Harnröhren-/Blasen-Entzündung trotz 3 x Antibiotika

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21.08.07
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83
Hallo zusammen,

mein Bruder (62 Jahre) hat seit einigen Monaten Schmerzen im
Unterleib = ziehen / brennen.
Harndrang stärker als normal.
Urin sieht unklar aus.
Schmerzen abends stärker als morgens.

Die Schmerzen sind zwar "auszuhalten", aber auf Dauer nicht angenehm.
Es ist immer ein Gefühl einer Entzündung im Unterleib vorhanden.

Beim Hausarzt und Urologen wurde mehrmals der Urin untersucht
= Untersuchung auf pathogene Keime.

Ergebnis von zwei Untersuchungen nach Kulturergebnis:

1 Millionen KBE/ml Klebsiella pneumoniae

Hemmstoffnachweis: Im Urin ließen sich keine antibakteriell wirksamen
Substanzen nachweisen.


Es wurde zweimal ein Antibiogramm angelegt und insgesamt dreimal
jeweils für 10 Tage Antibiotika verschrieben.
Während der Einnahme des Antibiotika waren die Schmerzen fast ganz weg,
kamen nach den 10 Tagen aber regelmäßig wieder zurück.

Auch das letzte Ergebnis vor 10 Tagen zeigte wieder diese 1 Millionen der
o. g. Keime / Bakterien.

Außer dem vielen Antibiotika hat mein Bruder 2 Durchgänge mit
D-Mannose-Pulver und Crannberry-Kapseln hinter sich.

Wie kann diese stark erhöhte Keimzahl reduziert werden??

Sind diese zuvielen Keime der Grund für die o. g. Symptome??

Was kann die Ursache für diese Keim-Schwemme sein??

Ich freue mich über jeden Rat / Hinweis.

Mein Bruder weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Wieder Urologe?
Mit den Schmerzen leben müssen?

Bis bald

Maxlohnee
 
Hallo Maxlohnee,

war Dein Bruder in einer Klinik, wo er sich diesen Keim gefangen hat? Der scheint ja nicht leicht zu bekämpfen zu sein. Insofern frage ich mich, ob die AB überhaupt angeschlagen haben oder ob es sich nicht um den hier genannten KPC-Keim handelt?
Ich denke, Dein Bruder sollte sich in einer Klinik vorstellen, weil die offensichtlich Erfahrungen mit diesem Keim haben.

...
Was sind Klebsiella-Bakterien?
Klebsiella pneumoniae (KP) ist ein gramnegatives Stäbchenbakterium der Gattung Klebsiella. Beim Menschen gehört diese Art zu den normalen Bewohnern des Magen-Darm-Trakts. Im Normalfall ist das Bakterium ungefährlich, bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kann es jedoch auch als Krankheitserreger auftreten.

Was unterscheidet KP von KPC Bakterien?
Das Kürzel KPC steht für KP-Bakterien, die besondere Enzyme bilden, die sogenannten Carbapenemasen (C). Diese Enzyme bewirken, dass einige Antibiotika (aus der Gruppe der Carbapeneme) unwirksam sind, d.h. die KPC-Bakterien besitzen eine Resistenz gegenüber diesen bestimmten Antibiotika.

Es sind verschiedene Varianten der Klebsiellen-Carbapenemasen bekannt, wie etwa KPC-1, KPC-2 und KPC-3. Bei dem derzeitigen Ausbruch in der Charité handelt es sich um den am häufigsten auftretenden Carbapenemase bildenden Klebsiella-pneumoniae-Stamm in Deutschland (KPC-3).

Das bisher in Nordeuropa wenig verbreitete KPC-Bakterium ist tendenziell seit den letzten Jahren auf dem Vormarsch. Bakterien mit dieser oder ähnlichen Resistenzen wurden in den 90er Jahren in den USA erstmalig nachgewiesen. Seitdem wird weltweit eine Zunahme der Häufigkeit beobachtet. Auch in anderen deutschen Kliniken werden Bakterien mit dieser oder ähnlichen Resistenzen in steigender Anzahl nachgewiesen.

Wie gefährlich ist KPC?
Für gesunde Menschen sind KPC-Bakterien ungefährlich. Für abwehrgeschwächte Patienten stellt ein KPC-Bakterium ein Risiko dar. Bei einer Infektion mit KPC treten die typischen Infektionssymptome wie Fieber, schweres Krankheitsgefühl oder Atemnot auf. Eine Infektion mit KPC ist nur mit wenigen Reserve-Antibiotika behandelbar.

Welche Maßnahmen werden getroffen?
Patienten, bei denen KPC bereits nachgewiesen wurde bzw. vermutet wird, werden sofort isoliert und engmaschig in Einzelpflege betreut und versorgt. Zusätzlich werden umgehend erweiterte Hygienemaßnahmen eingeleitet. Das Tragen von Schutzkleidung (Handschuhe, Kittel, Mundschutz, Haube) ist neben der obligatorischen Desinfektion der Hände für das gesamte Personal und alle Besucher bei jedem Kontakt vorgeschrieben.
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Charité - Universitätsmedizin Berlin: Charité informiert: Klebsiella-Ausbruch auf einer Erwachsenen-Intensivstation

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Die häufigsten multiresistenten Erreger, ihr Vorkommen und die häufigsten durch sie ausgelösten Erkrankungen:
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Extended Spectrum Beta-Lactamase (ESBL) bildende Klebsiella pneumoniae
Vorkommen: kann fast überall vorkommen, u. a. natürlicherweise im Magen-Darm-Trakt und der Mundschleimhaut
Kann Auslöser sein von: Lungenentzündungen, Harnwegsinfekten
MRE - Multiresistente Erreger

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Oregano
 
Hallo Maxlohnee,

vor langen Jahren hatte ich regelmäßig Blasenentzündungen, die schulmedizinisch behandelt wurden.
Durch einen Zufall erfuhr ich, dass die Universität Benares über Heilerfolge
mit Zimt berichtete ( einige Zeit vor der Verfügbarkeit des Internets). Meine Blasenentzündungen kamen mehrmals im Jahr und verliefen meist blutig.

In ein großes Glas gibr man eine Stange Zimt, übergießt sie mit kochendem Wasser und läßt diesen Tee 10 Minuten ziehen.

Zum ersten Mal habe ich das ausprobiert drei Tage vor einer geplanten Auslandsreise. Nach zwei Tagen war ich schmerzfrei, die Blutungen hörten auf.

Den Tee trinkt man morgens und abends. Es ist auch möglich, mit der Zimtstange einen zweiten Aufguss zu machen, dann aber nur mit einem Drittel der Wassermenge.

Seitdem reiste ich immer mit Zimt ;-)

Wichtig dabei sind zwei Hinweise:
Man soll während dieser Zeit mit dem Zimttee auf Kaffee verzichten (Kontraindikation) und unbedingt den Tee noch zwei Tage über die Beschwerdenfreiheit hinaus trinken.

Ich habe den Zimttee dann immer beim ersten Bemerken einer Entzündung genommen, dann war alles in wenigen Tagen vorbei.
Mittlerweile habe ich diese Entzündungen nicht mehr.

Ob es in deinem Umfeld auch hilft, kann ich natürlich nicht sagen, wenn es eine Entzündung ist, sollte es helfen. Einen Versuch ist es wert.

Grüsse
Omia
 
Hallo max,

schon komisch, wenn ein Antibiogramm gemacht wurde und sich trotzdem der Keim wieder zeigt. Nach den Symptomen müsste es ja ein resistenter Stamm sein, der nicht (oder nur schwach) auf das Mittel anspricht. In diesem Fall ist die von Omia angesprochene Therapie eine bessere Wahl, zumal bei Antibiotika die Darmflora oft stark leidet.
Gib auch "Blasenentzündung" mal in die Suchfunktion oben rechts ein, da dieses Thema in mehreren Rubriken besprochen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen immer auch an den Darm denken. Wenn hier im Darm das Milieu nicht passt, wirkt sich das oft auch auf die anderen Schleimhautbereiche aus.

VG
julisa
 
Das geht in die gleiche Richtung wie das, was julisa schreibt:
Bei allergischen bzw. Intoleranz-bedingten Reaktionen wird viel Histamin ausgeschüttet. Das kann auch auf die Schleimhaut gehen und Symptome auslösen, die wie eine Blasenentzündung aussehen.

Grüsse,
Oregano
 
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