Zecke mit Ehrlichien, was tun?

Danke Ulrike, ;)

es geht im Grunde eigentlich auch nicht um eine Vermeidung einer Infektion bei solch einer "Vorbeugung", sondern um eine schnelle Behandlung, falls es zu einer Infektion gekommen ist, um diese möglichst schnell einzudämmen.
Aber es ist schwierig zu raten, ob ja oder nein. Zumindest ist es bei der Ehrlichiose wohl so, dass sie schon früh bei Zeckenstich übertragen werden kann.

Das muß jeder für sich selbst abwägen. Ich hatte bisher immer abgewartet, ob sich Symptome zeigen nach Zeckenstich. Die Zecken zwar aufbewahrt aber auch nie eingeschickt. Zum Glück war auch nie was bei mir gewesen, bis auf den damaligen besagten Zeckenstich.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Quittie,

link eingefügt ;)



Ja nur wenn es schon mal zu dem seltenen Fall von Einigkeit unter den Heilkundigen kommt, (hier: keine prophylaktische Behandlung mit Ab zur Vermeidung einer Ehrlichiose), dann hat diese Aussage schon eine gewisse Gewichtigkeit und könnte bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.:)

Liebe Grüße

Ulrike :wave:

Sorry, wo liest du denn hier Einigkeit unter den Heilkundigen?:confused:

Vielleicht wäre es sinnvoll, sich mal in Fachkreisen umzuhören oder mal einen der borrelioseerfahrenen Ärzte anzumailen, ob Antibiotikagabe angebracht wäre bei einer angesaugten ehrlicheninfizierten Zecke....

Die gängige med. Literatur diesbezüglich im Net ist nicht viel wert, da sich die meisten eigentlich nicht auskennen und keine Erfahrungswerte besitzen und es generell zu dieser Thematik verschiedene Meinungen gibt.

Ich halte mich an die Aussagen der borrelioseerfahrenen Ärzte und auch an Erfahrungswerte Selbstbetroffenener.;)

Vg, Angie
 
Hallo Quittie,

ich glaube wir sind im Großen und Ganzen einer Meinung.
Toxxica ist etwas "vorgewarnt", falls ihr Partner Symptome entwickeln sollte. Dann kann man aber immer noch entscheiden, ob Ab ja oder nein. Andererseits braucht sie sich dann aber auch keine Vorwürfe zu machen in die Richtung, dass sie den Ausbruch der Erkrankung durch eine prophylaktische Gabe hätte verhindern können.

Da hoffen wie jetzt einfach mal gemeinsam, dass es ihrem Partner unverändert gut geht (besonders in den nächsten 4 Wochen).

Liebe Grüße

Ulrike :wave:
 
Hallo Angie,

Vielleicht wäre es sinnvoll, sich mal in Fachkreisen umzuhören oder mal einen der borrelioseerfahrenen Ärzte anzumailen, ob Antibiotikagabe angebracht wäre bei einer angesaugten ehrlicheninfizierten Zecke....

Borrelien und Ehrlichien sind zwei paar Schuh. Falls Du Hinweise findest, dass ein Heilkundiger der Meinung ist, eine prophylaktische Ab Behandlung wäre bei Ehrlichien indiziert, dann stelle sie bitte ein.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Angie,



Borrelien und Ehrlichien sind zwei paar Schuh. Falls Du Hinweise findest, dass ein Heilkundiger der Meinung ist, eine prophylaktische Ab Behandlung wäre bei Ehrlichien indiziert, dann stelle sie bitte ein.

Liebe Grüße

Ulrike

Borreliosefahrenen Ärzte kennen sich auch mit den Co-Infektionen wie bsw. Ehrlichen aus. Deshalb meine Bitte an dich, kontaktiere einen dieser Ärzte.
Auf der Liste von Hopf-Seidel stehen auch die E-Mailadressen.


Vg, Angie

P.S. Ich werde jetzt hierzu auch nichts mehr schreiben.
 
Dann kann man aber immer noch entscheiden, ob Ab ja oder nein. .

Hallo Ulrike,

wenn es definitiv zu einer Infektion kommen sollte oder gekommen ist, dann sollte man nicht lang hin-und herüberlegen ob AB ja oder nein, sondern sich antibiotisch behandeln lassen! Grad im Frühstadium sind die Infektionen noch gut zu therapieren und zu heilen! Da würde ich keinen Kompromiß eingehen- grad wer selbst Betroffen ist, weiß, was für Leid und Probleme zeckenübertragende Erkrankungen einem bereiten können....

Es hört sich immer so einfach und plausibel an, von wegen das Immunsystem macht das schon, wenn es gut funktioniert, jedoch in der Realität sieht das oft ganz anders aus, denn die Erreger wissen schon, wie sie es umgehen und austricksen können, leider.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Quittie,

Hallo Ulrike,

wenn es definitiv zu einer Infektion kommen sollte oder gekommen ist, dann sollte man nicht lang hin-und herüberlegen ob AB ja oder nein, sondern sich antibiotisch behandeln lassen!

Demgegenüber steht diese Aussage:

In den meisten Fällen, im Gegensatz zur Lyme-Borreliose, kann die Ehrlichiose vom Immunsystem auch ohne eine Behandlungüberwunden werden. Es hat aber einige wenige Fälle schwerer Infektionen gegeben. Diese Fälle betrafen in der Regel älter Menschen oder Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt war. Dennoch ist eine Infektion mit Ehrlichien normalerweise so heftig, dass eine Behandlung notwendig ist.
Ehrlichiose

Ich finde, dass die Entscheidung Ab ja oder nein individuell entschieden werden sollte. Es ist ja nun auch nicht gerade so, dass das Ab ungefährlich ist. Nierenversagen und lebensgefährliche Zustände z.B. stehen ja nicht umsonst auf dem Beipackzettel.

Es sollte da stets eine Risiko Abwägung stattfinden, die die unterschiedlichen individuellen Faktoren mit berücksichtigt. Da eine generelle Aussage zu treffen ist meiner Meinung nach nicht möglich.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo,
Das hier

Bei diesem Krankheitsbild dringen die Erreger in die weißen Blutkörperchen, speziell in die so genannten Phagozyten (Granulozyten, Monozyten) ein und vermehren sich dort in den Phagosomen, das sind Zellbereiche der Leukozyten, die bei der Vernichtung von körperfremden Erregern, so genannten Antigenen eine Rolle spielen. So greifen Ehrlichien direkt in den Bereich des Immunsystems ein, der den Körper vor Infektionen schützen soll.

steht auch in dem von Dir genannten Link. Wie soll das Immunsystem, wenn die Ehrlichien sich ausgebreitet haben, effektiv arbeiten, wenn die Immunzellen selbst außer Gefacht gesetzt sind.

Die Ehrlichien gehören zu denen, die immer intrazellulär sind und diese sind IMMER schwer zu behandeln, also, es ist immer noch Zeit, wenn die Krankheit ausgebrochen ist, könnte ein Trugschluss sein.

Und dass das ganze "selbstlimitierend" ist- was genau heißt das eigentlich? Das wird bei allen möglichen Infektionskrankheiten behauptet, auch bei der Borreliose (sinngemäß "die meißten werden nicht krank").

Ich weiß nur eins: sollte sich bei mir ne Zecke andocken, die Ehrlichien beherbergt hat, ich würde keine Sekunde zögern, mich effektiv mit Doxy zu behandeln, denn das Risiko, an Ehrlichiose zu erkranken, wäre mir zu groß.

Übrigens gehört Doxy zu den AB's, die an der Darmflora nicht viel bis sehr wenig Schaden anrichten.

Wenn schon vorher eine Nierenerkrankung oder Lebererkrankung vorliegt, muss man natürlich abwägen, aber sonst?

Natürlich muss jeder selbst entscheiden nach entsprechendem wirklich umfassend kundig machen und ich empfehle selbstverständlich nichts.

Grüße von Datura

Und da

Die gängige med. Literatur diesbezüglich im Net ist nicht viel wert, da sich die meisten eigentlich nicht auskennen und keine Erfahrungswerte besitzen und es generell zu dieser Thematik verschiedene Meinungen gibt.
hat Angie recht
 
Hallo Datura,

Ich weiß nur eins: sollte sich bei mir ne Zecke andocken, die Ehrlichien beherbergt hat, ich würde keine Sekunde zögern, mich effektiv mit Doxy zu behandeln, denn das Risiko, an Ehrlichiose zu erkranken, wäre mir zu groß.

Als erstes wäre da doch aber erst mal überhaupt die Frage zu klären, ob es sich bei der Art der Ehrlichien um eine Form handelt, die überhaupt dem Menschen gefährlich werden kann. Die anderen Arten sind ja nur für bestimmte Tiere gefährlich.

Wie soll das Immunsystem, wenn die Ehrlichien sich ausgebreitet haben, effektiv arbeiten, wenn die Immunzellen selbst außer Gefacht gesetzt sind.

Es werden ja nicht alle Immunzellen ( auch nicht alle Leukozyten) außer Gefecht gesetzt.
Außerdem ist ja nun auch nicht so, dass unser Immunsystem den Erregern bei intrazellulärem Befall hilflos ausgeliefert wäre. Es gibt ja nicht umsonst die zelluläre Immunantwort.

Die Bekämpfung der intrazellulären Erreger, die schon in die Wirtszelle eingedrungen sind, gestaltet sich auf andere Weise. Zum einen muß eine befallene, jedoch von ihrem äußeren Erscheinungsbild her eigene Zelle, als "fremd" eingestuft werden, zum anderen muß diese Zelle dann inklusive ihres in ihr lebenden Angreifers beseitigt werden. Auf diese Angriffsform reagiert das Immunsystem durch eine Immunantwortart die zelluläre Immunantwort genannt wird.

Wie erkennt das Immunsystem diese eigene Zelle als "fremd" bzw. befallen ?
Bei dieser zellulären Immunantwort erkennen T-Killerzellen (CD8) die Antigene ohne vorhergehende Präsentation durch Freßzellen. Eine Präsentation geschieht dennoch, jedoch durch die befallene Wirtszelle selbst, indem sie kleine Fragmente viraler Proteine auf ihre Oberfläche exprimiert. Diese exprimierten Proteine werden durch den Haupthistokompatibilitätskomplex (HLA) präsentiert und sind so durch die antigenspezifischen Rezeptoren der T-Killerzellen erkennbar.
DAS SPEZIFISCHE IMMUNSYSTEM

Zitat:
Die gängige med. Literatur diesbezüglich im Net ist nicht viel wert, da sich die meisten eigentlich nicht auskennen und keine Erfahrungswerte besitzen und es generell zu dieser Thematik verschiedene Meinungen gibt.

Ich habe schon auch ein wenig "speziellere" Literatur dazu gelesen, wie z.B. hier: https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2003/662/pdf/Dissertation_in_PDF.pdf

Dort auf S.7 (Vorgehen nach Zeckenbiss)
Eine Antibiotika-Prophylaxe in Gegenden in denen die HGE
endemisch ist, wird nicht generell angeraten [3, 4, 33].

Auch habe ich innerhalb der Veterinärmedizin nach gelesen (die haben ja schon länger mit Ehrlichien zu tun) und auch dort keine Befürwortung einer Antibiotika Prophylaxe gefunden. Bei Kühen war z.B. die Empfehlung möglichst einen frühen Erreger Kontakt herzustellen, da sich bei Erwachsenen Kühen ein schwereres Krankheitsbild ergab.(Weiß jetzt aber nicht mehr, wo ich das gelesen hatte).

Übrigens gehört Doxy zu den AB's, die an der Darmflora nicht viel bis sehr wenig Schaden anrichten.
Die Schäden, die durch die Zerstörung gesunder Darmbakterien entstehen, kann man ja auch noch durch Probiotika mildern. Das Gefährdungspotential im Gastrointestinaltrakt ist aber auch noch anders.
Aus: Estler, Pharmakologie und Toxikologie.
" Pharmakokinetik
Die Tetracycline werden unterschiedlich gut aus dem Magen-Darm-Kanal resorbiert. Die Resorption kann dadurch weiter verschlechtert werden, dass die Tetracycline mit polyvalenten Kationen in der Nahrung (z.B. Calcium in der Milch,Eisen,Magnesium)schwer resorbierbare Komplexe bilden. Die nicht resorbierten Anteile können zur Schädigung der Darmflora und Superinfektionen z.B. mit Pilzen, Chlostridium difficile oder resistenten Staphylokokken, Anlass geben.

wobei bei der Angabe zur Häufigkeit bei Gastrointestinale Beschwerden die Angabe ++T steht. Dies bedeutet: häufig, direkt toxisch.

Wenn schon vorher eine Nierenerkrankung oder Lebererkrankung vorliegt, muss man natürlich abwägen, aber sonst?

Diese Äußerung legt bei mir die Vermutung nahe, dass Du Dich bisher nicht mit den Risiken
von Doxy auseinandergesetzt hast. Leber- und Nierenerkrankung sind dabei ja auch nur 2 Gefährdungsbereiche, das Risiko-Potential ist aber noch viel umfangreicher.

Deine Vermutung, dass Doxy, aus der Gruppe der Tetracycline, nur bei bereits bestehender Leberschädigung ein Risiko darstellt ist so nicht ganz richtig.

Dazu:Pharmazeutische Zeitung online: Entgiftung zum Gift: Nebenwirkung Leberschaden

Die Art des Leberschadens durch Tetracycline wird als hepatozellulär angegeben.

Interessanterweise sind Patienten mit vorbestehenden chronischen Lebererkrankungen nicht automatisch für Arzneimittel-induzierte Leberschäden prädestiniert. Tatsächlich ist das Risiko nur bei bestimmten Konstellationen erhöht: Patienten mit HIV-Infektionen, die mit Hepatitis B oder C coinfiziert sind, haben ein erhöhtes Risiko unter antiretroviraler Therapie. Ähnliches gilt für Menschen mit Leberzirrhose. Das Risiko für eine Dekompensation steigt in diesem Fall mit der Verabreichung von lebertoxischen Arzneistoffen.

Ich finde man sollte die Ehrlichiose nicht mit einer Borreliose (bezüglich Gefährlichkeit) auf die gleiche Ebene anheben ( Borrelien können ja sowohl intrazellulär, wie auch extrazellulär vorkommen) und genauso wenig sollte man das Gefährdungspotential von Doxy auf eine Ebene, mit der Verwendung einer heißen Zitrone bringen.

Es gilt schon eine Risiko-Abwägung zu machen.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Ich verwechsle Doxy nicht mit einer heißen Zitrone, und ich mache ne Risikoabwägung, mir ganz persönlich wäre das Risiko, an einer Ehrlichiose zu erkranken zu groß, Dir , Ulrike, nicht, so muss jeder das Risiko für sich ganz alleine abwägen.


Grüße von Datura
 
Hallo Angie,

auch in der von mir verlinkten Doktorarbeit ist verstärkt auf die Verbindung Ehrlichiose, Borreliose eingegangen worden.

Jetzt hatte besagte Zecke aber keine Borrelien. Die Fragestellung bezog sich auf die prophylaktische Gabe von Antibiotika vor Erkrankung (zur Verhütung) durch Ehrlichien. Auch in Deinem link wird immer nur von einer Behandlung bei einer Erkrankung gesprochen.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Ulrike

Auch habe ich innerhalb der Veterinärmedizin nach gelesen (die haben ja schon länger mit Ehrlichien zu tun) und auch dort keine Befürwortung einer Antibiotika Prophylaxe gefunden. Bei Kühen war z.B. die Empfehlung möglichst einen frühen Erreger Kontakt herzustellen, da sich bei Erwachsenen Kühen ein schwereres Krankheitsbild ergab.

Dazu möchte ich anmerken, dass eine prophylaktische Behandlung eines Weiderindes in der Herde wohl ein sinnloses Unterfangen wäre verglichen mit der Situation eines einzelnen Menschen(schicksals), denn diese sind kontinuierlich Tag und Nacht allen zeckenübertragenen Erregern ausgesetzt - und das unkontrollierbar!
Von daher verständlich, dass davon abgeraten wird - aber keinen Rückschluss erlaubend auf die potentielle Unwirksamkeit einer vorsorglichen Behandlung.



Das Gefährdungspotential im Gastrointestinaltrakt ist aber auch noch anders.
...wobei bei der Angabe zur Häufigkeit bei Gastrointestinale Beschwerden die Angabe ++T steht. Dies bedeutet: häufig, direkt toxisch.
Wenn ich das Zitat richtig verstanden habe, dann bezog sich der Gefährlichkeitsfaktor nur auf eine falsche Einnahme, nämlich die Kombination von Doxy mit polyvalenten Kationen in der Nahrung (z.B. Calcium in der Milch, Eisen, Magnesium)


...und genauso wenig sollte man das Gefährdungspotential von Doxy auf eine Ebene, mit der Verwendung einer heißen Zitrone bringen.
Das habe ich noch nirgends hier so wahrgenommen.


Es gilt schon eine Risiko-Abwägung zu machen.
Einverstanden :)

Und, last not least: Was läßt dich vermuten, dass eine AB-Prophylaxe die Ehrlichien NICHT dezimieren würde, ergo das Risiko einer Infektion?
 
Hallo Kari,

zu den Rindern:Ehrlichiose

Eine spezifische Prophylaxe ist nicht bekannt, möglichst frühe Exposition der Kälber gegenüber dem Erreger scheint ratsam.

und
Da eine spezifische Prophylaxe bisher nicht möglich ist, empfiehlt es sich, Kälber möglichst frühzeitig gegenüber dem Erreger zu exponieren.

Natürlich kann man Weidevieh nicht vor Zecken schützen, aber eine Antibiotika Gabe wäre ja auch bei Weidevieh möglich.

...allen zeckenübertragenen Erregern ausgesetzt
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kühe nun auch diese Erreger "abbekommen" haben ist doch groß. Wenn doch die prophylaktische Verwendung eines Ab das Risiko für eine Erkrankung absenken würde, wieso sollte man es dann nicht tun?



Wenn ich das Zitat richtig verstanden habe, dann bezog sich der Gefährlichkeitsfaktor nur auf eine falsche Einnahme, nämlich die Kombination von Doxy mit polyvalenten Kationen in der Nahrung (z.B. Calcium in der Milch, Eisen, Magnesium)

Ich habe das nicht so verstanden, denn der Darm ist ja wohl auch normalerweise nicht Kationen frei. Außerdem würde dann diese Empfehlung (mit Ausnahme der Vermeidung von Milch) keinen Sinn machen:
3.1 Art und Dauer der Anwendung
Doxycyclin sollte entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch oder Milchprodukte), z.B. einem Glas Wasser, eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.
Um Anwendungsfehler zu vermeiden, nehmen Sie die Tabletten stets mit reichlich Flüssigkeit in aufrechter Haltung (im Sitzen oder im Stehen) ein. Etwa 10 bis 15 Minuten nach der Einnahme nochmals reichlich Flüssigkeit nachtrinken!
Kapseln mit Doxycyclinhyclat sollten zur Vermeidung von Geschwüren an der Schleimhaut der Speiseröhre mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch) sowie in aufrechter Position und nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.
Doxycyclin AL 200 Kapseln - Beipackzettel / Informationen | Apotheken Umschau

Das habe ich noch nirgends hier so wahrgenommen.

Sicherlich war da der Vergleich mit der heißen Zitrone schon etwas überzeichnet. Anlass dafür war aber diese Aussage, wobei das "aber sonst" mir doch zu sorglos erscheint.

Wenn schon vorher eine Nierenerkrankung oder Lebererkrankung vorliegt, muss man natürlich abwägen, aber sonst?

Was läßt dich vermuten, dass eine AB-Prophylaxe die Ehrlichien NICHT dezimieren würde, ergo das Risiko einer Infektion?

Warum Ab hier nicht zur Prophylaxe taugt? Ich habe da jetzt keine näheren Begründungen zu gelesen, meine Vermutung dazu wäre: Da Tetracycline nicht ins Fettgewebe vordringen und sich möglicherweise der Erreger, innerhalb der Inkubationszeit, noch im Selbigen befindet.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Ulrike


Natürlich kann man Weidevieh nicht vor Zecken schützen, aber eine Antibiotika Gabe wäre ja auch bei Weidevieh möglich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kühe nun auch diese Erreger "abbekommen" haben ist doch groß. Wenn doch die prophylaktische Verwendung eines Ab das Risiko für eine Erkrankung absenken würde, wieso sollte man es dann nicht tun?

Klar wäre eine Antibiotika Gabe auch bei Weidevieh möglich. Aber diese Prophylaxe würde doch nie Sinn machen. Denn spätestens beim nächsten Zeckenstich nach der Antbiose - und ich gehe davon aus, dass sie täglich mehrere davon haben - würden sie sich wieder infizieren können. Also müßten sie theoretisch unter Dauerantbiose stehen.

So hat man sich für die einzig machbare Option entschieden: Nur die Harten kommen in den Garten.
Und dazu würde die erwünschte frühe Exposition als Immunbooster passen.

Nur bedeutet ein Rückschluß aus diesen Massnahmen in meinen Augen nicht zwangsläufig, dass eine AB-Behandlung bei einer Infektion nicht greifen würde.

Warum Ab hier nicht zur Prophylaxe taugt? Ich habe da jetzt keine näheren Begründungen zu gelesen, meine Vermutung dazu wäre: Da Tetracycline nicht ins Fettgewebe vordringen und sich möglicherweise der Erreger, innerhalb der Inkubationszeit, noch im Selbigen befindet.
Schwer nachvollziehbar, denn wenn Doxy nicht ins Fettgewebe dringen würde, würde dortselbst auch kein Erythema Migrans unter der Antibiose verschwinden.:keineahnung:

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Zuletzt bearbeitet:
auch in der von mir verlinkten Doktorarbeit ist verstärkt auf die Verbindung Ehrlichiose, Borreliose eingegangen worden.

Jetzt hatte besagte Zecke aber keine Borrelien. Die Fragestellung bezog sich auf die prophylaktische Gabe von Antibiotika vor Erkrankung (zur Verhütung) durch Ehrlichien. Auch in Deinem link wird immer nur von einer Behandlung bei einer Erkrankung gesprochen.

Das die besagte Zecke keine Borrelien hatte, kann nicht mit Gewißheit gesagt werden. Denn ein negatives Ergebnis schließt das nicht gänzlich aus! Es sollte trotzdem aufgepasst werden, fall sich Symptome zeigen!

Ich denke "Verhütung" ist nicht das richtige Wort, es geht wohl eher darum, falls es zu einer Infektion gekommen sein sollte nach bzw. während des Zeckenstiches, dass eine prophylaktische AB-Therapie dann sofort eingreifen kann, bevor es zu gravierenden Symptomen kommt.

Das mit den ganzen Links ist so eine Sache, denn in dem einen steht dies, in dem anderen das, was schon verwirrend sein kann und nicht alles ist immer seriös bzw. kann man sich auf alles im Net verlassen. :rolleyes:
Wenn das alles so einfach wäre, gäbe es nicht so viele Fragen und Schwierigkeiten und grad bei Borreliose & Co herrschen keine klaren Fakten.

Man sollte es abwägen, auch mit seinem Arzt/Spezi(letzterer hat im Allgemeinen auch Erfahrungswerte) zusammen, der letztendlich das AB verschreiben muß. Wenn die Therapiedauer 14-20 Tage dauert, denke ich bzw. wäre das für mich das geringere Übel, wenn man damit ein weiteres Ausbreiten einer möglichen Infektion verhindern könnte, als dass bei Ausbreitung oder chronisch werden eine Behandlung womöglich weitaus langwieriger werden könnte.

Viele Grüße Quittie:wave:
 
Hallo Quittie,

Ehrlichien sind ja nun intrazelluläre Erreger. Wenn wie oben erwähnt, Tetracycline nicht ins Fettgewebe vordringen, es aber einer gewissen Zeit bedarf, bis die menschlichen Abwehrzellen einschreiten und ihr Tagewerk verrichten und sich erst dann die Ehrlichien in einem Bereich befinden (nämlich in besagten Abwehr Zellen) in dem Tetracycline wirksam sind, dann macht eine vorherige Gabe einfach keinen Sinn. weil die Ehrlichien für Tetracyclin noch gar nicht erreichbar wären.

Ich, für meine Seite, würde dies Thema jetzt aber auch gern beenden. Was ich zu sagen hatte habe ich gesagt und vielleicht ist es dem ein oder anderen hilfreich.

Wünsche Euch allen eine gute Nacht. :sleep:

Liebe Grüße

Ulrike :wave:
 
Von meiner Seite ist auch alles gesagt, nur eins noch: Tetrazycline wirken nicht nur intrazellulär sondern intrazellulär und im Extrazellularraum, überall im Gewebe. Das steht auch in Deinem Link, Ulrike.

Außerdem: Warum soll Doxy nicht im Fettgewebe wirken, wenn es doch lipophil ist (steht auch in Deinem Link) und gut im Nervengewebe (Nerven werden von 'ner Fettschicht umgeben) wirkt, sogar liquorgängig ist? (letzteres steht im Stille "Antibiotikatherapie").

Man könnte eher vermuten, dass die Betalaktamantibiotika nicht im Fettgewebe wirken, denn diese sind eher hydrophil.

Grüße von Datura
 
Zuletzt bearbeitet:
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