Harnwegsinfekt - Untersäuerung?

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09.01.09
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Hallo Ihr!

Trotz intensiver Recherche habe ich in diesem Forum noch keine passende Antwort auf mein Problem gefunden. Auch ich leide seit längerem an einem Harninfekt.
Habe - wie die meisten hier - ABs bekommen. Bin mittlerweile resistent und die Schmerzen sind immer noch da. Bei der letzten Untersuchung vor 14 Tagen wurden keine Erreger im Urin gefunden, dafür aber Blut. Man hat mir Deblaston verschrieben und ich sollte zum Ultraschall, weil Blut im Urin ein Zeichen von Nierensteinen sein könnte:confused:
Resultat: Es wurden keine Nierensteine gefunden, keine Harnanstauung, Blasenwand auch i.o.
Daraufhin bin ich zu nem Urologen, der wiederrum eine leicht erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen (also doch Bakterien?) festgestellt hat, aber dafür kein Blut :confused::confused:
Es ist zum Verrückt werden. Last but not least, lag mein pH-Wert bei 8,5.
Der Urologe hat mir Methionin verschrieben zur Ansäuerung. Scheint mir logisch. Ich gestehe, dass ich diese aber bis dato nicht genommen. Stattdessen hab ich den pH-Wert die letzten Tage beobachtet, weil ich eigentlich an diese Übersäuerung geglaubt habe.
Ich musste festellen, dass mein Urin STÄNDIG über 8 liegt??!!
Da ich mich nun mit der Säure-Basen-Geschichte beschäftige, frage ich mich ob es sein kann, dass mein Körper untersäuert ist (metabolische Alkalose??)???
Aber kann man denn von einem alkalischen Urin auf einen alkalischen Blutwert schließen? Je mehr ich mich mit meinem Infekt beschäftige, desto mehr verlier ich mich im Internet, desto mehr bildet man sich vielleicht was ein..
Fakt ist, es gibt Tage, da geht es mir etwas besser und dann gibt es Tage, da hab ich Schmerzen und verspüre ein ständiges Ziehen bzw. leichtes Brennen.
Ach ja, mein Urin ist manchmal klar aber stets mit weißem Schleier oder er ist richtig trüb..

Please help!

Vorab vielen Dank
 
hallo Michel,

wie alt bist Du?

Welche Vor- und Nebenerkrankungen hast Du?

Sind in der Familie Nierenerkrankungen vorgekommen? Hatten Eltern oder Großeltern Nierensteine? Wenn ja, was für welche?
 
Hi!

Ich bin 33...

Ja mein Vater hatte Nierensteine.. Bin jetzt aber überfragt, was für eine Art es war.. Hab mich leider nicht damit befasst..

Tja meine Vorgeschichte ist lang:
Es gibt da etwas, was ich nicht erwähnt hatte: Ich war magersüchtig in jungen Jahren, hab jetzt ein Normalgewicht. Aus dieser Anorexie wurde jedoch Bulimie. Wäre nicht auszuschließen, dass sich nun meine Gesundheit rächt. (Elektrolytmangel durch Erbrechen bzw. wenig Magensäure ergo Untersäuerung???).
Es ist nicht so, dass ich jegliches Essen erbreche.. Obst und Gemüse esse ich sehr gerne...

Ausserdem hatte ich bereits mehrere Aufenthalte im KH wegen Synkopeanfällen. Lange Zeit war die Ursache unklar. Keiner hat mir geglaubt, dass ich z. B allein durch die Angst vor Spritzen kollabiert bin. Oder wenn jemand von schlimmen Krankheiten erzählt hat. Ich konnte oft gar nicht zuhören, da ist mir schlecht geworden und mein Kreislauf hat geschwächelt. Klingt lustig, nicht wahr?
Auch langes Stehen war oft ein Problem.. Schlimm war immer der Gang in ne Disco.. ALs ich dort einmal ohnmächtig wurde, ist es dann fast jedesmal passiert.. Ich hab mich immer reingesteigert und schon ist es passiert. Es war mir klar, dass es ein psychisches Problem war, bis zum dem Tag wo es nachts passiert ist. D.h. ich bin nachts aufgewacht, weil ich mich auf einmal unwohl gefühlt hab, dann dieses Rauschen im Ohr.. ich hab es meist bereits vorher gemerkt.. aber manchmal war es auch zu spät, um rechtzeitig zu reagieren.
Jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen. Also beim letzten "Anfall" bzw. Krankenhausaufenthalt (2006) bin ich auf einen Neurologen gestoßen, der auf mich eingegangen ist. Das Ergebnis hieß dann "vasodepressorischer Typ" (+ niedriger Blutdruck). Seitdem hat es sich beruhigt.

Ansonsten "grüsst" mich mein Tinnitus regelmäßig, d.h ich hatte mal einen Hörsturz. Aber wahrscheinlich hatte ich da Glück. Zurückgeblieben ist nur ein Rauschen im Ohr, das nicht permanent ist, aber regelmäßig wiederkommt für ein paar Tage. Streßbedingt?!

Was wäre noch zu erwähnen..? Ich habe jahrelang regelmäßig BEs gehabt. Ging alles mit Uvalysattropfen und Nieren-/Blasentee weg. Manchmal war auch AB notwendig. Letztes Jahr (2008) hatte ich bereits mehrer BEs durch, die mit diversen ABs behandelt wurden.
Aber seit September 08 bekomme ich es nicht mehr los.
Ich denk, die Ursache an dem neuen Infekt lag darin, dass es ein übelst kalter Tag war und ich nicht richtig angezogen war. Ich hab den ganzen Tag gefroren und dann ging es am nächsten oder 2. Tag los. (Das weiß ich jetzt nicht mehr so genau).

Aber wie bereits erwähnt, manchmal geht es mir gut und dann wieder schlecht.

Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen, dass ich nach einem 14tägigen Auslandsaufenthalt Anfang November erneut ins Krankenhaus musste. Ich hatte einen Brech-Durchfall. Ursache: keine Ahnung. Es war so schlimm, dass jegliche Flüssigkeitszuführung unmöglich war. Ich war am Dehydrieren und hatte mal wieder eine Synkope. Also musste ich für 4 Tage an den Tropf..

Ach ja, jetzt fällt mir noch einiges ein: Dabei wurde festgestellt, dass ich einen Rechtschenkelblock (Herz) habe. Evt. verursacht durch diesen Elektrolytmangel?? Ein Langzeit EKG steht noch aus.

Bei einem MRT, das eigentlich vom Bauch gemacht wurde (aus anderen Gründen) wurde gleichzeitig eine Zyste an der Herzwand (?) festgestellt. Der Arzt konnte jedoch bei diesem Zufallsbefund nichts genaues sagen, weil nur ein Teil vom Herzen mit erfasst wurde beim MRT. D.h. ich muss in den nächsten Wochen noch einmal zum MRT. Mal abwarten, eine Zyste muss ja nichts schlimmes sein.

So, ich glaub jetzt reichts..
 
hallo Michel,

das ist ja eine lange und besorniserregende Geschichte. Ich hoffe nur, Du kriegst die Kurve zum Besseren!

Ich denke, Deine Vermutung ist naheliegend, dass das Erbrechen eine Alkalose verursacht hat. Siehe hier: MedizInfo®: Metabolische Alkalose
Bei einer Alkalose scheiden die Nieren basische Stoffe aus, was natürlich den Urin-Ph erhöht.
Abhilfe: Das Erbrechen stoppen und die Mineralien/Elektrolyte ersetzen. Bei Deiner Vorliebe für Gemüse also z.B. mit großzügig gesalzener Gemüsesuppe.
Aber Bulimie ist ja ein Problem, das vor allem psychologisch angegangen werden sollte. Ein alternativer Tip, der vielleicht völlig abwegig ist, aber dennoch: Vielleicht spürst du, dass dir Gegessenes eigentlich nicht bekommt, und beförderst es daher wieder raus? Abhilfe: Nach Unverträglichkeiten/Allergien fahnden. Äußerst schwierig, ich weiß.

Alkalischer Urin kann weiterhin durch die Infektion mit harnstoffspaltenden Bakterien hervorgerufen sein, Ureaplasma z.B. Die meisten Bakterien, auch Ureaplasma, und ebenfalls Pilze, die Profiteure von Antibiotika-Behandlungen, sind auch bekämpfbar mit Bärentraubenblätter-Extrakten, wie z.B. Arctuvan. Besonders gut, wenn der Harn alkalisch ist. Ich würde empfehlen, das mal zu versuchen.

Bestehen Dauerprobleme im Harntrakt, würde ich auch nicht von der Hand weisen, dass dies der Ausdruck von Unverträglichkeiten sein könnte. Lies doch mal hier lebensmittelallergie.info - Index unter den Stichworten Blase und Harnwegsinfekt usw.
Häufige Verursacher: Chemikalien in Fertig"futter" aller Art, Medikamente (auch Arctuvan! ), Nahrungsergänzungsmittel, Weizen, Milch(produkte). Fahndung ist angesagt.

Meine weiteren Fragen für Deine Selbstanalyse wären: Wann erbrichst Du? Nach welchen Nahrungsmitteln genau? Nach welchen nicht? Welche verschaffen Dir ein gutes Gefühl? Bauch- und kopfmäßig?
Oder ist das Erbrechen der Versuch, ein Zuviel, das Resultat von "Sich-Vollstopfen" herauszubefördern, um nicht zuzunehmen? Das wäre dann eher psychologisch anzugehen. Aber auch dabei kann für Dich passende Ernährung helfen, Wohlbefinden zu erreichen.

Einstweilen gute Besserung und erfolgreiches Fahnden.
 
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