Verdauungsstörungen, Blähungen, Müdigkeit... - aber unregelmäßig!

Themenstarter
Beitritt
07.11.11
Beiträge
3
Hallo,

nach einer langen "Leidensgeschichte" von über einem Jahr, in dem ich bisher keinen Arzt konsultiert habe, da ich mich erstmal selber auf die Suche machen wollte, möchte ich erstmals vorsichtig verschiedene Meinungen einholen, da ich die Ursachen für meine Probleme nicht wirklich lokalisieren konnte.

Zu mir:
Alter: 21
BMI: 26.1
männlich, tendenziell sportlich :)

Ich versuche das erst mal als losen Text zu schreiben...

Vor einiger Zeit sind bei mir Verdauungsstörungen aufgetreten, welche zuerst Magenschmerzen und Krämpfe/Blähungen waren. Das war vor Allem der Fall in Stresssituationen, allerdings nur in solchen wie z.B. Klausuren, nicht jedoch, wenn ich mich selbst unter Stress (Zeitdruck o.ä.) gesetzt habe!
Ich erinnere mich an mehrere Klausuren, während denen ich akut starke Blähungen hatte, die Klausuren sehr abgelenkt durchgezogen habe, um mich dann schnellstmöglich zu erleichtern. Der Stuhl war dann dünn bis breiig, brannte, und ich musste mehrfach auf Klo. Danach war der Spuk vorbei.
Das ist bis heute so geblieben: Wenn ich diese Symptome zeige, dann plagen mich starke Blähungen, oft in "Schüben" so schmerzhaft, dass ich in kalten Schweiß ausbreche und mich kraftlos aufs Bett legen muss, und der Stuhl wird dann zuerst noch normalfest, dann immer weicher, bis er fast "wässrig" dünn ist.
Wenn ich mich lange mit den Schmerzen abplage, z.B. wenn ich in einer Klausur sitze, gehe ich meist ein- bis zweimal auf Klo, dabei scheide ich dann eben zuerst den "normalen" Stuhl aus, danach wird es immer dünner. Es fühlt sich an, als würde ich sozusagen Darmwindung für Darmwindung im Eilverfahren rausschleusen... Und so intuitiv würde ich behaupten, dass das letzte Bisschen direkt am Magenausgang weggesammelt wurde :D
Quäle ich mich weniger Lange, und gehe früher auf Klo, kann ich weniger auf einmal koten, dafür laufe ich dann öfter... Im Endeffekt bleiben Schmerzlänge und Stuhlmenge sozusagen gleich - die zeitliche Verteilung ändert sich nur.
Dabei ist es immer (!) der Fall, dass ich wirklich Gase gebildet habe, die ich auch ausscheide, ob auf Klo oder im Zimmer (z.B. "gaslösenden Stellung").

Soviel zu dem Grundproblem, welches bis heute etwas gleichgeblieben ist.

Was ich dann versucht habe, ist mir über Nahrungsmittelunverträglichkeiten klar zu werden. Das habe ich aber selbst und ohen Buch zu führen gemacht. Halt eine sozusagen rein gefühlsmäßige Sache. Habe ich mal weniger oder gar keine Milchprodukte konsumiert, traten die Symptome trotzdem auf. Habe ich auf Früchte verzichtet, traten die Symptome auf. Wiederum konnte ich Milch trinken und/oder Obst essen, auch in erhöhten Mengen, ohne dass ich Probleme hatte. Hier kam ich also zu keinem Ergebnis.
Dann versuchte ich, weniger Brot zu essen. Stattdessen mehr Reis, mehr Nudeln etc. Das funktionierte gut. Ich hatte eine fast schon stabile Verdauung, als ich auf "stopfende" Nahrung umgestiegen war (Risotto, TK-Pizza, Vollkornbrot mit Aufschnitt/Frischkäse), allerdings traten auch hier Symptome auf. Ich kam also drauf, ich sollte weniger Süßes zu mir nehmen. Sämtlichen Süßkram weggelassen, und ich meine, ich habe auch hier o.g. Symptome aufgezeigt. Bin mir aber nicht sicher, das alles passierte über einen großen Zeitraum und ohne, dass ich jemals irgendwelche Notizen gemacht habe. Jedenfalls kann ich auch pro Abend 1-2 große Tafeln Schokolade essen oder süße Getränke trinken etc. ohne diese Symptome zu zeigen! Bei Milch bin ich mir nicht so sicher. Müsli scheinen mir in letzter Zeit mehr auszumachen, jedoch kann ich mit Frischkäse, TK-4-Käse-Pizzen, Supermarktfertigmilchreis usw. gut leben!

tl;dr - Alles, von dem ich dachte, ich könnte eine Unverträglichkeit dagegen haben, schied aus.

Alkohol habe ich regelmäßig, alle paar Tage/Wochen in geringen Mengen aus Spaß nebenbei konsumiert (in Form von 40%igem). Keine Probleme. Bei Bier jedoch bekomme ich am nächsten Tag (fast?) immer starke Blähungen, jedoch meist normalen Stuhl.

Ich habe mich zeitweise, wie oben erwähnt, fast ausschließlich von TK-Pizza, Risotto, Salzstangen und Vollkornbrot mit Frischkäse ernährt! Es gab kaum Probleme. Ich habe auch zeitweise morgends Müsli mit Milch/Saft gegessen und keine Probleme gehabt. Mittlerweile habe ich damit allerdings wieder Probleme, egal ob mit Milch oder Saft ("Nektar").

Habe früher morgens immer ein Schokocroissant gegessen, und/oder einen Espresso getrunken. Das waren so die Anfangszeiten, das ließ ich also als Erstes weg. Wenn ich mich recht erinnere, verschwanden da aber meine Symptome auch nicht. Auch Croissants einzeln bzw. Espresso (ich trinke ihn stark gesüßt) einzeln lösten die Symptome aus, und zwar oft bzw. in abgeschwächter Form.
Deshalb schloss ich auch auf Zucker (Glukose?) als Verursacher. S.o.: Schied aus!


Jetzt habe ich diese Probleme wieder, in verhältnismäßig langwieriger Ausführung, nachdem ich mich mal ziemlich weggesoffen hatte.
Kater hatte ich keinen, nur Appetitlosigkeit war an den folgenden 2 (!) Tagen angesagt, begleitet von Blähungen und starkem Hunger. 4 Tage später kann ich immer noch nicht richtig viel essen, ohne Angst vor Blähungen und Verdauungsstörungen zu haben, Hunger habe ich fast dauernd, Appetit auch, wenn auch eher gezügelt (also in der Intensität nicht dem Hunger entsprechend).

Ich möchte anmerken, dass ich auch mal 1-2 Monate gar keinen Alkohol zu mir genommen hatte, die Symptome aber trotzdem auftraten.


Soo, das war jetzt ein lose zusammengeschriebener Text, und ich bin schonmal sehr froh, wenn ihr es bis hier runter geschafft habt, ohne den Browser zu schließen...

Verdachte hatte ich bisher auf diverse Lebensmittelunverträglichkeiten, die haben sich für mich aber alle irgendwie erledigt.
An einen Bandwurm dachte ich auch schonmal, obwohl ich die "typischen Symptome" viel Hunger, Gewichtsverlust, Segmente oder Eier im Stuhl nicht aufwies. Deshalb glaube ich auch das nicht.
Reizdarm vermute ich mittlerweile auch nicht mehr. Ich kann gestresst sein, und habe die Symptome, kann aber auch ganz ruhig sein, und nur durch zu aufrechte Sitzhaltung stauen sich Blähungen an. Ist fast so als hätte ich eine Neigung zu Blähungen und zufällig eingestreuter instabiler Verdauung... Aber halt irgendwie auch nicht...

Achja, stark gewürzte Gerichte vertrage ich natürlich ohne Probleme, Fleisch auch, konnte aber auch schon einen Monate ohne Fleisch rumbringen ohne Entzugserscheinungen zu haben :) Eier sind auch kein Problem, Zwiebelsuppe war auch okay...
Ausreichend Schlafen tue ich. (Fühle mich oft aber trotz 9 Stunden Schlaf noch den ganzen Tag lang müde. Ob das damit zusammenhängt...? Weiß ich nicht. Habe leichte Einschlafstörungen, aber einen tiefen Schlaf. Je früher ich aufstehe, desto müder bin ich den Tag lang, je später ich aufstehe (Mittagszeit = Optimum) desto fitter bin ich den Tag über. Übliche Zubettgehzeit: 00:00 - 03:00 plus 1-2 Stunden Einschlafzeit)

Falls das noch wichtig ist: Ich trinke am Tag etwa 1,5-2,0 Liter Wasser mit Gas aus der Flasche, manchmal noch Tee oder ähnliches. Softdrinks verursachen mehr Blähungen (rein subjektiv) als Wasser mit Gas.



So, und jetzt die abschließende Frage:
Kann mir irgendjemand mal einen Denkanstoß geben, woran das liegt? Ich habe langsam keine Ursache mehr übrig, zu denen ich recherchieren könnte.
Werde mich bald an einen Arzt wenden, möchte mich aber nebenbei noch etwas informieren, da es für mich irgendwie alles unschlüssig ist und keinen Sinn macht. Es kommt mir fast wie Zufall vor...
Bin über jegliche Äußerungen zu möglichen Ursachen, auch wenn sie schon genannt wurden, dankbar. Ich verliere langsam den Überblick, woran es liegen kann...

Vielen Dank im Voraus!
Labkuchen
 
Verdauungsstörungen, Blähungen, Müdigkeit... - aber unregelmä

Ich möchte folgendes noch hinzufügen, was mir gerade eingefallen ist:
In letzter Zeit leide ich an starkem Hunger, gleichzeitig aber ziemlicher Appetitlosigkeit. Einige Tage bisher, war vorher noch nie so.

Was ist mit Darminfektionen oder irgendeiner Magen-Darm-Angelegenheit, die noch nicht komplett ausgeheilt ist?

Bin über Vorschläge echt froh...
 
Verdauungsstörungen, Blähungen, Müdigkeit... - aber unregelmä

Hallo Labkuchen,

Deine Beobachtungen sind ein bißchen diffus. Vielleicht wäre es doch eine gute Idee, die möglichen Tests auf Laktose- und Fruktose-Intoleranz zu machen und per Ernährungstagebuch wenigstens zuverlässiger als bis jetzt herauszufinden, ob z.B. Histamin und Gluten bei Dir nicht doch eine Rolle spielen. Obwohl die Verträglichkeit von Nudeln z.B. nicht unbedingt auf eine Glutenintoleranz hinweist.
Aber es gibt ja auch noch die Zöliakie (hast Du eine Magen-Dünndarmspiegelung hinter Dir?).

An was ich auch denke, sind Parasiten. Die gibt es häufig, ohne daß sie gefunden werden, und die dazu gehörenden Symptome sind vielfältig.
Bitte lies Dir mal Beiträge in der entsprechenden Rubrik durch. Vielleicht erkennst Du Dich ja wieder?:
Parasiten

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Verdauungsstörungen, Blähungen, Müdigkeit... - aber unregelmä

Danke für die Antwort. Ich werde mich zu den genannten Möglichkeiten heute Abend mal einlesen.

War eben beim Allgemeinmediziner, der hat mich nach kurzem Abtasten zur Ultraschall geschickt, die wäre dann nächste Woche.
Kann man darauf nicht schon Parasiten erkennen? Er meinte, dass dabei auch Einstülpungen, die z.B. den Stuhl zurückhalten können (edit: Genau, Divertikel! (bzgl. Post #5)) erkennbar wären.
Magen-/Darmspiegelung hatte ich afaik noch nie.

Labkuchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Verdauungsstörungen, Blähungen, Müdigkeit... - aber unregelmä

Hallo Labkuchen,

ich denke nicht,d aß man im Ultraschall Parasiten erkennen kann. Das wäre ja wirklich praktisch.

Solche Einstülpungen (ich nehme an, er meinte Divertikel), können einiges auslösen, und es ist sicher gut, das abzuklären.
Allerdings glaube ich, daß letzten Endes doch eine Darmspiegelung gemacht werden wird, weil man da einfach mehr sieht und evtl. auch aktiv werden kann.

Magen, Darm - Internistische Gemeinschaftspraxis - Dr. med. Christoph Rother - Dr. med. Christina Wust

Grüsse,
Oregano
 
Oben