Sport macht mich krank

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19.05.09
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Hi Leute, ich bin ganz neu hier!
Da mich mein Leiden so stört, bin ich froh das ich diese Seite gefunden habe.

Mein Problem betrifft Sport.

Immer wenn ich Sport mache wird mir total schlecht, so als ob ich mich übergeben müsste.
Meine Beine werden zu Gummi und mir wird schwindelig.
Nach jedem Sport habe ich schlimme Kopfschmerzen.

Ich persönlich kann nicht verstehen, dass manche sagen, dass sie sich nach Sport viel besser fühlen, denn ich fühle mich nach Sport richtig schrecklich und man kann mich für garnichts mehr gebrauchen.

Ich versteh das nicht.


Ich würde gerne Sport praktizieren, doch werde durch meine schmerzen so gehemmt, dass ich garkeinen Sport mache.

Ich hoffe mir kann jemand helfen

lg Muschetta
 
Hallo Muschetta!

Jetzt hast Du uns über dich aber nicht wirklich viel verraten! :D
Ich gehe mal davon aus, dass Du noch eine relativ junge Dame bist?

Nachdem was Du schreibst denke ich einfach mal, dass Du noch sehr
schwach trainiert bist und viel zu heftig an die Sache heran gehst. Für
diesen Fall wäre ein Grundausdauertraining mit dem Ergometer der
erste Schritt. Bei mäßigem Puls zwischen 130-140 mit 15-Minuten-
Einheiten beginnen und dann die Trainingszeiten langsam steigern.
Mindestens 3x die Woche trainieren.

Auf dem Ergometer kannst Du sehr schön beobachten, wie deine Trainings-
leistung steigt, ohne dich zu überfordern. Wenn Du dann mal 30 Minuten
bei gut 100 Watt durchhältst, kannst Du dann auch mal mit Freunden
an andere Sportarten herangehen. Ohne das Grundausdauertraining besteht
sonst immer die Gefahr, dass Du durch andere angespornt versuchst eine
Leistung zu erbringen, die Du noch nicht schaffst.

Und das versaut die Motivation und ist auch nicht wirklich gesund.

Viele Grüße

Heinz
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke erstmal für eure schnelle Antwort.
Stimmt. Ich habe noch nicht viel über mich erzählt.
Also.
Ich bin 15 Jahre alt und 1.62 m groß.
Ich bin für meine Größe recht leicht, ich wiege nämlich 44,5 Kg.
Ich habe insgesamt eine sehr zierliche Figur und hinke mit meiner körperlichen Entwicklung all meinen Freundinnen ca. 2 - 2,5 Jahre hinterher.

Früher jedoch hatte ich nie so starke Probleme.
Ich hatte da, vergleichsweise vlt mal einen Muskelkater.

Ich habe schon viel ausprobiert an Sportarten von Tanz bis über Volleyball bis über Badmington.
Aber keine Sportart macht mir richtig Spaß.
Das einzige was für mich in Frage käme wäre vielleicht Gymnastik oder Tanz.
Ich mag es auch nicht so gerne im Verein Sport zu treiben, wegen der Verpflichtung.
 
Ist Dein Blutzucker nach dem Sport mal gemessen worden?

Wenn Du niedrigen Blutdruck hast, wären Ausdauersportarten für Dich gut. So, wie HRoesch es beschreibst, könntest Du langsam eine gewisse Ausdauer aufbauen. Ich würde dann allerdings zusätzlich immer wieder ins Freie gehen, u.a., weil mir das mehr Spass macht.

Gruss,
Uta
 
Jede sportliche Tätigkeit entgiftet den Körper, das heißt, daß erst einmal Gifte gelöst werden und im Blut sind, daher auch oft die Schwäche und das Unwohlsein. Meist sieht man dann auch schlechter.
LG
Gaby
 
Hallo Muschetta,

Immer wenn ich Sport mache wird mir total schlecht, so als ob ich mich übergeben müsste.
Meine Beine werden zu Gummi und mir wird schwindelig.
Nach jedem Sport habe ich schlimme Kopfschmerzen.

Ich hatte dieses Problem auch. Ein Harnstoffzyklusdefekt (wie bei mir) kann soetwas auslösen. Nun keine Angst wenn du darüber nachliest, da du 15 geworden bist hättest du allenfalls einen leichten Defekt.

- Hast du zufällig auch das Problem wenn du Fleisch, Fisch, viele Eier oder viel Käse isst? - Hattest du als Kind (vielleicht auch noch heute) ein Abneigung gegen vieles Essen?
- Bessert sich das Problem wenn du während des Sports auf eine permanente Kalorienzufuhr achtest (dafür bietet sich zum Bespiel Fruchtsaft sehr gut an, einfach während des Sports alle paar Minuten trinken)?

Letzteres sollte auch ein wenig bei anderen Giften die im Fett Gewebe eingespeicht sind helfen, aber wenn meine Punkte so grob auf dich zutreffen kannst du dich ja mal per PN melden. Es ist unheimlich wichtig über soeinen Gendefekt bescheid zu wissen, weil damit kann man sich jahrelange Krankheitsphasen und vielleicht noch schlimmeres ersparen. 98% der Ärzte sind aber vollkommen und komplett unfähig soeine Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.

LG
Julia
 
Also mit dieser Gendefekt hab ich ja den Harnstoffzyklusdefekt gemeint.

Also:

Beim Harnstoffzyklusdefekt kann Ammoniak nicht schnell genug oder gar nicht entgiftet werden. Wenn gar nichts mehr entgiftet werden kann ist die Progronose sehr schlecht und die Betroffen überleben oft nicht sehr lange, aber bei nur einer teilweisen Schädigung gibt es nur episodisch Symptome, die aber auch sehr gefährlich sein können.

Gerade nach dem Sport ein typischer Fall für das einsetzen von Problem. Beim Sport baut der Körper Muskelmasse ab, wo durch die Eiweissverdauung Ammoniak entsteht. Zudem geben die Muskeln Ammoniak in den Blutkreislauft ab. Dadurch die der Körper doppelt belastet und man fühlt einige Stunden ziehmlich mies. Müdigkeit, Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit usw

Eine weitere typische Situation ist nach dem Verzehr von eiweissreicher Nahrung (Fleisch, Fisch). Ich hab das früher aber nicht so stark erlebt wie nach dem Sport, aber dauerhaft hat es mich stark beeinträchtigt... gerade wenn man mehrmals tägl tierisches Eiweiss ist, ist es mehr ein gleichbleibendes schlecht fühlen...

Und beim Fasten passiert etwa dasselbe wie beim Sport...

Hilfreich sind:
Mehrmals tägl 1 Gramm Natriumbenzoat (in Wasser oder Limo einrühren), gerade zu Mahlzeiten, kostet so 15-25 Euro pro Kilo (iss ja auch ne riesen Menge) in der Apotheke
Vollkommener verzicht auf tierisches Eiweiss, pflanzliches wird langsamer verdaut und ist deshalb weniger schädlich.
Natriumphenylbutyrat - wenn man einen Arzt findet der einen das verschreibt

Bedingt hilfreich:
Lactulose

Er ist zwar mit 1 zu 8000 angegeben, aber wegen der Unbekanntheit gibt es glaub ich eine grosse Dunkelziffer. Meist wird die Diagnose erst gestellt wenn die Person ins Koma fällt. Grad bei schwächeren Defekten kann da eine lange leidensphase vorraus gehen mit neurologischen und psychitrischen Symptomen wie bei einer hepatitischen Enzephalopathie (beide Erkrankungen sind von den Symptomen her fast gleich, da sie durch eine mangelnde Leberentgiftung verursacht werden). Man hat den Defekt immer, aber es kann sich je nach Lebensphase unterschiedlich auswirken und die auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Deshalb treten die Symptome nur in schlechten Phasen oder in Folge einer Belastung auf und können sich wieder schnell bessern.

LG
Julia
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, Julia :).

Welche Untersuchungen müssen denn gemacht werden, um herauszufinden, ob man einen solchen Defekt hat?

Gruss,
Uta
 
Welche Untersuchungen müssen denn gemacht werden, um herauszufinden, ob man einen solchen Defekt hat?

Hmm, man kann einen hohen Ammoniakwert nachweisen... ist allerdings ein wenig unsicher imho bei leichteren Defekten... Ich hatte 3 erhöhte und 2 sehr niedrige. Für Hunde gibts da recht präzise Methoden, bei Menschen scheint es für Ärzte keine Rolle zu spielen, obwohl der Harnstoffzyklus bei Hunde und Menschen gleich ist. Wenn man den Wert nach einer Eiweissreichen Mahlzeit nimmt, also nach Belastung kriegt man vielleicht eher raus ob genug entgiftet wird... Ammoniak ist ein dunkler Fleck auf der Landkarte der Medizin. Nichtmals für die hepatitische Enzephalopathie im Endstadium gibt da eindeutige Ergebnisse. Generell springt der Ammoniakwert sehr schnell. Innerhalb von ein paar Stunden gabs bei mir sehr verschiedene Werte.

Des weiteren gibt es einen unzuverlässigen Gentest, jedenfalls beim Ornithin Transcarbamylase Mangel und eine Meßung der Enzymaktivität in der Leber per Biopsie, wovon ich keine Ahnung hab.

Besser als Medizinische Test ist wohl wenn man sich selbst beobachtet und vielleicht mal auf tierisches Eiweiss verzichtet, ob es einen da besser geht. Des weiteren kann man mal Natriumbenzoat probieren. Das hilft bei entsprechenden Problem auch super beim Sport. Seid ich Natriumbenzoat hab kann ich beschwerdefrei Sport machen und bin doppelt so leistungsfähig. Besonders weil mein Ruhepuls auch um ca 30 gefallen ist, seid ich mich selbst therapiere. Sodium benzoate nichts wirklich gefährliches, sondern ein Nahrungskonservierungsmittel zB in Cola in den USA usw..

Wenn es hilft, dann wird ja was dran sein, denn es hilft nur bei Hyperammonämie.

Wenn man darauf untersucht werden will, sollte man so tun als hätte man eine Nahrungsmittelallergie auf Fleisch und Fisch, als neurologische Erkrankung und Problemen nach Sport oder Fasten ist es den Ärzten nicht bekannt, obwohl eigentlich das ja die Symptome nachgewiesenermaßen bei schwereren Phase neurologisch sind.

LG
Julia
 
Hallo,


ich werde gerade auf diesen Defekt untersucht, da ich aus Eigenbeobachtung weiß, dass sich viele meiner Beschwerden nach großen Mahlzeiten und abends verschlimmern.
Ich hielt dies bisher für die Auswirkungen einer hepatischen Enzephalopathie (HE), da ich schon lange leberkrank bin und wegen M. Wilson behandelt werde.
Bei der HE kommt es wie beim Harnstoffzyklusdefekt zu einer Erhöhung von Ammoniak und das Ammoniak macht bei beiden Krankheiten die gleichen Beschwerden.
Bei dem Harnstoffzyklusdefekt, der bei mir vorliegen könnte (=OTC-Mangel), sind die Harnstoffwerte im Serum niedrig. Außerdem ist bei mir auch der Harnstoff im 24h-Urin erniedrigt.
Ich war nun vorgestern bei einem Arzt in einer Kinder-Uniklinik, der verschiedene Werte wie Orotsäure im Urin, Orotidin im Urin, Ammoniak und Aminosäuren bestimmte. Er sagte mir, dass beim OTC-Mangel meist die Orotsäure erhöht ist und eine Erhöhung dieser Säure so gut wie die Diagnose schon sei.
Da es mir zur Zeit noch wesentlich besser geht wie vor ein paar Wochen, sagte ich ihm noch, dass ich zur Zeit nicht damit rechne, dass einer der Werte auffällig ist.
Besser geht es mir vor allem auch, weil ich viel eiweißärmer esse, also Fleisch ganz weglasse und dazu noch Medikamente nehme wie Ornithin, die den Ammoniakabbau fördern.

Heute bekam ich die Werte zugefaxt und zu meiner Überraschung war diese Orotsäure leicht erhöht. Orotidin und Ammoniak waren im Normbereich. Beim Ammoniak war ich mir sicher, dass es nicht erhöht ist, denn ich hatte zuvor nicht eiweißreich gegessen.
Bin nun sehr gespannt, ob mir der Arzt noch den anderen Test (Messung der Werte vor und nach einer eiweißreichen Mahlzeit) machen will. Er sagte mir, dass so ein Test evtl. auch sehr gefährlich sein kann.

Zu der Krankheit gab er mir folgende Informationen:
Haben Männer die Krankheit, so sind sie meist homozygot, d.h. sie haben 2 Gendefekte und sie sterben bereits als Kind oder Säugling.
Haben Frauen die Krankheit, so sind sie heterozygot, d.h. sie haben nur einen Gendefekt und die Krankheit verläuft weniger schlimm. Korrigiere mich, Julia, falls Du dazu andere Infos hast.
Nichtsdestotrotz kann aber auch dann ein durch hohes Ammoniak verursachtes Koma mit Todesfolge auftreten. Das muss sich nicht einmal vorher ankündigen, sondern kann plötzlich auftreten.
Die Krankheit ist eine Leberkrankheit, d. h. die Leberwerte sind oft auffällig.
Die Krankheit tritt oft phasenweise auf, d.h. die Patientin hat Phasen, wo es ihr gut geht und dann wieder Phasen, wo es ihr schlechter geht.
Betroffene haben oft Muskelhypotonie, Abneigung gegen eiweißreiche Kost, psychiatrische Störungen (Wahnvorstellungen nannte mir der Arzt), etc.

Gelesen habe ich, dass einer von 14000 Menschen die Krankheit haben sollen. Ich denke aber, dass die Dunkelziffer immens hoch ist, weil ich einige Ärzte wegen meiner auffälligen Harnstoffwerte fragte, ob ich diese Krankheit haben könnte und diese ihre offenbare Unwissenheit darüber mit "Sprüchen" wie "das haben Sie doch nicht!" oder "Sie lesen zuviel nach und haben deshalb wohl psychische Probleme!" und ähnlichem zu kaschieren versuchten. Lediglich dieser Arzt, bei dem ich vorgestern war, schien sich mit der Krankheit wirklich auszukennen. Wenn eine Krankheit aber so unbekannt ist, dass sie kaum ein Arzt kennt, dann ist logischerweise die Dunkelziffer hoch.

Ich bin nun gespannt, ob am Ende der Untersuchungen sich herausstellen sollte, dass ich statt des M. Wilsons nun diese Krankheit habe oder ob ich gar beides habe (wäre aber nun wirklich eine Krankheit zuviel).
Ich hoffe nur, dass eine evtl. Diagnose dann auch so sicher ist, dass ich mich darauf verlassen kann.

Gruß
margie


Anmerkung:
Sport hat bisher bei mir noch keine furchterregenden Zustände verursacht. Im Gegenteil: Seit ich meine schwache Muskulatur durch etwas Kraftraining stärke, kann ich wieder besser stehen, weil die Muskulatur in den Beinen sich gebessert hat.
Ich mache in der Regel auch keinen Sport, bei dem ich mich zu sehr verausgaben muss, sondern allenfalls Training auf dem Liegeergometer, wobei ich lieber 2 Mal am Tag kurz als ein Mal täglich lang auf dem Ergometer sitze. Vielleicht darf man mit dieser Krankheit nur eher gemäßigten Sport machen.
 
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