Patenschaft für einen Blindenhund

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15.10.06
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2.937
Wer einen Hund hat weiss Bescheid - schlechtes Wetter für einen Spaziergang gibt es nicht :D
Tag für Tag ist Bewegung vorprogrammiert und der Halter kann von dieser Regelmässigkeit nur profitieren.
Oft scheut man die Anschaffung eines Hundes, weil die Verantwortung über viele Jahre getragen werden muss.
Eine Alternative dazu wäre, einen Patenhund aus der Blindenhundeschule bei sich zu Hause aufzunehmen.
Willkommen bei der Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde
Die Welpen aus der Zucht werden im ersten Jahr bei einer Patenfamilie aufgezogen. Danach müssen sie mehrere Eignungstests bestehen und dann geht die eigentliche Ausbildung in der Hundeschule los.
Man bindet sich also für ca. ein Jahr an so einen Hund.
Meine Mutter hat jetzt schon mehrere " pensionierte " Blindenhunde betreut. Da sieht die Lage etwas anders aus, das Thema wird, bei kurzem Überfliegen der Seite, auch von der Blindenhundeschule her nicht erwähnt.
Es gibt Hunde, die jahrelang treu gedient haben und irgendwann zu alt sind, um ihren Job noch zuverlässig ausführen zu können. Oder es gibt Hunde, die im Laufe ihres Einsatzes doch Mankos gezeigt haben, die man vorher nicht erkannt hatte.
Solche Hunde müssen auch platziert werden.
Meine Mutter mag diese Hunde, weil sie eine sehr gute Erziehung bekommen haben und vom Charakter her sehr ausgeglichen sind.
Wer sich also für einen Hund interessiert und sich trotzdem nicht für ein ganzes Hundeleben lang binden möchte, kann sich an die nächste Blindenhundeschule wenden.
Vielleicht hat man Glück und es wird gerade ein Pate gesucht.
Man darf dabei nicht vergessen, dass man so einen Hundewelpen in diesem Jahr ins Herz schliesst und dass der Abschied dann nicht so einfach ist.
Und umgekehrt läuft es bei der Betreuung eines alten Hundes darauf hinaus, dass man seinen Tod miterlebt.
Dies ist bei meiner Mutter ganz aktuell der Fall, sie muss von Tag zu Tag entscheiden, ob der Hund von seinen Beschwerden erlöst werden soll oder ob seine Lebensfreude gerade noch gross genug ist, um die Beschwerden zu überwiegen.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in das Thema geben und vielleicht entwickelt sich ja bei einem Leser eine schöne Beziehung zu so einem aussergewöhnlichen Hund.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine

deinen Beitrag finde ich sehr interessant. :)

Im Moment kommt für mich eine solche Patenschaft leider noch nicht in Frage. Mein Kater hat eine ansteckende, unheilbare Krankheit. Langsam geht er seinem diesseitigen Ende entgegen, und ich muss auch täglich entscheiden, ob er sein Leben trotz allem noch ein wenig geniesst. Vielleicht nehme ich mit der Schule gelegentlich Kontakt auf.

Liebe Grüsse
Kathy
 
Liebe Sine,

ich danke dir auch für diesen Beitrag. Ich wusste über diese Blindenhunde gar nicht Bescheid und das mit der Patenschaft finde ich ganz toll.
Für mich käme es weniger in Frage einen Welpen für ein Jahr aufzunehmen. Aber ich kann mir vorstellen dass es da genug Menschen gibt die so etwas tun möchten. WElpen sind ja eh so süß, wer kann da schon nein sagen...

Aber einen ausgedienten Blindenhund nach seiner Dienstzeit aufzunehmen und ihm ein schönes Zuhause zu geben - das könnte ich mir gut vorstellen.
Ich hatte mir das schon überlegt mit alten Hunden aus dem Tierheim, aber da weiss ich nicht was sie für "Altlasten" aus ihrem bisherigen Leben mitbringen, und da ich ein sehr ängstlicher Mensch bin und jeder Hund das spürt würde ich mit einem Problemhund nicht zurechtkommen.
Diese Hunde aber sind schon erzogen, sind meist geduldig und haben wohl weniger Verhaltensauffälligkeiten. Das würde ich dann auch mir zutrauen.

Weisst du wo die Hunde hinkommen wenn sich keine Familie für sie findet?

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Liebe Kathy, liebe Hexe.
Es freut mich, dass euch mein Beitrag angesprochen hat!
Kathy, es tut mir leid, dass du mit deiner Katze zusammen schwere Zeiten durchmachen musst. Ich wünsche dir eine weise Entscheidung!
Es schadet bestimmt nicht, sich einmal bei der nächsten Blindenhundeschule über die Kriterien für einen Paten zu informieren.
Ein Welpe kann ganz schön anstrengend sein, aber man macht diesen Einsatz wirklich für eine gute Sache!
Hexe, ich kann dir versichern, dass für alle alten Blindenhunde gut gesorgt wird! Entweder dürfen sie bis zuletzt bei Herrchen oder Frauchen bleiben( manchmal sogar gemeinsam mit einem neuen, jungen Hund ), oder es wird ein guter Platz für den Lebensabend gesucht. Die Hunde werden nicht an Jedermann abgegeben und beste Ernährung und beste Tierärztliche Betreuung werden bis zuletzt finanziert.
Es gibt auch Fälle, wo ein Hund für kurze Zeit fremdplatziert werden muss wegen Spitalaufenthalt des Besitzers. Auch dafür wird meine Mutter ab und zu angefragt.
Also einfach mal anrufen oder hinfahren, ab und zu machen solche Schulen auch Tage der offenen Türe.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Zusammen, :)

Hexe schrieb:
Ich hatte mir das schon überlegt mit alten Hunden aus dem Tierheim, aber da weiss ich nicht was sie für "Altlasten" aus ihrem bisherigen Leben mitbringen, und da ich ein sehr ängstlicher Mensch bin und jeder Hund das spürt würde ich mit einem Problemhund nicht zurechtkommen.

Ich kann mir diesen Gedankengang auch gut vorstellen. Bei meinen Beschwerden ist es auch wichtig z.B. ein Hund zu haben der eher als "Sensibel" eingestuft werden könnte. Also nicht so dass wenn der bei jedes Interessantes das er/sie sehen würde, mich über die Strasse zerren würde...

So einen Hund, auch im Tierheim zu finden ist aber ganz gut möglich! Man kann sich da auch Beraten lassen. Für eine Beratung darüber was für ein Hund passen würde kann man auch gut mal bei einer Hundeschule oder Verhaltenstherapeut für Hunde nachfragen. Es gibt ja sehr viel unterschiedliche Hunderassen, mit bestimmte generelle Karaktereigenschaften und Bedürnfisse, und nicht jeder past zu jedem. Auch in Tierheime kann man ganz gut sagen welchen Hund eher zu einem Passen würde und welcher nicht.

Ausser Tierheime gibt es oft noch Vereine/Stiftungen die sich um Abservierte Hunde einer Betsimmten Rasse Kümmern, und versuchen für denen wieder ein Körbchen in liebevoller Umgebung zu finden. Zum beispiel Collie in Not, weil diese Tiere oft wegen ihren Sanften Charakter es in Tierheime gar nicht aushalten.

Ausserdem ist es bei Älteren Hunden oft so, dass sie Sanfter und ruhiger werden. Ich würde aber, egal wo man sich sein Vierfüssler finden oder suchen möchte mich immer vorab gut beraten lassen.

Viele Tierheime (die Besseren) und Vereine wie obengenannte, sehen auch darauf zu dass der Hund zu seinen neuen Menschen passt im Interesse Beider.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Guten Morgen :)
Ich möchte diesen alten Thread wieder einmal hochschubsen.
Nach meinen Informationen werden in Allschwil ( CH ) nach wie vor Paten für Blindenhunde gesucht.
Die Suche wurde jetzt sogar nach Deutschland ausgeweitet.
Wer also geeignet ist ( bitte die Anforderungen auf der Homepage nachlesen: Stiftung Schweizerische Schule fr Blindenfhrhunde ) und sich vorstellen kann, sich intensiv ein Jahr lang mit einem Junghund zu beschäftigen, sollte sich bei der Blindenhundeschule melden. ( Tel. 0041 61 487 95 95 )
Man gibt den Hund nach einem Jahr zwar wieder ab, darf sich aber später über seine Fortschritte in der Ausbildung und Einsatzorte informieren.
Liebe Grüsse, Sine
 
Mein Mann und ich hatten 10 Monate lang Monty, und heute ist sie in Österreich als Blindenhund unterwegs. Klar ist es schwer so ein süsses Hundekind wieder herzugeben, aber wenn man das von Anfang an weiss kann man sich einigermassen darauf einstellen.
Wir hatten - weil wir in Deutschland lebten - Monty aus der Blindenhundeschule Seitle in Neuburg/Donau. Ich kann die Patenschaft jedem Hundeliebhaber nur empfehlen. Wenn ich hier in Hawaii könnte würde ich auch sofort einen "ausgemusterten"Bindenhund nehmen, zumal ich selbst ja auch "In die Jahre" gekommen bin....
 
Das ist eine schoene Idee! Gibt es auch in Norddeutschland Moeglichkeiten zu solch einer Partnerschaft? Ich wuerde da u.U. einen Interessenten kennen.
Vielen Dank!

Gruss H.v.S.
 
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