Schocknachricht ESBL

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18.06.10
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Hallo zusammen,

Ich hoffe doch das ich hier in der richtigen Rubrik gelandet bin. Kurz zur Vorgeschichte:

Bin am letzten Donnerstag am Unterleib operiert worden. Alles ist super verlaufen und ich konnte am Dienstag dieser Woche wieder heim. Am Donnerstag bekam ich ganz heftige Unterleibsschmerzen. Abends kam dann noch erhöhte Temperatur dazu. Bin dan am Freitag sofort zu meiner Frauenärztin. Die schickte mich sofort wieder ins KH da sie freie Flüssigkeit im Bauchraum fand. Bin dann dort stationär wieder aufgenommen worden. Die freie Flüssigkeit in meinem Bauchraum war aber so gering das sie meine heftigen Unterleibsschmerzen als Blasenentzündung deuteten. Also Abstriche von der vernähten Wunde und eine Urinuntersuchung. Wurde sofort unter Antibiose gesetzt. Heute morgen dann die Schocknachricht das im Urin und in dem Wundabstrich ESBL Keime gefunden wurden. Wurde danach sofort isoliert und unter eine andere Antibiose gestellt.
Jetzt zu meinen Fragen. Ich weiß das ich jetzt wenn ich je mal wieder ins KH muss denen sagen muss das ich diesen Keim habe. Wie sieht es den im Beruf aus. Bin selber als Helferin in der Pflege tätig. Kann ich diesen Beruf noch ausüben. Was muss ich beachten wenn ich wieder zuhause bin? Über MRSA finde ich viele Informationen. Gelten die auch für ESBL?
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand helfen könnte. Bin im Moment etwas durch den Wind.

Viele Grüße
Kerstin
 
Hallo Kerle,

ich kenne mich nicht aus bei diesem Thema.
Aber vielleicht findest Du für's erste hier ein paar nützliche Infos?:

MRSA

Grüsse,
Oregano
 
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Bin selber als Helferin in der Pflege tätig. Kann ich diesen Beruf noch ausüben. Was muss ich beachten wenn ich wieder zuhause bin? Über MRSA finde ich viele Informationen. Gelten die auch für ESBL?

Wikipedia ESBL
ESBL produzierende Bakterien sind resistent gegen Penicilline, Cephalosporine (Generation 1-4) und gegen Monobactame. Hauptsächlich E. coli und Klebsiellen (Gram-negative Bakterien) tragen ESBL-Gene. Um trotzdem β-Lactamase-produzierende Bakterien bekämpfen zu können, werden zusätzlich zu einem β-Lactam-Antibiotikum β-Lactamase-Inhibitoren wie Clavulansäure, Sulbactam oder Tazobactam verabreicht. Bei schweren Infektionen sind Mittel der Wahl nur noch Carbapeneme.

Arbeits- und Strafrecht:
Auf keinen Fall kannst Du zurück zu Deiner Arbeit, ohne Deinen Arbeitgeber über die Infektion zu informieren, falls Deine Ärzte feststellen, dass von Dir auch nach der Genesung eine Ansteckungsgefahr ausgehen könnte. Andernfalls würde Dir eine allfällige Ansteckung eines Patienten wohl als Inkaufnahme einer Körperverletzung oder gar Eventualvorsatz ausgelegt.
Das wäre weder arbeits- noch straf- noch privatrechtlich vorteilhaft.
Dazu nimmst Du besser einen Rechtsdienst (z.B. den Deiner Gewerkschaft) in Anspruch als ein Laienforum wie dieses, in dem Juristen kaum vertreten sind.

Mit den besten Wünschen, dass man die Infektion in den Griff kriegt.
Puistola
 
Hallo Kerle,

natürlich haben wir auch hier bei uns eine Wiki-Seite ESBL , in der Du Infos findest.
Du solltest auf jeden Fall Dich erst sanieren, ehe Du Deine Arbeit wieder aufnehmen kannst. Gerade alte Menschen haben ein geschwächtes Immunsystem und die Barriere gegen solche Keime ist bei denen stark gemindert.
Hier in dieser Rubrik bist Du richtig, wenn bei Dir Fragen auftauchen, bitte stellen!
 
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So, erst mal vielen Dank an alle für eure schnellen Antworten.
Heute war dann die große Chefarztvisite bei mir. Sie erklärten mir das dieser Keim eine sehr schwere Blasenentzündung bei mir hervorgerufen hat. Deshalb auch die unheimlichen Unterleibsschmerzen. Leucos und noch ein anderer Wert (glaube er hieß CRP oder so ähnlich) sind bei mir sehr hoch. Aber die gute Nachricht ist das sie im Antibiogramm ein Antibiotika gefunden haben das diesen Keim in der Blase abtötet. Werde jetzt noch fünf Tage intravenös damit behandelt und dann darf ich wieder nach hause :freu:
Zum arbeiten sagten sie mir das ich nachher wieder problemlos in meinem Beruf arbeiten könnte. Werde aber natürlich trotzdem meinen Arbeitgeber darüber informieren bevor ich wieder arbeitsfähig bin. Möchte natürlich die Bewohner gefährden. Ob ich nach der Antibiotikatherapie trotzdem noch Überträger bin weiß ich nicht. Das habe ich vergessen zu fragen.

Viele Grüße
Kerstin
 
Hallo Kerle,

wenn die Therapie richtig anschlägt, werden diese Bakterien elemeniert. Du kannst ja (um sicher zu sein) 2-3 Monate nach Ausheilung nochmals einen Abstrich untersuchen lassen.
Bei MRSA zumindest spricht man von 3 negatven Ergebnissen in Folge, ehe man eine Trägerschaft ausschließt.
Jetzt, während der Antibiose solltest Du (je nach Antibiotikum) die Darmflora unterstützen und die Vitamin-Versorgung (B-Vitamine) sicher stellen. Sprich die Ärzte einfach darauf an. Hier noch Infos aus unserem Wiki: Antibiotika
 
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Das war doch nur ein Tippfehler, Shelley. Kerle hat einfach das "nicht" vergessen...

Grüsse,
Oregano
 
Oh je, sorry für den Tippfehler. Natürlich möchte ich die Bewohner "NICHT" gefährden. Das hätte man aber schon an der Satzaussage davor merken müssen!!!!!

Danke für die sofortige Richtigstellung Oregano!!


Viele Grüße
Kerstin
 
So, hier mal ein kleines Update von mir.

Bin nach 6 tägiger Antibiose aus dem Krankenhaus entlassen worden. Musste dann nach 3 Tagen an drei aufeinander folgenden Tagen (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag letzte Woche) wieder kommen um erneut einen Urikult und einen Abstrich der Wunde nehmen zu lassen.
Als ich am Donnerstag hin ging fühlte ich mich schon etwas krank. Mir tat die Blase wieder weh. Das sagte ich dann auch der Ärztin die mich dann auch nochmal gründlich untersuchte aber nichts auffälliges fand. Abends lag ich dann mit 39° Fieber flach. Das Fieber ist aber am Samstag wieder weg gewesen. Am Sonntag bekam ich dann ganz heftige Schluckbeschwerden worauf ich am Montag gleich zu meiner Hausärztin ging. Die stellte dann eine Seitenstrangangina fest. Man ich lasse aber gerade auch nichts aus.
Die Ergebnisse von den Abstrichen kamen dann gestern. Der Urikult und der Wundabstrich vom Dienstag war negativ vom Mittwoch beide positiv und vom Donnerstag wieder beide negativ. Oh man. Jetzt bekomme ich wieder ein neues Antibiotika. Dieses wurde wieder mit einem Antibiogramm herausgefunden. Die Ärztin ließ mich auf das Antibiogramm schauen Da waren 25 verschiedene Antibiotika aufgelistet und gegen 20 davon ist der Keim resistent :schock: Jetzt muss ich dieses AB bis einschließlich Montag einnehmen und dann am Freitag wieder ins KH um neue Abstriche nehmen zu lassen. Hoffentlich klappt es dieses mal. Habe keine Lust immer wieder Fieber und Blasenschmerzen zu haben.

Viele Grüße
Kerstin
 
Bei so einem Keim erscheint mir die Gabe des AB aber recht kurz. Donnerstag bis Montag, gerade mal 5 Tage. In solchen Fällen halte ich 10 Tage für angebrachter. Oder sehe ich das falsch?
 
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