Eigenverdacht Borreliose, viele Symptome-bisher kein Befund

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28.12.10
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Hallo liebe Forumgemeinde,

ich bin im moment wirklich ratlos. Ich renne von Arzt zu Arzt, ohne einen großen Schritt nach vorne, um zu erfahren, was mir wirklich fehlt. Deshalb dachte ich an eventuelle Krankheiten, die man nicht sofort erkennt und sehr diffuse Symptome haben. Natürlich schließe ich auch nicht aus, dass ich an einer psychischen Krankheit wie "Burnout" oder Depressionen geht.

Ich werde mal meine Symptome auflisten, die ich seit ca. 2-3 Monaten mehr oder weniger habe, hinterher schreibe ich alle bisheringen Untersuchungen:

-Kopfschmerzen (seitenwechselnd, meist seitlich), ca. 2-4 mal die Woche
-Nackensteifheit mit Nackenschmerzen
-Abgeschlagenheit mit Krankheitsgefühl, oft Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit
-Stimmungsschwankungen
-Ein wenig Herzrasen und Ängste
-Magen-Darm-Probleme, wie wechselseitiger Stuhlgang, gelegentliche Übelkeit und Sodbrennen. Unverträglichkeit von Fertiggerichte, Gewürzen und Alkohol
-Öfter Muskelschmerzen in den Beinen. Hatte auch einige male beim Joggen das Gefühl von einem Krampf in den Waden. (habe auch o-beine, benutze aber einlagen beim laufen)
-Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule
-Knieprobleme (Arthrose, hatte aber auch eine Knie-OP gehabt)

Jetz meine bisherigen Untersuchungen:

-Ultraschal Schilddrüse und innere Organe.
-Magen und Darmspiegelung
-MRT vom Kopf und EEG
-Nahrungsmittelunverträglichkeit bei Blutabnahme alles negativ. Nur bei pric-test positiv bei einigen Gewürzen.
-Einfache Blutuntersuchung mit Schilddrüsenwerte
-MRT Lendenwirbelsäule (Befund: geringe Bandscheibenprotrusion und Abnutzungscheinungen.

Ich muss sagen, dass das größte Symptom sind die Kopfschmerzen und das öftere Gefühl, einfach kaputt und müde zu sein. Ich habe erst in 3 wochen den nächsten Termin beim Neurologen. Solange würde ich vielleicht mir selbst mögliche Gedanken dazu machen und herausfinden, was mit mir nicht stimmt.

Achja, ich bin 24, normalgewichtig und studiere momentan. Habe auch einiges an stress. Aber alles durch stress erklären???!

Ich sage schonmal danke für eure Antworten!!
 
Eigenverdacht Borelliose. Viele Symptome. Bisher kein Befund

Hallo Raumpilot,

die Symptome könnten durchaus auf eine Borreliose passen. Kannst du dich an einen Zeckenbiss erinnern? Wenn du in Richtung Borreliose weiter ermitteln willst, würde ich auf jeden Fall zu einem Spezialisten (bei Selbsthilfegruppen anfragen) gehen, da sich die meisten Hausärzte und auch Neurologen nicht damit auskennen. Vor allem nicht damit, dass ein negativer Bluttest/Lumbalpunktion keine Borreliose ausschließt.

Ansonsten wäre die Frage nach möglichen Amalgamfüllungen und einer daraus resultierenden Quecksilbervergiftung...

Gruß,
Sam
 
Eigenverdacht Borelliose. Viele Symptome. Bisher kein Befund

Hallo Raumpilot,

einiger deiner Symptome könnten tatsächlich auf eine Borrelieninfektion hinweisen.
Wenn du weiterhin in diese Richtung ermitteln möchtest, würde ich bei deinem Hausarzt nach einem Bluttest fragen - ELISA oder WESTERNBLOT. Wenn du Glück hast und es Borreliose ist, wird das Labor auch fündig.
Wie allerdings schon vorher gepostet, bedeutet ein negativer Test nicht, dass es nicht Borreliose ist. Wenn du ganz sicher sein möchtest, suchst du einen Spezialisten in deiner Nähe auf. Wenn du keinen in der Nähe hast oder ein Termin dir zu lange dauert, bitte deinen Hausarzt um einen Lymphozytentransformationstest, kurz LTT, den du allerdings selbst zahlen musst. Kosten dafür sind ca. 150,-€. Allerdings bietet dieser Test die größte Genauigkeit.
Ob du für dich ein psychosomatisches Modell für deine Beschwerden erkennen/ akzeptieren möchtest, musst du selber herausfinden. Dafür hat man selbst am Besten ein Gespür.
Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung und eine baldige Erklärung für deine Beschwerden!
 
Danke erstmal,

Im Sommer bin ich nur einmal auf eine Biene getreten und ein fliegendes Insekt hat mich auf einer Wiese gestochen, das schon etwas schmerzhaft war. Ich kann mich aber an keinen Zeckenbiss erinnern, was natürlich nicht heißt, dass ich niemals von einer Zecke gebissen wurde.

Bei der Übertragung der Krankheit gibt es ja eine Kontroverse, ob es überhaupt möglich ist, dass sich die Bakterien auch über Insekten übertragen können.

Eine Amalganvergiftung kann ich aussschließen, weil ich keine Amalganfüllung habe. Könnt ihr aus euren Erfahrungen berichten, welcher Facharzt sich mit solchen Krankheiten eher am besten auskennt und qualifiziert ist??
 
auf der seite von dr. hopf-seidel findest du eine liste mit spezialisten nach postleitzahlen geordnet.

aus eigener erfahrung und auch von vielen anderen gehört ist der letzte facharzt, den du mit borreliose aufsuchen solltest, der neurologe. der erkennt nämlich nur die borreliose an, wenn es einen positiven liquorbefund gibt. und das ist bei der chronischen form sehr selten der fall. ich glaube sogar nur in 20% der fälle so.

wenn du wirklich meinst, dass dein beschwerdebild auf die borreliose passt, solltest du keine zeit verlieren!!! lass am besten gleich den ltt bei nem spezialisten machen. alles andere an blutuntersuchungen ist zu ungenau. ich spreche aus eigener erfahrung und habe viel zu viel zeit verstreichen lassen. und was sind 150,-€ für nen test, wenn es um die eigene gesundheut geht. da sollte man wirklich nicht sparen.
 
Nach meiner Erfahrung taugt auch der LTT nichts. Es gibt keinen ultimativen Test, der eine Borreliose sicher ausschliessen kann. Der Beweis einer Borreliose ist nur mittels Direktnachweis (PCR, Kultur) möglich. Genau da ist der Haken. Borrelien halten sich nicht oft im Blut auf. Ansonsten ist meistens unklar, wo sich die Borrelien gerade aufhalten, ausser man hat sichtbare Haut- oder Gelenksymptome. Für einen Direktnachweis müssen sich Borrelien in der Probe befinden, die im Patienten nur schwer zu fassen sind. Ein positiver Liquor wäre auch beweisend. Im Umkehrschluss schliesst ein negativer Liquor eine Borreliose nicht aus.

Die Borreliose-Diagnose ist deshalb meistens eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose, ermittelt aus Vorgeschichte, Symptomen, Zeckenexposition, Ausschluss anderer möglicher Krankheiten, Antikörpertests, LTT. Ein Test allein macht nicht die Diagnose, ausser es gelingt ein Direktnachweis.

Der Gang zum Neurologen ist sicher nicht schlecht, um andere mögliche Krankheiten auszuschliessen. Ansonsten muss man mit den meisten Neuorologen nicht über Borreliose unterhalten, denn sie halten sich streng an geltende Lehrmeinung. Dass sie sich nicht auskennen, stimmt nicht unbedingt. Sie praktizieren lediglich geltende Lehrmeinung, die nicht der Realität der chronischen Borreliosen entspricht.

Es ist deshalb sicher eine Chance, wenn man einen von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi aufsucht. Diese geben den Patienten wenigstens die Chance mit einer probatorischen Antibiotika-Therapie. Wenn die Symptome (teilweise) darauf ansprechen, dann gehts wohl eher in Richtung Infektions-Krankheit, obwohl auch dann grundsätzlich andere Bakterien als Borrelien ursächlich sein können.

Kurz und gut. Die Borreliose-Diagnose ist sehr schwierig - die Behandlung unter Umständen auch. Ich persönlich würde in Sachen Borreliose nur einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi trauen.

Weitere Infos findest du im Einsteigerbeitrag:
https://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/15526-borreliose-infos-fuer-einsteiger.html

LG, Mungg
 
Hallo,

mich würde interessieren, warum der LTT nichts taugt, wo er doch von einigen Spezialisten doch genutzt wird? Oder meinst du damit, dass auch ein negativer LTT nicht unbedingt heißen muss, dass man keine Borreliose hat? Den Punkt kann ich ja verstehen, dass ein LTT aber sehr genau, bzw. genauer ist als andere Serelogien kann ein Punkt sein, evtl. doch mal das Geld in die Hand zu nehmen und einen LTT machen zu lassen. Ist auch dieser negativ, heißt es nicht, dass man eben keine Borreliose hat, aber ist dieser positiv kann man dann das Ganze weiterverfolgen. Nun ich habe bei Neurologen sehr schlechte Erfahrungen gemacht, zu schnell wird das Ganze auf die Psychoschiene gestellt, außerdem wurde ja auch ein EEG (bei wem?) und ein MRT Kopf und Lendenwirbel gemacht. Warum wurde eigentlich ein MRT Kopf gemacht was sollte ausgeschlossen werden?

LG

Stephan
 
Ein Borreliose Spezi sagte mir diesbezüglich etwas anderes.
Borreliose kann über Stechfliegen und Milben übertragen werden.
Wo kann man wissen, wo die Fliege überall drauf gewesen war?

LTT brachte mir im September 2011 auch keine Bestätigung.
Er sollte für den neuen Arzt zur Kontrolle dienen.
Mit einem weiteren Test hat er plötzlich die hohen Werte von EBV und Borrelien bestätigt bekommen.
 
Nach meiner Erfahrung taugt auch der LTT nichts. Es gibt keinen ultimativen Test, der eine Borreliose sicher ausschliessen kann.

Hallo Mungg,

würdest du auch sagen, dass ein (hoch) positiver LTT keine Aussagekraft hat? Es gibt ja in der Ärzteschaft einige, die die Ablehnung des LTT damit begründen, dass er zu fehlerhaft sein kann.

Andererseits weiß ich von einigen Betroffenen, dass sie - nach negativen Serologie-Ergebnissen (Westernblot) - erst aufgrund eines positiven LTT sich trauten die (erfolgreiche) Antibiose anzugehen.
 
Bei mir persönlich funzt der LTT nicht (grenzwertig positiv, respektive negativ ohne Korrelation zu den Symptomen und/oder Schüben). Zusätzlich habe ich bisher einige LTT-Ergebnisse von anderen, mir persönlich bekannten Betroffenen gesehen, die mich haben stutzig werden lassen. So war z.B. bei mehreren Betroffenen bei der ersten Testung der LTT hoch positiv. Bei den Kontrolluntersuchungen war er nur noch grenzwertig oder negativ, ohne dass die Symptome soweit besser waren, dass man sagen konnte, dass sich die Betroffenen halbwegs gesund fühlten.

Bei den Befunden handelt es sich ausnahmslos um LTT's vom BCA. Ich mache keine LTT's mehr. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen ist das herausgeworfenes Geld für null Aussagekraft.

Nach meiner Meinung sollte jeder Patient, unabhängig von Testergebnissen, eine Chance mit einer Therapie bekommen, wenn der Patient das auch möchte und über mögliche Nebenwirkungen und Therapieeffekte aufgeklärt wurde. Wenn man die Therapie-Entscheidung mal getroffen hat, dann muss man es durchziehen und dahinterstehen, egal was am Schluss dabei rausschaut oder nicht. Wer sich gegen eine Therapie entscheidet, dessen Entscheidung muss auch respektiert werden. Jeder hat schlussendlich die Konsequenzen einer Therapie oder Nicht-Therapie selber zu tragen. Da wir bis heute keinen schlauen Test haben, ist die Therapieentscheidung weiterhin eine Bauchentscheidung. Ist sicher nicht leicht, aber ich muss mich schon seit Jahren damit herumschlagen.

LG, Mungg
 
Hallo Mungg, okay das kann ich natürlich verstehen, das problem sprichst du ja auch selber schon an, man bekommt eben nicht so schnell eine Therapie ohne Laborwerte, diese sind eben oft negativ und schon ist man nur noch psychisch krank, daher KANN ein LTT test eine Möglichkeit sein, wevtl. auch die letzte Möglichkeit einen Arzt dazu zu anmieren weiter an dem Thema Borrelien zu arbeiten. Daher würde ich diesen Test als Möglichkeit sehen, wie genau oder ungenau dieser Test ist, ist fraglich, dass der LTT nach eine AB Behandlung komische Ergebnisse anzeigt ist ja bekannt, trotzdem wird er als Kontrolle noch immer mal genutzt. Mich hat der Test erst einmal wieder auf den Weg Borrelien gebracht, da ich einen negative Elisa hatte und somit wurde diese Akte vom HA geschlossen.
 
Die Borreliose-Diagnose ist deshalb meistens eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose

Das sehe ich auch so. Eine weitere Aufschlussmöglichkeit bietet das kinesiologische Austesten (wenn man dran glaubt). Ich bin wegen meiner Borreliose bei einem Klinghardt-Doc in Behandlung und er hat es am Anfang eben per Muskeltest geprüft, ob Borrelien vorliegen und das Ergebnis fiel positiv aus. Außerdem stellte er auf diese Weise Babesien und Ricketsien bei mir fest.

Ansonsten habe ich mehrere Bluttests hinter mir, wo in den Westernblot-Tests bestimmte Banden leicht positiv ausfielen. Der Liquortest per Lumbalpunktion war bei mir negativ. Einen LTT habe ich auch gemacht, er war ebenfalls leicht positiv, ich würde aber auch keinen mehr machen, da zu teuer.

Mittlerweile merke ich es auch direkt im Körper und kann es einschätzen, ob Borrelien und sonstiges Getier aktiv sind oder nicht. Um die Weihnachtstage hatte ich mal den Eindruck, es ist nichts mehr da und ich setzte den Klinghardt-Cocktail nach einem halben Jahr ab. Zwei Wochen später kamen die Viecher dann doch wieder aus ihren Löchern. Ich merkte den Unterschied sehr deutlich, es ist so wie ein Wuseln im Körper.
 
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