, was im Mai passiert sein könnte, dass es
mir seitdem so schlecht geht. Jeder sagte mir, seitdem du verheiratet bist...:)))

Dann kam mir die Idee vor 3 Wochen....dieser "Stich..bzw Biss" in der Hochzeitsreise...... Es fiel mir wie Schuppen von den Augen

Also ich wieder zur Hausärztin...den Verdacht geäußert. Und sie verwarf sofort
die Idee wieder. Machte trotzdem einen Bluttest, weil ich sie dazu überredete..
Aber wie ihr euch vorstellen könnt... Einfacher ELiSA-Test ----> negativ!!!

Da ich mich schon ziemlich über die Diagnostik schlau gelesen habe...bin
ich auf eigenen Faust zu einen Borreliose-Facharzt. Dieser war zwar Privat,
aber das war mir egal. Das war es mir wert.

Sie Symptomatik stimmt zu 90% und deshalb war er der Meinung es auf Grund
der Anamnese und der Symptomatik zu behandeln.
Bin mit dem Therapieplan zu meiner Hausärztin zurück und ich glaube sie
fühlte sich damit etwas "angegriffen" und lehnte alles sofort ab.
Stattdessen überweiste sich mich nun zum Neurologen und Rheumatologen.

Nach dem ich nun eine Kassenärztliche Fachärztin für Borreliose ausfindig
gemacht habe und sie mir die Diagnose auch bestätigte aufgrund der
Symptomatik, bin ich nun seit einer Woche in Behandlung.

2x täglich Minocyclin 100 mg --- bin aber gerade noch beim Einschleichen.
und dazu 3x die Woche Azithromycin (Was ich aber noch nicht genommen habe, da ich erstmal das Minocyclin in den Griff bekommen möchte)

Dazu nehm ich noch ein empfohlenes Immun-Paket, beinhaltet etwas für die
Darmflora, Magnesium, Vit-B12 usw....also alles um keine Mangelzustände zu bekommen.
Zusätzlich noch Omeprazol 40 jeden Abend, sowie Yomogi mittags (Trockenhefe)

Ich muss sagen, dass es mir in den letzten 5 Tagen ganz schön bescheiden geht.
Hab ständig das Gefühl von einem Druck im Kopf, völlig benebelt... mein
Blutdruck macht was er will..mal hoch, mal nieder... Tägliche Kopf und Nackenschmerzen.......
Ich hoffe nur, dass es sich bald etwas besser einpendelt. Ich weiß ja, dass es
sich hierbei um ein gutes Zeichen handelt ;)


Soooo... nun reichts hier auch. Ich hab ja gesagt, ich werde es nicht schaffen, kurz zu fassen :wave:

Liebe Grüße
Bine
 
Hallo Bine
PHUUUUUU ja da hast Du eine Odyssee wie viele andere auch hinter Dir, das tut mir immer wieder leid, was da Menschen alles durchmachen. Wobei immerhin sind es "erst" einige Monate, bei vielen dauert es viele Jahre, bis die Diagnose gestellt wird und eine Behandlung eingeleitet wird, meistens werden sie lange Zeit von den Aerzten in die Psychoecke gedrängt.

Leider kenne ich mich in AB Behandlungen nicht aus, da ich einen anderen Weg gehe, mehr mit natürlichen Mitteln wie viele andere auch. Ich hoffe sehr, dass bei Dir die Behandlung Erfolge bringt, auch wenn Borrelien sehr sehr hartnäckig sind.

Alles Gute, viel Glück und Kraft
KARDE
 
Hi
6 Moante bist ja 1 Glückfall.

ca 35 Jahre dann weist was man alles mitmachen muss.

Lg Pit
 
Danke für deine Antwort Karde.

In die Psychoecke wurde ich auch schon reingestopft.
War bei einem anderen Hausarzt, der hat mir gleich mal Antidepressiva
in die Hand gedrückt und meinte ich sollte es mal 2 Wochen nehmen um
zu schaun, ob mein Antrieb dann besser wird... ^^

Das ich die natürlich nicht angefasst habe...ist ja wohl klar

Klar ist ein halbes Jahr nicht sehr lange..in der Hinsicht. Aber die
Symptome hauen doch schon ganz schön zu....da kommt es einem wie
ne Ewigkeit vor.

Werde mich auch bald noch um einen Heilpraktiker bemühen, um das
Ganze noch etwas zu unterstützen.

Nur momentan habe ich das Problem, dass ich nicht außer Haus gehn kann.
Mir hats vor 3 Tagen fast die Füße unterm Boden weggehaun, als ich nur
kurz zum Arzt um die Ecke wollte. Nun bin ich da nun erstmal vorsichtig.
 
Hallo,

Zusätzlich noch Omeprazol 40 jeden Abend,

Ich empfehle, hier rein zu lesen:

https://www.symptome.ch/threads/mitochondriale-energiegewinnung-und-protonenpumpenhemmer.106591/

besonders das:

Bitte auch ganz vorsichtig sein bei Einnahme von PPI und Antibiotika, insbesondere Tetrazykline und PPI haben starke synergistische negative Wirkungen auf den Energiestoffwechsel.

Mino ist besser magenverträglich, wenn man es nach einem fetten Essen nimmt (dick mit Butter beschmiertes Brötchen z.B.)

Grüße von Datura
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi
6 Moante bist ja 1 Glückfall.

ca 35 Jahre dann weist was man alles mitmachen muss.

Lg Pit


Ohh ja... das will ich mir gar nicht vorstellen...
Wenn ich nicht selbst auf die Idee gekommen wäre und hartnäckig
gewesen wäre.... wären es sicherlich noch einige Monate und Jahre geworden.
Da ich aber selbst im medizinischen Bereich tätig bin, hab ich viel viel
herum geforscht.


Wie ist es denn nun bei dir Hausel? Hast du die Symptome in den Griff
bekommen?
 
Hi
Manche sind besser mache geht nicht weg.

Zu viel Schäde + die Infektinen sind so hartnäcktig und Biofilm

1 Richtige Therapie bekommt man vielleicht in Indien .

Mache aber weiter hilft ja nigs.

Pit
 
Mino ist besser magenverträglich, wenn man es nach einem fetten Essen nimmt (dick mit Butter beschmiertes Brötchen z.B.)

Grüße von Datura


Ok, ein sehr interessanter Beitrag. Danke dir für den Rat Datura.
Ich weiß selbst, dass Omep40 nicht wirklich etwas Gutes ist. Da ich
an sich schon nen empfindlichen Magen habe, hab ich die Verordnung
des Arztes doch lieber angenommen. Bin aber für jeden Ratschlag dankbar.

Aber ich hab nun nicht genau herausbekommen können, was genau nun
"Mino" ist?
 
Das ich die natürlich nicht angefasst habe...ist ja wohl klar

Klar ist ein halbes Jahr nicht sehr lange..in der Hinsicht. Aber die
Symptome hauen doch schon ganz schön zu....da kommt es einem wie
ne Ewigkeit vor.

Du glückliche, ich nahm sie da ich auf die Arztzeugnisse angewiesen war, und da hies es bei mir auch kooperativ sein, ich hatte nicht die Kraft mich aufzulehnen und zweifelte ja selbst an mir, es ging mir so hundeelend.
Bei mir fing es nebst der Alkoholintolleranz (wie Du schreibst, war ich auch wie betrunken nach einem Schluck) mit Schwindel, wie benommen sein, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Muskel- und Knochenschmerzen an. Ich stürzte auch diverse Male, da mich die Beine nicht mehr trugen, einige Monate später begannen extremen Schmerzen in den Fuss- und Hüftgelenken an, so dass ich fast nicht mehr gehen konnte, damit wurde ich in die Diagnose somatoforme Schmerzstörungen gedrängt, dass ich aber allerlei andere körperliche Symptome hatte, nahmen jene Aerzte nicht ernst.

Mein geröteter Ring ca 11 cm war am linken inneren Oberschenkel

Gut suchst Du Dir auch ein HP der dich unterstützt
 
Hallo Reddy,

wieder mal eine so typische Borreliosegeschichte...
Wie gut, dass du gleich in gute Fachhände kamst, denn am Anfang hat man die besten Chancen, der Infektion Herr zu werden.

Zum "Einschleichen" von Mino habe ich und andere die Erfahrung gemacht (zumal am Anfang der Therapie, wenn die Erregerlast noch hoch ist), dass sogar 100 mg anfangs zu hoch waren.
Die typischen Mino-Kopfsymptome können einem wirklich schwer zu schaffen machen.

Ich wünsch dir gute und baldige Besserung.


.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Reddy,


Zum "Einschleichen" von Mino habe ich und andere die Erfahrung gemacht (zumal am Anfang der Therapie, wenn die Erregerlast noch hoch ist), dass sogar 100 mg anfangs zu hoch waren.
Die typischen Mino-Kopfsymptome können einem wirklich schwer zu schaffen machen.

Ich wünsch dir gute und baldige Besserung.


.

Hey Kari

Ich selbst musste feststellen, dass ich schon bei 50mg was zu merken
geglaubt habe. Bin seit gestern auf 100mg. Die Kopfsymptome finde ich
im Moment am lästigstens. Kopf und Nackenschmerzen und vorallem diesen
Dauerdruck, sich wie benebelt zu fühlen.


Wie gut, dass es wohl doch nicht nur mir so ergeht
 
Ich würde mal Entgiftungssmaßnahmen dazu machen, z.B. Einlauf oder sogar Kaffee-Einlauf. Das sollte die Kopfsymptome deutlich bessern, denke ich.

LG, Esther.
 
Nun mal eine Frage...
Ist es denn normal, dass der Blutdruck so verrückt spielt..aus heiteren
Himmel?
Hab mich eben mal etwas dem Haushalt gewidmet... und wuuup, da war es
wieder.. Herzrasen.
Blutdruck gemessen erst 155/90 ...ein weilchen später 175/80
und nun hat er sich bei 140/80 eingependelt :schock:
 
Bei mir war das auch so extrem, und in gewissen Zeiten kommt das auch wieder. Aerzte waren damit immer überfordert. Versuche Dich nicht anzustrengen, geh an die frische Luft, iss gesund, ruhe Dich genügend aus aber strenge Dich bei nichts an, mache öfters Pausen.
 
Guten Morgen nochmal miteinander...

Ich hab mich gestern durch ein interessantes Buch durchgelesen zum Thema
Borreliose. Und habe da etwas entdeckt, was mir nun ne Frage aufwirft.

Und zwar wurde ich aufgrund meiner Arbeit dieses Jahr geimpft.
Hepatitis A+B. Die erste im März, dann April und die letzte im August.

Kann es sein, dass ich Träger der Borreliose vorher war, mein Immunsystem
es aber gut kompensiert hat.... und aufgrund der HEP-Impfung nun aus
dem Ruder gelaufen ist?

Wenn ich an die letzte Impfung im August denke, wird mir echt schlecht.
Danach ist mir mein kompletter Kreislauf fast zusammengebrochen.


Was haltet ihr von dieser Idee? :idee:
 
Das Problem ist.... dass ich nicht mehr genau sagen kann, ob ich ein
Erythem hatte oder nicht. Ich weiß nur, dass es ein "übergroßer" Stich war
und hab keine weiter Beobachtungen mehr gemacht.

Klar.. es kann auch der pure Zufall sein, wie es das Schicksal so möchte,
dass zu den Impfungen, ich mich gleichzeitig im Mai mit Borreliose infiziert habe.
Was natürlich auch den so schnellen Ausbruch erklären würde :idee:

Zudem ist noch zu erwähnen, dass bei mir seit letztes Jahr eine
Lactoseintoleranz festgestellt wurde.
In dem Buch stand, dass überwiegend Borrelioseinfizierte auch gleichzeitig
eine LI-Toleranz haben?!
 
Hallo reddy,

was ist eine Li-Toleranz?

Und zum Tipp von Datura:
Butter ist ein Milchprodukt. Bei Mino soll man ca. 2 Stunden Abstand zu Miclhprodukten halten.

LG
Rianj
 
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