Heute Abend auf ARTE: Zecken-Borreliose

  • Themenstarter Binnie
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Es ist unvorstellbar was sich der Sender hier erlaubt hat.

Die ganze Geschichte war geplant!!!!!


Das steht unter der Stellungnahme:


Erstellt: Thu Apr 26 12:00:00 CEST 2012
Letzte Änderung: Mon May 14 13:05:05

Sie wurde also schon vor der Erstausstrahlung geschrieben!



Deshalb beschwert euch bitte beim Rundfunkrat: [email protected]
 
Hi,

die ARTE-Redaktion hat meinen Web-Kommentar zur Sendung gelöscht, der darauf hinweist, daß im Film mit stilistischen Mitteln des Propagandafilms operiert wird.

Diese Löschung meiner Meinung ist Zensur.

Im Film wird mit Mitteln des Propagandafilms gearbeitet, dies kann überprüft werden, indem die eingesetzten stilistischen Mittel mit denjenigen verglichen werden, die in derartigem Filmmaterial verwendet werden.

Gruß,
Borabora
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bora-Bora,

es wurden viele der kritischen Kommentare nicht übernommen.

Man halte sich fest, heute wurde folgende Standardantwort an die Kommentatoren geschickt. Wortwahl und Duktus erinnern verdächtig an Hünerfeld. :mad:

Ziel soll wohl sein (mittels Wortwahl), die "Borrelianer" in eine verirrte Sektenecke zu stecken.
"Leute, die glauben, an Borreliose erkrankt zu sein....."

Die Hatz ist im Gange. Von einem öffentlich rechtlichen Sender!


"Sehr geehrte Damen und Herren,


Haben Sie Dank für Ihre Zuschrift zu unseren Film "Zecken-Borreliose ?
unterschätzte Gefahr oder eingebildete Krankheit". Zustimmende wie
kritische Briefe haben uns erreicht, und in vielen kritischen Mails werden
ähnliche Argumente angeführt - oft sind die Schreiben sogar wortgleich.
Deswegen lassen Sie mich auf die wichtigsten Kritikpunkte an dem Film hier
zusammenfassend antworten.Da viele von Ihnen die gleichen Briefe an eine
Vielzahl von Adressen bei arte und im SWR geschrieben haben, lässt sich
nicht vermeiden, dass Sie auch mehrere Antworten bekommen.
An keiner Stelle des Films wird bezweifelt, dass die Patienten, die
glauben, an einer chronischen Borreliose zu leiden, tatsächlich ernstlich
krank sind. Dies wird mehrfach zum Ausdruck gebracht, im Sprechertext und
auch von den befragten Ärzten.

Aufgrund unserer Recherchen und auf Basis
der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse kommt der Film allerdings
zu dem Schluss, dass es in aller Regel nicht eine chronische Borreliose
ist, die diese Beschwerden verursacht. Vielmehr leiden die meisten
Patienten entweder unter den Folgen einer durchgemachten Borreliose oder
unter anderen, meist unspezifischen Beschwerden, die ihre Ursache aber
nicht in einer Infektion mit Borrelien haben - zumindest keiner, die mit
wissenschaftlich anerkannten Verfahren nachweisbar wäre. Eine monatelange
Antibiotika-Therapie ist in keinem der beiden Fälle angemessen, zumal solch
extreme Therapien zu weiteren, oft schwerwiegenden Gesundheitsproblemen
führen können.

Im Film wird auch keineswegs in Frage gestellt, dass die Borreliose eine
schwere Krankheit sein kann, wenn man sie nicht rechtzeitig erkennt. Im
Gegenteil: im Film wurde eine Patientin gezeigt, die unter den Folgen einer
nicht rechtzeitig erkannten Borreliose leidet. Aber auch zu einem späteren
Zeitpunkt, so führte der Film aus, lässt sich die Krankheit in der Regel
durch eine etwa zwei- bis vierwöchige Antibiotikatherapie erfolgreich
bekämpfen. Bezweifelt wird dagegen, dass es die propagierte "chronische
Borreliose" gibt, bei der sich Borrelien im Körper beispielsweise derart
"verstecken", dass sie nicht mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren
nachweisbar sind, trotzdem aber eine extreme Vielzahl von Symptomen
hervorrufen. Ein wissenschaftlich anerkannter Beleg dieser Thesen steht
nämlich aus.

Die Wissenschaftler, die in diesem Sinn im Film argumentiert haben, wurden
vom Autor Dr. Hünerfeld keineswegs willkürlich ausgewählt. Es handelt sich
dabei vielmehr um die drei renommiertesten Borreliose-Experten in
Deutschland:
- Prof. Heidelore Hofmann ist Dermatologin an der Universitätsklinik
der TU München. Sie ist die federführende Autorin der Leitlinie der
Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zur Behandlung der
Borreliose. Zudem ist sie die federführende Autorin der derzeit in
Arbeit befindlichen Leitlinie zur Behandlung der Borreliose, an der
acht wissenschaftliche Fachgesellschaften beteiligt sind.
- Prof. Sebastian Rauer ist Neurologe an der Universitätsklinik
Freiburg. Er ist der federführende Autor der Leitlinie der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie zur Behandlung der Neuroborreliose.
- Dr. Volker Fingerle ist der Leiter des Nationalen Referenzzentrums
für Borrelien. Hier laufen alle Forschungsergebnisse rund um die
Borreliose zusammen und werden ausgewertet.
Zur Nachweisproblematik der Borrelien: Nach allem, was die Wissenschaft
über Infektionen weiß, kommt es bei einer Infektion zur Bildung von
Antikörpern. Nur in äußerst seltenen Fällen (wenn ein Patient z.B. einen
Immundefekt) kann dies unterbleiben. Es werden verschiedene andere,
indirekte Nachweismethoden propagiert, die nicht alle im Film dargestellt
werden konnten.

Näher eingegangen wird auf den"Lymphozyten-Transformations*-Test" LTT.
Dieser Test ist zwar tatsächlich, wie auch im Film gesagt wird, ein anerkannter Test ?
nicht aber bei der Borreliose. Studien haben gezeigt, dass LTT hier keine zuverlässigen
Ergebnisse liefert ? dass er vor allem auch dann eine Borreliose anzeigen
kann, wenn nachweislich gar keine Infektion vorhanden ist.

Bei den anderen verwendeten Tests (z.B. dem Graustufentest) gibt es noch weniger Evidenz
dafür, dass sie eine Borrelien-Infektion nachweisen können.
In vielen Zuschriften werden Studien und wissenschaftliche Ergebnisse
erwähnt, die angeblich die im Film vertretenen Positionen widerlegen. Ohne
an dieser Stelle auf einzelne Studien eingehen zu können, gibt es eine
ganze Reihe von Gründen, warum Studien und Artikel oft nicht das
"beweisen", was sie vorgeben. Viele Studien haben große methodische
Schwächen, wodurch ihre Ergebnisse von vornherein mehr oder minder wertlos
sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn in Therapiestudien keine
anerkannten und wissenschaftlich nachvollziehbaren Ein- und
Ausschlusskriterien verwendet werden.

Bei einer großen Zahl von Studien
handelt es sich lediglich um Laborversuche in Kultur oder in
Versuchstieren, deren Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragen
werden können. In einigen Fällen gibt es in der Tat erstaunliche
Ergebnisse. Wenn es sich dabei aber eben nur um Einzelfälle bzw. Raritäten
und keine reproduzierbaren Gesetzmäßigkeiten handelt, die für die Klinik
zudem nicht von Bedeutung sind, kommt solchen Forschungsergebnissen eben
nicht das Gewicht zu, dass viele von Ihnen ihnen offenbar geben. In einer
großen Zahl von Artikeln, die uns erreichen, handelt es sich auch schlicht
nicht um wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern lediglich um private
Meinungsäußerungen einiger Ärzte (meist aus dem Internet), die schon rein
formal nicht als wissenschaftliche Quelle taugen.

Einige Kommentare unterstellen, wir hätten eine Patientin zur Protagonistin
des Films gemacht, von der schon bekannt war, dass sie gar nicht an
Borreliose leidet. Dies trifft nicht zu. Die Patientin, die der Film
begleitet hat, ist der Redaktion von der Augsburger Borreliose Klinik als
typische Borreliose-Patientin empfohlen worden. Dass bei ihr nie Antikörper
gegen Borrelien im Blut festgestellt worden waren, hat der Autor erst bei
der Untersuchung bei Prof. Rauer in Freiburg erfahren. Diese Untersuchung
hat gezeigt, dass bei ihr eine ?chronische Borreliose? nach dem derzeitigen
Stand des medizinischen Wissens ausgeschlossen werden kann.
Selbstverständlich dürfen Sie auch sicher sein, dass keinerlei Fremdmittel
in die Produktion des Filmes geflossen sind. Ebenso wenig hat es auf Seiten
von Redaktion oder Autor irgendwelche "Interessenkonflikte" oder gar eine
Einflussnahme Dritter gegeben.

Noch ein Wort zu dem häufig vorgebrachten Vorwurf, der Film habe nicht
"beide Seiten" in gleichem Maße zu Wort kommen lassen: Aufgabe einer
journalistischen Dokumentation ist es nicht, alle erdenklichen Meinungen
additiv nebeneinander zu stellen. Zu Recht erwartet der Zuschauer eine
Einordnung und Bewertung von Fakten und Meinungen nach nachvollziehbaren
Kriterien. Dies hat der Film geleistet. Tatsächlich hatte er also eine
Haltung - wie alle journalistischen Produkte mit Ausnahme reiner Meldungen
- eine Haltung, die auf Grund monatelanger Recherchen entwickelt worden
ist. Diese Recherchen waren übrigens ursprünglich durch die Thesen der
"Borrelianer" angeregt und begonnen worden, und der Autor hat nach Evidenz
für deren Annahmen gesucht. Seine Recherchen führten dann allerdings zu
einem eindeutig gegenteiligen Ergebnis.

Wenn wir die leider weit verbreiteten und mit viel Leid verbunden
Behandlungsmethoden hinterfragen, fühlen wir uns unserem journalistischen
Auftrag verpflichtet, damit weiteren Patienten solches Leid erspart wird
und angemessenen Therapien für die bei ihnen ohne Zweifel bestehenden
Erkrankungen eine Chance gegeben wird.
Mit freundlichem Gruß und Dank für das Interesse an unserem Programm

Martin Schneider

SWR Wissenschaft Fernsehen

D-76522 Baden-Baden
 
Die passende Antwort zum obigen Kommentar des SWR von einem Betroffenen:


An SWR Wissenschaft Fernsehen - CC Rundfunkrat

Sehr geehrter Herr Schneider,

in Ihrer Stellungnahme zur Dokumentation „Zecken-Borreliose“ von Patrick Hünerfeld rechtfertigen Sie diese einseitige und hetzerische Reportage damit, dass auf Grund monatelanger Recherchen eine Meinung bzw. Haltung nach nachvollziehbaren Kriterien entwickelt worden sei. Hier stellt sich für mich die Frage wie dies mit § 6 des Staatsvertrags (Programmgrundsätze) zu vereinbaren ist, nach dem Redakteure von Informationssendungen zur Objektivität und Überparteilichkeit verpflichtet sind. Beiträge für Informationssendungen sind gewissenhaft zu recherchieren. Ebenso soll auf ein diskriminierungsfreies Miteinander der Gruppen in der Gesellschaft hingewirkt werden. All diese Grundsätze wurden in dieser Reportage mit Füßen getreten.

Sie kritisieren methodische Schwächen wissenschaftlicher Studien haben es aber bislang versäumt Informationen über die Qualität der von Ihnen herangezogenen wissenschaftlichen Belege zu liefern. Bei der Auswahl dieser „renommiertesten Borreliose-Experten“ handelt es sich ausschließlich um Leitlinienautoren sowie den Leiter des NRZ, das an diesen Leitlinienverfahren beteiligt ist. Die Diskussion zu bestehenden Interessenskonflikten verschiedener Leitlinienautoren wird jedoch nicht erwähnt. Die Auswahl dieser Experten war zudem nicht nur willkürlich sondern auch unausgewogen.

Verschwiegen wird auch die fehlende Standardisierung und die Unzuverlässigkeit bestehender Antikörpertests, die sowohl falsch positiv als auch falsch negativ ausfallen können. Das ist medizinischer Konsens. Diese wichtige Information kann dem Autor bei monatelanger halbwegs seriöser Recherche kaum entgangen sein, dennoch wird dem Zuschauer suggeriert bei fehlenden Antikörpern könne keine Borreliose vorliegen. Diese gravierende Fehlinformation wiegt den Zuschauer fälschlicherweise in Sicherheit und stellt eine potenzielle Gefährdung dar, zeigt aber auch deutlich die wahre Intention dieser Dokumentation.

Diese Intention findet sich auch im Beitrag „Scharlatane und Pseudowissenschaftler“ des Herrn Patrick Hünerfeld, der damit bereits in der Vergangenheit in die öffentliche Kritik geriet. Auch diese Sendung wurde vom SWR produziert und ausgestrahlt. Von einem öffentlich-rechtlichen Sender erwarten Gebührenzahler jedoch zu Recht ausgewogene und objektive Berichterstattung weshalb ich Sie eindringlich darum bitten möchte, den Zuschauern eine weitere Ausstrahlung dieser journalistischen Entgleisung zu ersparen.
 
Hi,

ich hatte einen 'Antrag auf Überprüfung' an Frau David vom SWR-Rundfunkrat geschickt.

Daraufhin habe ich von Günter Heims (Leiter der Geschäftsstelle) die Antwort erhalten, daß laut Geschäftsordnung des Rundfunkrates die Zuschrift an
die zuständige Programmdirektion mit der Bitte um Beantwortung
weitergeleitet werde.

Der Vorsitzende des Rundfunkrates werde dann über die Antwort informiert.

Ich kann Euch nur anregen, ebenfalls in fundierter Form Eure Einwände zu formulieren und diese dem SWR/ARD - Programmrat schriftlich vorzulegen.

Grüße,
Borabora
 
Ja Datura,

diese unsägliche "Doku" wurde scheint's mal ganz flugs und schön reißerisch in "Zeckenkrieg" umgetauft.

:schock:
 
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